Merkwürdiges Verstärker Problem

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

Das ist eine Frage an die Leute hier, die so eine Schaltung einfach lesen können:
PupertaetsVerstaerker.jpeg
Diesen Verstärker Bausatz habe ich mit 15 zum Geburtstag bekommen, er hat schon einiges hinter sich und steckt jetzt im 3. Gehäuse seines Lebens - irgendwie schon geil.

Leider spinnt er jetzt, ich habe auf einem Kanal krasse Verzerrungen, die ich erstmal gar nicht finden konnte, mal da mal nich beim abhören und dito mit dem Oszi - bis ich geschanllt habe, das es daran liegt ob Last am Lautsprecherausgang hängt. Mit Last habe ich quasi nur noch Halbwellen. Ich checke überhaupt nicht, was dieser LM 391-60 tut, ist vermutlich auch zwecklos mir das zu erklären zu wollen :roll: scheint aber so, als ob das Signal bis zum Pin 1 noch ok ist, also vermute ich das Problem dahinter.

Habt Ihr Tipps für mich?
andreas6
Beiträge: 4165
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:09

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von andreas6 »

Bei solchen zweikanaligen Verstärkern ist die Fehlersuche dadurch vereinfacht, dass man einen zweiten gleich aufgebauten Kanal für Vergleichsmessungen hat. Betreibe das Ding mal ohne Signal (Eingänge auf Null ziehen) und mit vielleicht je 100Ohm Ersatzlast an beiden Ausgängen. Dann vergleiche die Gleichspannungen in beiden Kanälen, es wird Unterschiede geben. Zunächst muss am Ausgang ohne Signal eine Gleichspannung von Null und kein Signal zu sehen sein.

MfG. Andreas
Benutzeravatar
Chefbastler
Beiträge: 2704
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 20:21
Wohnort: Südbayern

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Chefbastler »

Wie gut schauen die Löstellen aus, nicht das im Bereich der Treiber/Endstufentransistoren was kaltes dabei ist?
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

andreas6 hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 19:22 Betreibe das Ding mal ohne Signal (Eingänge auf Null ziehen) und mit vielleicht je 100Ohm Ersatzlast an beiden Ausgängen. Dann vergleiche die Gleichspannungen in beiden Kanälen, es wird Unterschiede geben. Zunächst muss am Ausgang ohne Signal eine Gleichspannung von Null und kein Signal zu sehen sein.
Ich messe dann aber über die 100 Ohm, denn die eine Leitung der Lautsprecher ist ja Masse. Beim schlechten messe ich 10mV und beim guten 25mV, das scheint mir doch unverdächtig? Wechselspannungen sind auch nicht zu sehen.

@Chefbastler: das kann sein - die Platine ist wirklich nicht im besten Zustand und auch schwer verbastelt - gerade deshalb möchte ich die Fehlerquelle etwas eingrenzen können


Aber ist das Verhalten erst unter Last so zu regieren nicht total seltsam/aussagekräftig?
Name vergessen
Beiträge: 3261
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 19:47

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Name vergessen »

Das könnte darauf hindeuten, dass einfach die (-)30V nur noch mit sehr viel Widerstand ankommen -> Kontaktproblem. Es kann natürlich auch sein, dass die Verstärkung der Endstufe nicht mehr ausreicht, weil... Hfe vom Endtransistor oder dem Vortransistor im Keller ist, oder der Vorwiderstand hochohmig geworden ist. Dir Richtung der noch vorhandenen Halbwelle grenzt dann schonmal den Suchbereich stark ein. Natürlich kann auch der IC einen weg haben. Aber erstmal bei den einfachen Sachen anfangen.
Zuletzt geändert von Name vergessen am Do 30. Apr 2020, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9430
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von ferdimh »

Ich nehme an, dass du die Endtransistoren schon grob geprüft hast?
der LM391 enthält im Prinzip einen "klassischen" Transistorverstärker minus die Endtransistoren.
Um weiter denken zu können, macht es mal Sinn zu wissen, WELCHE Halbwelle fehlt.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

Was meinst Du mit grob geprüft? Ich habe nur geschaut, was liegt da an und ich sehe jeweils nur eine Halbwelle und zwar den oberen Teil.
Meiner este Aktion war die BD139 /140 zu tauschen, weil die uns früher schon öfter mal abgeraucht sind - das war aber ein Problem mit extrem hochfequenten Schwingungen, die man nicht hören konnte, aber die Transistoren zum glühen gebracht haben. Ist hier glaube ich nicht der Fall.
Name vergessen
Beiträge: 3261
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 19:47

