Weihnachtskarten drucken

Der chaotische Hauptfaden

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Finger
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Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Finger »

Moin Jungs,

später Gast hat im Trick-17-Faden was geschrieben (viewtopic.php?f=14&t=85&p=339840#p339840), da würde ich gerne mal einhaken. Also Druckplatten schnitzen und dann? Handgeschnitzt oder wie machst du das? Was für Farben kommen zum Einsatz? Woraus bestehen die Druckplatten? Hast du eine Presse?

Ciao,

Finger
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Sven
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Sven »

Ich hab da mal ein paar frühe Experimente mit dem Laser gemacht.
Druckplatten aus Sperrholz gelasert und dann Buchdruckfarbe draufgerollt.
Ich bin aber nicht über erste Experimente hinaus gekommen, das Zeug liegt hier noch.

Zum Drucken hab ich hier schwarze Farbe, einmal Litho Farbe und einmal klassische Buchdruckfarbe. Dazu so ne Gummirolle.
Was ich versucht habe: Klecks farbe auf ne Glasplatte und dann mit dem Roller aufgenommen und auf der Druckplatte verteilt.

Ein Problem war, dass die Druckplatte nicht gerade war. Da müsste ich einfach mal ein dickeres Stück Holz verwenden.
Das zweite Problem war die fehlende Druckpresse. Das muss auch ohne gehen. Das muss auch mit Pfuschmethoden gehen, ich hab nur noch nicht rausgefunden, wie.
Mit einer Gummirolle zum Tapezieren bekommt man zwar das Papier angedrückt aber leider auch schnell durchgedrückt auf den Grund der Druckplatte. Außerdem neigt es zum Verrutschen.
Weitere Versuche haben nicht stattgefunden, später vielleicht.
Eine Druckpresse zu kaufen wäre langweilig. Das kann ja jeder, das ist gar nicht genug improvisiert und gepfuscht. :D
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Marsupilami72
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Marsupilami72 »

Auf dem Fusion Festival konnte man sich selber Postkarten im Linoldruck erstellen.

Da gab's dann ein postkartengroßes Stück Linoleum inkl. Schnitzwerkzeug, welches man nach erfolgter mehr oder weniger kunstfertiger Behandlung an das durch lustige Rauchwaren sehr entspannte Standpersonal übergab. Die haben dann mit einer Gummirolle die gewünschte Farbe aufgetragen, das Ganze kam kopfüber auf die Karte und wurde durch eine Walzenpresse gedreht...eigentlich ganz einfach.

Es gibt auch diverse Videos in der Röhre zum Thema - durchaus mit unterschiedlichen Techniken. Das Thema scheint recht dankbar für Experimente zu sein ;)

P.S.: man könnte doch mit einer Käsefräse...
Zuletzt geändert von Marsupilami72 am Di 20. Okt 2020, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Später Gast
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Später Gast »

Okay, es soll erstmal um Hochdruck gehen, der ist mit Hausmitteln am leichtesten hinzubekommen. Material braucht man folgendes:
  • Papier. Gerne farbig, je nach Qualität der Druckfarbe lieber helleres Papier, mit hochpigmentierten Farben kann man auch mit weiß auf schwarz drucken und es sieht super aus. Muss man rumprobieren
  • Handwalze zum Auswalzen der Druckfarbe. Da geht die günstigste kleine Walze, die man im Kunstfachhandel so bekommt. Kost~5€.
  • Wasserbasierte Linoldruckfarbe mit Gummi Arabicum ist das glaub (Öl ist schöner, stinkt aber und macht furchbar Sauerei, würd ich mir nicht antun.) Wenn man bisle mehr vor hat, oder das häufiger macht, lohnt sich ein komppletter Satz zur substraktiven Farbmischung, also rot, blau, gelb, schwarz, weiß. Sonst halt nur ausgesuchte Farben nach Gusto.
  • Schnitzwerkzeug. Gibt fertige Sets von Abig, für ~5 €, mit Griff, Klingen und Ausdrückstift. mit denem bin ich ziemlich zufrieden.
  • zu schnitzender Druckstock. Ich empfehle sog. Softcut-Platten, die lassen sich besonders leicht schneiden und sind Linolium auch sonst überlegen in Auflösung und Haltbarkeit. Bisle teurer halt. Sonst geht natürlich Linoleum oder auch Sperrholz. älteres Linoleum bekommt man im Backofen temporär wieder weich und bearbeitbar.
  • Reibestempel. Ich verwende nen Schleifklotz mit Schleifpapierklemmung und Schaumgummieinlage, wo ich anstatt Schleifpapier Backpapier reinklemme. Damit reibt man das Papier von der Rückseite gegen den Druckstock. Gibts auch fertig zu kaufen mit Filz. Presse ist nice to have, braucht man für aber Hochdruck nicht. In der Schule hab ich welche, für Hochdruck nehm ichtrotzdem lieber die Reibestempel, weil sonst die ganze Klasse an der Presse Schlange steht. Ergebnisse sind von Hand mit etwas Übung mMn besser als mit Presse.
-> Thema Papier: Man kann im Prinzip alles nehmen, von Zeitungspapier bis zum Pappkarton. Ich habe schon Werbeanzeigen und Fotos aus Zeitungen mit dieser Technik überdruckt. Muss man halt vorher aus den Zeitungen raussammeln und hinterher das bedruckte Zeitungspapier auf was festerem aufkleben, sonst ist das zu lummelig. Was auch gut geht sind so Din A5 Fotopapier-Kartons für Fotodrucker. die sind schon ziemlich fest und müssen nirgendwo mehr draufmontiert werden.

