Kostal Wechselrichter Paradoxon
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Kostal Wechselrichter Paradoxon
Moin,
ich stehe hier ein bisschen vor einem Rätsel:
Ein Verwandter hat eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach und speist mittels Kostal Piko (vrmtl. 10, schaue morgen nochmal nach) Wechselrichtern ein. Kein Inselnetz kein Schnickschnack, Baujahr vermutlich 2013 (schaue ich auch morgen nach, jedenfalls 43000 Stunden auf der Uhr).
Im Lauf des letzten Jahres sind alle drei installierten Wechselrichter verstorben, die Fehlerbeschreibung war "Display dunkel, ging gar nichts mehr". Der örtliche Elektriker konnte das scheinbar bestätigen und hat das jeweilige Gerät gegen ein Neues ausgetauscht. Eines der kaputten Exemplare wurde der Versicherung zugeschickt, ein anderer einem Radio und Fernsehtechniker übergeben. Versicherung wie auch Techniker kamen zu dem Entschluss, dass die Wechselrichter kaputt sind, nicht reparierbar.
Vor zwei Monaten kam dann die Frage ob ich die Dinger mitnhemen und ausschlachten will - klar doch . Also den ersten in den Kofferraum und ab in die Werkstatt. Eigentlich nur aus Instinkt habe ich den Wechselrichter aber vor dem Schlachtfest mal angeschlossen. Also alle drei Phasen, N und PE dran sowie auf einen String mal ca. 500 V Gleichspannung gegeben. Nachdem die Netseite da war ging das Display an und das Benutzermenü war ganz normal vorhanden. 500 V eingeschaltet und nach einer Minute anfahren schnurrt das Teil fröhlich vor sich hin und nuckelt mir die Gleichspannung auf 360 V runter (ca. 1,5 kW, mehr schafft der Trenntrafo nicht ), da liegt auch etwa die untere Abschaltschwelle. Gleiches Spiel bei den anderen zwei Strings, ansaften und dann speist der Wechselrichter fröhlich ein. Kaputt sieht eigentlich anders aus
Am Samstag jetzt mal den zweiten geholt. Gleiches Spiel. Beide Wechselrichter funktionieren einwandfrei. Im inneren sind auch keine aufgeblähten Kondensatoren, Brandspuren, Wasserreste oder sonstiges zu finden, was auf einen Defekt hindeutet.
Da ich nicht an Wunderheilung, Wassseradern oder ähnliches Glaube habe ich keine Erklärung für das Verhalten. Kann es sein, dass die Teile vielleicht erst bei Volllast irgendwann thermisch abschalten und sich tot stellen und nicht wieder einschalten bei Abkühlung? Leider habe ich nicht das Equipment um bei Vollast testen zu können (10 kW).
Meine Vermutung wäre ja fast, dass L1 fehlen muss, darauf läuft nämlich die Steuerung. Aber da die neuen WR wieder funktionieren, muss L1 eigentlich am Einbauort vorhanden sein.
Hattet ihr schon einmal einen ähnlichen Fall oder eine Erklärung für das hier geschilderte?
MfG.
Lüsterklemme
ich stehe hier ein bisschen vor einem Rätsel:
Ein Verwandter hat eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach und speist mittels Kostal Piko (vrmtl. 10, schaue morgen nochmal nach) Wechselrichtern ein. Kein Inselnetz kein Schnickschnack, Baujahr vermutlich 2013 (schaue ich auch morgen nach, jedenfalls 43000 Stunden auf der Uhr).
Im Lauf des letzten Jahres sind alle drei installierten Wechselrichter verstorben, die Fehlerbeschreibung war "Display dunkel, ging gar nichts mehr". Der örtliche Elektriker konnte das scheinbar bestätigen und hat das jeweilige Gerät gegen ein Neues ausgetauscht. Eines der kaputten Exemplare wurde der Versicherung zugeschickt, ein anderer einem Radio und Fernsehtechniker übergeben. Versicherung wie auch Techniker kamen zu dem Entschluss, dass die Wechselrichter kaputt sind, nicht reparierbar.