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Name vergessen »

Die gröbste Grobprüfung wäre, mal zwischen den Beinchen nach unzulässigem Durchgang zu suchen (Kurzschluß). Außerdem sind in jedem Transistor zwei Dioden versteckt, die müssen ebenfalls zu messen sein. Dazu muß der aber ausgebaut sein. Wenn das ein DMM mit einem Transistortester ist, kann man den dann da auch gleich mal reinstopfen, logisch. ;)

Ich würde also eie gesagt erstmal die Versorgung der fehlenden Halbwelle auf Vorhandensein kontrollieren und dann die beiden zugehörigen Endstufentransen durchmessen.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

Also an D1 und D2 und an der 15 und 16 messe ich direkt zu minus und plus 30V Kontakt, das sollte also ok sein.
Endstufentransistoren versuche ich morgen mal raus zu operieren und zu testen, die habe ich blöder weise nicht mitbestellt, ich Dämlack. Besser morgen, hier is schon wieder so dunkel...
Name vergessen
Beiträge: 3261
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 19:47

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Name vergessen »

Bestellen kann man das ja noch, wenn es wirklich kaputt ist. :) Es könnte auch noch R33 / 34 sein, sowas kann auch hochohmig werden.
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9430
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von ferdimh »

Also: Der LM391 treibt die untere Halbwelle aktiv, die obere wird nur irgendwie hochgezogen. Wenn die obere geht, ist schonmal der Großteil vom LM391 ausgeschlossen.
Dann guckste mal zwischen Pins 5 und 9. Wenn aus irgendwelchen Gründen die Strombegrenzung aktiv ist, geht die Spannung da gegen 0. Ansonsten muss sie eher 0,7 sein.
Wenn das OK aussieht, kommt der Endtransistor in Verdacht. da wäre dann die Basis-Emitter-Strecke fragwürdig. Das kriegt man aber nur raus, wenn man entweder die Basis des Transistors oder R32 ablötet (Oder mit ordentlich Stroooom, wenn der eine Lötvorgang wirklich keine Option ist).
berlinerbaer
Beiträge: 1063
Registriert: Di 22. Aug 2017, 05:19
Wohnort: Berlin

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von berlinerbaer »

Ich würde Dir wärmstens empfehlen, Dir einen Transistor-Tester zu kaufen, so was wie diesen hier:

https://www.aliexpress.com/item/32834012816.html

Das ist die Luxus-Variante, die gibts auch ohne Gehäuse, Akku und mit schlechteren Displays, aber die paar gesparten Euros lohnen sich nicht.

Damit kannst Du praktisch alle Komponenten messen, die zwei oder drei Beinchen haben.

Ist eine deutsche Entwicklung:

https://www.mikrocontroller.net/article ... stortester

Beim Ali und ebay gibts jede Menge Angebote dazu, wenn Du es eilig hast, auch einige mit Versand aus Europa.

Das ist vom Kosten/Nutzen Verhältnis her mein mit Abstand nützlichstes Messgerät nach dem Mulitmeter...
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

auf der 5 messe ich tatsächlich 0,7
auf der 6 nur 5mV
auf der 7 1,1 V

Noch mal eine Nacht drüber schlafen, dann kommen wohl die Transen raus und ich schaue mal die Rückseite an, an die ich im Moment schlecht ran komme. Ich brauche Licht! Mehr Licht!

Habt ihr auch so eine Frau zuhause die überall nur so Funzeln haben will, was spricht gegen gute 100W Birnen?

@berlinerbaer: schau ich mir an
EDIT: habe ich, die Billo Version. Ja, das Ding ist sehr hilfreich für mich!
unlock
Beiträge: 638
Registriert: Sa 31. Dez 2016, 20:21

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von unlock »

Hallo,

was spricht eigentlich P1? Mal markieren und etwas bewegen.
Potis sind je nach Bauart empfindlich für mechanische Schwinungen und Schmutz.
xanakind
Beiträge: 12621
Registriert: So 11. Aug 2013, 21:55

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von xanakind »

