Stromsensor ACS712

Der chaotische Hauptfaden

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Finger
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Stromsensor ACS712

Beitrag von Finger »

Moin Jungs,

hat mal jemand von euch den Stromsensor ACS712 (http://www.allegromicro.com/~/media/Fil ... sheet.ashx) verfrickelt? Und wie waren die Erfahrungen damit? Boards gibts günstig hier: http://www.electrodragon.com/product/ac ... rent5a20a/.

Ciao,

Finger
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MichelH
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Re: Stromsensor ACS712

Beitrag von MichelH »

Die ganze Adruino Bande schwört auf die Dinger.

Liefern wohl realistische Wert. In diesem Projekt hier wurden die Verbaut: Ardumower -> Unterseiten: Motortreiber - Sensoren .

Für das Geld kann man wohl nichts falsch machen. Was kosten die hier in DE so?

LG

PS:
Resolution for 5A is 185mV/A, and for 20A is 100mV/A
Sieht schonmal brauchbar aus
Gary
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Re: Stromsensor ACS712

Beitrag von Gary »

Moin,

ich könnte dem Meista einen LEM HXS20NP als Opfergabe darreichen. Reicht der für eine kleine lokale Weltherrschaft ?

Gruß Gary
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Finger
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Re: Stromsensor ACS712

Beitrag von Finger »

Oh Danke :-) Ich hätte hier auch noch einige andere rumliegen, aber ich muss eigentlich nur an zwei Stellen auf der Highside messen, Strom voraussichtlich kleiner 3A. Den ACX-irgendwass hatte ich (meine ich) auch irgendwo in meinem Messykabinett gesehen. Ich frickel sonst auch eher die LTS25 oder größer irgendwo dran. Aber bei denen müsste ich noch nen OP spendieren um die nutzbare Auflösung zu erhöhen. Ich merke gerade, ich strebe schon wieder nach maximaler komplexität einer total simplen Aufgabe (statte den Flur mit einem Nachtlicht aus). Also alles ganz normal :-)
Gary
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Re: Stromsensor ACS712

Beitrag von Gary »

Auch die kleinste Weltherrschaft ist komplex...

Im Außenlager hab ich noch zwei weitere LEM gefunden. Brauchst du ein Gehäuse dazu oder duschst du alleine ?

Gruß Gary
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Mr_T
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Re: Stromsensor ACS712

Beitrag von Mr_T »

Moin,
mit den ACS712 hab' ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht. Vier von denen liefen ein gutes halbes Jahr in meiner Solaranlage und haben mir gute Dienste geleistet. Insbesondere die Tatsache, dass die Ausgangsspannung schon ca. 1ms nach anlegen der Versorgungsspannung stabil war hat mir das Strom sparen sehr viel leichter gemacht (AVR wecken, Saft an, messen, alles wieder schlafen legen).

Letztendlich musste ich in meinem Projekt aber doch auf LEMs umsteigen, nachdem ich zwei der Sensoren durch Überstrom/Kurzschluss gegrillt hatte - da half auch keine Sicherung.

Cheers
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Bastelbruder
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Re: Stromsensor ACS712

Beitrag von Bastelbruder »

Diese Art Sensoren sind aktuell Stand der Technik. Ihre noch etwas kleineren, dreibeinigen, (fast) frei programmierbaren Brüder und Schwestern sind seit ein paar Jahren in allen ernsthaften Elektromobilitätszerhackern eingebaut. Bei Bosch und Conti/Temic hab ich die schon öfter gesehen.
Achja, die Kleinen werden einfach in unmittelbarer Nähe der zu messenden Leitung eingebaut und anschließend kalibriert/programmiert.
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o_christoph_o
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Re: Stromsensor ACS712

Beitrag von o_christoph_o »

Ich benutze den ACS712 und ACS 711 sehr gerne. Ich habe auch ein paar von den chinesischen PCB-Versionen. Irgendwann habe ich mir 10 ICs aus China kommen lassen für sehr kleines Geld, die kann man auch auf Lochraster noch einigermaßen gut verwenden.

