geplatztes Bauteil
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geplatztes Bauteil
Tach zusammen,
ich habe gerade ein nobles Ladegerät aus dem KFZ-Bereich zur Reparatur. Es hat plötzlich den Automaten geschmissen.
Erste Tests haben eine 10A Glassicherung (2 vorhanden) identifiziert. Da die Sicherung auch nach dem Austausch wieder floh habe ich mal weitergesucht.
Einen MosFet hat's gerissen, er heisst 47N60C3 Er hat sich in einen Totalleiter verwandelt. Der ist geordert, jedoch ist auch noch ein smd-Teil geplatzt.
Ich würde mal auf eine Diode tippen, ist das plausibel? Schaltung rauspinseln ist ein bißchen schwierig, ich werde mich aber mal ransetzen.
Es war auf jeden Fall ein fettes SMD-Gehäuse:
Hier ist ein Bild von der Platine mit ein paar Anhaltspunkten (rot eingekreist der Platz des defekten Bauteils):
P.S.: Der Zabex Ablader geht bei mir nicht mehr, ich hoffe, die Bilder sind sichtbar...
ich habe gerade ein nobles Ladegerät aus dem KFZ-Bereich zur Reparatur. Es hat plötzlich den Automaten geschmissen.
Erste Tests haben eine 10A Glassicherung (2 vorhanden) identifiziert. Da die Sicherung auch nach dem Austausch wieder floh habe ich mal weitergesucht.
Einen MosFet hat's gerissen, er heisst 47N60C3 Er hat sich in einen Totalleiter verwandelt. Der ist geordert, jedoch ist auch noch ein smd-Teil geplatzt.
Ich würde mal auf eine Diode tippen, ist das plausibel? Schaltung rauspinseln ist ein bißchen schwierig, ich werde mich aber mal ransetzen.
Es war auf jeden Fall ein fettes SMD-Gehäuse:
Hier ist ein Bild von der Platine mit ein paar Anhaltspunkten (rot eingekreist der Platz des defekten Bauteils):
P.S.: Der Zabex Ablader geht bei mir nicht mehr, ich hoffe, die Bilder sind sichtbar...
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Re: geplatztes Bauteil
Das könnte ein niederohmiger Widerstand zur Strommessung gewesen sein. So, wie es auf der Leiterplatte aussieht, gehen zwei Sense-Leitungen über die zwei 0-Ohm-Widerstände irgendwo hin.
Re: geplatztes Bauteil
ja Shunt ergibt da durchaus Sinn.
Was ist das nach dem Gleichrichter? schaut nach Schalter aus und dann wird es wohl eine Boost PFC sein.
Da wären noch zu schauen: Schalter selber (war ja durch), dessen Snubber (wenn er einen hat, der Schalter platzt ja auch nicht spasshalber) und die Gleichrichterdiode des PFC Boosters (wenn der Elko danach auch defekt war, sonst eher unwahrscheinlich.. ggf. fail open)
Fotos: bitte direkt von oben und unten eins machen, dann kann man besser sehen was wo hin geht.
Für die genaue Beschaltung guck in die Appnote des PFC-Controllers
Schalter: 650V sollte da an sich passen. man könnte die Abschaltüberspannung mal messen, am Ende ist was mit der Schaltung, dass die etwas knapp an der Uds_max liegt. Leistung ist ordentlich da, wie viel Watt bringt denn das Ladegerät am Ende?
Was ist das nach dem Gleichrichter? schaut nach Schalter aus und dann wird es wohl eine Boost PFC sein.
Da wären noch zu schauen: Schalter selber (war ja durch), dessen Snubber (wenn er einen hat, der Schalter platzt ja auch nicht spasshalber) und die Gleichrichterdiode des PFC Boosters (wenn der Elko danach auch defekt war, sonst eher unwahrscheinlich.. ggf. fail open)
Fotos: bitte direkt von oben und unten eins machen, dann kann man besser sehen was wo hin geht.
Für die genaue Beschaltung guck in die Appnote des PFC-Controllers
Schalter: 650V sollte da an sich passen. man könnte die Abschaltüberspannung mal messen, am Ende ist was mit der Schaltung, dass die etwas knapp an der Uds_max liegt. Leistung ist ordentlich da, wie viel Watt bringt denn das Ladegerät am Ende?
