Sir_Death hat geschrieben: ↑Mo 9. Mai 2022, 11:44 [...]
Leider ist der DAB-Empfang gestört, sobald sie Ihre Zimmerlampe einschaltet - vor allem an Schlechtwettertagen geht gar nichts mehr. Zimmerlampe wieder aus, Empfang wieder da - scheint der Bösewicht eindeutig klar zu sein....
[...]
Nun extra nochmal das Datenblatt vom LPV-100-12 geprüft:
https://www.meanwell-web.com/content/fi ... 0-spec.pdf
Steht dort: EMC-Emission Compliance to BS EN/EN55032 (CISPR32) Class B, BS EN/EN61000-3-2
Class A( 80% load), BS EN/EN61000-3-3, EAC TP TC 020
Ich verstehe das was da steht überhaupt nicht, hab keine Ahnung davon
Kann mir das jemand ausdeutschen, ob das Netzteil trotz der Normen den DAB-Empfang stören darf, oder ist das Teil nach 5 Jahren nicht mehr vollständig in Ordnung???
Ich fasse mal kurz zusammen:
DAB hat generell relativ wenig Reserve, Empfang mit Zimmerantenne ist, soweit ich mich erinnere, gar nicht in der Spezifikation vorgesehen.
Das macht das Ganze natürlich relativ empfindlich gegen Probleme jeglicher Art.
CISPR32, die in die Eurpoäische Normung als EN55032 übernommen wurde, regelt die Störemission von Multimediageräten (das ist, seit Smart-TVs und ähnlichen Blödsinn gibt, sehr weit gefasst worden). Class B beschreibt hier Multimediageräte zur Verwendung in Wohngebieten (Ja, es gibt auch Class A, die nur in Industriegebieten verwendet werden dürfen). In deinem Fall ist der Prüfling zwar eine Leuchte, aber das tut wenig zur Sache, die Grenzwerte für Leuchten sind ähnlich (in einigen Sonderfällen sogar deutlich weniger streng). Wenn diese Norm eingehalten wird, sollten nur
wenig Störungen auftreten. Eine vollständige Entstörung ist aber generell nicht möglich.
Nun ist ein Netzteil aber nicht nur ein Netzteil, sondern hat auch noch Anschlußleitungen. Du hast sehr viel zusätzlichen Draht angeschlossen, der zusätzlichen Dreck verteilen kann, wenn es eh schon knapp war.
In dem Gesamtgebilde ist aber nicht nur das Netzteil, sondern auch die LED-Spots zu betrachten. Diese wurden im besten Fall nach CISPR15 geprüft, wobei diese Prüfmethode im relevanten Frequenzbereich meiner Meinung nach äußerst fragwürdig ist. Hier wird (analog zu PLC) ein perfekt symmetrische Leitungsnetz angenommen, was bei einem realen Drahtverhau eher nicht gegeben ist.
Es könnte sich also lohnen, testweise die Lampen auszubauen und stattdessen eine (oder zwei) Glühlampen gleicher Leistungsaufnahme einzusetzen, und zu gucken, ob das Problem immer noch auftritt.
Wenn es dann weg ist, würde ich damit anfangen, nah an den Spots (ja, an jedem!) ein paar nF mit kurzen Drähten über die Anschlüsse zu löten. Dann sollte eigentlich schon Ruhe sein.