-> Bei Linoldruckfarbe separiert sich mit der Zeit oben so dünnflüssiges Bindemittel ab. Man kann versuchen, das wieder unterzumengen, ich kippe es lieber weg. Die Farbe muss extra pastos-klebrig sein. Beim Auswalzen soll es so richtig schön schmatzende Geräusche machen. Wenn die Farbe fest genug ist, verrutscht das nachher auch nicht beim Abreiben. Da sollte man natürlich aufpassen.

@ Sven: Ich vermute stark, es liegt bei dir an den falschen Farben. Lithographie ist Flachdruck, da sind ganz andere Anforderungen an Viskositätt, Pigmentierung etc., dito bei Buchdruck, da haben die Lettern viel weniger Fläche, wobei das noch okay gut gehen könnte. Ich hab das umgekehrte gemacht, Buchstaben-Gummistempel mit Linoldruckfarbe eingewalzt. Durch die geringe Fläche drückt man sehr leicht die Farbe an den Rand der Buchstaben und bekommt so ein schmoddriges Druckbild. Kann auch gut sein, wenn man das gerade will, aber mit Stempelfarbe funktionieren die Gummilettern erheblich besser. ;)
Bei Holz als Druckstock muss man auch mit der Porigkeit des Druckstocks rechnen. Der muss erstmal gleichmäßig mit Farbe gesättigt werden, damit der gut druckt. Linol hat das Problem weniger, Softcut garnicht.

Kann später gerne noch mehr schreiben, muss jetzt was arbeiten. Die Elfer sollen was über die griechische Antike lernen. ;)
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Finger
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Finger »

Ob man die Softcut-Platten durch den Laser bekommt? Ich werde mir mal welche besorgen. Hier in OL gibts nen gut sortierten Laden für sowas, da könnte man sich mal blicken lassen.
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Sven
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Sven »

An sich war die Farbe sehr gut zu verarbeiten, die ich hatte. Große Sauerei war es auch nicht, das Zeug lässt sich mit einem Lappen mit Verdünnung wieder abwaschen.
Das Zeug ist ziemlich zäh und klebrig, irgendwo zwischen Honig und Zahnpasta.

Linoldruckfarbe war mir immer als nicht wasserfest in Erinnerung. Ich würde halt gerne Visitenkarten drucken. Da wäre es besser, wenn die Farbe sich nicht bereits durch einmaliges Anfassen auf die Hand überträgt oder verschmiert ;)

Ich habe sicherlich die Saugfähigkeit des Holzes unterschätzt. Ich hatte kein Problem mit einem schmoddrigen Druckbild aufgrund von zu viel Farbe.
Eher war zu wenig Farbe drauf. Dann hab ich zu sehr das Papier gegen den krummen Druckstock gedrückt und der Hintergrund hat etwas abgefärbt.
Ein gerade Druckstock würde dem ganzen Prozess sicherlich helfen ;)

Meine nächsten Schritte werden sein, den Druckstock langsam mit Farbe zu sättigen und ein paar erste nicht deckende Drucke einfach zu riskieren.
Parallel dazu würde ich mal einen Druckstock aus nicht saugendem Material herstellen (Plexiglas z.B.) und einen Druckstock vorher mit etwas Tiefengrund o.ä. sättigen.

Danke für den TIpp mit dem Reibestempel. So einen Schleifpapierhalter habe ich hier noch liegen.
Hast du keine Probleme mit Papier, das auf dem Druckstock verrutscht?
Bei den ersten Testdrucken habe ich natürlich das billige 80g Druckerpapier genommen, das hier so rumflattert. Mit Pappe ist das Handling bestimmt einfacher.

MDF taugt nicht als Druckstock, wenn man es mit dem Laser graviert. Zumindest das Zeug hier räuchert wie Cheech&Chong zu besten Zeiten auf der Leinwand.
Das war mir dann doch etwas zu viel Qualm im Kasten der Photonenkanone.

