Lieblingswerkstoff lösen

Der chaotische Hauptfaden

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Blechei
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Lieblingswerkstoff lösen

Beitrag von Blechei »

Ich habe hier von einer Produktionsmaschine schalt- und beheizbare Düsen, ca 20 x 25 x 80mm.
Die wurden allem Anschein nach für eine Art Heißkleber benutzt, die Heizungen sind auf 178°F (ca. 81°C) eingestellt.
Da unser Produkt einen niedrigeren Schmelzpunkt hat müssen die Dinger gereinigt werden. Nach dem erhitzen im
Wasserbad sind sie so "la la" demontierbar aber das Zeug sitzt auch in Hinterschneidungen und O-Ringnuten.
Kurz und knapp: Habt ihr irgendwelche Ideen für ein Lösungsmittel?
Aceton habe ich probiert, praktisch kein Anlösen, Terpentinersatz auch nicht. Waschbenzin löst etwas an.
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Spike
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Re: Lieblingswerkstoff lösen

Beitrag von Spike »

Vielleicht in einem Ölbad auf 200°C erhitzen und durchspülen?
Dann würde zumindest der alte Werkstoff weich und ließe sich mechanisch herausdrücken - Entölen ist dann ja nicht mehr das große Problem...
Edit sagt: Ups. Fahrenheit. Sorry. Dann sollte ja auch Wasser bis 90° gehen... halt so lala...
... aber vielleicht ist das Ursprungsprodukt lipophiler.
Tobi
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Re: Lieblingswerkstoff lösen

Beitrag von Tobi »

Ich nehme an die Düsen sind aus Metall? Dann vorsichtig ausbrennen... Vermutlich können die rest vom Kleber dann einfach ausgespült (Spülmachine) oder ausgekratzt werden.
sysconsol
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Re: Lieblingswerkstoff lösen

Beitrag von sysconsol »

Ölbad und mechanische Reinigung.

Das Öl verhindert, dass gelöste Stücke anhaften und verschmieren.
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Geoschreiner
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Re: Lieblingswerkstoff lösen

Beitrag von Geoschreiner »

Hast Du mal RME/FME aka Biodiesel probiert. Das soll auch sehr vieles sehr gut lösen. Ansonsten sind Zitrusterpene auch ganz brauchbar, landläufig gibts das als Orangenschalenöl pur oder als Bestandteil von Orangenreiniger.

Vielleicht jeweils mit reichlich Vorsicht (brennbar!) in einem Becherglas im beheizten Ultraschallreiniger probieren?
j.o.e
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Re: Lieblingswerkstoff lösen

Beitrag von j.o.e »

Geoschreiner hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 01:38 Hast Du mal RME/FME aka Biodiesel probiert. Das soll auch sehr vieles sehr gut lösen. Ansonsten sind Zitrusterpene auch ganz brauchbar, landläufig gibts das als Orangenschalenöl pur oder als Bestandteil von Orangenreiniger.
Terpentinersatz benuzte ich als Etiketten-Entferner, ist nicht ganz so effektiv wie Orangenöl. Dauert, hat aber den Vorteil, das es 1. nicht gleich wegdunstet und 2. dass sie Klebe aufquillt und damit gummiartig wird. Verschmiert auch nicht, so wie diese ganz harten Sachen.

Ich denke, dass du Dir da einfach mehr Zeit nehmen, und das mal über Nacht im Tauchgang ordentlich einweichen solltest. Das Lösungsmittel braucht seine Zeit, um die dicken Krusten anzulösen und quellen zu lassen. Rausfummeln geht dann einfach per Zahnstocher.
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Desinfector
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Re: Lieblingswerkstoff lösen

Beitrag von Desinfector »

Warm machen, bei warm so gut wie möglich abwischen,
den Rest mit Nitroverdünner ablösen.

Wie lange kann de Mascheng still stehen?
Über Nacht?
Dann zu Feierabend ins Lömi einlegen
und am nä Morgen sollte das gelöst sein.
Blechei
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Re: Lieblingswerkstoff lösen

Beitrag von Blechei »

Sodele, kurzer Bericht:
Die Teile lagen jetzt eine Woche in einer Mischung aus Terpentinersatz, Reinigungsbenzin, Aceton
und Würgh Industrieclean, da ist das bereits erwähnte Orangenöl drinne.
Der Kleber läßt ich jetzt rauspulen und hat ne schleimig-bröckelige Konsistenz, die einwirktiefe
ist so im 0,5mm Bereich.
Die Düse Ist jedenfalls ne echte Ferguson, besteht aus fast 50 Teilen und alles hochwertig verarbeitet.
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