Welches CAD für Hausumbau?

Der chaotische Hauptfaden

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Mechatronk
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Welches CAD für Hausumbau?

Beitrag von Mechatronk »

Auf mich kommt eine Ziemlich umfangreiche Baumaßnahme zu. Einmal 4-Parteien-Klotz Sanierung mit Alles.

Obwohl oder gerade wir fast alles in Eigenleistung machen wollen, würde ich es gerne sorgfältig planen und vorher Zeichnungen für alles erstellen. In Inventor/Fusion/SolidWorks und so bin ich halbwegs fit, aber bei Gebäuden hab ich außer Sweet Home 3d keinerlei Erfahrungen. Womit macht man sowas am Besten? Alle Gewerke in einer BIM Software oder doch aufteilen? Wie schnell lernt sich AutoCAD Architecture?

Wie habt ihr es gemacht, wie macht ihr es und wie würdet ihr es machen, wenn ihr nochmal vom vorn anfangt?
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Geoschreiner
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Re: Welches CAD für Hausumbau?

Beitrag von Geoschreiner »

Ich habe mir vor einigen Jahren mal AutoCAD Architecture autodidaktisch beigebracht, damit aber dann "nur" 3D-Scans in Zeichnungen umgewandelt und einige zig Büros in 2D geplant. Die Art und Weise zu Zeichnen finde ich auch heute noch recht intuitiv - mit einigen Tastaturkürzeln und einem SpaceNavigator kann man da halbwegs gelenk- und sehnenschonend und schnell arbeiten. Das geht recht fix, besonders, wenn du mit Autodesk-Produkten schon Erfahrung hast.
Alternativ zu AutoCAD gibts auch BricsCAD, das bekommt man immernoch als Kauflizenz (!!!) und hat eine relativ ähnliche Oberfläche.

Wenn Du perfekt planen willst, solltest Du natürlich alle Gewerke zusammen bearbeiten können. Nur dann kannst Du Leitungskollisionen und sonstiges Zeug präventiv ausschließen. Welche Variante da aktuell am Besten ist und keinen zu großen Overhead hat - keine Ahnung, ich bin aus der Thematik seit ein paar Jahren raus.

Auf der anderen Seite würde ich, so schön und perfekt man planen kann, auch den Pragmatismus nicht vernachlässigen. Nicht jedes Detail muss in 3D modelliert werden und je nach Kenntnissen/Fähigkeiten, die in der Familie bzw. bei Dir vorhanden sind, kann man bei manchen Dingen auch eher schematisch bleiben. Leitungen aller Art, Bauwerksöffnungen + Bauelemente und alle weiteren größeren Sachen würde ich auf jeden Fall vorab überlegen.
Geh aber immer davon aus, dass es auch Ungeplantes geben wird. Je enger eine bestehende Planung ist und je dichter die einzelnen Gewerke und Bestandteile des Gebäudes verzahnt sind, desto ekliger wird es, wenn der Bestand die beliebten Überraschungen offenbart.

Ich habe Baumaßnahmen miterlebt, bei denen die Elektroplanung aufgrund der Gebäudestatik umgeschmissen werden musste (man kann keine beliebig gro0en Löcher in Stahlbetonskelettkonstruktionen sägen :o ) und bei der gleichen Maßnahme hat der Elektriker dann die Pläne des Elektroplaners während des Ausführung korrigiert. Lichtschalter auf der Bandseite von Türen bringen wenig. Und für eine simple Entlüftung brauchts auch kein eigenes Ingenieurbüro, sondern eigentlich blos einen erfahrenen Handwerker.
Was ich damit sagen will: Hol Dir bereits vorab die erfahrenen/kompetenten Leuten mit ins Boot. Das spart Ärger und doppelte Arbeit.
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Botanicman2000
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Re: Welches CAD für Hausumbau?

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

alles ins Cad zu bringen ist nur für dich und eine nette Spielerei um es anderen zu zeigen und hat mit der Realität nichts zu tun.

Blatt Papier und grundlegendes aufschreiben.
So 4 Wohnungen.
Heizung Zentral Dezentral, jeder eigene Heizung ja nein
wenn jeder eigene Heizung, jeder eigenen Zähler, falls der Mieter nicht zahlt sperrt der Versorger nur deren Gas.
Denn wenn zentral darfst du ihn die heizung nicht abdrehen.