Die + & - 30 Volt sind vorhanden?
Messe die mal unter Last nach bzw. wenn der Fehler auftritt.
Ok?
Dann die Endtransistoren checken.
Wenn du gut ran kommst, kannst du die ja auch mal nach & nach mit dem noch intakten Kanal vertauschen.
Ist der Fehler klopfempfindlich?
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9430
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von ferdimh »

P1 macht nur Übernahmeverzerrungen, nicht eine Halbwelle weg.
Benutzeravatar
Chefbastler
Beiträge: 2704
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 20:21
Wohnort: Südbayern

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Chefbastler »

berlinerbaer hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 22:06 Ich würde Dir wärmstens empfehlen, Dir einen Transistor-Tester zu kaufen, so was wie diesen hier:

https://www.aliexpress.com/item/32834012816.html

Das ist die Luxus-Variante, die gibts auch ohne Gehäuse, Akku und mit schlechteren Displays, aber die paar gesparten Euros lohnen sich nicht.

Damit kannst Du praktisch alle Komponenten messen, die zwei oder drei Beinchen haben.

Ist eine deutsche Entwicklung:

https://www.mikrocontroller.net/article ... stortester

Beim Ali und ebay gibts jede Menge Angebote dazu, wenn Du es eilig hast, auch einige mit Versand aus Europa.

Das ist vom Kosten/Nutzen Verhältnis her mein mit Abstand nützlichstes Messgerät nach dem Mulitmeter...
Das Ding ist zwar Toll zum Transistoren nach Verstärkung zu sortieren aber bei der Fehlersuche meist nicht nötig. Bei den meisten Transistorarten kommt man schon weit mit dem Diodentester im Multimeter und je nach Schaltung muss der Transistor dafür auch nicht (komplett) ausgelötet werden.
Benutzeravatar
Roehricht
Beiträge: 6624
Registriert: Di 13. Aug 2013, 04:00
Wohnort: 25474 Hasloh

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Roehricht »

hallo,
Habt ihr auch so eine Frau zuhause die überall nur so Funzeln haben will, was spricht gegen gute 100W Birnen?
Ich selber nicht, aber ich kenne genügen Leute die nur Positionsleuchten im Haus haben. Lichtscheues Gesindel. :mrgreen:
Man braucht immer 2 Lichtquellen. Eine zum nur rumsitzen welche gerade reicht um die Bierbuddel zu finden und das andere Geleucht , Modell Stadion um schattenfrei arbeiten um etwas zu sehen.

Und dann waren da noch die Mädels die aus wohlweisslichem Grund lichtscheu sind....

73
Wolfgang
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

Kleine Schritte:
Die Spannungen sind da, das habe ich noch mal gecheckt.
Ich habe jetzt erstmal an die Endstufentransistoren direkt Drähte angelötet und den Tester angehängt:
bei T2 sieht er 2 Dioden in Reihe (mal so rum, mal anders - auch komisch)
boese1.jpg
bei T1 sieht er 2 Dioden antiparalell zwischen Emitter und Kollektor das kommt mir schon komisch vor
boese2.jpg
Überhaupt, warum sieht er die Dinger nicht als Transitoren? Spielen mir da die R's an der Basis einen Streich? Jetzt ist die Frage, sind die Transistoren kaputt oder was in der Umgegend? Ich denke mindestens den T1 sollte ich mal rausnehmen?

So siehts jedenfalls in gut aus:
gut.jpg

R33/34 sind ok

@Roehricht: schattenfrei finde ich gar nicht einfach - ich muss aber wirklich nachrüsten - im Alter sieht man bei schlechtem Licht wirklich immer weniger. Nervt mich wahnsinnig.
Benutzeravatar
Roehricht
Beiträge: 6624
Registriert: Di 13. Aug 2013, 04:00
Wohnort: 25474 Hasloh

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Roehricht »

hallo,
@Roehricht: schattenfrei finde ich gar nicht einfach - ich muss aber wirklich nachrüsten - im Alter sieht man bei schlechtem Licht wirklich immer weniger. Nervt mich wahnsinnig.
Minimum 2 Leuchten, besser 4 im Raum verteilen.