Re: geplatztes Bauteil
Kommt der Lader von Electron aus Bremen?
Re: geplatztes Bauteil
Ne, er ist aus dem Hause Eltek und hört auf den Namen Multicharger 1500.
Es ist ein intelligentes Ladegerät für 12/24V und kann 12V 80A oder 24V 40A.
Es ist das größte von da:
https://www.eltek.de/fileadmin/produkte ... er_D_E.pdf
Hier mal die Platine von oben:
und von untern:
Neben dem Gleichrichter (der ok ist) saß der kaputte 47N60C3 (durchlegiert), dann kommen noch jede Menge Dioden (eine 2Pin und 4 3Pin) - die sind alle ok.
Auf der gegenüberliegenden Seite kann ich eingebaut nichts sinnvolles messen, da dort die Trafos niederohmig dranhängen.
Der Deckel vom geplatzen SMD-Bauteil ist verdampft und das Innenleben hat nur noch die Metallfahnen mit einem Stück Restgehäuse. Widerstand (niederohmig) könnte gut sein,
aber dann habe ich ohne Service Manual oder Schaltplan verloren.
Es ist ein intelligentes Ladegerät für 12/24V und kann 12V 80A oder 24V 40A.
Es ist das größte von da:
https://www.eltek.de/fileadmin/produkte ... er_D_E.pdf
Hier mal die Platine von oben:
und von untern:
Neben dem Gleichrichter (der ok ist) saß der kaputte 47N60C3 (durchlegiert), dann kommen noch jede Menge Dioden (eine 2Pin und 4 3Pin) - die sind alle ok.
Auf der gegenüberliegenden Seite kann ich eingebaut nichts sinnvolles messen, da dort die Trafos niederohmig dranhängen.
Der Deckel vom geplatzen SMD-Bauteil ist verdampft und das Innenleben hat nur noch die Metallfahnen mit einem Stück Restgehäuse. Widerstand (niederohmig) könnte gut sein,
aber dann habe ich ohne Service Manual oder Schaltplan verloren.
Re: geplatztes Bauteil
guck dir mal den IC am rechten Rand an, an dem die beiden Leitungen von dem "shunt" hingehen..
Das sollte der PFC Controller sein...
evtl. gibt das Datenblatt ja einen shunt vor.
Das sollte der PFC Controller sein...
evtl. gibt das Datenblatt ja einen shunt vor.
- Fritzler
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Re: geplatztes Bauteil
Steht oben auf dem Bauteil noch was drauf?
Auf dem Bild siehts eher wie die Unterseite vom Bauteil aus.
Jedenfalls sehe ich da die Anschlussbleche und nen Abstandshalter Querbalken.
Auf dem Bild siehts eher wie die Unterseite vom Bauteil aus.
Jedenfalls sehe ich da die Anschlussbleche und nen Abstandshalter Querbalken.
Re: geplatztes Bauteil
Das ist ganz sicher der Shunt, den die PFC zum Regeln braucht.
Der wird eigentlich immer so dimensioniert, dass beim erwarteten Spitzenstrom (Der ist in der Regel etwa 3x der aus dem Netz entnommene Effektivstrom) 1-1,5V abfallen. Wenn man den Widerstand zu groß macht, tut die PFC nicht richtig bei großen Strömen. Wenn man ihn zu klein macht, läuft das Ding ruppig an und grillt dabei - wenn mans zu weit treibt - den FET.
Zu der PFC müsste aber noch eine einsame Diode gehören - die sollte unbedingt einer Prüfung unterzogen werden. Nach einer derartigen FET-und-Shunt-Explosion ist auch der PFC-Controller und sein Umfeld mit signifikanter Wahrscheinlichkeit kaputt.
Der Hochleistungspfuscher probiert auch mal aus, ob das Ding evtl ohne den FET und seine Beschaltung auch rennt...
