verrußten Raum tünchen

Der chaotische Hauptfaden

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tschäikäi
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verrußten Raum tünchen

Beitrag von tschäikäi »

Moin,
ich habe da ja diese Bruchbude gemietet. Der integrierte Heizraum mit extrem undichtem "232,6kW" Holzofen wurde entkernt und nun steh ich vor dem Problem,
die tiefschwarzen Wände weiß zu bekommen. Da ist der Ofen zu sehen: https://abload.de/gallery.php?key=jWGiN1pP
Bisher getan: Ofen raus, losen Scheiß von Decke und Wänden gebürstet, mit Anlauger&Entfetter eingesprüht, potenten Hochdruckreiniger drauf gehalten.
Wand und Decke haben sich von tiefschwarz zu dunkelgrau gewandelt. Hab dann Tiefgrund mit der Drucksprühflasche satt aufgebracht und nach dem Trocknen ne Bürste Kalk drauf gehauen.
Das Ergebnis ist etwa so.
Bild
Das war 15min nach dem auftragen des Kalks, da zog sich noch mehr zeug (Fett, Teer vermutlich) durch bis es trocken wurde. Also es wurde noch bräunlicher.
Zweite Schicht nen Tag später drauf gehauen, gleiches Ergebnis. Hatte sowas befürchtet, deswegen nur ne Testfläche.
Hat da jemand ne Idee, die sich kostengünstig umsetzen lässt?
Ich kann nicht die ganz üble Chemiekeule auspacken, wenn da noch Zeug drauf kommt bevor ich streiche. Es muss halt auch an die Decke und man sollte es überleben,
wenn einem was davon ins Gesicht tropft.

Gruß Julian
bastelbjoern
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von bastelbjoern »

Ich kenne da nur Nikotinsperre. Das ist ein ekliger LACK. nur so als Idee. orschinal is nich billich.




Also ich würde es mal mit billigen Weisslack probieren. oder was sonst so an Lackfarbe da ist. KEINE ÖKOFARBE. wenn Wasserverdünbar draufsteht: Nächste Dose.
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Hightech
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Hightech »

Isoliergrund wäre dann der Fachbegriff denke ich.
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gafu
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von gafu »

nikotinsperre ist mehr sowas wie "alkydharz fensterlack"

mit dem normalen acrylatdispersions-tiefgrund muss man schon einige schichten aufbringen um eine richtige sperrwirkung zu erzielen.
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Bastelbruder
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Bastelbruder »

Ich denke daß Wasserverdünnter Acrylsuspensions-"Tiefgrund" nicht so tief einzieht, wie der Holzkohleteer der sich da drin seit Jahren verschanzt hat und sein Areal bis zum letzten Mann verteidigt.

Vielleicht die Bude ein paar Tage/Wochen heftig mit O3 fluten?
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Hightech
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Hightech »

xanakind
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von xanakind »

Örks! Was ne Gruft!
Da willst du aber später nicht drin wohnen ?! :o
Lasst sich dieser schwarze Siff denn mit irgendwas lösen?
Also z.B. mal mit Spüliwasser anfangen
Dann halt langsam steigern: Backofenreiniger, Spiritus, Bremsenreiniger, Biodiesel.
Wirklich gesund ist das aber halt alles nicht.
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tschäikäi
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von tschäikäi »

Ging ja flott hier.
Nikotinsperre: leider deutlich zu teuer.
Tiefgrund ging um die 8€/5l über die Theke, habe für die erste satte Schicht etwa 10L verballert.
Könnte auch noch ne zweite Schicht drauf hauen.
Warum müsste der Tiefgrund so tief eindringen wie der Teer?
Ich hatte mir das so gedacht, dass ich auf die Dreckschicht eine sperrende Schicht aufzubringen versuche,
die verhindert, dass der Dreck in die Kalkmilch, also Ca(OH)2+H2O eindiffundiert.
Irgendwie scheiden sich hier die Geister, ich hatte mit nem Maler drüber gesprochen, der meinte "bloß kein Tiefgrund, direkt Kalk drauf",
aber da war der Tiefgrund schon drauf. Andernorts wirds empfohlen und mir scheints auch sinnig da ne Sperrschicht zwischen zu setzen.
GJ
Xana: nein, ich will da Sandstrahlen, Zeug lagern und schmieden, also perfekt muss es nicht werden.
Andererseits wärs halt cool, wenn man nach dem Einschalten einer starken Lampe auch was sehen würde.
Derzeit ist das Ding unglaublich dunkel.
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von bastelbjoern »