73
Wolfgang
Benutzeravatar
Chefbastler
Beiträge: 2704
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 20:21
Wohnort: Südbayern

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Chefbastler »

Gobi hat geschrieben: Fr 1. Mai 2020, 12:17 Kleine Schritte:
Die Spannungen sind da, das habe ich noch mal gecheckt.
Ich habe jetzt erstmal an die Endstufentransistoren direkt Drähte angelötet und den Tester angehängt:

Überhaupt, warum sieht er die Dinger nicht als Transitoren? Spielen mir da die R's an der Basis einen Streich? Jetzt ist die Frage, sind die Transistoren kaputt oder was in der Umgegend? Ich denke mindestens den T1 sollte ich mal rausnehmen?
Mit dem Zauberkästchen kann man nicht wirklich in der Schaltung messen. Die Dinger könne nur nackte Bauteile ordentlich Identifizieren und Messen.

Solange E-B und C-B Diodenstrecken vohanden sind und zwischen C-E kein Kurzschluss ist, gemessen mit nem Diodentester von nem Multimeter, kann man sich schonmal ziehmlich sicher sein das der Transistor in Ordnung ist.

Ich würde dringend Empfehlen mit dem Ding nach drausen ins Licht zu gehen und ggf. mit Lupe nochmal die Lötstellen und nach ggf. abgerissenen Lötpads zu kontrollieren. Wenn die Platine nach dem dritten Umzug probleme mach.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

ja, das wird mein nächster Schritt werden :cry:
Trotzdem, das Bild das T1 zeigt ist schon komisch oder??
Benutzeravatar
Chefbastler
Beiträge: 2704
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 20:21
Wohnort: Südbayern

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Chefbastler »

Gobi hat geschrieben: Fr 1. Mai 2020, 14:50 ja, das wird mein nächster Schritt werden :cry:
Trotzdem, das Bild das T1 zeigt ist schon komisch oder??
Wie gesagt in der Schaltung misst das Schätzeisen Mist weil schonmal Bauteile nicht mehr Eindeutig identifizierbar sind..

Die Leistungstransitoren haben nicht viel Verstärkung, kann gut sein dass das Schätzeisen die nicht als Transistor erkennt. Die beiden Diodenstrecken sind da, daher wird der ziehmlich sicher auch noch funktionieren. Bei T2
Name vergessen
Beiträge: 3261
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 19:47

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Name vergessen »

Bei T1 mißt Du einmal D1 und daneben die Innenschaltung vom LM zwischen Pin 15 und Pin 9. T1 hat damit also keinen Kurzschluß zwischen C und E, alles andere ist komplett unklar. Ausbauen, einzeln messen, alles andere ist leider Kaffeesatzlesen. Eingebaut in Schaltungen kann man oft nicht einmal eine Diode auf Funktion prüfen, weil in beide Richtungen zwischen 100 und 800 mV zu messen sind, die vom Rest der Schaltung kommen.
bastelbjoern
Beiträge: 605
Registriert: So 12. Okt 2014, 22:46

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von bastelbjoern »

Gobi hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 22:08
Habt ihr auch so eine Frau zuhause die überall nur so Funzeln haben will, was spricht gegen gute 100W Birnen?

Im Bedarfsfall 70w HQI oder 500w Baustrahler. :D :D
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11566
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Bastelbruder »

Zurück zum Verstärker!
Ich bin absolut kein Freund planlosen Aus-Und Einbaus, bloß damit man ein Bauteil mit irgendwelcher Hyperintelligenz testen kann. Es gibt Ausnahmen, das sind meist Induktivbauteile. Beim planlosen Ein-Ausbau entstehen zusätzliche Fehler, die eine Reparatur irgendwann völlig vereiteln. :(

Der Verstärker scheint mit geringer Aussteuerung und / oder geringer Last (hochohmiger Kopfhörer) zu funktionieren. Dann lassen sich die Fehler allein mit dem Voltmeter finden. Dazu erstmal die Spannung am Ausgang messen, die muß die Hälfte der Betriebsspannung(en) betragen.

Dann den Verstärker zur Arbeit zwingen, das geht auch mit Gleichstrom. Eindach einen Widerstand mit dem vierfachen Wert der Lautsprecherimpedanz vom Ausgang (vor dem eventuell vorhandenen Ausgangskondensator) zu einer der Betriebsspannungen zerren. Das muß jeder Verstärker tagelang abkönnen. Der Regelkreis versucht die halbe Betriebsspannung wieder einzustellen und muß das auch schaffen. Wenn er das nicht schafft, ist genau in diesem Zustand mit dem Voltmeter der Fehler aufzufinden.