Der wird eigentlich immer so dimensioniert, dass beim erwarteten Spitzenstrom (Der ist in der Regel etwa 3x der aus dem Netz entnommene Effektivstrom) 1-1,5V abfallen. Wenn man den Widerstand zu groß macht, tut die PFC nicht richtig bei großen Strömen. Wenn man ihn zu klein macht, läuft das Ding ruppig an und grillt dabei - wenn mans zu weit treibt - den FET.
Zu der PFC müsste aber noch eine einsame Diode gehören - die sollte unbedingt einer Prüfung unterzogen werden. Nach einer derartigen FET-und-Shunt-Explosion ist auch der PFC-Controller und sein Umfeld mit signifikanter Wahrscheinlichkeit kaputt.
Der Hochleistungspfuscher probiert auch mal aus, ob das Ding evtl ohne den FET und seine Beschaltung auch rennt...
- Treckergott
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Re: geplatztes Bauteil
Was ist das für ein merkwürdiger Kühlkörper?
- Bastelbruder
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Re: geplatztes Bauteil
In diversen PC-Netzteilen war regelmäßig der Zwischenkreis-Elko der schwache Punkt. Irgendwann war dessen positiver Anschlußdraht abgefaul totgeheilt, daß der PFC-FET den freilaufenden Hochspannungs-Heldentod gestorben ist. Und schließlich blieb ein satter Kurzschluß ...
Das gemeine an diesem Fehler ist daß der sich nicht schleichend ankündigt, sondern urplötzlich auftaucht obwohl Kapazität und ESR noch vollkommen in der Spec sind. https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 2&#p108242
Das gemeine an diesem Fehler ist daß der sich nicht schleichend ankündigt, sondern urplötzlich auftaucht obwohl Kapazität und ESR noch vollkommen in der Spec sind. https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewt ... 2&#p108242
Re: geplatztes Bauteil
Also der PFC-Controller ist der L4981AD ( https://www.mouser.de/datasheet/2/389/l4981-974020.pdf)
Auf Seite 8 ist auch eine Beispielschaltung für den Typ A (oberes Bild).
Der Shunt sitzt zwischen GND und Pin 8, das kommt also hin. Auch der Anschluss des Treiber-FETs passt.
Allerdings ist R3 (2,7k) bei mir 1k (1001).
Somit ist ja auch kein Verlass auf die 0,07 Ohm für Rs...
Diode D1 (die war doch gemeint?) ist ok, ich habe sie mal hier eingezeichnet:
@Fritzler: ne, da ist nichts mehr zu erkennen...
@Bastelbruder: das Dingen ist 2016 hergestellt und wurde pfleglich behandelt. Somit hoffe ich, dass mit so ein fieser Fehler erspart bleibt. Wie hast Du das eigentlich
rausbekommen, wenn es weder über Kapazitätsverlust noch über ESR zu messen ist? Geraten, ausgelötet und Sichkontolle durchgeführt? Der Elko sitzt bei mir noch bombenfest...
Auf Seite 8 ist auch eine Beispielschaltung für den Typ A (oberes Bild).
Der Shunt sitzt zwischen GND und Pin 8, das kommt also hin. Auch der Anschluss des Treiber-FETs passt.
Allerdings ist R3 (2,7k) bei mir 1k (1001).
Somit ist ja auch kein Verlass auf die 0,07 Ohm für Rs...
Diode D1 (die war doch gemeint?) ist ok, ich habe sie mal hier eingezeichnet:
@Fritzler: ne, da ist nichts mehr zu erkennen...
@Bastelbruder: das Dingen ist 2016 hergestellt und wurde pfleglich behandelt. Somit hoffe ich, dass mit so ein fieser Fehler erspart bleibt. Wie hast Du das eigentlich
rausbekommen, wenn es weder über Kapazitätsverlust noch über ESR zu messen ist? Geraten, ausgelötet und Sichkontolle durchgeführt? Der Elko sitzt bei mir noch bombenfest...
- Fritzler
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Re: geplatztes Bauteil
R3 hängt an Pin8, dieser heißt "Multiplier Output" und ist im Blockschaltbild der IC Innereien auch als Ausgang eines MUL erkennbar.
Aber in der Pinfunktionstabelle wird er als high impedance input geführt.
Etwas zwittrig der Kollege.
Die erste Applikationsschaltung ist für 200W, da sind es 0.07R.
