Porenbeton zieht Wasser

[Kuddel]

Ich habe hier im Schweinestall eine Ecke, in der ich mein Solargerät drinne habe. Es ist eine halbsteisnche Wand mit Porenbeton 20cm davor. Das ganze solle wohl mal eine Ferienwohnung werden, haben irgend welche Vorbesitzer des Hause mal gemacht. Ausführung: Sonderpfusch. Die Porenbetonsteine sind nicht geklebt, sondern wild aufeinandergesetzt. Teilweise mehrere 4cm Restrücke hintereinander. So What, es ist ein Schweinestall. Hält seit 40 Jahren. Alles gut. Hier könnte die Geschichte enden. Nun haben wir aber irgendwie auch hier den Klimawandel reinbekommen und es regnet nicht Stein und Bein, sondern Fische in Augenhöhe. Passeirt nicht oft, aber diese Jahr schon drei mal.

Nun ist da ja auch noch mein Solarkram an die Wand gekommen. Immer noch alles gut. Bisher war der ganze Raum vollgestellt, nun sehe ich, dass die Wand in einer Ecke Wasser zieht, bei diesem Extremregen. Immer schön die Wand hoch. Normalerweise müsste ich also alles wieder abbauen und neu machen. Geht ja einfach, ist ja nicht geklebt. Allerdings fehlt mir jederlei Lust, die Solaranlage wieder abzubauen. Der Aufbau war ein schlimmer Kampf.
Also bleiben zwei Möglichkeiten: In die untersten Ytonsteine ein tiefes Loch bohren und mit Öl füllen. Die andere Möglichkeit ist es die Löcher mit heißem Wachs zu füllen. Es geht ja auch nur um eine Ecke.

Irgend welche Vorschläge?
Danke und Gruß
Kuddel

[ESDKittel]

Wenn die Feuchte aus dem Boden kommt:
Mit Keilen/Hebeleisen/Kuhfuß/etc. eine Fuge ein Stück anheben und Teerpappe reinschieben.

[Hightech]

Ich würde mit Zement Spachtelmasse alle Ritzen füllen.
Man kann das Zeug mit einer großen Spritze in Löcher und Fugen drücken

[Henrik_V]

(Beidseitig) mit Dichtschlämme einjauchen. Ohne Bitumenbahn nach unten ist das aber auch a bisserl pfuschig.

[Hansele]

Wenn die Feuchte aus dem Boden kommt:
Mit Keilen/Hebeleisen/Kuhfuß/etc. eine Fuge ein Stück anheben und Teerpappe reinschieben.

+1 für Elefantenhaut.

Ansonsten ggf. mal ins professionelle schielen?

z.B. einfach mal blind ein Produkt:
https://www.webac.de/de/downloads/webac ... 2415a340f2

[^^artin]

Ist das ebenerdig ?
Könnte auch sein, daß die Luftfeuchtigkeit an der kalten Wand, hinter dem Porenbeton, kondensiert und daran runterrinnt.
Ich würde erstmal abwarten. Wenn dieses schwülwarme Wetter vorbei ist, trocknet das womöglich wieder ab.

[radixdelta]

Wenn das Problem nur nach Starkregen auftaucht kommt irgendwo Regen rein. Da muss man mal gucken wo das Wasser rein kann bzw. ob das Wasser außen anstaut.

[abneustadt]

Moin,
+1 für Teerpappe.
Bei Porenbeton ist Vorsicht geboten, da dieser recht schnell durch Feuchtigkeit dauerhaft geschädigt wird.
Den Hinweis mit der Kondensation zwischen Wand und Porenbeton ist auch gut! Innendämmung hat Tücken, bei zu großen Dämmstärken (uwert Rechner).
Wird der Raum temporär geheizt?

Wenn das Problem nur nach Starkregen auftaucht kommt irgendwo Regen rein.

Das würde ich im Moor nicht unterschreiben.

Gruß André

[Sterne]

Bei Porenbeton ist ein altes Sägeblatt - am besten auf der Säbelsäge - ausreichend für eine Fuge und dann Teerpappe rein.