Irgendein Transistor hat dann eine U_BE deutlich über dem gewohnten Maß und ist noch nicht gesättigt, oder er ist voll gesättigt weil der Lastwiderstand zu wenig Strom durchläßt.
Zum Messen nicht die mitgelieferten Prüfspitzen verwenden, die können Kurzschlüsse verursachen wenn man damit abrutscht. Bewährt haben sich dünne Stahl(steck)nadeln mit Isolation bis kurz vor der Spitze. Nur damit braucht man keine Angst zu haben. Angst frißt die Seele auf!
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

So, leider finde ich keine entscheidende Fehler. T1 und 2 habe ich ausgelötet und die sind auch beide ok. Fehler ist natürlich immer noch da. Ich versuche jetzt mal ein paar Vergleichsmessungen an den beiden Kanälen.

Aber was messen?
An den Transistoren messe ich vergleichsweise links und rechts überall das Gleiche.

EDIT: letztes Post übersehen - erstmal gründlich lesen
Bastelbruder hat geschrieben: Fr 1. Mai 2020, 22:05 Ich bin absolut kein Freund planlosen Aus-Und Einbaus, bloß damit man ein Bauteil mit irgendwelcher Hyperintelligenz testen kann. Es gibt Ausnahmen, das sind meist Induktivbauteile. Beim planlosen Ein-Ausbau entstehen zusätzliche Fehler, die eine Reparatur irgendwann völlig vereiteln. :(
Das ist auch meine Befürchtung!
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11566
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Bastelbruder »

Probier mal den DC-Streßtest, da stellt sich gleich raus welche Seite schwächelt.

Und dann einfach die paar Spannungen aufschreiben und posten.
Benutzeravatar
Roehricht
Beiträge: 6624
Registriert: Di 13. Aug 2013, 04:00
Wohnort: 25474 Hasloh

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Roehricht »

hallo,
wenn die Möhre im Leerlauf die volle unverzerrte Amplitude macht und bei Last einknickt können nur noch die entsprechenden Treiber und Entransistoren der jeweiligen Polarität für den Fehler verantwortlich sein. Die Widerstände R31 bzw 32 sind da auch sone Kandidaten. Koppel C zum Lautsprecher platt?

73
Wolfgang
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

Phu, ok - das hört sich für mich recht gruselig an...
Lasse ich dabei die Fake Lautsprecherlast dran oder weg? Und was genau soll ich dann messen?
andreas6
Beiträge: 4165
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:09

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von andreas6 »

Koppel C zum Lautsprecher platt?
Schaltung lesen bildet. Es gibt einen solchen C nicht.

Gobi, wie groß ist das Gerät? Passt das auf meinen Gartentisch? Dann könntest Du an einem trockenen Tag mal vorbei schauen damit.

MfG. Andreas
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

ja, so grade eben Gartentischgröße :lol:
Wenn ich nicht weiter komme, was ich fast befürchte, komme ich gerne drauf zurück!!

@Roehricht: die beiden Widerstände sind leider auch ok, zeigen eingebaut den richtigen Wert
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11566
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Bastelbruder »

Nochmal zu dem Lautsprecher-fake. Widerstand 16..22 Ohm vom Ausgang nach Minus und Ausgangsspannung mit unbelastetem Zustand vergleichen. Wenn die Spannung identisch ist, dann den Widerstand nach Plus umstricken. Die Variante mit der deutlichen Spannungsänderung stehen lassen und messen.
Wenn die Spannung nach unten absackt ist wohl im oberen Zweig der Fehler. Dann an allen Transistoren die U_BE messen, irgendeiner hat dann ziemlich sicher deutlich mehr als erlaubt, der isses.
Passieren kann mit der Schwachlast (4x Z_Lautsprecher) nicht mehr als ohnehin schon verreckt ist, Irgendwelche Transistoren werden halt warm, wie sie das auch bei normaler Last und halber Aussteuerung würden.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

sobald ich herausgefunden habe, wo es die Transistoren gibt melde ich mich noch mal :roll:
RingOfFire.jpg
Keine Ahnung, eigentlich wollte ich nur die Spannungen an den ICs vergleichen... wusste gar nicht, das Transistoren richtig brennen können
Benutzeravatar
video6
Beiträge: 6797
Registriert: Mi 23. Sep 2015, 09:18
Wohnort: Laage bei Rostock

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von video6 »

Die Braunen Plastik Rödesteinkondensatoren superflink wechseln bitte.
Die machen sehr oft(immer)Probleme.
xanakind
Beiträge: 12621
Registriert: So 11. Aug 2013, 21:55

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von xanakind »

Was für einer ist denn abgebrannt?
andreas6
Beiträge: 4165
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:09

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von andreas6 »

Heute würde man wohl fertige Darlingtons einbauen, so in Richtung Tip140/145. Damals waren das noch Einzelstücke.
Und zum Messen die langen blanken Spitzen abdecken, etwas Schrumpfschlauch hilft dabei.