Weiter unten im DB ist dann noch die Schaltung des Demo Boards zu sehen für 360W und die hatt dann einen kleineren Rs von 0.05R.
Das Ladegerät hat jetz 960W, also könnten das schon 0,02R - 0,025R sein.
Ansonsten wird die Verlustleistung im Shunt zu hoch.
Aber du kannst es ja mal probieren, kaputt isses eh
Oder hast du Zugriff auf ein baugleiches zum nachsehen?
DU meintest ja, dass du es zur Rep bekommen hast aus dem KFZ Bereich.
Sieht aus wie eine Sonderanfertigung für dieses Gerät.
An beiden Seiten sind zu kühlende Bauteile, also gibt es 2 Grundplatten zur Wärmeverteilung und Montage.
Diese wurden geschlitzt zum Einpressen der Kühlfinnen.
Aber in der Pinfunktionstabelle wird er als high impedance input geführt.
Etwas zwittrig der Kollege.
Die erste Applikationsschaltung ist für 200W, da sind es 0.07R.
Weiter unten im DB ist dann noch die Schaltung des Demo Boards zu sehen für 360W und die hatt dann einen kleineren Rs von 0.05R.
Das Ladegerät hat jetz 960W, also könnten das schon 0,02R - 0,025R sein.
Ansonsten wird die Verlustleistung im Shunt zu hoch.
Aber du kannst es ja mal probieren, kaputt isses eh
Oder hast du Zugriff auf ein baugleiches zum nachsehen?
DU meintest ja, dass du es zur Rep bekommen hast aus dem KFZ Bereich.
Wieso merkwürdig?
Sieht aus wie eine Sonderanfertigung für dieses Gerät.
An beiden Seiten sind zu kühlende Bauteile, also gibt es 2 Grundplatten zur Wärmeverteilung und Montage.
Diese wurden geschlitzt zum Einpressen der Kühlfinnen.
Re: geplatztes Bauteil
Ich habe leider keinen Zugriff auf noch so ein Gerät, das würde die Sache ja stark vereinfachen
Den Wert raten würde ich ungern. Ich frage mich immer noch was diesen Defekt ausgelöst haben kann.
Der Eimer hat ja zig Schutzschaltungen und ist auch durch Falschpolung etc. nicht kaputt zu kriegen.
Irgendwas muss ja da passiert sein. Fakt ist ja: Shunt geplatzt, FET durch, Diode ganz.
Wenn der FET einfach so gestorben ist (ist doch Q1, oder?) wäre das ein satter Kurzer - der Shunt fliegt dann natürlich mit weg.
Der Gleichrichter hat's überlebt. Gibt es eine Möglichkeit, den PFC-Controller selbst zu prüfen? Ohne den FET?
Der könnte ja, wie schon von euch vermutet, auch einen Hau weg haben.
Den Wert raten würde ich ungern. Ich frage mich immer noch was diesen Defekt ausgelöst haben kann.
Der Eimer hat ja zig Schutzschaltungen und ist auch durch Falschpolung etc. nicht kaputt zu kriegen.
Irgendwas muss ja da passiert sein. Fakt ist ja: Shunt geplatzt, FET durch, Diode ganz.
Wenn der FET einfach so gestorben ist (ist doch Q1, oder?) wäre das ein satter Kurzer - der Shunt fliegt dann natürlich mit weg.
Der Gleichrichter hat's überlebt. Gibt es eine Möglichkeit, den PFC-Controller selbst zu prüfen? Ohne den FET?
Der könnte ja, wie schon von euch vermutet, auch einen Hau weg haben.
- Fritzler
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Re: geplatztes Bauteil
Ich frag mich eher wieso es den Shunt gerissen hat bevor die Sicherung kommt.
Sollte vllt eine Flinke rein und eine Träge war verbaut?
Wieso es den FET gerissen hat wurde hier ja schon erklärt -> der Snubber snubberte nicht mehr.
Oder Ausgangselkos platt etc.
Um den Möller nach der Rep ohne Zerstörung anzureissen empfielt sich ein 100W Glühobst.
Im Fehlerfall leuchtet die einfach nur.
Der Gleichrichter hat wohl überlebt, weil er gut gekühlt ist, der Shunt eben nicht.
