Holzteile an Fassade Auffrischen.. Schleifen oder doch Bürsten?

[Mechatronk]

Ich habe eine Fassade mit weiß gestrichenen Holzplanken, die eine Frischzellenkur brauchen.

Mein erster Gedanke war mit dem Rotex und 120er Papier drüber zu gehen bis wieder schönes Holz da ist, die Fugen mit einem Schleifschwamm auskratzen. Dann eine 2in1 Pampe drauf.
Jetzt hat mir google grad gesagt, dass ich sowas mit einer Messingbürste Bürsten soll. Erscheint mir Komisch, in meiner Vorstellung raue ich die Oberfläche so stark an und mache sie verwundbarer.
Ich finde Widersprüchliche Informationen und keine Gegenüberstellung der Verfahren, scheint aber beides gut zu klappen.

Mit dem Rotex über die Fläche und mit der Flexbürste in die Fugen stelle ich mir angenehm vor. Spricht da was gegen?

[Flip]

Bei vielen Farben hilft fürs grobe entlacken Wärme. Gibt es auch für Profis, nennt sich SpeedHeater. Geiles teil.

Schleifen durch den ganzen lack macht keinen spass, und mit der drahtbürste fliegt angegammeltes holz direkt weg, dann hat man löcher an den kanten und enden.

[m3rt0n]

Willst du wirklich den kompletten Lack runterschleifen? Anrauhen und drüberpinseln reicht nicht?

Mit Wärme geht Lack gut ab von Holz, je nach Lack bringt man sich mit den Ausdünstungen aber fix ins Delirium.

[Hightech]

Aus meiner Erfahrung mit Bürsten und lackieren:
Lass es!
Am besten geht es so:
Fassade mit Wasser und Schrubber grob reinigen, dann mit Anlauger nochmal abbürsten und dann trocken lassen.
Dann Decklack 1-2x je nach Bedarf.

Wenn du den Lack runter machst, musst du mehrfach Isoliergrund auftragen, denn es kommen immer Holz- und Altanstrich-Bestandteile durch und verfärben den Decklack.

Anlauger hab ich „Multi-Star Gesha“ verwendet und Decklack von Bergotec Höfer

Die Farbe nicht im Baumarkt kaufen. Farben Fachgeschäft aufsuchen!

[daruel]

Gut funktioniert es auch mit dem scharfen Strahl vom Hochdruckreiniger.
Lose Farbe fliegt damit weg und alles was haften bleibt, tut es auch weiterhin.

[Toddybaer]

Gut funktioniert es auch mit dem scharfen Strahl vom Hochdruckreiniger.
Lose Farbe fliegt damit weg und alles was haften bleibt, tut es auch weiterhin.

Dann aber einen potenten Hochdruckreiniger nehmen und nicht den 50€ Kärcher mit gerade mal etwas mehr Druck als direkt aus der Leitung

[Hightech]

Auch davon kann ich nur abraten, der scharfe Strahl drückt dann das Wasser in das Holz und unter die Farbe.
Lieber mit einer Bürste abbürsten.

Wenn der Lack so marode ist, das der zu großen Teilen abblättert, dann muss das es alles neu.
Also alles abbauen, alles herunter bürsten, schleifen oder ablaugen.
Dann Isoliergrund auftragen und >48h durchtrocknen lassen.
Bei Bedarf nochmals Isoliergrund/Sperrgrund auftragen.

Altholz ist echt die Pest, wenn man das weiß lackieren will.

[Joschie]

Bei der Türe meines Onkels hatte ich ein ähnliches Problem.

Da da aber 4-5 Lackschichten drauf waren war Abbeizer nicht mehr hilfreich, auch mit Wärme ging das nur Milimeterweise.

Am Schluss hab ich dann die Lackfräse genommen und die Nuten mit der Oberfräse (Führungsbrett angebracht) freigefräst.
Anschließend mitm 180er Papier aufm Rotex leicht überschliffen und dann einen neuen Farbaufbau begonnen.

Grüße
Josef

[teff]

mit der drahtbürste fliegt angegammeltes holz direkt weg, dann hat man löcher an den kanten und enden.

Das ist aber doch langfristig eine gute Sache? Auf Gammel lackieren klingt irgendwie unnütz..