@Finger: Hast du noch etwas Linoleum? Könnte man ja auch mal in den Laser stecken.
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Harley
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Harley »

Für den Druck kann man auch sehr gut eine Fuserunit von einem alten Laserdrucker oder Kopierer nehmen.
Da ist alles dran: Silikonwalze, Andruckrolle und wenns sein muss, sogar ne Heizung ...
Man muss nur eine Motor drantüddeln (Fingerlösung: Dachlatte, Scheibenwischer, Blumendraht, Lochband, Heisskleber)
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RMK
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von RMK »

wieso, ein Motor sollte doch auch dran sein?
einfach das Paket durch den Drucker schieben? ;-)

wenn die Farbe seitlich rausquillt wars gut..... :twisted:
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Lötfahne
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Lötfahne »

Könnte man nicht Platinen ätzen, mit dem Fingerlogo, und da dann irgendeine sinnbefreite Schaltung aufbauen, das Ganze dann in Einzelteilen a la Conrad in ein Tütchen und ab an die Fingergemeinde? :?: :mrgreen:
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Später Gast
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Später Gast »

Sven hat geschrieben: Di 20. Okt 2020, 16:18 An sich war die Farbe sehr gut zu verarbeiten, die ich hatte. Große Sauerei war es auch nicht, das Zeug lässt sich mit einem Lappen mit Verdünnung wieder abwaschen.
Das Zeug ist ziemlich zäh und klebrig, irgendwo zwischen Honig und Zahnpasta.

Linoldruckfarbe war mir immer als nicht wasserfest in Erinnerung. Ich würde halt gerne Visitenkarten drucken. Da wäre es besser, wenn die Farbe sich nicht bereits durch einmaliges Anfassen auf die Hand überträgt oder verschmiert ;)
Stimmt schon, Aqualinol farbe ist nicht wasserfest, aber das fängt jetzt nicht sofort an, abzufärben, wenn man es angriffelt. muss man schon nass machen. Visitenkarten sind ja aber auch mal in nem Geldbeutel in der Gesäßtasche und da kanns ja schonmal über längere Zeit feucht sein. Da macht dann Ölfarbe schon Sinn. Vllt isses ne persönliche Abneigung ggü Lösungsmitteln, ich mag mir auch mein Werkzeug nicht damit vollmachen. Es gibt aber ölbasierte Linoldruckfarben. Oder man druckt mit wasserlöslicher Farbe und versiegelt die nachher mit verdünntem Acryl-Parkettlack o.Ä..

Meine nächsten Schritte werden sein, den Druckstock langsam mit Farbe zu sättigen und ein paar erste nicht deckende Drucke einfach zu riskieren.
Billiges Papier für Testdrucke nehmen, was halt grad rumliegt. Professionelle Drucker nehmen dafür Makulaturpapier, damit kann man auch gezielt Farbe vom Stock abtragen, wenn man erst am zweiten oder dritten Abzug interessiert ist.
Parallel dazu würde ich mal einen Druckstock aus nicht saugendem Material herstellen (Plexiglas z.B.) und einen Druckstock vorher mit etwas Tiefengrund o.ä. sättigen.
Etwas elastisches Material ist glaub ich besser geeignet als Plexiglas, Eine leichte Textur ist auch auf den Softcut Platten drauf, das hilft beim Aufwalzen, einen gleichmäßigen Schichtaufbau hinzubekommen. aber Versuch macht kluch. :) Bei Holz ist man ja manchmal auch an der mitgebrachten Struktur interessiert, da wäre dann zukleistern auch nicht DIE Lösung.
Danke für den TIpp mit dem Reibestempel. So einen Schleifpapierhalter habe ich hier noch liegen.
Hast du keine Probleme mit Papier, das auf dem Druckstock verrutscht?
Eigentlich nicht. Kann eben sein, dass das an der Farbe liegt, dass die halt die auftretenden Scherkräfte aushält, weil sie entsprechend zäh ist. Ich hab mir überlegt, wenn dir beim Drüberstreichen das Papier verrutscht, könnte man auch ne stabile Folie (OHP) oder sowas, über das zu bereibende Drucksandwitch drüberlegen , an einer Stelle fixieren und nur auf Zug belasten. Dann landet die laterale Kraft in der Folie und nur die vertikale geht auf das Papier, das dann hoffentlich nicht verrutscht. Ne Visitenkarte ist halt auch ne kleine Fläche, da kann das womöglich nicht genug Haftung aufbauen. Vllt mal 8-16 Karten auf ne größere Platte lasern und mehrere gleichzeitig drucken?

Eine Alternative zum Reiben ist ne Schicht elastisches Material, sowas wie Moosgummi. Sollte feinkörnig sein und gut Druck aufnehmen können. Schaumstoff ist gaub ich zu weich. In Druckpressen wird oft Filz verwendet. Damit kann man beim Drucken Unebenheiten im Druckstock oder sonstwo ausgleichen. 3mm Moosgummiplatten sind mMn da richtig gut. Damit kann man auch sehr gut Materialdrucke machen. (Drucken mit Gegenständen, Zahnräder oder andere Dinge mit spannenden Oberflächen.)