Möglicherweise wäre Rigips drüber klatschen billiger und schneller zielführend. teste mal mit fliesenkleber ob die Wand aufbaufähig ist. also n Klecks dranpappen und trocknen lassen. Wenn der sich nicht löst, mit Ansetzkleber die Platten da dran und gut ist.
An der Decke würde ich mit unterlattung arbeiten.
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tschäikäi
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von tschäikäi »

Das Lösungsmittel müsste schon mit Wasser abspülbar sein, also fällt Biodiesel raus.
Weiterhin hab ich halt schon nen halben Tag mit dem Hochdruckreiniger in diesem Verschlag verbracht.
Abgesehen von der Ekelhaftigkeit des Unterfangens muss man die Dreckbrühe, die dabei entsteht (waren ca 200l)
auch irgendwie loswerden.
Ich wäre froh, wenn ich den Raum nicht nochmal komplett einnässen müsste, es ist halt nicht mehr Sommer.
Sperrschicht wäre mir wirklich lieber als nochmal sauber machen.
Rigips: war auch meine erste Idee, ist aber deutlich mehr Aufwand und kostenintensiver als zu versuchen, das anzumalen.
Die Bude ist halt gemietet, da will man es nicht übertreiben.
Da da ja auch ne Esse rein soll muss es nicht perfekt werden, aber schon irgendwie weiß(lich).
xanakind
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von xanakind »

Ich glaube, jede weiße Farbe wird nach einiger Zeit wieder braun.
Wenn´s schnell & günstig sein soll, würde ich da irgendwas billiges an die Wand dübeln.
Oder Wände mit einem weißen Stoff zuhängen?
Wenn du in meiner nähe wohnen würdest, könnte ich dir einige weiße Forex Reste besorgen.
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RMK
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von RMK »

ich würde vermutlich pragmatisch "Igor, mehr Licht!!" versuchen.... :)
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Bastelbruder
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Bastelbruder »

Ich plädiere weiter für O3. Abreißen, als Sondermüll verklappen und neu bauen ist vielleicht einfacher. Die Wände sind gesättigt mit Holzteer, der kann durch Oxidation verfestigt werden (siehe Eigenschaften) und läßt sich dann vielleicht mit Leinölfarbe weiterbehandeln. Auswaschen ist m.E. völlig unmöglich, Verblenden schon eher. Wasserfarben funktionieren da nicht mehr.
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Später Gast
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Später Gast »

Ich unterstütze Bastelbruders Vorschlag mit dem Ozon, kostet fast nur Strom und etwas Zeit. Ist halt die Frage, wie lange das dauert, bis der Feind besiegt ist.
berferd
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von berferd »

Unbedingt so lassen! Das gibt ein Top Filmset ab. Solche gruseligen Örtlichkeiten findet man immer seltener.
Heißt "gemietet", dass Du da was bezahlst, d.h. Mietbetrag ist nicht negativ? :shock:
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Wolfis
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Wolfis »

Vormauerung?
Gary
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Gary »

tapezieren...
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tschäikäi
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von tschäikäi »

Dass es mit Ozon funktioniert, kann ich mir durchaus vorstellen.
Die Frage ist halt, wieviel brauche ich und wie lange (d.h. wie tief) müsste es einwirken?
Es ist nämlich nicht so, dass dieser Ofen in den letzten paar Jahren benutzt worden wäre.
Zusätzlich weiß ich, dass vor meinem Einzug vor 9 Monaten die Tür nach draußen offen stand.
Andersrum gedacht: Welcher der vielen Inhaltsstoffe ist wasserlöslich oder wird von Ca(OH)2 gelöst?
Das wäre ja der Stoff, der durch die "Farbe" dringt.
Kalksuppe ist alkalisch, vielleicht neutralisiert diese ja einige der Säuren und macht sie so besser wasserlöslich?
Ich habe deutlich zu wenig Ahnung von Chemie.

