Hochspannungszündung für Kondensatorbatterie

Der chaotische Hauptfaden

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Lutz95326
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Hochspannungszündung für Kondensatorbatterie

Beitrag von Lutz95326 »

Hallo Leute,

ich habe da mal eine Frage in die Runde...

Ziel ist eine Kondensatorbatterie mittels Funkenstrecke hochstrommäßig zu entladen :twisted:
Als Schaltung dacht ich mir sowas:
Scan-221210-0001.jpg
Auf der linken Seite arbeitet ein kleines Hochspannungsnetzteil (15kV Wechselspannung), das über die Diode einen
kleinen Hochspannungskondensator auflädt. Sobald die Durchbruchspannung der linken Funkenstrecke
erreicht ist, wird die Ladung auf die Primärseite eines Schweißstromtrafos geschaltet. Der Impuls
wird dann auf die Sekundärwicklung übertragen und soll die dicken Kondensatoren auf die Hauptfunkenstrecke schalten.
Nun möchte ich nicht, dass der Hochspannungsimpuls meine 450V Kondensatoren "killt".
Daher ist eine Suppressordiode und ein Varistor (derzeit nur 200V) parallel zu der Kondensatorbank geschaltet.
(Die Inspiration habe ich aus dem Schaltbild eines Schweißgerätes mit Hochspannungszündung...)

Jetzt meine Frage:
Wenn die Supressordiode bzw. der Varistor durchschalten, was passiert mit der Ladung in der Kondensatorbatterie?
Geht dann der Strom nicht zwangsläufig auch durch den VDR und die Supressordiode und zerstört diese?
Muss evtl. eine Spule vor die Batterie um den Impuls nicht durchzulassen?

Wenn jemand eine Erklärung für mich hätte, wäre ich dankbar.

Bild vom Impuls-Trafo:
20221210_142137[1].jpg
Schönes Wochenende
Horst
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Bastelbruder
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Re: Hochspannungszündung für Kondensatorbatterie

Beitrag von Bastelbruder »

Das Schaltungsprinzip ist unter "Ignitrig" aus der Röhrensendertechnik bekannt.

Etwas ohmscher Widerstand in der Entladeleitung schadet nicht, schließlich muß die Energie irgendwo in Wärme verwandelt werden. Im Elko ist das ganz unpraktisch, die Funkenstrecke hat allerhöchstens 15 V Spannungsabfall.

Auf Grund der zum Teil gut versteckten Induktivität des Entladekreises ist damit zu rechnen daß dessen zweite Sinushalbwelle den Kondensator umzupolen versucht. Nur eine etwas kräftigere Diode kann das einigermaßen verhindern indem sie den (hoffentlich abklingenden) Schwingkreisstrom übernimmt. Die Funktionen von Suppressor und Varistor werden in der Beschaltung nicht beansprucht.
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Lutz95326
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Re: Hochspannungszündung für Kondensatorbatterie

Beitrag von Lutz95326 »

Hallo Bastelbruder,

das "Rückschlagen" (umpolen) der Spannung durch Induktivität zum Elko mit einer Diode zu unterbinden ist eine gute Idee!

Aber meine ursprüngliche Frage ist noch offen:
Was passiert mit dem VDR bzw. der Suppressordiode wenn deren Durchschaltespannung überschritten wurde?
Knallt dann die ganze Ladung der Kondensatorbatterie in die Schutzschaltung oder nicht, bzw. warum nicht?

Schönes Restwochenende
Horst
bastl_r
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Re: Hochspannungszündung für Kondensatorbatterie

Beitrag von bastl_r »

Lutz95326 hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 15:25 Der Impuls
wird dann auf die Sekundärwicklung übertragen und soll die dicken Kondensatoren auf die Hauptfunkenstrecke schalten.
Nun möchte ich nicht, dass der Hochspannungsimpuls meine 450V Kondensatoren "killt".
Das schafft der Miniimpuls nicht!
Hast Du dir aber mal überlegt was der Impuls der Kondensatoren mit deiner Übertragerspule anrichtet?
Die wird, wenn genügend Kapa vorhanden ist, nachher nicht mehr so aussehen wie jetzt!
Was Du brauchen wirst ist genau dein Funkenerzeuger der eine getriggerte Funkenstrecke für die Entladung der Kondensatorbank zündet.
Rappinstruments hatte dafür ein Ignitron verwendet.

bastl_r
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Harry02
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Re: Hochspannungszündung für Kondensatorbatterie

Beitrag von Harry02 »

Bastelbruder hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 15:50 Das Schaltungsprinzip ist unter "Ignitrig" aus der Röhrensendertechnik bekannt.
So ähnlich zumindest, oder wirklich genau so? Erscheint mir auch etwas brachial für die Spule, und die Triggerschaltung kriegt ebenso nochmal ordentlich Feuer: Energie wird in die primärseitige Zündstrecke geschoben und die Diode sollte besser ein Brückengleichrichter werden, damit kein (gleichgerichteter HF-) Strom über den HV-Trafo fließen kann.

Dafür gibt es bei Google übrigens vier Ergebnisse, zweimal Quatsch, eins auf das Forum:
viewtopic.php?t=1998#p36328

... und eins auf das möglicherweise gemeinte Laborbuch:
https://frank.pocnet.net/other/Siemens/ ... 976-77.pdf (S.282 bzw 284 im pdf)

Das Zündgerät bleibt dabei leider eine Blackbox, aber man sieht wenigstens, dass damit das Röhrenequivalent einer getriggerten Funkenstrecke gezündet wurde. Deren Empfehlung durch bastl_r würde ich mich anschließen.
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Lutz95326
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Re: Hochspannungszündung für Kondensatorbatterie

Beitrag von Lutz95326 »

Einstweilen vielen Dank für Eure Ratschläge.

Werde mal über eine getrigerte Funkenstrecke nachdenken...

Schöne Grüße
Horst
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Lutz95326
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Re: Hochspannungszündung für Kondensatorbatterie

Beitrag von Lutz95326 »

Hallo Leute,

ich habe da etwas Lesestoff zu getriggerten Funkenstrecken gefunden:

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... UZJLCYIKpi
und:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... jcpCip3paZ

Viel Spaß beim Lesen.

Schöne Grüße
Horst
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Roehricht
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Re: Hochspannungszündung für Kondensatorbatterie

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Das Schaltungsprinzip ist unter "Ignitrig" aus der Röhrensendertechnik bekannt.
Wird in Sendern als Röhrenschutz eingesetzt. Ich hatte so eine komplette Einheit. leider finde ich die nicht wieder. Ich hatte sie schon den Tesla Spulenbauern zugesagt. Wie kann sowas immer durch den Werkstattboden durchdiffundieren?

ich würde das mit einer Thyristor Zündschaltung bauen.
Eine Ladung aus einer Kondensatorbatterie wird mit einem Thyristor auf den prim Kreis der Spule übertragen. In der Sek Spule entsteht dann ein mehrerer KV grosser Spannungsimpuls. Das Windungsverhältnis muss da gar nicht so gross sein wenn der Impuls steilflankig genug ist. Erinnert etwas an eine HKZ wie sie im Rennsport benutzt wurde.

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Wolfgang
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