Auch bei dedizierter Linoldruckfarbe kommt es wie gesagt vor, dass sich die Mompe entmischt und wenn man dann von oben entnimmt, man unbrauchbar flüssige Farbe hat. Wenns zuviel ist, kann man nur abziehen und neues, dickflüssigeres Material auftragen, aber n bißchen eindicken geht auch ganz gut. Einfach ne Weile drauf rumwalzen, bis die Farbe das satte, ASMR-mäßige Schmatzen anfängt. Die Walze will dann nicht mehr richtig weg von der Platte und hat auch einen erhöhten Rollwiderstand.

@Softcut im Laser: :? :lol: Würde vorher mal schauen, ob da nicht Flammhemmer oder andere Ekelhaftigkeiten drin sind. Linoleum ist u.U. blöd, weil es gerne mal schief und krumm gewölbt ist. Bei Handarbeit stört das nicht.
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Später Gast
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Später Gast »

Hier mal die eigene Produktion von äh what!? vor 6 Jahren sagt das Händy. :shock: Leider hatte mein damaliges Handy nicht so die dolle Kamera. :(
Hätte noch Aufnahmen von Schülerarbeiten, aber die zeige ich lieber nicht.

Wir haben damals zwei Druckplatten gleichen Formats hergestellt und die übereinander gedruckt. Teilweise auch mit den in "Trick17" erwähnten Musterlieferanten aus Verpackungsmaterial und Krams.
DSC_0076.jpg
jodurino
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von jodurino »

Später Gast hat geschrieben: Di 20. Okt 2020, 20:07 .....
Hätte noch Aufnahmen von Schülerarbeiten, aber die zeige ich lieber nicht.

jup genau und wieder 7. Klasse Realschule, ich glaube so um 1982 da haben wir das im Kunstunterricht machen müssen.

Damals doof, heute bezahle ich extra Geld für Schnitzkurse

cu
jodurino
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Geoschreiner
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Geoschreiner »

Ich warte nur drauf, dass in dem Thread der erste mit einem Heidelberg Tiegel auftaucht. Wundern würde es mich nicht... ;-)
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Sven
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Sven »

Natürlich suche ich schon in den Kleinanzeigen nach so einem Gerät :D Spätestens nachdem ich sowas bei Habu und Jimmy Diresta im Einsatz gesehen habe.
ISt ja schon ein schönes mechanisches Spielzeug. Leider zu groß, Platz auf dem Fußboden wird schon wieder langsam zum Luxus hier. ;)

Ich laser heute Abend mal etwas.
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Finger
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Finger »

Ich hab jetzt ein uuuuraltes Stück Linoleum, das werde ich mal auf Holz kleben und durch die Photonenschleuder schieben
sysconsol
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von sysconsol »

Harley hat geschrieben: Di 20. Okt 2020, 19:11 Für den Druck kann man auch sehr gut eine Fuserunit von einem alten Laserdrucker oder Kopierer nehmen.
Da ist alles dran: Silikonwalze, Andruckrolle und wenns sein muss, sogar ne Heizung ...
Anstatt mit Farbe könnte man dann mit farbigem Wachs experimentieren.

Oder Tonerpulver :lol:
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gafu
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von gafu »

für 10 eurodollars gibts auch lasergummiplatten für die stempelherstellung in größe A4, das wäre eigentlich DAS produkt für genau diesen zweck, und gibt 4 postkartenmotivversuche.
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RMK
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von RMK »

..und die stinken mal so richtig derbe. :) also, beim Lasern. und um auf einigermassen Tiefe zu kommen muss man gern
auch zweimal drüber, da das weggebrannte Gummi sich aber als Pulver in den Strahlenweg legt sollte man da vorher
absaugen/pusten und dann kanns verrutschen...

alles nicht so einfach. :)
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Sven
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Sven »

Ich komme gerade wieder aus der Wirkungsstätte hervorgekrochen.
Buchensperrholz ist schonmal deutlich geeigneter als Pappel. Klar, ist härter.

Ich weiß, dass man fertiges, laserbares Stempelgummi kaufen kann. Ist mir aber zu langweilig. ;)
Das wäre der einfache Weg, ich habe aber Lust auf den schwierigeren Weg.

Mal fix ne Art Visitenkarte in Inkscape zusammengeschlossert und ein Stück Buchensperrholz in den Laser gelegt.
Ok ok, eine Visitenkarte mit kleiner Schrift ist vielleicht nicht ganz das, was man als erstes drucken sollte. Mir war aber danach. Wie gesagt, einfach kann ja jeder :D
Druckstock_jungfraeulich.jpg
Ich habe mehrere Exemplare gelasert, das erste seitenrichtig, um zu sehen ob im Holz überhaupt alle Details ankommen.
Nachdem das ganze Seitenrichtig soweit ganz gut aussah, habe ich dann ein spiegelverkehrtes Exemplar gelasert.
Druckstock_gelasert_web.jpg
Dann wurde gedruckt mit schwarzer Buchdruckfarbe von Gerstaecker. Die Farbe habe ich auf ein Stück Glas geschmiert und mit Spachtel und Gummirolle verteilt.
Dann rauf mit der Pampe auf den Druckstock und mit einem Moosgummiklotz ein Stück Papier angerieben.
erster_druck_web.jpg
Immerhin, man kann die großen Buchstaben erkennen. Bei der kleinen Schrift druckt nicht alles. Da versuche ich morgen mal, die Druckplatte mit feinem Schleifpapier nach dem Lasern abzurichten.
Diese linienartigen Artefakte sind tatsächlich Erhebungen im Holz. Das war meine Schuld, ich habe die Platte vor dem Lasern etwas glatt geschmirgelt, dann aber nicht abgewischt. Dann bleiben kleine Aschereste auf dem Holz beim Lasern und erzeugen diese Linien. Der erste Druckstock hatte das Problem nicht, da aber hatte ich vorher nicht geschliffen.

