UKW empfang grottenmiserabel.

Der chaotische Hauptfaden

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bulle
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UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von bulle »

Ich will nicht jammern über schlechten Empfang, es ist so und wird nicht besser.
Mein Bruder hat ein schönes altes SABA Radio und möchte es gerne weiterbetreiben.
Das geht auch mit I Net Radio und FM Trasnmitter und einspeisen in die Antennen Anlage.
Aber, das geht doch nur jeweils mit einem Sender.
Gibt es andere Lösungen. Früher gab es in großen Mietshäusern doch so Umsetzer, die Satelittenempfang auf UHF Frepuenzen umsetzte
Gibt es sowas auch für UKW
LG
Klaus
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Chemnitzsurfer
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Was für ein Saba ist es denn? Hat es kein Eingang für Tonband / Tonabnehmer den man ggf. nutzen könnte? Gibt es WLAN an der Stelle? Dann könnte man so einen kleines Internetradio daneben stellen und darüber den gewünschten Sender hören.
https://www.amazon.de/Albrecht-Internet ... B084G2ZWJ3
https://www.amazon.de/Imperial-22-240-0 ... 01LY3C983/
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zauberkopf
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von zauberkopf »

Also .. verstehe ich richtig :
Du willst : Das man von 88 bis 108 (oder nur 100) MHZ mit dem Saba zig verschiedene "InternetRadios" hören kann ?
Also das man am SABA Radio einstellt, ob man Soma-FM ( mein lieblingskanal : Spacestation Soma), XXX-FM, WDR Classic... hört ?

Nun ja.. das würde gehen.. quick and Dirty : xx FM-transmitters.. und eine Soundkarte mit verschiedenen ausgängen.. alternativ, xx billigst USB Soundkarten..
Wer programmieren kann, kauft sich HackRF.. das wird dann aber langsam wirklich Igor.
Nello
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von Nello »

zauberkopf hat geschrieben: Mi 28. Okt 2020, 17:23 Also .. verstehe ich richtig :
Du willst : Das man von 88 bis 108 (oder nur 100) MHZ mit dem Saba zig verschiedene "InternetRadios" hören kann ?
Ich habe das so verstanden, daß nicht Internet die Quelle sein soll, sondern ASTRA. Das fände ich auch interessant.
yehti
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von yehti »

Da gibt es doch was von Ratio... Erhm... GSS
Umsetzer für 12 Radioprogramme von Astra auf UKW.
Wenn einer VIEL Geld in die Hand nehman will...
https://mygss.eu/Kopfstation/CD/Flyer/P ... _Flyer.pdf
Das ist nur die Cassette, Gehäuse mit Netzteil und Bedienteil kommt extra.
Gruß Gerrit
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zauberkopf
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von zauberkopf »

Naja.. das würde auch in "preiswert" gehen.. Potenter PC, GnuRadio, HackRF.
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gafu
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von gafu »

bulle hat geschrieben: Mi 28. Okt 2020, 17:00 Gibt es andere Lösungen. Früher gab es in großen Mietshäusern doch so Umsetzer, die Satelittenempfang auf UHF Frepuenzen umsetzte
Da wurde einfach früher eine dachantenne für UKW mit aufgebaut, und dann mit bandpassfilter mit eingespeist.
Umsetzer für Radio sind absolute exoten, und UKW ist sowiso in wenigen jahren ganz geschichte.

Ich hab einige kopfstellen gesehen, aber irgendwas mit radio gabs da nur, wenn DVBS-senderpakete an der kopfstelle in DVB-C umgerechnet wurden und da halt zufällig radiosender dabei waren. Also radioprogramme, die man nur mit dem fernseher empfangen kann. So wie seit 1-2 jahren im kabel auf, wo UKW bereits abgeschafft ist.
Zuletzt geändert von gafu am Mi 28. Okt 2020, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
bulle
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von bulle »

Das ist einer der großen SABA Receiver 9140 glaube ich.
Das würde gehen, aaaber der Radioflair ist dann weg(Das hat mit Liebhaberei zu tun)
Ausserdem sind 2 Hörstellen im Haus und eine davon wird von einer Frau benutzt.
Es soll also möglich sein, an zwei Stellen verschiedene Sender zu hören.
LG
Klaus
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uxlaxel
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von uxlaxel »

ich denke, es wäre nur praktikabel, an beiden stellen eine DVB-S_kiste aufzustellen und dann audio:out in das radio zu füttern. alles andere ist irrsinnig aufwändig, teuer und verbraucht auch unnötig strom (technik, die 24/7 am netz hängt...)
Gary
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von Gary »