Vor zwei Monaten kam dann die Frage ob ich die Dinger mitnhemen und ausschlachten will - klar doch . Also den ersten in den Kofferraum und ab in die Werkstatt. Eigentlich nur aus Instinkt habe ich den Wechselrichter aber vor dem Schlachtfest mal angeschlossen. Also alle drei Phasen, N und PE dran sowie auf einen String mal ca. 500 V Gleichspannung gegeben. Nachdem die Netseite da war ging das Display an und das Benutzermenü war ganz normal vorhanden. 500 V eingeschaltet und nach einer Minute anfahren schnurrt das Teil fröhlich vor sich hin und nuckelt mir die Gleichspannung auf 360 V runter (ca. 1,5 kW, mehr schafft der Trenntrafo nicht ), da liegt auch etwa die untere Abschaltschwelle. Gleiches Spiel bei den anderen zwei Strings, ansaften und dann speist der Wechselrichter fröhlich ein. Kaputt sieht eigentlich anders aus
Am Samstag jetzt mal den zweiten geholt. Gleiches Spiel. Beide Wechselrichter funktionieren einwandfrei. Im inneren sind auch keine aufgeblähten Kondensatoren, Brandspuren, Wasserreste oder sonstiges zu finden, was auf einen Defekt hindeutet.
Da ich nicht an Wunderheilung, Wassseradern oder ähnliches Glaube habe ich keine Erklärung für das Verhalten. Kann es sein, dass die Teile vielleicht erst bei Volllast irgendwann thermisch abschalten und sich tot stellen und nicht wieder einschalten bei Abkühlung? Leider habe ich nicht das Equipment um bei Vollast testen zu können (10 kW).
Meine Vermutung wäre ja fast, dass L1 fehlen muss, darauf läuft nämlich die Steuerung. Aber da die neuen WR wieder funktionieren, muss L1 eigentlich am Einbauort vorhanden sein.
Hattet ihr schon einmal einen ähnlichen Fall oder eine Erklärung für das hier geschilderte?
MfG.
Lüsterklemme
Re: Kostal Wechselrichter Paradoxon
Es kann gut sein, dass neuere Versionen der Hardware sich aus allen verfügbaren Quellen bedienen, das wäre eine normale Entwicklung. Insofern kann vor Ort durchaus eine Phase fehlen, das kannst Du nur vor Ort nachmessen.
MfG. Andreas
MfG. Andreas
Re: Kostal Wechselrichter Paradoxon
Dumme Frage: Hat man die "defekten" WR damals von der Versorgung getrennt, etwas gewartet und dann nochmals aufgeschaltet?
Re: Kostal Wechselrichter Paradoxon
Könnte da die Verklemmung marode gewesen sein?
So das bei einem Umbau der Kontakt / Durchgang wieder hergestellt wird.
Oder ein Trennschalter Probleme macht?
Grüße
Josef
So das bei einem Umbau der Kontakt / Durchgang wieder hergestellt wird.
Oder ein Trennschalter Probleme macht?
Grüße
Josef
Re: Kostal Wechselrichter Paradoxon
Ich habe selbst hier einen Kostal Pico 8.3 an einer 5 KWp-Anlage.
Das Ding ist tasächlich recht temperaturempfindlich. Ich hatte im dritten Betriebsjahr eine Störung wegen eines ausgefallenen Lüfters.
Die Picos haben eine Eth-Schnittstelle. Mit dem Programm Pico Master Control (ich habe V 2.0) kann man eine ganze Menge auslesen und machen. Das eingebaute Webinterface hat auch einen Zugriff zu den Logdaten:
Evtl. lässt sich da was auslesen?
Das Ding ist tasächlich recht temperaturempfindlich. Ich hatte im dritten Betriebsjahr eine Störung wegen eines ausgefallenen Lüfters.
Die Picos haben eine Eth-Schnittstelle. Mit dem Programm Pico Master Control (ich habe V 2.0) kann man eine ganze Menge auslesen und machen. Das eingebaute Webinterface hat auch einen Zugriff zu den Logdaten:
Evtl. lässt sich da was auslesen?