Morgen mehr.
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Später Gast
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Später Gast »

Sieht doch gut aus :)
Sieht man auch direkt, dass Serienschriftarten fürs Drucken gemacht wurden, man kanns trotz der nicht gedruckten Teile problemlos lesen.


Ich würde glaub eher vor dem Lasern planschleifen, jetzt sind die entsprechenden Stellen schon so dünn, dass sie die Belastung womöglich nicht mehr so gut vertragen. Zumindest wird das schneller abgetragen.
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von sysconsol »

Jupp, ich denke auch, dass das gut aussieht.

Ich würde das gar nicht so perfekt haben wollen.
Denn dann wird keiner mehr zum Nachdenken angeregt, wie der Druck entstanden ist.
Könnte man ja auch per Software "auf alt" getrimmt haben.
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Finger
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Finger »

Also Stempelgummi im Laser ist brutal, das kann ich bestätigen. In Postkartengröße hätte ich da echt bedenken. Ich erwarte schlimmes bei Linoleum.....
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Hightech
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Hightech »

Ich hab mir einen Stempelautomat fertig gemacht, einen Coronastempel, den ich dann auf die Formulare in Cafe, Restaurant usw einfach draufstempeln kann.
Dann braucht man da nix ausfüllen und anpacken.

Trodat Printy 4912 Typo – Selbstfärbender Stempel zum Selbst Setzen von Text, 4 Zeilig, Abdruckfarbe schwarz, 47 x 18 mm
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Da kann man sicher auch eine Lasermatritze einsetzen.
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Daffid »

Falls jemand Fotopapier zum Bedrucken haben möchte:

Ich habe bei mir noch ein Pack mit 60 Blatt gefunden.

Format: 10 x 15 cm
Gewicht: 270 g/m²
Drucker: Tintenpisser

Geht gegen leicht aufgerundeten Versand raus.


Ist weg.

Gruß David
Dateianhänge
FB1D4AF8-EB06-410B-94D6-1CA13F189C6A.jpeg
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Finger
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Finger »

Sven und ich haben diese Woche mal mit uuuuraltem Linoleum experimentiert:
a1.jpg
Im Laser ist der Geruch garnicht mal so unangenehm und im ersten Durchgang ergibt ich zwar viel Asche, aber auch ein guter Einbrand. Mit Buchdruckerfarbe konnten wir dann erste Abzüge machen:
a2.jpg
Zuerst mit einer Walze, dann mit einem Schleifklotz und Backpapier zum andrücken. Das funktioniert ziemlich gut und ganz nebenbei ergab die OSB-Platte mit Farbresten ein sehr interessante Muster auf dem Papier. Nebenbei gabs Musik, Bier und Edle Tropfen in Nuss. Sehr lecker das :mrgreen: Fortsetzung folgt.
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zauberkopf
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von zauberkopf »

Ich bin übrigens auch grad dabei, Weihnachtskarten zu "Drucken".
Cyanotypie kriege ich schon hin, und werden gut angenommen.
Allerdings dauert das in meinem Selbstgebauten UV-Belichter je nach vergrösserung, schon mal 4-24h...

Meine erste Talbotypie wurde mir schon aus der Hand gerissen.
Hätte ich mal ein photo davon gemacht.. ;-)
"Gedruckt" auf Büttenpapier.
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von RMK »

zauberkopf hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 19:08 Allerdings dauert das in meinem Selbstgebauten UV-Belichter je nach vergrösserung, schon mal 4-24h...
ähm... ab und zu scheint doch die Sonne?
sollte signifikant schneller gehen.....
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zauberkopf
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von zauberkopf »

Ne... ich mach das alles von Kleinbild oder Rollfilm-Negativen.
Dafür habe ich extra einen Belichter mit ner 100Watt UV LED umgerüstet.
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Finger »

Nächster Versuch
79E5CE40-102F-42E3-A7CC-76AB26758F57.jpeg
79E5CE40-102F-42E3-A7CC-76AB26758F57.jpeg
Fazit: Linoleum braucht zwei Durchgänge mit dem Laser, gelbe Ölfarbe ist Mist und Edle Tropfen In Nuss „Rum Bar“ ist widerlich.
Dateianhänge
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von xanakind »