Ist eine Außenantenne nicht möglich oder zu einfach ?
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BernhardS
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von BernhardS »

Ich hab da eine altmodische Langdrahtantenne - eine halbvolle Spule Kupferlackdraht vom Fenster zu einer Stange am Zaun gespannt.
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reutron
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von reutron »

Mir hat eine 5 Elemente Yagi UKW/FM Antenne 3H-FM-5 geholfen, war die 33€ auf alle Fäll wert. ;)
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ferdimh
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von ferdimh »

Ich meine, da gabs mal was, den VGA-Port als sendendes SDR bis ~200 MHz zu missgebrauchen.
Das müsste auch mehrkanalig gehen, z.B. ein (oder zwei) komplette DAB-Bouquets umsetzen.
Ich würde aber eher Webstreams als Quelle nutzen, da läuft - meiner Meinung nach - meistens die bessere Mucke. Das Umsetzprinzip ist identisch, man muss es nur machen.

Sowas ähnliches wollte ich schon mal mit dem Raspberry-Pi-Audio-DAC machen, der zumindest bis 1 MHz halbwegs sinnvoll ausgeben können sollte, wenn man die Filter modifiziert... dann halt in AM.

Was auch gehen sollte (aber nur mit Modifikation am Radio) wäre den eingebauten Oszillator an einen Zähler zu koppeln - und ein Rechner wählt je nach Oszillatorfrequenz das passende Programm aus...
Robby_DG0ROB
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es ist in Sachsen, Bayern und Bremen seit 2019 verboten, im UKW-Band des Kabelnetzes Hörfunksender einzuspeisen. Es ist dabei völlig egal, ob sie über Sat, Internet, DAB oder direkt über UKW empfangen werden. Ausnahmen sind nur bei sehr kleinen Netzen befristet erlaubt.
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zauberkopf
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von zauberkopf »

Also, nachdem ich ein wenig gepennt habe, würde ich folgendes vorschlagen :
Eine Handvoll FM-Transmitter aus China, und dazu die gleiche Menge an USB-Soundkarten.
Kostet dann pro "Kanal" weniger als 10Euro.
Und mehrere Streams dürfte der mittlerweile "älteste" schleppi, raspi, etc.. verkraften.
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reutron
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von reutron »

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omega
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von omega »

ferdimh hat geschrieben: Mi 28. Okt 2020, 23:46 Ich meine, da gabs mal was, den VGA-Port als sendendes SDR bis ~200 MHz zu missgebrauchen.
Das müsste auch mehrkanalig gehen, z.B. ein (oder zwei) komplette DAB-Bouquets umsetzen.
Es könnte sein, dass du dich auf dieses Projekt beziehst: https://osmocom.org/projects/osmo-fl2k/wiki

FM im UKW Bereich sollte sich mit so einem Dongle noch recht problemlos auf einer Oberwelle übertragen lassen. Zumindest hat es bei meinen Experimenten ganz gut funktioniert...
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sukram
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von sukram »

reutron hat geschrieben: Do 29. Okt 2020, 08:12 Der MMR-70 FM-Transmitter ist immer noch günstig zu erhalten.
http://achilikin.blogspot.com/2014/06/s ... treme.html
https://www.mikrocontroller.net/topic/252124
Die Dinger bekommst du auf *bay im 10er Pack... Ich hatte das auch mal überlegt, bin aber davon abgekommen - bei mir hätte das mehr Aufwand als ein paar Line-In mit Übertragertrafo bedeutet.
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Desinfector
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von Desinfector »

BernhardS hat geschrieben: Mi 28. Okt 2020, 22:12 Ich hab da eine altmodische Langdrahtantenne - eine halbvolle Spule Kupferlackdraht vom Fenster zu einer Stange am Zaun gespannt.
bei solchen Drahtverhauen unterschätzt man leicht die kapazitive Kopplung zur Erde.
wenn etwas nah oder GANZ an einer Wand entlang läuft und so.
Viel Draht muss nicht immer auch viel bringen.
möglichst isoliert hängend und möglichst gut ausgerichtet bringt hier den Erfolg.