Sollte vllt eine Flinke rein und eine Träge war verbaut?
Wieso es den FET gerissen hat wurde hier ja schon erklärt -> der Snubber snubberte nicht mehr.
Oder Ausgangselkos platt etc.
Um den Möller nach der Rep ohne Zerstörung anzureissen empfielt sich ein 100W Glühobst.
Im Fehlerfall leuchtet die einfach nur.
Der Gleichrichter hat wohl überlebt, weil er gut gekühlt ist, der Shunt eben nicht.
Re: geplatztes Bauteil
Ich behaupte, dass es den Shunt zerlegt hat, weil die Sicherung erst im Nulldurchgang in der Lage war, den Strom WIRKSAM abzuschalten. Bis das passiert ist, konnten sich weitere Dinge thermisch desintegrieren.
- Fritzler
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Re: geplatztes Bauteil
Weil die Sicherung nicht mit Sand gefüllt war nehme ich mal an?
Re: geplatztes Bauteil
Also die Sicherungen sind links unten auf der Gesamtdraufsicht zu sehen.
Die sind fest (hochkant) aufgelötet. Warum man sowas macht erschliesst sich mir auch nicht.
Eine davon hatte es gerissen. So fing die Diagnose an (da konnte ich den zerfetzen Shunt auf der Unterseite noch nicht sehen).
Die wurde ersetzt (Original = Glasrohrsicherung 10A träge) gegen eine Glasrohr flink. Die ist natürlich auch sofort übern Jordan, da ich noch nix
von dem durchlegierten FET wusste. Der Trick mit der Angstlampe geht leider nicht, da das Dingen dann gar nicht anspringt und die Lampe auf Halbmast glüht.
Zum Testen wurde dann eine KFZ 10A-Sicherung beigelötet (auf dem Bild sichtbar).
Wenn die Sicherung ganz ist kann man das Gerät nutzen (Display/Bedienung geht). Erst wenn der Ladevorgang gestartet wird (durch Anklemen eines Akkus) geht es rund und die Sicherung fliegt.
Die sind fest (hochkant) aufgelötet. Warum man sowas macht erschliesst sich mir auch nicht.
Eine davon hatte es gerissen. So fing die Diagnose an (da konnte ich den zerfetzen Shunt auf der Unterseite noch nicht sehen).
Die wurde ersetzt (Original = Glasrohrsicherung 10A träge) gegen eine Glasrohr flink. Die ist natürlich auch sofort übern Jordan, da ich noch nix
von dem durchlegierten FET wusste. Der Trick mit der Angstlampe geht leider nicht, da das Dingen dann gar nicht anspringt und die Lampe auf Halbmast glüht.
Zum Testen wurde dann eine KFZ 10A-Sicherung beigelötet (auf dem Bild sichtbar).
Wenn die Sicherung ganz ist kann man das Gerät nutzen (Display/Bedienung geht). Erst wenn der Ladevorgang gestartet wird (durch Anklemen eines Akkus) geht es rund und die Sicherung fliegt.
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Re: geplatztes Bauteil
Sieht das auf den Fotos nur so aus, oder haben die dicken Lötstellen Ringe um die Augen? Dann sollten die unbedingt mal nachgelötet werden...
Re: geplatztes Bauteil
Das sollte auch bei fehlendem PFC-FET nicht passieren. Da muss noch ein Fehler versteckt sein...Wenn die Sicherung ganz ist kann man das Gerät nutzen (Display/Bedienung geht). Erst wenn der Ladevorgang gestartet wird (durch Anklemen eines Akkus) geht es rund und die Sicherung fliegt.
- Bastelbruder
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Re: geplatztes Bauteil
So eine Sicherung ist natürlich nicht ansatzweise in der Lage, die Netzspannung korrekt auszuschalten.Zum Testen wurde dann eine KFZ 10A-Sicherung beigelötet (auf dem Bild sichtbar).