Ja, das ist ne Bruchbude. Dieser Raum ist allerdings der mit großem Abstand gammeligste von allen, enthält aber die Außentür zu
der von mir gemieteten Fläche. Davon abgesehen gibts hier halt nen Kamin und damit kann man Dinge tun.
Hatte eigentlich vor, die Entkernung des Raumes noch ein paar Monate zu prokrastinieren, wurde dann aber unerwartet durch ein Hilfsangebot motiviert,
das doch jetzt in Angriff zu nehmen.
Jetz wo dieser 4x3x2m große Ofen endlich raus ist, ist schon ein riesen Problem gelöst und der Rest müsste eigentlich halb so wild sein... denkste.
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Wulfcat
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Wulfcat »

Warum nich eine Dicke Schicht auftragen...
Ich hab so ein Werkzeug damals in Spanien gesehen, Weis allerdings nicht wie das Ding heist.
Ein Gehäuse mit einer Rechteckigen Öffnung vorne, innen eine Art steifer runder Bürste, die man mit einer seitlichen Kurbel dreht. Da Kippte man so etwas wie dünnen Gips oder Kalkschlämme hinein. Beim Kurbeln liefen die Borsten in der Öffnung über eine Kante und Spratzen die Farbe raus..... Eine Art Äirless Spritzverfahren.... :lol:
Ich fand das schon irre wie schnell die Spanier damit nen Raum geweisst hatten. Ein Durchgang und die Hütte war fertig. Viel schneller wie mit der normalen Rolle. Die Oberfläche war allerdings recht rau..... Nicht wie Raufaser......eher wie 5X übergestrichene Raufaser......
Allerdings landete auch viel auf dem Boden, daher war dicke Abdeckung des Boden pflicht.
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Wulfcat
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Wulfcat »

Ach ja
In meiner ersten Wohnung hatte ich auch Flächen in der Wand, wo Flecken vom versotteten Schornstein beim Streichen durch kamen..... Hatte dann nen Maler gefragt und er hatte mir ein Kleines Restchen von einer Nikotinisolierung gegeben zum Ausprobbieren..... Das Zeug roch wie Weisleim.... :idea:
1/9 Weisleim mit der Wandfarbe gemischt wo der Dreck vorher durchgekommen war......
Da blieb dann alles weiss......
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tschäikäi
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von tschäikäi »

Das mit der dicken Schicht wäre mir wurschd, ebenso die Oberflächenrauigkeit.
Meine Bedenken kommen davon, dass nach Trocknen der ersten Kalkschicht (zugegebenermaßen nur für einen Tag)
die zweite Schicht nicht wirklich weniger braun wurde. Klar, wenn man da jetzt cm-dick drauf haut.. das wird schon gehen.
Aber das ist wieder unrealistisch, das Zeug fällt einfach ab.
Man kann natürlich verputzen (Kalk- oder Zementputz) und dann wieder drüber tünchen.
Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass das Beschleunigen der Karbonatisierung was bringen könnte.
Die erste Kalkschicht war am Anfang recht weiß und wurde dann nach Stunden immer dunkler, da sich Holzteerbestandteile anscheinend langsam lösten.
Kalk härtet ja durch Reaktion mit in der Luft enthaltenem CO2 aus. Also könnte man doch eigentlich die Luft mit CO2 anreichern.
Ich habe da einen Gasheizer (bis 50kW) mit starkem Lüfter. Damit sollte sich doch ausreichend viel CO2 erzeugen lassen um schon während des Auftragens oder direkt danach
den Kalk abbinden zu lassen, sodass die erste Schicht Kalk als Sperrschicht fungieren könnte.
Klingt das sinnvoll? Wäre eigentlich schnell getestet, ich muss die Tage mal die Flaschen füllen. Sind irgendwie ziemlich schnell leer, wenn man den Trümmer betreibt.
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tschäikäi
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von tschäikäi »

1/9 Weisleim mit der Wandfarbe gemischt wo der Dreck vorher durchgekommen war......
Das wird morgen getestet!
Markus
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Markus »

Hi,
versuch mal Tiefgrund LH (lösemittelhaltig), das geht bei solchen kritischen Oberflächen deutlich besser als der normale Tiefgrund. Gibt es im Malereinkauf, nicht im Baumarkt.
Dabei ständig lüften, eventuell Lackiermaske anziehen.