[radixdelta]

Die Teerpappe müsste unter die unterste Schicht, und dann ist der Boden immernoch feucht.
Da in der Ecke steht nach dem Regen eine kleine Pfütze, das Wasser zieht den ersten Stein hoch. An der Fuge ist schluss.

Ich denke das Problem liegt aussen. Ich würde an der Hausecke ein Fallrohr vermuten.

[omega]

Darf ich den Thread ein bisschen abdriften lassen? Es bleibt bei Porenbeton und Wasser, wechselt aber in den Süden Deutschlands und vom Schweinestall zum Wohnraum.

Ein ehemals mit Kork beklebter Raum soll neu gemacht werden, im Rahmen dessen kommt der Kork weg, neben einem Fenster ging der besonders gut ab und das hier kam zum Vorschein:

Die Wand ist offensichtlich feucht...

Vermutlich kommt das Wasser von draußen bei jedem Regen rein, die Fensterbank außen hat dieses Loch:

Unten im Bild Fensterbank außen, Wand in Grün ist eine Styropor (?) Außendämmung, rechts im Bild wäre das Fenster. Also hat es ein Loch zwischen Dämmung und Wand durch das das Wasser der Fensterbank reinlaufen kann.

Hier nochmal eine Übersicht:

Was nun? Das Loch außen verschließen (mit was? Silikon? Acryl?)? Den Hohlraum irgendwie füllen? Alles nach innen trocknen lassen? Ist da Außen noch viel mehr Schaden und das wird ein wirklich großes Problem? Hat jemand Ideen? Erfahrungen?

[dirk11]

Da wir ja hier im Frickelforum sind:
Ich würde erstmal versuchen zu eruieren, wie groß der dahinter liegende Hohlraum sein könnte. Dann eventuell mit Fugenfüllband ausfüllen, Injektionsmörtel drüber und dann abschließend mit Silikon "verkleiden". Nur Silikon würde ich vermeiden:
1. ist das Loch dafür viel zu groß
2. ist Silikon eine "Wartungsfuge", also von vornherein keine Dauerfuge und somit auch niemals dauerhaft dicht
3. darf Silikon nur an zwei Flanken haften, sonst reißt es schon durch den Schwund beim Aushärten wieder ab, da eine Kartusche Silikon reingloddern wäre also eher kontraproduktiv.

Ahh: und bevor Du die Wand wieder mit irgendwas bedeckst, muss sichergestellt sein, daß sie trocken ist. Mit Feuchtemesser messen, man glaubt gar nicht, wie feucht eine Wand sein kann, auch wenn sie sich oberflächlich trocken anfühlt oder trocken aussieht.

[Smily]

Stopf doch mal ne endoskopkamera da rein, und gugg wie es im loch ausschaut.
Dann kannst du immernoch entscheiden.

Verschließen würde ich das pfuschig mit dem, was gerade da is.
Soll heißen, n holzwürfel oder styropor da rein stopfen und mit acryl zuschmieren.
Dann kannst du das farblich immernoch anpassen.

Ich erwarte dass dort kein schwallartiges wasser, sondern nur das spritzwasser vom brett rein saust.

[omega]

Danke für den Input!
Hast du das geschrieben als ich das Fugendichtband in der Werkstatt entdeckt habe und für gut befand?

Das Loch scheint gar nicht so groß zu sein, geht ca 5 cm tief und dann noch etwas (ca. 2 cm) hinter das Aluprofil und sonst scheinbar nirgendwo weiter, zumindest soweit ich das endoskopisch erkennen kann. Reicht halt, dass die letzten Regen bis an die Wand finden und nicht mehr raus können... Das ist jetzt mit Dichtband ausgestopft und sollte so schon mal wesentlich weniger Wasser reinlassen, Injektionsmörtel ist so 'ne Sache, da passen jetzt nur noch wenige Kubikzentimeter drauf. Aber etwas Mörtel habe ich da und werde ich wohl drauf machen.

Der Hinweis gegen Silikon ist gut! Hier ist leider sehr viel mit Silikon zurechtgepfuscht worden, das muss man erstmal alles entdecken und neu machen. Die anderen Fenster hier sind zum Teil völlig anders gebaut oder haben das gleiche System und reichlich Silikon der irgendwie rangeschmiert ist, sieht auch nicht vertrauenerweckend aus. Da muss ich dann wohl auch mal ran.