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Re: Kostal Wechselrichter Paradoxon
Moin,
vielen Dank für euere Antworten. Ich bin eben dazu gekommen mir den WR nochmal genauer anzuschauen. Die Klemmen sehen allesamt noch wie neu aus (siehe Fotos).
Es handelt sich um einen PIKO 8.3 DCS und einen PIKO 10.1 DCS.
Das mit dem Pico Master Control ist eine super Idee, hatte vorhin nur leider nichts Hub- oder Routerähnliches griffbereit zum anschließen, das wird aber dann morgen wiederholt.
Ich hoffe nur, dass das Passwort noch der Werksstandard ist.
vielen Dank für euere Antworten. Ich bin eben dazu gekommen mir den WR nochmal genauer anzuschauen. Die Klemmen sehen allesamt noch wie neu aus (siehe Fotos).
Es handelt sich um einen PIKO 8.3 DCS und einen PIKO 10.1 DCS.
Das mit dem Pico Master Control ist eine super Idee, hatte vorhin nur leider nichts Hub- oder Routerähnliches griffbereit zum anschließen, das wird aber dann morgen wiederholt.
Ich hoffe nur, dass das Passwort noch der Werksstandard ist.
Re: Kostal Wechselrichter Paradoxon
Passwort: Wenn nicht, sag bescheid. Ich habe noch das Originalmanual hier liegen, da gibt es sicher eine Resetprozedur.
Und wenn alle Stricke reissen, sind sicher einige sehr interessante Bauteile drin
Und wenn alle Stricke reissen, sind sicher einige sehr interessante Bauteile drin
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Re: Kostal Wechselrichter Paradoxon
Moin,
das Passwort war glücklicherweise noch das Auslieferungspasswort. Mit dem Piko Master Control V2.0 funktionierte das Verbinden auch problemlos. Ich habe mal die Historie runtergeladen. Deute ich das richtig, dass in der Spalte Err der dementsprechende Fehlercode steht? Wenn dem so ist, hatte er scheinbar viele Probleme. Interessanter ist da fast die letzte Spalte mit Ereignis, da gibt es nämlich nur zwei von, die 33578 und die 32928. Weiß da jemand etwas zu? Im Internet habe ich bisher keine Liste mit Ereignis oder Fehlercodes gefunden.
Schönen Sonntag noch
Lüsterklemme
das Passwort war glücklicherweise noch das Auslieferungspasswort. Mit dem Piko Master Control V2.0 funktionierte das Verbinden auch problemlos. Ich habe mal die Historie runtergeladen. Deute ich das richtig, dass in der Spalte Err der dementsprechende Fehlercode steht? Wenn dem so ist, hatte er scheinbar viele Probleme. Interessanter ist da fast die letzte Spalte mit Ereignis, da gibt es nämlich nur zwei von, die 33578 und die 32928. Weiß da jemand etwas zu? Im Internet habe ich bisher keine Liste mit Ereignis oder Fehlercodes gefunden.
Schönen Sonntag noch
Lüsterklemme
Re: Kostal Wechselrichter Paradoxon
Dazu kannst du sicher im Zweifelsfall den Hersteller kontaktieren.
Die waren mir gegenüber beim Systemwechsel von Win8.1 auf Win10 so nett, mir das Softwarepaket nochmal zum Download bereitzustellen, das es aktuell an sich ja nicht mehr gibt (es soll alles nur mehr übers Netz statistisch ausgewertet werden und nicht mehr lokal).
Das ist für mich mit ein Grund, warum ich Kostal durchaus empfehlen kann - Customer Care ist nicht immer so gut.
Die waren mir gegenüber beim Systemwechsel von Win8.1 auf Win10 so nett, mir das Softwarepaket nochmal zum Download bereitzustellen, das es aktuell an sich ja nicht mehr gibt (es soll alles nur mehr übers Netz statistisch ausgewertet werden und nicht mehr lokal).
Das ist für mich mit ein Grund, warum ich Kostal durchaus empfehlen kann - Customer Care ist nicht immer so gut.