Viele Grüße
Markus
Blechei
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Blechei »

tschäikäi hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 01:09
1/9 Weisleim mit der Wandfarbe gemischt wo der Dreck vorher durchgekommen war......
Das wird morgen getestet!
+1, Weißleim verdünnt wäre auch meine Idee gewesen. Aber aufsprühen mit Pumpdings aus dem Baubedarf mit der
Kalksprühdüse, die Originaldüse hat zuwenig Durchsatz.
Oder Nadelwalze und viel Spüliwasser;-)
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Finger
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Finger »

Ich hab sowas schonmal mit potentem Tapetenkleister und Alufolie in den Griff bekommen. Da drauf dann Rauhfaser und anstreichen. War ein durchgesotteter Schornstein, da half alles andere nicht....
Stinkt das nicht zum Himmel da drin?
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Desinfector
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Desinfector »

Gary hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 00:35tapezieren...
würde ich auch so tun.
bastl_r
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von bastl_r »

Finger hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 07:35 Stinkt das nicht zum Himmel da drin?
Hätte ich jetzt auch gedacht.
Daher, aber das ist eher ne Strafarbeit als Alternative zum Steineklopfen, das Zeugs mit einem Stocker runterklopfen.
Du könntest der Oberfläche aber auch mit einem Betonschleifer zuleibe rücken. Die Gebläse zum Absaugen der Staubwolken wären ja schon eingebaut :mrgreen:

bastl_r
Azze
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Azze »

Mal ne andere Frage: Kalkfarbe macht man ja idR. zur Feuchteregulierung an die Wand. Wenn da aber sowieso erst irgendeine Sperrschicht drauf soll, welchen Sinn macht dann noch eine Kalkfarbe? Atmende Wände hast du dann nämlich ohnehin nicht mehr, die Sperrschicht heisst ja nicht umsonst Sperrschicht.

Ach ja, wenn du da drin sowieso sandstrahlen willst, warum nicht damit eine Versuch wagen?
Manu
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Manu »

Ich hätte Sandstrahlen vorgeschlagen. Damit lassen sich ja auch hartnäckige Graffitis entfernen...
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Bastelbruder
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Bastelbruder »

Die Wand ist garantiert 5 cm tief mit Teer imprägniert, wenn nicht sogar wasserdicht. Dampf- Eis- oder sonstiges Strahlen bringt genau nichts. Eine zusätzliche Sperrschicht funktioniert genau bis zur Teer-Oberfläche. Da finde ich die Idee mit der Aluminiumtapete garnicht so schlecht. Und weil Teer sich seit Jahrhunderten als Kleber bewährt hat sollte das auch ein weiteres Jahrhundert halten. Wenn da keine Luftblasen eingebaut werden, sollte das Ganze auch belastbar sein, ich denke mindestens 1kg/cm².
Auf die Alu-Sperrschicht läßt sich dann noch irgendeine andere Tapete applizieren - obwohl - vor 30 Jahren hatten wir eine Disco mit metallisch blanker Tapete, die war allerdings aus unzerreißbarer VA-Folie.
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gafu
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von gafu »

in der bauwirtschaft würde man das abschlagen vom putz einem subunternehmer für abbrucharbeiten beauftragen und die slovaken oder rumänentruppe mit den abbruchhämmern ihr werk verrichten lassen. Danach dann neu verputzen.
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Finger
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Finger »

Da ist doch garkein Putz drauf :-)
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von gafu »

hmm dann kann man das sparen und gleich verputzen :)
Ich würde da trockenputz, also gipsplatten machen. Wenn der ansetzbinder nicht hält, schraubt man die eben an die wand. Klar kostet das ein paar euro pro m², aber tapete ist auch nicht geschenkt und das sieht auf dem unebenen untergrund dann aus wie "wollte mal und konnte nicht".
Und gipskarton anbringen geht schnell und bringt einem nicht so viel wasser in die bude wie ein nasser putz.
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gafu
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von gafu »

Wulfcat hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 00:46 Ich hab so ein Werkzeug damals in Spanien gesehen, Weis allerdings nicht wie das Ding heist.
Ein Gehäuse mit einer Rechteckigen Öffnung vorne, innen eine Art steifer runder Bürste, die man mit einer seitlichen Kurbel dreht. Da Kippte man so etwas wie dünnen Gips oder Kalkschlämme hinein. Beim Kurbeln liefen die Borsten in der Öffnung über eine Kante und Spratzen die Farbe raus.....
Putzwerfer, Putzhexe, Vorspritzmaschine sind da die suchbegriffe dafür.