Ich hatte meiner Omma (in einem Stahlbeton-Hochhaus wohnend) einmal einen dünne weisse Kabelader durch die Gardine gezogen.
Damit hing die Gardine dann auch gleich so zu einem Bogen gespannt wie sie es haben wollte und der Draht war mitten im Fenster.
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von sysconsol »

ferdimh hat geschrieben: Mi 28. Okt 2020, 23:46 Was auch gehen sollte (aber nur mit Modifikation am Radio) wäre den eingebauten Oszillator an einen Zähler zu koppeln - und ein Rechner wählt je nach Oszillatorfrequenz das passende Programm aus...
Die Position am Abstimmelement sollte ausreichen.
Ein µC wertet die aus wählt an einem Empfänger, der Speicherplätze hat, je nach Skalenposition den Speicherplatz aus.

Als Positionsgeber kann man ein Poti nutzen, welches mit an den Drehko oder das Variometer gekoppelt wird.
Ein Variometer direkt geht aber auch.

Für die Audiosignaleinkopplung findest du eine adäquate Lösung, für das Rauschen zwischen den Sendern (rauscht der Empfänger überhaupt?) auch.
Nello
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von Nello »

Desinfector hat geschrieben: Do 29. Okt 2020, 11:26 Ich hatte meiner Omma (in einem Stahlbeton-Hochhaus wohnend) einmal einen dünne weisse Kabelader durch die Gardine gezogen.
Damit hing die Gardine dann auch gleich so zu einem Bogen gespannt wie sie es haben wollte und der Draht war mitten im Fenster.
Und Deine Oma war Nichtraucherin?

Edit: Halt, jetzt hab ich verstanden, wie das montiert war: Eine Halbgardine für die untere Fensterhälfte, Antennendraht im oberen Saum, zum Waschen leicht rauszuziehen.
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zauberkopf
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von zauberkopf »

Also das mit dem MMR70 kann ich nicht verstehen..
Ich hatte hier mal solche herumliegen :
https://de.aliexpress.com/item/1005001496481905.html

Der Vorteil hier : Der FM-Transmitter, lässt sich einstellen, und läuft dann autark. Der behält seine Frequenz auch, wenn der Akku leer war.
Um das projekt zu verwirklichen, müsste man den nur zerlegen, anntenenkabel anschließen ( herausfinden, wo das dran muss), dauerhafte Stromversorgung.. und das wars dann.
Module zum programmieren mit nem Arduino gibts natürlich auch.
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Desinfector
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von Desinfector »

Nello hat geschrieben: Do 29. Okt 2020, 14:43
Und Deine Oma war Nichtraucherin? -ja

Edit: Halt, jetzt hab ich verstanden, wie das montiert war: Eine Halbgardine für die untere Fensterhälfte,
Antennendraht im oberen Saum, zum Waschen leicht rauszuziehen.
-exakt
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reutron
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von reutron »

MMR-70
FM-Transmitter für Sony-Ericsson
Preis mit etwas Glück 1,50€
Sendeleistung max 2mW
Frequenz wird gespeichert nach den einmaligen einstellen
3,3V Versorgungsspannung bei max 60mW verbrauch
RDS-Text ist möglich

Sehr günstige Lösung....
radixdelta
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von radixdelta »

Wie weit kommt man denn reell mit den kleinen Dingern wenn man da 'nen Meter Draht Anlötet? Ich hätte gern hier auf dem Grundstück einen weiteren Sender auf UKW.

Bei alten Dampfradios und Flair wäre ja eigentlich was auf Mittelwelle cool, oder so.
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ferdimh
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von ferdimh »

Mittelwelle hat den großen Vorteil, dass man sich auf zweistellige Meter noch im Nahfeld befindet - eine strategisch gelegte Schleife erzeugt daher in Drahtnähe ein relativ starkes Magnetfeld, das aber mit r^3 abnimmt. Davon ist dann beim Nachbarn nicht mehr viel übrig...
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reutron
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von reutron »

zum Probieren geht das hier gut.....
http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbr ... mwoszi.htm
Für dauerhaft würde ich dann doch was mit einer Pll verwenden.
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minibootsmann
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von minibootsmann »

Moin zusammen,

hier geht es um mein Anliegen. Ich nutze einen 3-Elemente Yagi, der bis vor kurzem unter dem Dach auf den Sendemast Steinkimmen (Ganderkesee, zwischen Oldenburg und Bremen) ausgerichtet war.

Mein Lieblingssender, die Ems-Vechte-Welle, hatte die Sendefrequenz von 99,3MHz auf 89,5MHz geändert, wodurch bei meinem Receiver (SABA 7140) der Empfang erheblich schlechter wurde.