Die Anbindung an Arduinos und Co ist sehr einfach, aber man muss sich über einiges klar sein:
- Die Auflösung an einem 10Bit ADC vom AVR ist schlecht. Von 0 bis 5A =2,5 bis 3,45V. Wenn man einen 5V µC hat, sind das also grade mal 26mA pro Bit kleinste Auflösung. Bei der Leistungsberechnung bei 12V System sind das 0,3W kleinste Auflösung. Das ist nicht besonders genau. Ich habe zwei ACS 712 in meinem KIM-MPPT-Soladladeregler verwendet um die Effizienz zu bestimmen (Siehe archivierter Threat Simple MPPT .. . Ich arbeite da tatsächlich IMMER noch dran). Bei kleinen Leistungen bin ich mit den ACS auf Wirkungsgrade von 108% gekommen! YEAAAA OVERUNITY!!! Ich habe die ACS sogar mit meinen UNI-T 61E vorher abgestimmt und kalibriert, aber die Ungenauigkeit und Meßfehler von zwei mal ACS712+ zwei mal Spannungsmessung zusammen bringt einen direkt ins Reich der Phantasie.
Man könnte mit einem OPAMP die 185mV pro 1A zwar auf 5V aufblasen, aber wo bleibt dann der Einfachheit-Vorteil gegenüber Shuntlösungen?

-Wenn man mit einem kleinen Magneten in die Nähe kommt, so etwa 4cm reichen, geht der Meßwert schnell über 10A

-Meine bisher probierten ACS haben eine Streuung zwischen 185mV und 195mV pro A. Man ist also gut beraten, das eigene Teil vor der Verwendung auszumessen.

-Obwohl die nur 1,2mOhm an Widerstand haben, reicht die Verlustleistung auf den China-PCB aus, um den winzigen ACS bei 5A relativ schnell auf 60°C zu bringen. Allerdings muss ich dazusagen, dass das China-PCB mit den Schraubklemmen bei mir insgesamt einen Widerstand von 7mOhm hat. Das heizt leider. Der Meßwert läuft 80mA weg bei Volllast. Im angehängten XLS habe ich mal die Werte vom ACS 712-5 mit dem meinem UNI-T61E verglichen. Last etwa 5A, ein paar Birne, daher die Stromspitzen beim Einschalten.Interessant zu sehen, wie der ACS beim hohen Einschaltstrom ins Negative knallt. Man sieht wie der ACS mit der Zeit warm wird und um -80 mA gegenüber dem UNI-T absinkt. Nach dem Ausschalten bleibt der ACS noch eine Weile bei
-80mA, bis er wieder abkühlt (Dauert ne Minute). Ich habe mal ein 3x1cm langes Alublech drangepackt, das reicht schon, um Ihn unter 40°C zu bringen und das Problem DEUTLICH zu lindern.
Die 20A Version ist im gleichen Gehäuse wie die 5A Version, ich hab noch nicht gemessen, wie warm die wird, aber das Weglaufen müsste noch wesentlich krasser sein.

-Mit der im Datenblatt empfohlenen Filterkapazität rausch das Teil immer noch ordentlich. Am Oszi hab ich so etwa 15mV Rauschen gesehen, das sind 80mA! Wenn man so etwa 400nF dranknallt, sieht die Sache schon viel besser aus, aber von den 80khz maximale Meßfrequenz bleibt dann kaum was übrig.

Ich verwende das Teil trotzdem gerne weils so schön einfach ist, aber eben nur wenn Pi mal Daumen reicht.
Für genaue Sachen hab ich mir ein paar INA 219 gegönnt. I2C. misst Strom und Spannung mit 12 BIT, wesentlich genauer und über die Wahl des passenden Shunts an beliebige Meßbereiche anpassbar. Der kann sogar selber rechnen und liefert die Spannung noch dazu. Wenns NOCH genauer sein soll, kommt der INA226 zum Einsatz. Der ist zwar langsamer, hat aber 16Bit und kann höhere Spannungen. Damit bekommt man dann auch Effizienzwerte genau hin. Und trotzdem relativ einfach einzusetzen, jedenfalls besser als eine reine Shuntmopnitorlösung.
Dateianhänge
ACS712-05_UNI-T61E.xls
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Finger
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Re: Stromsensor ACS712

Beitrag von Finger »

Man könnte mit einem OPAMP die 185mV pro 1A zwar auf 5V aufblasen, aber wo bleibt dann der Einfachheit-Vorteil gegenüber Shuntlösungen?
Das hatte ich mir auch gedacht. Die Empfindlichkeit auf äußere Magnetfelder ist logisch, aber auch irgendwie Käse. Ich hatte dran gedacht, einen Controller mit zwei VRef-Pins zu verwursten. Untere Spannung auf 2.5V und die obere auf den zu erwartenden Maximalwert angepasst. Dann kann man zumindest die Auflösug des ADC halbwegs gut nutzen. Das die Exemplarstreuung auch ausgeglichen werden muss... nun... das kann man dann gleich in Software erledigen. Ich werde mal mein Kabinett nach dem Ding durchsuchen gehen. Danke für die umfangreichen Ausführungen :-)
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