Hast du das Forex schonmal in den Laser geworfen?
Daraus könnte man eventuell auch brauchbare Stempel Lasern, da es ja leicht nachgibt.
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Sven »

Nachdem ich mir mit Finger vor einer Woche eine Packung Stollenkonfekt und ein Paket "Edle" Tropfen in Nuss "Rum Bar" reingezogen haben, hab ich heute mal die Dokumentation fertiggestellt. An besagtem Abend haben wir natürlich auch noch einige Stücke Papier mit Farbe versehen.
wkarten2020_drucksession_finger_2.jpg
wkarten2020_drucksession_farbauftrag.jpg
Die weitere Dokumentation und die Druckvorlagen gibts auf meinem Blog: https://www.bagaluten-werkstatt.de/jetz ... ich-druck/


Ich war mit meinen Ergebnissen noch nicht so ganz zufrieden und hab noch zwei Tage weiter experimentiert. Allerdings mit der bewährten Buchdruckfarbe anstatt von Linoldruckfarbe.
Am Ende bin ich bei einem Durchgang mit der Laser, Rastern mit 75mm/s und 15mA Laserstrom gelandet. Aufgrund der Rollneigung des Linoleums musste es mit Teppichklebeband auf einer Holzplatte fixiert werden.
Beim Drucken dann deutlich mehr Druck aufgebaut als vorher. Keine Schaumstoffrolle, sondern eine glatte, harte Platte und voller Körpereinsatz. Anschließend nachreiben.
wkarten2020_drucken_5_trocknen.jpg
Heute war dann auch die Farbe auf dem Schmuckkarton trocken und ich konnte alle Karten zuschneiden. Fertig.
wkarten2020_fertig.jpg
Alle Details zu meinem Druckprozess gibts in einem weiteren Blog Beitrag:
https://www.bagaluten-werkstatt.de/jetz ... ck-teil-2/
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Später Gast »

Grade den aktuellen Podcast gehört, und folgende Gedanken zum Thema gehabt:

-Druckqualität: Hab neulich irgendwann mal Uri Tuchman beim Drucken zugeschaut und fand seinen Perfektionismus übertrieben. Hochdruck ist kein Verfahren, dass sich für 100% perfekte Druckergebnisse eignet und wenn ich das wollte, könnte ich ja bei Cewe oder sonstwo in beliebig vielen Farben drucken lassen. Andersherum wird ein Schuh draus. Man sollte die Imperfektionen, die das Material mitbringt nicht versuchen auszumerzen, sondern sie gezielt ins Ergebnis einfließen lassen. Sie machen den spezifischen Charme der Methode aus und rechtfertigen dadurch überhaupt erst den Mehraufwand, den man beim händischen Drucken hat.
Aus dem selben Grund bin ich auch nur begrenzt Freund von Linoldruck mit Laser, da erspart man sich die Eiganartigkeit der Handarbeit und ersetzt sie mit robotischer Perfektion. Man könnte an der gelaserten Druckplatte noch händische Details nachschnitzen, oder Roboterkraft darauf verwenden, mehrfarbige Drucke mit mehreren Druckplatten zu realisieren, die sonst wg des übertriebenen Arbeitsaufwands nicht machbar wären. Aber für mich gehört die händische Fleißarbeit auch untrennbar zum Schaffensprozess dazu, das ist nichts, was ich vermeiden muss. Ist vllt Geschmackssache.

-Farben: Ich hab Gerstäcker Hausmarke hier, die haben unauffällig funktioniert. Außerdem Marabu. Was bei den Aqua-Linol Farben bei längeren Standzeiten unweigerlich passiert ist, dass sich oben dünnflüssige Brühe absondert. ich hab mal versucht, das wieder einzumischen, aber die Farbe ist ja so dickflüssig, dass man da weder knetend noch rührend große Erfolge verzeichnet. besser einfach abgießen. Gelb ist bekannt als problematische Mischfarbe. Ich gebe Schüler*innen, die Probleme mit niedrig pigmentierten Farben haben, bei Bedarf nen extra Pott Pigmente zum reinmischen, damit wird aus jeder dünnen Plörre Profifarbe. Mit Druckfarben hatte ich das Problem noch nicht, daher auch nicht getestet.
Wenn Gelb von alleine nicht deckend druckt, hilft womöglich auch, zuerst die gleiche Druckplatte mit weiß zu drucken, das trocknen zu lassen und dann nochmal mit Gelb drüber.