Da man bei der Ems-Vechte-Welle dazu aufgefordert hat, ein Feedback zur Frequenzumstellung zu geben, habe ich das getan. Als Antwort erhielt ich den Hinweis, ich möge doch meine Yagi um 90° drehen und zum Sender Peheim/Molbergen ausrichten, von wo aus deren Signal gesendet wird. Da ich noch andere Sender hören möchte, wäre das nur durch eine weitere Antenne realisierbar gewesen. Da mein Bruder hier fachlich vorbelastet ist, habe ich ihn hier um Rat gefragt. Nun ist er überhaupt kein Fan mehr von der veralteten UKW-Antennentechnik und hat mir den Rat gegeben, Internetradio zu nutzen und notfalls mittels FM-Transmitter zu verteilen. Aus der Diskussion ist dieser Fred hier entstanden.

Ich bin in solchen Dingen eigensinnig und habe auf eigene Faust weiter an meinem Antennen-Setup gearbeitet. Zunächst habe ich meine Antenne nach draußen verfrachtet. Das hat im ersten Schritt die Situation verschlechtert, weil die Antennenleitungen länger wurden. Also habe ich in einen neuen Antennenverstärker investiert, der direkt an der Antenne montiert ist. Im Ergebnis hatte ich im ganzen Haus einen sehr guten Radioempfang, nur mein Lieblingssender war noch schlechter zu empfangen als vorher.

Nach intensiver Recherche hat sich herausgestellt, daß die Ursache für mein Problem nicht schwacher, sondern zu starker Empfang war. Die Sendemasten Steinkimmen und Peheim/Molbergen liegen von meinem Standort nur ca 13° auseinander, werden also von meinem Yagi gut empfangen. Aus derselben Richtung gibt es eine Einstreuung im Bereich 89,5MHz, die das Signal der Ems-Vechte-Welle überlagert und darum den Empfang stört.

Nachdem ich schließlich meine Antenne um ca. 90° gedreht und auf den Sendemast Lingen ausgerichtet habe, empfange ich darüber wunderbar alle hier vorhandenen Sender und wie durch ein Wunder auch die Ems-Vechte-Welle, obwohl meine Richtantenne nun überhaupt nicht mehr auf den zugehörigen Sendemast zeigt. Man könnte meinen, ich würde den Sender jetzt über Lingen empfangen, aber das kann nicht stimmen - die Ems-Vechte-Welle wird aus Lingen (Schepsdorf, nicht Damschke) auf der Frequenz 95,6MHz und nicht auf 89,5MHz gesendet.

Ich vermute, daß die Sendeleistung des nur 30km entfernten Sendemastes Peheim/Molbergen stark genug ist, daß mein Yagi die Signale noch gut "von der Seite" empfangen kann. Die Leistung des störenden Senders ist augenscheinlich zu schwach, um jetzt noch empfangen zu werden.

Auch wenn sich das etwas nach Woodoo anhört, bin ich froh, meine Radiolandschaft wieder sauber betreiben zu können. Mich wundert nur, daß eine Richtantenne so viel Empfang "von der Seite" hat.

Schöne Woche noch!

Gruß,
Helmut
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PowerAM
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UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von PowerAM »

Im Gebirge normal, jedoch auch im Flachland können Reflexionen an Landschaftserhebungen, Gebäuden usw. den Empfang positiv beeinflussen oder aber durch Mehrwegeempfang erheblich stören. Nicht nur Gottes Wege sind unergründlich, auch die Hochfrequenz.

Die Vorzugsrichtung deiner Antenne geht ja nun in Richtung deines favorisierten Senderstandorts. Der Sender Steinkimmen ist in deiner Gegend ein leistungsstarker Grundnetzsender mit entsprechender Reichweite. Dass sein Signal auch mit in gänzlich anderer Richtung ausgerichteter Empfangsantenne stark genug ist, das verwundert mich nicht.

Der "andere Sender", den du auf deiner 89,50 MHz auch empfangen konntest, ist das Programm hr3 vom Hessischen Rundfunk. Es kommt vom hoch gelegenen und leistungsstarken Sender "Hoher Meißner" in Nordosthessen. Dass es dieses Programm auch noch bis in deine Gegend schafft, das kenne ich als nicht ungewöhnlich (ich habe mich öfter in Leer herum getrieben).