Die Wand innen darf jetzt erstmal in Ruhe trocknen, der Putz kommt lokal noch runter. Die Feuchtigkeit werde ich ab und zu messen und beobachten. (Aktuell ziemlich genug 6 kOhm mit zwei Spax im 5 cm Abstand).

Schwallartig normalerweise nicht, aber die immer häufigeren Starkregen mit viel Wind finden jede Lücke und zeigen mir genau was alles undicht sein kann.

[ESDKittel]

@Omega: Ein Problem ist das nicht vorhandene Gefälle vom Fensterbrett.

Das verstehe ich bei den ganzen nachträglichen äußeren Fassadendämmungen überhaupt nicht.
Wiso in aller Welt werden diese Blechfesterbretter ohne (oder sogar mit negativen) Gefälle eingebaut?
Da läuft Wasser nicht gescheit ab und sucht sich andere Wege.

[omega]

@Omega: Ein Problem ist das nicht vorhandene Gefälle vom Fensterbrett.

Das verstehe ich bei den ganzen nachträglichen äußeren Fassadendämmungen überhaupt nicht.
Wiso in aller Welt werden diese Blechfesterbretter ohne (oder sogar mit negativen) Gefälle eingebaut?
Da läuft Wasser nicht gescheit ab und sucht sich andere Wege.

DAS erkennst du auf dem Foto? Ja, das Gefälle ist in der Tat eher suboptimal, wie das genau gebaut wurde ist mir nicht bekannt, aber die Dämmung ist wohl nachträglich gebaut worden. Gerade nochmal nachgeschaut, bei den meisten Fenstern hier hat es ein Gefälle, bei dem einen eher weniger. Da muss ich mir wohl mal was einfallen lassen.

[uxlaxel]

klingt böse, aber bau das meter für meter zurück, roll eine teerpappe aus, mauere dort einen ziegelstein ein, noch eine teerpappe drauf und dann nach oben wieder mit dem vorhandenem porenbeton auffüllen. geht nicht anders. du wirst über porenbeton nicht herre!

[Toddybaer]

@Omega: Ein Problem ist das nicht vorhandene Gefälle vom Fensterbrett.

Das verstehe ich bei den ganzen nachträglichen äußeren Fassadendämmungen überhaupt nicht.
Wiso in aller Welt werden diese Blechfesterbretter ohne (oder sogar mit negativen) Gefälle eingebaut?
Da läuft Wasser nicht gescheit ab und sucht sich andere Wege.

Weil Zeit ist Geld und so spart man sich wohl das schräge aussparen der Dämmung im Bereich der Fenster
Und die 5 jährige Gewährleistung wird schon halten.
Und selbst Wenn das vorher zu feuchtigkeitsschäden führt, muss man den moldavischen Bautrupp erst noch wiederfinden

[dirk11]

Das mit dem Gefälle würde ich nicht überbewerten, so lange es nicht negativ ist, sprich zum Fenster hin.
Da kannst zur Sicherheit ja eine farbig passende "Silikonwurst" vorlegen, da wird ja nicht zentimeterhoch Wasser stehen.

[omega]

Da es mal wieder regnet kann man das Gefälle schön bewerten und stellt fest, dass es tatsächlich leicht negativ ist.

Wenn es wieder aufhört kommt einfach etwas passend gemachtes Alu dahin:

Das kann man dann ordentlich mit etwas Silikon zum Fensterbrett hin abdichten und es sieht ausreichend gut aus.

[dirk11]

Soweit gute Idee, aber bedenke, wenn Du es so machst, wie auf dem Foto, kann dein Rolladen nicht mehr bis unten fahren.
Außerdem: man nimmt bei sowas kein Silikon. Ich weiß nicht, seid ihr alle brust-fixiert, oder wieso muss es immer Silikon sein? Ist so ziemlich das ungeeigneteste Material dafür. Nimm PU-Kleber, z.B. Würth Klebt&Dichtet.

[manuel]

Wegen Silikon und PU: absolute Zustimmung. PU ist das mittel der Wahl, erst recht im Außenbereich.