Zentraler Punkt für Steigeleitungen suchen, also Gas, Wasser, Heizung Zirkulation.
Heizung Via Heizkörper oder FBHZG.
Bäder immer Zentral übereinander planen ebenso Küche.
Dann Lüftung einplanen, Zentral Dezentral. Dämmung Gebäudehülle und Dach

Ebenso da sselbe bei der Elektrik
sirell
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Re: Welches CAD für Hausumbau?

Beitrag von sirell »

Ich habe das ganze Haus (Insiderjoke: abgesehen vom Dach...) in SweetHome3d nachgebaut und 2d-Pläne exportiert.
Einmal vorher und dann umgebaut. Dann die 2d-Pläne ausgedruckt und alles notwendige eingezeichnet.
Elektrik habe ich komplett selber gemacht bis auf die Etagenverteiler,Zählerfeld und HAK.
Der Küchen- und der Badplaner konnte den Export als pdf direkt in seine software übernehmen und die hat dann automatisch bemaßt.
Damit kamen alle zurecht und wenn was unklar war -> Laptop und kurz erläutern.
Gewerkezeitplan kann man händisch Zeichnen. Als Anlagenmechaniker SHK konnte ich das noch ;)
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Joschie
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Re: Welches CAD für Hausumbau?

Beitrag von Joschie »

Hallo Meachtronk,
Mechatronk hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 23:13 Alle Gewerke in einer BIM Software oder doch aufteilen? Wie schnell lernt sich AutoCAD Architecture?
Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich dir sagen, vergiss BIM ganz schnell.
Das scheitert bei uns ja schon daran das jede kleine Änderung einen riesen Rattenschwanz nach sich zieht.
Ebenfalls scheitern wir momentan daran das wir trotz drei Zeichnern nicht die notwendige Manpower haben damit alles genau deklariert und genaustens gezeichnet wird. Ganz böß gesagt musst du in einer Ziegelmauer auch die Mörtelfuge zeichnen/deklarieren damit das funktioniert.

Solltest du wirklich selbst zeichnen wollen würde ich mir das ISBCAD vom Glaser anschauen, ist zwar ein bisschen ein Außenseiter und bei vielen nicht aufm Schirm, jedoch damit komme sogar ich klar (und ich hasse CAD!). Ist auch preislich noch im Rahmen.
Wenn du auf Autoschreibtisch willst, setz dich bevor du den Preis hörst und achte darauf das das Sitzmöbel stabil genug ist.
Das Autoschreibtisch mit BIM funktionalität grob der Preis eines Dacias in neu für 3 Jahre Nutzungslizenz.

Nebenbei, ich würde mir da jemanden mit Erfahrung (Bauzeichner o.ä.) im Bekantenkreis suchen der mir dabei hilft oder ein kleines Zeichenbüro beauftragen, das dürfte Kostentechnisch aufs gleiche rauskommen.

Grüße
Josef
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Mechatronk
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Re: Welches CAD für Hausumbau?

Beitrag von Mechatronk »

Danke für die Ideen! BIM ist wahrscheinlich doch etwas Overkill. Ziel ist es, dass es so gut dokumentiert, dass falls ich im Prozess ausfalle die Anderen auch ohne mich weiter machen können ohne von vorn anzufangen. Auch Nachfolgende Generationen sollten später damit noch was anfangen können. Daher ist drauf los Bauen und nachher rudimentär das wichtigste Dokumentieren wie ich es sonst mache keine Option....
Vielleicht ist es ausgedruckt auf Papier da doch eine gute Lösung und das dahinter stehende Programm erstmal egal... In 20 Jahren kann eh keiner mehr was mit den Dateiformaten anfangen.

Lizenzen sind bei AutoTisch kein Problem.

Die Idee mit dem Profi ist scheint mir bei den Auswahlmöglichkeiten nicht so schlecht... Ich hab da noch einen Architekten-Großneffen, den ich eh mal wieder anrufen wollte.
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Joschie
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Re: Welches CAD für Hausumbau?

Beitrag von Joschie »

Achte aber darauf das da nichts mit HoAI rauskommt.
Wir haben zwei kleine "Zeichenbüros" in unserem Bekanntenkreis die für uns öfters Zeichenaufträge ausführen und nach Stunden abrechnen.

Grüße
Josef
lightwave
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Re: Welches CAD für Hausumbau?

Beitrag von lightwave »

Was soll dabei rauskommen?
- Einfach nur ein 2D Plan?
- 3D mit allen Medien? (3D ist nur das allerunterste Level von BIM)
- Berechnungen (Heizlast, Rohrnetze,...)?

Habe für meine Bude Trimle (Plancal) Nova verwendet. Weil wir das in der Firma haben. Das Lizenzmodel kenne ich aber nicht.
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