Das ist eigentlich traditionell dazu gedacht, auf eine "glatte" ziegelwand, besonders bei hartbrandziegeln, mit einem zement-vorspritzputz mit grobem sand drinn locker ein paar zementgebundene boppeln auf die glatte wand aufzutragen, wo dann der nachher aufgetragene kalkputz besser halt findet. Also als haftvermittler.
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Finger
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Finger »

Raum komplett mit Alufolie ausgekleidet und ein Scheinwerfer unter der Decke. Ob man in sowas arbeiten kann?
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gafu
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von gafu »

naja, der optische helligkeitseindruck in einem raum entsteht ja durch die hell zurückleuchtenden wandflächen.

würde man da jetzt ein optimierungsproblem draus machen, käme man vielleicht zu dem schluss, dass es für den helligkeitseindruck ausreichend ist, die wandfläche von höhe bauchnabel bis höhe 30cm überkopf weiß zu machen, und den rest so zu lassen.

dann hat man viel weniger m² zu verschönern :)
sysconsol
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von sysconsol »

Wenn man die ganzen Wandflächen mit LED-Panels auskleidet...

...aber das wird zu teuer.
Der Helligkeitseindruck sollte allerdings - übersteuern 8-)
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Wulfcat
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Wulfcat »

gafu hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 12:43
Wulfcat hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 00:46 Ich hab so ein Werkzeug damals in Spanien gesehen, Weis allerdings nicht wie das Ding heist.
Ein Gehäuse mit einer Rechteckigen Öffnung vorne, innen eine Art steifer runder Bürste, die man mit einer seitlichen Kurbel dreht. Da Kippte man so etwas wie dünnen Gips oder Kalkschlämme hinein. Beim Kurbeln liefen die Borsten in der Öffnung über eine Kante und Spratzen die Farbe raus.....
Putzwerfer, Putzhexe, Vorspritzmaschine sind da die suchbegriffe dafür.

Das ist eigentlich traditionell dazu gedacht, auf eine "glatte" ziegelwand, besonders bei hartbrandziegeln, mit einem zement-vorspritzputz mit grobem sand drinn locker ein paar zementgebundene boppeln auf die glatte wand aufzutragen, wo dann der nachher aufgetragene kalkputz besser halt findet. Also als haftvermittler.
Ok, das wusste ich jetzt nicht, das es eignentlich nur ein Hilfswerkzeug für die Putzer ist.....
Ich hatte es in SP als "Anstreicher" Werkzeug in verwendung gesehen......
Das raue Finisch dachte ich wäre gewollt....(vieleicht war es das auch) die vorher bunt beschmierten Wände waren jedenfalls relativ glatt (keine Ziegelumrisse zu sehen)
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Sterne
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Sterne »

Desinfector hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 07:55
Gary hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 00:35tapezieren...
würde ich auch so tun.
Kann man sich sparen 2 Mal tapezieren und 4 mal Streichen am Schornstein gab bei uns in der Studentenbude immer noch Nikotingelb. :shock:
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gafu
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von gafu »

musste isoliertapete mit styropor-rückseite verwenden als trennschicht :)

das ganze versottungsthema ist schon ekelig.

im makerspace erfurt keller habe ich am alten kamin einfach stoisch mehrfach weisskalkhydratschlämme aufgetragen (mit ~1mm schichtdicke pro auftrag mit dem malerquast), das gelbe ist mit jeder schicht etwas blasser geworden, bis ich irgendwann keine lust mehr hatte und entschieden habe, dass das für einen werkstattkeller gut genug ist. Da war auch ein versotteter kamin. der ist mindestens 4 mal gekalkt worden.

in meiner neuen werkstatt gabs undichte fenster wo seit 20..30 jahren der dreck von industrie und verkehr bei stärkeren regenereignissen nach innen gelaufen ist. Die braunen streifen gingn auch durch die dispersionsfarbe durch, so nach 2-10 minuten nach dem anstrich. Da habe ich reste an tiefgrund (aufbrennsperre...) bestimmt 4..5 mal streichen müssen bis sich das halbwegs in grenzen hielt.