MfG. Andreas
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11566
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Bastelbruder »

Hab ich nicht weiter oben was von Stecknadeln mit Isolation geschrieben? :(
Konsole
Beiträge: 1125
Registriert: Fr 16. Aug 2019, 20:52

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Konsole »

Wenigstens scheint das Netzteil in Ordnung zu sein... :?
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

Bastelbruder hat geschrieben: Sa 2. Mai 2020, 18:05 Hab ich nicht weiter oben was von Stecknadeln mit Isolation geschrieben? :(
jaaaaa sorry - ich dachte ich bin vorsichtig... :?

Gebrannt hat der 807 - es gibt schon Händler die die haben, aber immer entweder den 808 ODER den 807 - wollte mir gleich ein paar hinlegen
andreas6
Beiträge: 4165
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:09

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von andreas6 »

Lagernd hätte ich Tip142/147, die könnten als Darlington Deine Treiber- und Endstufentransistoren ersetzen. Das Gehäuse ist allerdings eine Nummer größer und ein bisschen mehr Reserve haben die auch.

MfG. Andreas
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

ich habe jetzt schon bestellt - melde mich, wenn ich die habe - lass uns das bitte mal gleich zusammen machen, bevor ich noch mehr anzünde

@bastelbruder; mache mir aber trotzdem gerade so ein Steknadel-Kabel
xanakind
Beiträge: 12621
Registriert: So 11. Aug 2013, 21:55

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von xanakind »

Schade, die habe ich leider nicht da.
Hätte ich dir sonst in einen Umschlag gesteckt.
Wenn du die aber eh bestellst, dann würde ich an deiner stelle die 139,140 & LM391 gleich mit bestellen.
Die paar Pfennig mehr wären mir da egal.
Name vergessen
Beiträge: 3261
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 19:47

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Name vergessen »

Wenn Du Glück hast, war das der Kaputte. Murphy hingegen ist sicher anderer Meinung und es ist genau der Andere. Du hattest doch vorher die Kabel zum Messen angelötet, das war doch eine sehr gute Idee? :(

Ist der Rödelstein nicht nur manchmal ein Problem, und wenn er jetzt noch nicht taub / rissig ist, wird er das auch nicht? Der sieht absolut nicht rissig aus.
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9430
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von ferdimh »

Also ich habe große Mengen Rödersteine bewusst dringelassen oder sogar neu eingebaut - bisher problemlos.
Die in hochohmigen Zeitgliedern eingesetzten NOS-Roedersteine erweisen sich allerdings als problembehaftet und fliegen wegen erhöhter Leckströme nach längerem Nichtbetrieb demnächst raus.
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

xanakind hat geschrieben: Sa 2. Mai 2020, 19:23 Wenn du die aber eh bestellst, dann würde ich an deiner stelle die 139,140 & LM391 gleich mit bestellen.
Die paar Pfennig mehr wären mir da egal.
Die 139 und 140 habe ich schon - die LM391 sind nicht ganz billig, anscheinend schwer zu bekommen inzwischen.... EDIT: verdammt der Händler hätte die gehabt, 5,50€ - soll ich die noch nachbestellen? :shock:
andreas6
Beiträge: 4165
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:09

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von andreas6 »

