Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Der chaotische Hauptfaden

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Anse
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Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von Anse »

Hallo,
ich habe hier einen schönen Drehgeber mit 3600 Imps/R liegen. Jetzt würde ich damit gerne die Spindelposition an der Drehmaschine erfassen zum synchronen Gewindedrehen. Der Geber selber darf bis 10.000 U/Min verwendet werden. Allerdings würde die hohe Auflösung dazu führen, dass schon bei geringen Drehzahlen nicht mehr alle Impulse vom Parallelport erfasst werden. Mir würde schon 1/10 der Auflösung reichen. Mechanisch reduzieren wäre machbar, aber dann gehen nur gerade Teilungsverhältnisse, weil sonst der Indeximpuls nicht immer an der gleichen Stelle wäre. Der Ist zwingend erforderlich, damit der Gewindeanfang stimmt. Zu dem Verschleißt ein Untersetzungsgetriebe mit 1:10 recht schnell.
Jetzt überlege ich gerade, ob das auch irgend wie elektronisch machbar wäre. Einfach ein Frequenzteil dazwischen geht ja nicht, da fehlt die Richtungsinformation beim Richtungswechsel.
Im Moment sehe ich nur noch die Möglichkeit einen flotten µC abzustellen, der das Signal erfasst und in eine langsameres AB Signal umwandelt. Oder gibt es was eleganteres?
[Edit] Datenblatt des Encoders: https://docs.rs-online.com/0c33/0900766b80e75be0.pdf
LG
Anselm
Zuletzt geändert von Anse am Mi 18. Jan 2023, 21:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Bastelbruder
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn man den einen Ausgang als Clock und den zweiten als up/down-Signal nutzt, hat man die Frequenz bereits um 4 geteilt.

In der Funkgerätefamilie FTx90 hat der (VFO-)Encoder erstmal einen 4bit-Zähler versorgt, parallel wurde ein Interrupt am nicht soo hurtigen Kleinhirn ausgelöst, der konnte dann die verlorenen Pulse aus dem Hardwarezähler rekonstruieren. Das hat super funktioniert!
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MatthiasK
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von MatthiasK »

Was hat der Drehgeber für einen Ausgang? Davon hängt ab, wie man den runter teilt.
Anse
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von Anse »

Hab das Datenblatt im Startpost noch verlinkt
MatthiasK hat geschrieben: Mi 18. Jan 2023, 21:01 Was hat der Drehgeber für einen Ausgang? Davon hängt ab, wie man den runter teilt.
Ein 90° AB-Signal
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MatthiasK
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von MatthiasK »

Vor einem halben Jahr hatte ich eine Stange ICs, die genau das gemacht hätten, was du brauchst. Die hatte ich dann wegen "Sowas brauchst du eh nie" auf dem Treffen (mit Datenblatt) im Aalzelt entsorgt, wo sie recht schnell weg waren.
Anse
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von Anse »

MatthiasK hat geschrieben: Mi 18. Jan 2023, 22:01 Vor einem halben Jahr hatte ich eine Stange ICs, die genau das gemacht hätten, was du brauchst. Die hatte ich dann wegen "Sowas brauchst du eh nie" auf dem Treffen (mit Datenblatt) im Aalzelt entsorgt, wo sie recht schnell weg waren.
Ach, für so was gibt es fertige ICs :shock: Weißt aber nicht zufällig wie die hießen?
Bastelbruder hat geschrieben: Mi 18. Jan 2023, 19:56 Wenn man den einen Ausgang als Clock und den zweiten als up/down-Signal nutzt, hat man die Frequenz bereits um 4 geteilt.

In der Funkgerätefamilie FTx90 hat der (VFO-)Encoder erstmal einen 4bit-Zähler versorgt, parallel wurde ein Interrupt am nicht soo hurtigen Kleinhirn ausgelöst, der konnte dann die verlorenen Pulse aus dem Hardwarezähler rekonstruieren. Das hat super funktioniert!
Damit das funktioniert, muss ich erst noch rausfinden, ob LinuxCNC auch Schritt/Richtung als Input versteht. Ansonsten hatte ich die Idee auch schon mal kurz erwogen.
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Bastelbruder
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von Bastelbruder »

Ansonsten einen 4029 vorschalten, der hat clock und up/down Eingänge, kann als 10er oder 16er Teiler konfiguriert werden. Im Datenblatt, zumindest von TI, ist die Anleitung wie man alle 4 Flanken des Encoders auswertet (ein zusätzlicher 4011) und wie man Zähler kaskadiert. Da darf natürlich auch ein Kleinhirn dahinter sein.
virtexultra
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von virtexultra »

Anse hat geschrieben: Mi 18. Jan 2023, 19:32 Im Moment sehe ich nur noch die Möglichkeit einen flotten µC abzustellen, der das Signal erfasst und in eine langsameres AB Signal umwandelt. Oder gibt es was eleganteres?
Ein möglicher Ansatz mit einem tiny13 hierzu: https://emergent.unpythonic.net/projects/01149348342
Manu
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von Manu »

Solltest du aus irgendwelchen Gründen eh vom Parallelport wegkommen wollen: Schau dir mal "MESA" Karten an.
Sowas hab ich bei mir in der CNC laufen, da gibt es dann auch Karten mit entsprechenden Eingängen.
Anse
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von Anse »

virtexultra hat geschrieben: Do 19. Jan 2023, 10:42
Anse hat geschrieben: Mi 18. Jan 2023, 19:32 Im Moment sehe ich nur noch die Möglichkeit einen flotten µC abzustellen, der das Signal erfasst und in eine langsameres AB Signal umwandelt. Oder gibt es was eleganteres?
Ein möglicher Ansatz mit einem tiny13 hierzu: https://emergent.unpythonic.net/projects/01149348342
Das sieht fein aus. Das werde ich mir genauer ansehen. Attinys liegen ja hier rum.
Manu hat geschrieben: Do 19. Jan 2023, 10:48 Solltest du aus irgendwelchen Gründen eh vom Parallelport wegkommen wollen: Schau dir mal "MESA" Karten an.
Sowas hab ich bei mir in der CNC laufen, da gibt es dann auch Karten mit entsprechenden Eingängen.
Mesa ist mir schon bekannt. Im moment erfüllt der Parallelport noch alle Anforderungen. Und die Konfig ist super easy mit den mitgelieferten Tools.
manuel
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Re: Auflösung von Drehgeber reduzieren?

Beitrag von manuel »

Mit einem beliebigen TTL/cmos Zähler sollte das gehen. Pro bit /2 vom Eingang. Gibt sogar welche speziell zum durch viel teilen (Eierkocher nutzen sowas für den Timer) dort sind extra nur höheren bits angeschlossen.
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