Ich sehe auf dem "Bild von oben" (welches auf kleineren Bildschirmen natürlich nicht ansatzweise vollständig angezeigt wird) noch ein Relais, eine blaue Scheibe mit 10mm Durchmesser - vermutlich PTC zur Strombegrenzung - und eine zweite Sicherung. Des weiteren einen extra-Spannungswandler (der Siebenbeiner neben dem kleinen Trafo), der allein für die noch funktionierenden Kleinigkeiten zuständig ist. Das bedeutet, daß der eigentliche Wandler beliebige Fehler aufweisen kann.
Re: geplatztes Bauteil
Der Shunt ist ein Metallstreifenshunt und trotz der Optik wohl noch halb funktionsfähig, sonst würde die Sicherung nicht fliegen. Von da her könnte der PFC-Controller evtl. noch leben, wenn er nicht zu viel über das Gate vom kaputten Mosfet abbekommen hat...
Zum testen könnte man hier auch einen etwas zu hochohmigen einlöten, im Zweifelsfall erreicht der PFC dann halt seinen Soll-Strom nicht, aber es gibt auch keinen Grund das unter Vollast zu testen.
Die zwei Sicherungen sichern, wenn ich mich am Layout nicht verschaut habe, einfach nur L/N getrennt.
Der kleine Wandler unten wird anscheinend mit einem eigenen Gleichrichter noch vorm eigentlichen Gleichrichter abgezweigt, sieht man aber recht schlecht auf den Fotos...
Das seltsame ist, in meinen Augen, dass unten am Netzeingang genug Spannung steht um das Hilfsnetzteil zu betreiben, aber trotzdem die Sicherung fliegt sobald das Relais schließt. Wenn ein Kurzschluss auf dem Zwischenkreis ist, sollte das Relais eigentlich gar nicht erst schließen - es sei denn das wird hier gar nicht überwacht.
Oder der Kurzschluss entsteht erst nachdem das Relais zu ist...
Von da her würde ich als erstes mal die H-Brücke oben messen, die die Trafos treibt, und die vier fetten Dioden nochmal genau inspizieren.
Dann würde ich die Schaltung vom Controller links oben am Rand genauer ansehen, schauen ob man den mit dem Labornetzteil versorgen kann (evtl. Freigaben faken, dazu die Optokoppler inspizieren) und checken ob die Schaltung mit den beiden Ansteuertrafos noch tut. Wenn alles passt kann man den Controller so laufen lassen, mit einem Labornetzteil strombegrenzt direkt in den Zwischenkreiselko einspeisen und kontrollieren ob primärseitig und sekundärseitig um die Trafos noch alles tut was es soll...
Zum testen könnte man hier auch einen etwas zu hochohmigen einlöten, im Zweifelsfall erreicht der PFC dann halt seinen Soll-Strom nicht, aber es gibt auch keinen Grund das unter Vollast zu testen.
Die zwei Sicherungen sichern, wenn ich mich am Layout nicht verschaut habe, einfach nur L/N getrennt.
Der kleine Wandler unten wird anscheinend mit einem eigenen Gleichrichter noch vorm eigentlichen Gleichrichter abgezweigt, sieht man aber recht schlecht auf den Fotos...
Das seltsame ist, in meinen Augen, dass unten am Netzeingang genug Spannung steht um das Hilfsnetzteil zu betreiben, aber trotzdem die Sicherung fliegt sobald das Relais schließt. Wenn ein Kurzschluss auf dem Zwischenkreis ist, sollte das Relais eigentlich gar nicht erst schließen - es sei denn das wird hier gar nicht überwacht.
Oder der Kurzschluss entsteht erst nachdem das Relais zu ist...
Von da her würde ich als erstes mal die H-Brücke oben messen, die die Trafos treibt, und die vier fetten Dioden nochmal genau inspizieren.
Dann würde ich die Schaltung vom Controller links oben am Rand genauer ansehen, schauen ob man den mit dem Labornetzteil versorgen kann (evtl. Freigaben faken, dazu die Optokoppler inspizieren) und checken ob die Schaltung mit den beiden Ansteuertrafos noch tut. Wenn alles passt kann man den Controller so laufen lassen, mit einem Labornetzteil strombegrenzt direkt in den Zwischenkreiselko einspeisen und kontrollieren ob primärseitig und sekundärseitig um die Trafos noch alles tut was es soll...