Also um mal hausnummern zu bekommen, da reden wir nicht von zwei mal tiefgrund, sondern bei der verschmutzung eher von 5+ aufträgen damit es wirkung zeigt.

was ich damit sagen will: jedes mal nachher den kalkschlamm vom boden abputzen u.s.w.
Da ist man schneller man zieht einfach einen zentimeter putz auf, tiefgrundierung hilft auch, aber nicht mit 1-2 aufträgen.
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Propeller
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Propeller »

Einer meiner Nachbarn hat vor 30 Jahren seine Giebelwand mit gebrauchten Ziegelsteinen aufgemauert. Einige davon stammten aus einem Schornstein, was sich als Fehler erwies. Die Verfärbungen sind bis jetzt absolut nicht dauerhaft unter Kontrolle zu bekommen. Alles, absolut alles wird mit der Zeit durchkrochen und verfärbt sich.
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von xanakind »

sysconsol hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 13:05 Wenn man die ganzen Wandflächen mit LED-Panels auskleidet...

...aber das wird zu teuer.
Der Helligkeitseindruck sollte allerdings - übersteuern 8-)
Dann wirst du von allen Seiten geblendet und siehst die eigentliche Arbeit kaum noch.
Glaub mir :lol: :
https://www.youtube.com/watch?v=f38Rtd-9f1w
Ton am besten stummschalten
(Ich weis, wo die Szenen ab 0:48 gedreht wurden ;) ...)
Und hier waren jetzt die Decken nicht mit LED-Kacheln gepflastert.
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von man-ost »

Hat schon mal jemand für so ein Problem Restfaserbindemittel verwendet?
Gibt eine geschlossene dichte transparente Schicht. Soll Asbestfaser o.ä. binden. Könnte ich mir auch hier gut vorstellen.
Muss dann übergestrichen werden.
LG
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gafu
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von gafu »

transparent auftrocknend, dünnflüssig, wasserverdünnbar, schichtdiche 35µ, polymerdispersionsbasis

das liest sich für mich wie "tiefgrund, aber mit einem anderen namen"
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Bastelbruder
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Bastelbruder »

Ich bin sehr sicher daß sich von einer Holzteergetränkten Faserplatte in den nächsten hundert Jahren keine Fasern freiwillig verselbstständigen. Holzteer ist besser als alle modernen Tiefgrund- Binde- Blocker- Chemikalien. Und es ist nicht auszuschließen daß das Naturprodukt weniger schädlich für den menschlichen Organismus ist als wasserlösliches polymerdispersionsdingens, zumindest gibt es medizinische Verwendungen.
crasbe
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von crasbe »

Wenn ich mir so die Inhaltsstoffliste bei Wikipedia anschaue, wage ich das "weniger schädlich" mal STARK zu bezweifeln... :D
Asbest z.B. ist ja auch ein Naturprodukt, gesund ist es aber nicht.
Holzteere setzten sich zusammen aus Harzsäuren, Fettsäuren, Phenolen, Terpenen, Harzen und Aromaten (Benzol, Toluol, Xylol, Styrol, Benzo(a)pyren, Naphthalin, Reten, Chrysen, Cumol, Cymole, Mesitylen, Pseudocumol), Ketonen und verschiedenen anderen Stoffen Kreosol, Kresolen, Phenolether, Guajakol, Essigsäure und andere organische Säuren, sowie hochsiedenden Kohlenwasserstoffen, aliphatische Alkohole, Aldehyde, Brenzcatechin, Glyceride, Paraffine, Pyrogallolether.
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MatthiasK
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von MatthiasK »

Finger hat geschrieben: Fr 23. Okt 2020, 12:44 Raum komplett mit Alufolie ausgekleidet und ein Scheinwerfer unter der Decke.
Da fehlt noch mindestens eine Spiegelkugel.
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Wurstblinker
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von Wurstblinker »

Was ist denn los hier im Forum ?
Die naheliegendsten Sachen wie Abflämmen , mit Seifenwasser einweichen und vor allem
der großzügige Einsatz von Sprengstoff wurde noch nicht mal erwähnt :roll: :lol:
bastelbjoern
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von bastelbjoern »

Fliesen hatten wir auch noch nicht.. Mal so der Vollständigkeit halber.
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uxlaxel
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Re: verrußten Raum tünchen

Beitrag von uxlaxel »

12 Lagen Tapete drauf und in ein paar Jahren abhobeln? (Achtung, anderes Thema archivieren!)
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