-Pressen: Ich wollte mir ne Zeitlang mal sone Hebelpresse nachbauen. Das Problem bei Linoldruck ist ja, dass man eine recht dicke Farbschicht zwischen Papier und Druckstock hat, und Walzen da Scherkräfte erzeugen können, wodurch dann das Papier verrutscht. Das Problem hat man mit nem Hebel/Press-Stempel nicht. Nie dazu gekommen, war wohl Anderes wichtiger. Mit dem Hebel bekommt man glaub ich auch eher ein Gefühl für den aufgebrachten Druck als mit der Walze.
N Kumpel hat sich neulich ne alte gusseiserne Wäschemangel für den Zweck angeschafft. Die hölzernen Walzen waren konkav und mussten wieder plangeschliffen werden. Die beiden Walzen sind über ein Zahnrad miteinander verbunden und dadurch immer synchron. Tut wunderbar, ist halt nur ein weiteres riesiges Stehrümchen, Einstaubchen... ;)
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Hansele
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Hansele »

Eine kleine handliche Presse wäre diese Wipppresse hier:
https://www.youtube.com/watch?v=-LyfySZ ... low-inblog

Oder hier in 2 farbig mit der XXL Wippe:
https://www.youtube.com/watch?v=fExinZQ ... low-inblog

Grüßle
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Sven
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Sven »

Später Gast hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 23:10 Man sollte die Imperfektionen, die das Material mitbringt nicht versuchen auszumerzen, sondern sie gezielt ins Ergebnis einfließen lassen. Sie machen den spezifischen Charme der Methode aus und rechtfertigen dadurch überhaupt erst den Mehraufwand, den man beim händischen Drucken hat.
Aus dem selben Grund bin ich auch nur begrenzt Freund von Linoldruck mit Laser, da erspart man sich die Eiganartigkeit der Handarbeit und ersetzt sie mit robotischer Perfektion.
Ich stimme dir in so weit zu, dass das Druckergebnis Spuren des Verfahrens zeigen sollte. Es muss nicht überall perfekt decken, bei Holzschnitt darf gerne die Maserung durchkommen. Allerdings sollte Text einwandfrei lesbar sein und das Druckergebnis an sich nicht verschmiert. Deswegen tüftel ich noch an den selbstgedruckten Visitenkarten. Nicht lesbarer Text ist ein absolutes Ausschlusskriterium, dann kann ich das auch gleich einen Arzt von Hand schreiben lassen :mrgreen:
Das konterkariert ja den Zweck eines solchen Druckstücks vollständig.

Ich hätte gar nicht die Geduld, die Motive der Weihnachtskarten von Hand zu schneiden. Da ich sowas aus Prinzip nur am PC zeichne, kann ich es auch gleich lasern.
Spart außerdem Zeit. Beim Frickeln will ich mich nicht langweilen. Droht Langeweile, erwacht der Ingenieur in mir und sucht einen Weg das langweilige zu automatisieren. Ich könnte mir natürlich noch den ein oder anderen Effekt im Zeichenprogramm zu Nutze machen. 8-)

Ich mag Perfektion. Nicht, dass ich sie überall bräuchte, doch ich schätze sie zu weilen sehr. Was außerdem als perfekt anzusehen ist liegt ja auch wieder ganz im Auge des Betrachters. Man sollte sie nur nicht mit Perfektionismus verwechseln.
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Später Gast
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Später Gast »

Die Visitenkarten haben ja auch einen leicht anderen Zweck, da macht das mit der Lesbarkeit absolut Sinn, keine Frage. Da braucht man auch die Genauigkeit, die man womöglich ohne Übung mit der Hand einfach nicht hat.
Sven hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 11:46 [...]
Ich hätte gar nicht die Geduld, die Motive der Weihnachtskarten von Hand zu schneiden. Da ich sowas aus Prinzip nur am PC zeichne, kann ich es auch gleich lasern.
MMn ist da ein Unterschied, auch wenn es das gleiche Motiv ist. Die Arbeit ist eine andere und auch das Ergebnis ist ein anderes.
Spart außerdem Zeit. Beim Frickeln will ich mich nicht langweilen. Droht Langeweile, erwacht der Ingenieur in mir und sucht einen Weg das langweilige zu automatisieren. Ich könnte mir natürlich noch den ein oder anderen Effekt im Zeichenprogramm zu Nutze machen. 8-)
Wenn dann der Zeitgewinn dafür an anderer Stelle in die Arbeit fließt halte ich das auch für legitim. Wenn es nur um Zeiterspanis geht, werfe ich lieber den Laserdrucker an, der lasert und druckt in einem Arbeitsschritt. ;)

Ich mag Perfektion. Nicht, dass ich sie überall bräuchte, doch ich schätze sie zu weilen sehr. Was außerdem als perfekt anzusehen ist liegt ja auch wieder ganz im Auge des Betrachters. Man sollte sie nur nicht mit Perfektionismus verwechseln.
Ich kämpfe auf Arbeit häufig gegen falschen Perfektionismus. Schüler haben vor meinen Augen *wirklich* perfekte Drucke zerrissen, weil an der einen Stelle was nicht 100% so geworden ist, wie sie sich es vorgestellt haben. Mittlerweile entwickle ich ein Gespür für den Zerstörungsimpuls und schaffe es manchmal noch rechtzeitig, das Schlimmste zu verhindern. Das fängt schon beim Zeichnen an, die meisten Schüler finden ihre selbstgezeichneten Striche nicht schön und versuchen sie zu verbergen, indem sie möglichst wenige davon machen, oder indem sie wischen. (Letzteres ist schlimmer :? )

Perfektion ist toll, aber da kann man sich nur asymptotisch dran annähern, es jedoch nie erreichen. Viele vergessen das und sind dann letztlich dazu verdammt für immer enttäuscht zu sein.
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Marsupilami72 »

zauberkopf hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 21:59 Ne... ich mach das alles von Kleinbild oder Rollfilm-Negativen.
Dafür habe ich extra einen Belichter mit ner 100Watt UV LED umgerüstet.
Was hast Du denn da für eine genommen? So einen COB-Keks vom Chinesen, oder was spezielles?