Es gibt gelegentlich wetterbedingte Überreichweitenerscheinungen, die dafür sorgen können, dass ein Sender deutlich weiter reicht als gewöhnlich. Daher ist zu befürchten, dass diese Konstellation gelegentlich dafür sorgen könnte, dass hr3 von der Seite bzw. über eine Reflexion auf deine Antenne fällt und dir den Empfang deines Lieblingsprogramms stört oder auch zeitweise ganz unmöglich macht.
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minibootsmann
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von minibootsmann »

PowerAM hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 10:58[...]Der "andere Sender", den du auf deiner 89,50 MHz auch empfangen konntest, ist das Programm hr3 vom Hessischen Rundfunk. Es kommt vom hoch gelegenen und leistungsstarken Sender "Hoher Meißner" in Nordosthessen. Dass es dieses Programm auch noch bis in deine Gegend schafft, das kenne ich als nicht ungewöhnlich (ich habe mich öfter in Leer herum getrieben).[...]
Wow, das sind 240km Entfernung! :shock:
Naja, bei einer Gesamthöhe von fast einem Kilometer (Höhenlage 710m + Masthöhe von 220m) kann der natürlich weit in die norddeutsche Tiefebene hinein strahlen...

Vielen Dank für diese Info, das erklärt natürlich einiges. Ich dachte schon, die bei uns wie Pilze aus dem Boden schießenden Windenergieanlagen samt Sendetürme für die Fernkontrolle würden den Radioempfang stören...

Viele Grüße,
Helmut
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von Desinfector »

PowerAM hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 10:58 Im Gebirge normal, jedoch auch im Flachland können Reflexionen an Landschaftserhebungen, Gebäuden usw. den Empfang positiv beeinflussen oder aber durch Mehrwegeempfang erheblich stören. Nicht nur Gottes Wege sind unergründlich, auch die Hochfrequenz.
Und die ganzen Windmühlenspargel ersma'
das kann dann auch je nach Windrichtung variieren, sprich je nachdem wie die Dinger momentan ausgerichtet sind
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PowerAM
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UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von PowerAM »

minibootsmann hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 11:37Wow, das sind 240km Entfernung! :shock:
Naja, bei einer Gesamthöhe von fast einem Kilometer (Höhenlage 710m + Masthöhe von 220m) kann der natürlich weit in die norddeutsche Tiefebene hinein strahlen... [...]

Viele Grüße,
Helmut
Moin Helmut! :)
Vergleichbar mit dem Brocken im Harz, der von dir rund 243 km entfernt ist. Seine leistungsstarken Programme (z. B. 91,50 - 94,60 - 101,40 MHz) reichen auch bis zu dir. Für diese Richtung dürfte deine Antenne jetzt sogar recht günstig stehen.
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ferdimh
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von ferdimh »

Wenn man sich das Richtdiagramm so einer 3-Element-Yagi mal anguckt, stellt man fest, dass bei realistischer Betrachtung der Skalierung die Antenne zwar eine Vorzugsrichtung hat, aber eigentlich immer noch fast ein Rundstrahler ist.
Die etwa 6 dB Spitzengewinn über Dipol bedeuten eine Einschränkung des "Sichtfeldes" auf 1/4. Das heißt aber nicht, dass man 90° Empfang hat, und 270° nicht, sondern eher 45° guten Empfang, 180° mittelmäßigen Empfang, dann etwas schlechteren Empfang und nur (wenn die Antenne überhaupt ausreichend genau dimensioniert ist) genau in Gegenrichtung mal wirklich deutliche Dämpfung des Signals. In der E-Ebene (in Richtung der Dipolstäbe) hat man zusätzlich noch Nullstellen, wenn der Dipol genau auf den Sender zeigt.
Die Nullstellen sind hier alle viel interessanter als stumpfer Gewinn - der wird erst wirklich interessant, wenn er zweistellig wird.
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Bastelbruder
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von Bastelbruder »

Und bei UKW-Wettbewerben "Contest" wird immer wieder bestätigt daß die meisten Verbindungen scheinbar über "den langen Weg" (Außenrum um die Kugel) stattgefunden haben. ferdimh hat die Ursache genannt.
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minibootsmann
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Re: UKW empfang grottenmiserabel.

Beitrag von minibootsmann »

:idea:
ferdimh hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 13:10[...]stellt man fest, dass bei realistischer Betrachtung der Skalierung die Antenne zwar eine Vorzugsrichtung hat, aber eigentlich immer noch fast ein Rundstrahler ist.[...]
Vielen Dank für diese Erklärung! :P

Damit erklärt sich, warum meine "Richtantenne" so viel Sender "von der Seite" empfängt. Da die suboptimale Richtwirkung mir jetzt wirklich guten Empfang beschert, bin ich damit sehr zufrieden. :D

Schöne Woche noch!

Gruß,
Helmut
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