Diesen Kaltgerätestecker C14
https://www.reichelt.de/kaltgeraetestec ... 63287.html nicht kaufen - das Ding ist ein einziger großer Designfehler.
Eigentlich hätte ich ja vorgewarnt sein müssen: wenn ein Hersteller für ein rundes Kabel eine eckige Knickschutztülle vorsieht (siehe Katalogbild), dann sagt das schon viel über die Denkweise aus.
Es geht schon damit los, dass die Klemmen nach "alter Väter Sitte" sind, die Schrauben wirken direkt auf den Leiter - och neee.. wir leben im Jahr 2024. Es müssen ja keine Federklemmen sein, aber zumindest ein Art Druckstück hätte ich schon erwartet, das war sogar in den alten Schukos der 80er Jahre schon zu finden. Die Schraubengewinde sind im Vergleich zum Schraubenkopf groß, die Auflagefläche damit klein, und seitlich durchs Gehäuse begrenzt. Selbst ein 1,5qmm-Leiter war kaum rein zu bekommen. Das Ding kann bis 10A, und bei Reichelt stand nichts von maximalem Leiterquerschnitt - ich denke da darf man eigentlich schon erwarten, dass 1,5qmm reinpasst...
Leiter dann schließlich reinbekommen... Naaja, richtig toll ist das nicht.
Weiter geht es mit der Zugentlastung. Wer das Ding entworfen hat, hat offensichtlich noch nie im Leben irgendetwas mit einer Schraube befestigt.
Ist das ein US-Design? Ich kann mir das gar nicht anders erklären, so (aus Ingenieurssicht) lieblos wie das gemacht ist: aufs Kabel wirkt eine
einzige Rille haltend ein, und zwischen Mantel-Ende und Rille sind so ca. 2,5 mm. Kabel weiter reinschieben geht nicht, da direkt dahinter das Gewinde/Schraube zur Montage der Zugentlastung ist. Dementsprechend groß sind die Hebelwirkungen auf das Druckstück der Zugentlastung, und dementsprechend sieht montierte Zugentlastung auch aus. Kurios: links und rechts neben dem Kabel wäre reichlich Platz für je eine Schraube, und die übliche breite Zugentlastung in Brückenform, mit zwei Halterillen. Auch die Leiter müsste man dann nicht so gegen die Montagebohrung drücken.
Wie sollte es auch anders sein: durch die schiefe Zugentlastung ragt die ziemlich nach oben raus, so dass sich auch der Deckel nicht sauber schließt. Das wäre kein Problem, wenn die Gehäuseschraube mittiger angebracht wäre, denn dann würde das Gehäuse beim Schließen nochmal Druck auf das Druckstück der Zugentlastung ausüben und so stabilisierend wirken. Da die Gehäuseschraube zu weit vorne sitzt, wirken auch hier enorme Hebelkräfte, die Schraube kann das Gehäuse so unmöglich zuverlässig schließen. Auch hier wieder kurios: der mittlere Pin ist der für die Schutzerdung. Man hätte die Gehäuseschraube ohne Probleme völlig mittig ins Gehäuse setzen können, da es hier kein Isolationsproblem gibt. Man hätte die Schraube sogar direkt in den Pin bzw. Kontakt setzen können, so wie das bei vielen Schuko-Kupplungen gemacht wird.
Was die Materialien angeht ist der Stecker OK, aber bezüglich Design ist das Ding echt eine Frechheit. Mir ist auch unklar, ob das überhaupt richtig geliefert wurde - Hersteller ist laut Webseite MPE, auf dem Stecker steht aber K+B .. der hier z.B. explizit als K+B gelistet ist
https://www.reichelt.de/kaltgeraetestec ... p9408.html. Den (augenscheinlich) gleichen Stecker gibts hier auch nochmal etwas günstiger, unter anderer Bestellnummer ...
https://www.reichelt.de/kaltgeraetestec ... p9407.html