Ich wollte das auch mal mit meinen 4"x5" Negativen versuchen...meine ersten Versuche an der Sonne waren nicht so prall...kann aber auch an der Chemie gelegen haben.
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RMK
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von RMK »

also 1:1 Cyanos werden bei mir mit der "alten"
unempfindlichen Chemie wirklich gut, hab sogar
schon Taschen und T-Shirts Cyanotypiert- das hält
sogar Waschmaschinendurchgänge aus....
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zauberkopf
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von zauberkopf »

Ja... so ein COB Keks..
Das ganze ist zwar herrlich ineffizient, weil die optik nicht auf effizienz etc.. ausgelegt ist, und man auch aufpassen muss, das man nicht die einzelnen LED´s ablichtet.. aber es geht.
Für ein DIN A6 Blatt brauche ich ungefähr ca 3-6h und für DIN A5 12-24h
Je nach negativ und meistens vergrössere ich bestimmte abschnitte.

Wenn die LED herausnehme und ein Negativ Direkt belichte, geht das wesentlich schneller !

Der Vorteil von dem Belichter ist allerdings : mal kurz ausschalten (wobei das spare ich mir mittlerweile.. ich leuchte einfach mit ner weissen LED Taschenlampe kurz drauf.. ) und das bild begutachten.
Der Trick ist : Es muss total überbelichtet ausschauen. Weil beim waschen noch so einiges weggeht.
Und nach ein paar Abzügen hat man auch ein Auge dafür, wann es richtig belichtet ist.
das hält
sogar Waschmaschinendurchgänge aus....
Ich vermute sogar, das Salzdruck genau so gut sein dürfte.
Ich habe da so ein paar flecken auf der Hose..
MOMENT !
Ich habe z.Z. grossen Spass ganz alte Zerrisse Hosen zu (per hand) zu flicken, damit herum zu laufen, und jeden Idioten
mit gekauften zerissenen Hosen zu signalisieren : ICH BIN AUTHENTISCHER, ICH BIN INDIVIDUELLER ALS DU DU VOLLTROTTEL.
(Ich muss dauernd an die stepper und Stepperinnen denken, die mit heulenden auge ihre gerade genähte Jeans zerfetzen müssen.. )
Und da sich alle möglichen Hornochsen auch noch tätowieren lassen müssen.. da geht was !

Mir ist da letzten noch was eingefallen :
https://de.wikipedia.org/wiki/Pantelegraph
Kaliumhexacyanidoferrat + Strom = Berliner Blau.
Thorhall
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Thorhall »

Das Kartendruckthema interessiert mich auch.
Nun habe ich seit Weihnachten einen 3D Drucker. Hat schonmal jemand versucht die Druckplatten per 3D Drucker zu erstellen.
Ich habe jede Menge PLA Filament da. Sollte man mal versuchen?

Micha
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Wulfcat
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Re: Weihnachtskarten drucken

Beitrag von Wulfcat »

In Meiner Jugendzeit hab ich viele Linoldrucke gemacht, gemauso wie meine Mutter.
Mein Vater hatte irgendwann dann eine Klassische Spindel Buchdruckpresse aus Gusseisen angeschlört die wohl 200kg wog.
Auch damit war es nicht sicher einen Gleichmässigen Abdruck zu erreichen.....
In Meinen Versuchen dieses zu erreichen habe ich mit den verschidensten Beilagen zu erreichen.....
Am besten ging es schlisslich mit einer mittelharten Gummiplatte 5mm....
Richtig hat es schlisslich mit einer selbstgebauten Rollenpresse Funktioniert ala Wäschemangel.........
Mit Gummirollen aus 2 Elektrischen Schreibmaschinen.
Obere Rolle Höhenverstellbar mit Feder.....
BEIDE Rollen für den Durchzug des Druckstocks+Bedrucktes Medium+Beilage......
Die Rollen wurden über eine Schmale Kette über2 Räder an den Rollen 2 Umlekrollen Angetrieben 1 Rolle mit Kettenspannfeder.... An der unteren Umlenkrolle die Kurbel für den Durchzug
Hab Leider keine Bild vor dem Machwerk, das irgendwo verschwunden ist.....
Hmmm vielleicht kann man ja auch sowas aus nem Laminirgerät oder Teilen von Laser Drucker Fusern basteln.....
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