- Bastelbruder
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Re: geplatztes Bauteil
Und dann sind da noch ein paar "kleine" Relais, die auf der Sekundärseite vermutlich zwischen 6-12-24 Volt umschalten. Die sollten auch keinen Fehler haben.
Re: geplatztes Bauteil [gelöst]
So neuer Stand: der Eimer läuft!!!
Ich habe nochmal die 4 dicken Dioden gecheckt: alle ok.
Die Sekundärrelais tun auch alle was sie sollen.
Ich habe es mal nach Fritzlers groben Überschlagungen mit 0,02 Ohm versucht. Hatte noch Präzisionsmesswiderstände in der Größenordnung da.
Der FET war ja durch, der ist in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit aus Frankreich zu mir gekommen.
Mit einer 250W Nitraphot Angstlampe in Reihe habe ich es dann gewagt: nix. Ach so, die Sicherungen waren ja auch wieder durch.
Beide ersetzt (diesmal durch Glasrohr) und los.
Et löppt.
Alles nochmal gecheckt und dann zusammengebaut. Und es lädt wie am ersten Tag. Mein Schrauber wird sich freuen!
So sieht das jetzt aus:
Ob der Shunt die Leistung kann? werden wir sehen...
Vielen Dank an alle, die sich zu dem Thema Gedanken gemacht und mich damit unterstützt haben!
Ich habe nochmal die 4 dicken Dioden gecheckt: alle ok.
Die Sekundärrelais tun auch alle was sie sollen.
Ich habe es mal nach Fritzlers groben Überschlagungen mit 0,02 Ohm versucht. Hatte noch Präzisionsmesswiderstände in der Größenordnung da.
Der FET war ja durch, der ist in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit aus Frankreich zu mir gekommen.
Mit einer 250W Nitraphot Angstlampe in Reihe habe ich es dann gewagt: nix. Ach so, die Sicherungen waren ja auch wieder durch.
Beide ersetzt (diesmal durch Glasrohr) und los.
Et löppt.
Alles nochmal gecheckt und dann zusammengebaut. Und es lädt wie am ersten Tag. Mein Schrauber wird sich freuen!
So sieht das jetzt aus:
Ob der Shunt die Leistung kann? werden wir sehen...
Vielen Dank an alle, die sich zu dem Thema Gedanken gemacht und mich damit unterstützt haben!
Re: geplatztes Bauteil
Moin,
ich wäre da vielleicht noch kurz ein wenig vorsichtiger:
- der FET muss aus irgend einem Grund auseinander geflogen sein. An einen Snubber glaube ich hier nicht, die PFCs die ich bisher gebaut habe sind locker mit 650V Sperrspannung am FET ausgekommen, mit Reserve.
- Du solltest zumindest prüfen ob der Regler der PFC mit dem Shunt stabil ist, oder schwingt. Ein halbwegs guter Indikator, wenn kein Leistungsfaktormessgerät da ist, wäre die Kurvenform des Stroms.
Ich würde also zumindest noch die Temperatur der PFC-Komponenten unter Vollast prüfen.
Auch ist irgendwas nicht schlüssig: Wenn der Eimer ohne den PFC-FET die Sicherung geschmissen hat, kanns eigentlich nicht sein dass er mit PFC-FET jetzt einfach so läuft.
ich wäre da vielleicht noch kurz ein wenig vorsichtiger:
- der FET muss aus irgend einem Grund auseinander geflogen sein. An einen Snubber glaube ich hier nicht, die PFCs die ich bisher gebaut habe sind locker mit 650V Sperrspannung am FET ausgekommen, mit Reserve.
- Du solltest zumindest prüfen ob der Regler der PFC mit dem Shunt stabil ist, oder schwingt. Ein halbwegs guter Indikator, wenn kein Leistungsfaktormessgerät da ist, wäre die Kurvenform des Stroms.
Ich würde also zumindest noch die Temperatur der PFC-Komponenten unter Vollast prüfen.
Auch ist irgendwas nicht schlüssig: Wenn der Eimer ohne den PFC-FET die Sicherung geschmissen hat, kanns eigentlich nicht sein dass er mit PFC-FET jetzt einfach so läuft.