Für den Gartentisch war das Trumm zu groß, ich habe zwei Metallböcke darunter gestellt. Vorbereitet war das Gerät soweit, dass man die Leiterkarte mit verlängerter Versorgung auch hochkant stellen konnte, kam also an beide Seiten heran. Zuerst wurden die Leistungsdreibeiner mit dem Diodentest vom Multimeter vermessen. Zwei waren definitiv kurz, ausgelötet. Einer der 5-W-Emitterwiderstände (der am abgebrannten Transistor) war hochohmig. Beide raus genommen, ich hatte nur 2x 0,33/5W als Ersatz. Zunächst kamen aber auf Drahtösen je 100 Ohm rauf gelötet. Neue Transistoren eingelötet und befestigt. Ohne Lautsprecher gestartet, so ein Verstärker ist leerlauffest. Mit einer 60-W-Lampe davor als Strombremse kam das Gerät ans Netz. Die leuchtete auch nur kurz beim Einschalten auf.
Jetzt konnte gemessen werden, der Minus vom Multimeter kam an den Massepunkt des internen Netzteils. +-30V lagen an der Leiterkarte an, es wurde nichts warm. Aber beide Ausgänge lagen auf +12V! Das konnte nicht sein, also mal die einzige Sicherung in der Masseleitung überprüft, war ok. Masseleitung auf die Leiterkarte umgesteckt, +16 und -44V lagen an! Hier war die Versorgung faul. Mit Endhülsen und Presszange hat Gobi die Leitungen an den Lüsterklemmen gerichtet, sie waren danach auch durchgängig beim Diodentest.
Erneut eingeschaltet, 0V an beiden Ausgängen. Auf Wechselspannung geschaltet und Gobi mit dem nassen Finger an der Eingangsbuchse Signal spielen lassen. Ein halbes V Brumm an den Ausgängen. Emitterwiderstände gegen die beiden 0,33er ausgetauscht und die Karte angeschraubt und die Lautsprecher aufgesteckt.
Das Netbook dürfte mit einem eigens gelöteten Klinkenadapter Signalquelle spielen und die Lautsprecher wurden wach. Ein paar Frequenzen in beiden Kanälen mit und ohne Vorverstärker probiert, dann mal ein wenig Musik aus dem Web per Wlan geholt. Spielt wieder, beide Kanäle laufen samt Klangregler und Vorverstärker. Die 60-W-Lampe war immer noch als Strombremse drin und ordentlich warm geworden. Als Gobi das Gerät zum Auto geschleppt hatte, kamen die ersten Tropfen. Besser hätte das nicht klappen können mit dem Wetter.

MfG. Andreas
Benutzeravatar
Gobi
Beiträge: 4462
Registriert: Fr 29. Mai 2015, 08:12
Wohnort: Kreuzberg
Kontaktdaten:

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von Gobi »

Es hätte sowieso alles nicht besser klappen können, ausser dem ganzen Mist, den ich da letztendlich mal wieder verbockt hatte!
Aber es war mal wieder äusserst lehrreich....
Vielen Dank auch noch mal an dieser Stelle für die unsagbar umfangreiche Hilfe!!!
andreas6
Beiträge: 4165
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:09

Re: Merkwürdiges Verstärker Problem

Beitrag von andreas6 »

Noch ein paar Hinweise zu solchen Schäden. Keine Speisung anlegen, alles trocken vermessen. Der Diodentest vom Multimeter ist perfekt dazu, um in spannungsfreien Schaltungen zu messen. Der speist etwa 1mA Konstantstrom auf die Messleitungen und zeigt dann die Spannung an den Spitzen an. Damit kann man einerseits nichts kaputt machen hat aber einen guten Überblick über den Zustand zwischen den Messpunkten. Dioden zeigen in Flussrichtung ihre Flussspannung (typisch 0,5V, bei Schottky auch mal 0,2V), bipolare Transistoren zeigen etwa zwei normale Dioden von E und C zur Basis mit um die 0,6V. Je nach Pnp und Npn ist die Flussrichtung umgekehrt. Geringere Werte zeigen durchgeschossene Bauteile an, wenn nicht niederohmige Widerstände parallel liegen. Damit findet man um die 90% an zerschossenen Transistoren. Ebenso kann man damit niederohmige Widerstände überprüfen, die angezeigten mV entsprechen den Ohmwerten.
Hat man alle offensichtlich defekte Bauteile ermittelt und ersetzt, kann man die Schaltung unter Spannung setzen, aber bitte leistungsbegrenzt. Dabei ist die verpönte Glühlampe ein perfekter Vorwiderstand, der in die Netzzuleitung geschaltet werden kann. Hier hatte ich zusätzlich die Strombegrenzungswiderstände im Lastzweig durch viel größere ersetzt, damit konnte keiner der neuen Leistungshalbleiter einen zerstörenen Strom erfahren. Das ist jetzt eher punktuell dieser Schaltung angemessen als allgemein zu sehen. Prinzipiell läuft jede Schaltung auch arg strombegrenzt, wenn auch mit geringer Leistung.

MfG. Andreas
Antworten