[nox]

ganz anderer ketzerischer Ansatz:
Holz runter und durch
https://rpbauelemente.de/eternit-cedral ... -weiss-c01 ist leider waagerecht, nur als Beispiel
oder halt
Kunststoff ersetzen.
Die Unterkanten vom Holz sind meist nicht schräg abgeschnitten (Tropfkante) und deshalb unter der Farbe morsch...
Ich mag Holz aber an einigen Stellen und in einigen Tönen ist es echt unpraktisch

[Till]

Also ich bin ja Fan von Lärche unbehandelt in sägerauh, es wird gräulich an der Schlagseite, die anderen Flächen eher rötlich/dunkel.
Dann passiert erstmal gar nichts mehr, sofern es vernünftig g abtrocknen kann.
Hier am Haus hat es jetzt die ersten 23 Jahre hinter sich, an der Werkstatt schon 30, ohne auch nur ein Mal Hand an zu legen.

Mit Farbe wäre das ziemlich undenkbar.

[Mirqua]

Genau vor der Frage stand ich letzten Herbst. Ich wollte "die paar Bretter" einfach neu machen; beim Preis hat mich dann der Schlag getroffen.
Je nachdem wie das Holz darunter ausschaut und welches Holz es ist kann man unterschiedlich vorgehen.
Ich hab ja Fichtebretter und bei denen habe ich mit so Nylondraht- Scheibe (sagt man so) an der Bohrmaschine abgebürstet.
Nur leicht andrücken und nicht gegen die Maßerung bürsten.
Farbe die das überstanden hat wurde gelassen, ganz schlimm verfaulte Bretter getauscht. Von Unten sieht das fast schon wieder wie neu aus
Kunststoff Isolierpaneele wurden auch angedacht waren aber dann doch zu teuer.

[Mechatronk]

Ich habe mal eine Nylondrahrbürste besorgt und werde mir die Fassade am Wochenende mal aus der Nähe anschauen. Dann schau ich mal, was ich damit anfange. Eigentlich hatte ich gehofft, die Aktion an einem Tag durch zu ziehen...
Ich werde berichten, was ich finde!

[j.o.e]

Also ich bin ja Fan von Lärche unbehandelt in sägerauh, es wird gräulich an der Schlagseite, die anderen Flächen eher rötlich/dunkel.
Dann passiert erstmal gar nichts mehr, sofern es vernünftig g abtrocknen kann.
Hier am Haus hat es jetzt die ersten 23 Jahre hinter sich, an der Werkstatt schon 30, ohne auch nur ein Mal Hand an zu legen.

Mit Farbe wäre das ziemlich undenkbar.

Hatte bei mir damals (tm) Fichte sägerauh angebracht (weil ich den Holz-Look wollte), dann Kumpel Olaf gefragt, was ich für farbloses Zeugs drüber schmieren soll.

Seine Gegenfrage: "Wie oft willst das machen?"
Ich: "Genau EIN mal- und dann nie wieder!"
Olaf: "Fängst das einmal an, macht das Holz den Michel mit dir ..."

Olaf hat mir dann erklärt, ich soll das lassen wie es ist. Das Holz werde grau und schütze sich dadurch. Hält 100 Jahre und länger, solange es nur keine Staunässe abkriegt und immer abtrocknen könne. Er hatte mir dann noch einen "Vorvergrauer" (*) in die Hand gedrückt, hatte das damals aus Kanada als "Rusty Water" mitgebracht ...

Bei der "Wasserschalung" am Anbau (Lärche) hatte ich gar nix gemacht, nicht mal "Vorvergrauer" rangeschmiert.

30 Jahre ist es das noch nicht ganz her - aber es hält.

-joe

(*) "Lifetime Wood Treatment" kuck da: http://www.valhalco.com/. Damit wird das Grau gleichmäßiger - mehr aber auch nicht.

[Mechatronk]

Update:
Aus der Nähe betrachtet ist es nicht so schlimm wie gedacht. Allerdings ist der Zugang schwieriger als gedacht, ohne Hubarbeitsbühne komme ich da nicht sicher ran, daher vertagt.

Tauschen werde ich die Fassade erst, wenn sie nicht mehr von einer neuen Schicht Lack wieder zusammengehalten wird. Aber wenn es soweit ist, werde ich eure Ideen definitiv berücksichtigen!