- Fritzler
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Re: geplatztes Bauteil
Was mich jetzt noch etwas verwirrt ist das Fehlen eines 4W Widerstands auf der Platine,
Denn laut Datenblatt ist ein 1,8k 4W Widerstand über dem FET verbaut + C als Snubber.
Denn laut Datenblatt ist ein 1,8k 4W Widerstand über dem FET verbaut + C als Snubber.
Re: geplatztes Bauteil
Anders als bei den meisten Sperrwandlern, wo der RCD-Snubber dafür sorgt dass der FET nicht (zu sehr) in den Avalanche-Durchbruch geht und so sein Überleben sichert, wäre hier ein RC-Bedämpfungsglied wenn dann aus EMV-Mäßigen Gründen nötig....aber nicht um den FET vor dem Hitzetod zu bewahren.
(Edit: Weil, beim Sperrwandler hat man ja die rübertransformierte Ausgangsspannung plus die Eingangsspannung plus evtl. Spannungsspitze aus der Streuinduktivität am FET - je nach Auslegung wirds dann schnell knapp. Beim Boost-PFC ists nur die Ausgangsspannung plus Spannungsspitze....weit weniger kritisch. Bei 390V Busspannung sind noch 130V bis zu dem Punkt wo der 650V-Transistor noch 20% Reserve hat....)
Von da her....wenns keins gebraucht hat, ist aus Effizienz- und Kostengründen auch keins da. Deswegen glaube ich auch, wie gesagt, nicht dran dass der Defekt wegen eines defekten Bedämpungsgliedes aufgetreten ist.
(Edit: Weil, beim Sperrwandler hat man ja die rübertransformierte Ausgangsspannung plus die Eingangsspannung plus evtl. Spannungsspitze aus der Streuinduktivität am FET - je nach Auslegung wirds dann schnell knapp. Beim Boost-PFC ists nur die Ausgangsspannung plus Spannungsspitze....weit weniger kritisch. Bei 390V Busspannung sind noch 130V bis zu dem Punkt wo der 650V-Transistor noch 20% Reserve hat....)
Von da her....wenns keins gebraucht hat, ist aus Effizienz- und Kostengründen auch keins da. Deswegen glaube ich auch, wie gesagt, nicht dran dass der Defekt wegen eines defekten Bedämpungsgliedes aufgetreten ist.
Re: geplatztes Bauteil
Hallo,
ich hatte bei diesem Gerät auch genau den gleichen Fehler und wie beschrieben, erfolgreich repariert.
nach einiger Zeit zeigt das Gerät nun einen anderen Fehler.... die Ausgangsspannung bricht bei Belastung ein.
ist dieser Fehler auch bekannt?? ich bin mittlerweile schon am Verzeifeln, da ich den Fehler nicht finde.
mfg
Christoph
ich hatte bei diesem Gerät auch genau den gleichen Fehler und wie beschrieben, erfolgreich repariert.
nach einiger Zeit zeigt das Gerät nun einen anderen Fehler.... die Ausgangsspannung bricht bei Belastung ein.
ist dieser Fehler auch bekannt?? ich bin mittlerweile schon am Verzeifeln, da ich den Fehler nicht finde.
mfg
Christoph
Re: geplatztes Bauteil
Hallo,
Das Netzteil sieht doch nach was ganz ordinärem aus. Wenn du was ordentlicches sehen willst kuck dir mal Benning , Lambda oder EA an.
Wenn der Shunt geblatzt ist da prüfe gleich das daran angeschlossen Hühnerfutter. Das könnt durch den Spannungsanstieg am jetzt fehlenden Shunt gehimmelt worden sein.
73
Wolfgang
Nobel und KFZ schliesst sich gegenseitig aus.ich habe gerade ein nobles Ladegerät aus dem KFZ-Bereich zur Reparatur
Das Netzteil sieht doch nach was ganz ordinärem aus. Wenn du was ordentlicches sehen willst kuck dir mal Benning , Lambda oder EA an.
Wenn der Shunt geblatzt ist da prüfe gleich das daran angeschlossen Hühnerfutter. Das könnt durch den Spannungsanstieg am jetzt fehlenden Shunt gehimmelt worden sein.
73
Wolfgang