PVC-induzierte Gummipest
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PVC-induzierte Gummipest
Nur als Info / Warnung an alle Elektriker:
Ich habe letztens zufällig einen Feuchtraum-Schalter geöffnet (wollte den eigentlich vor dem Abriss bergen). Da drin war offensichtlich eine Ader (blau, glaube ich), an die Wippenabdeckung (dieses graue Gummi, aus dem auch die Kabeldurchführungen sind) angedrückt.
Aus dem Gummi ist wohl über die Jahrzehnte eine duchsichtige, klebrige Flüssigkeit ausgetreten und im Inneren runtergelaufen, vermutlich eine ungünstige Kombination aus Weichmacher und Material (hab's erst für Kondenswasser gehalten). KA, was das war, aber es wäre sicher nicht gut gewesen, wenn die in die Kontakte gelaufen wäre.
Also muss man beim Aufbau wohl auch noch darauf achten, dass die Kabeladern nicht mit den Dichtungen kuscheln können... so einen ähnlichen Effekt haben PVC-Kabel ja auch auf Kellerbodenfarbe oder anderes Plastik, aber das wird ja einfach nur weich; dass da was raussifft, ist mir noch nie untergekommen.
Ich habe letztens zufällig einen Feuchtraum-Schalter geöffnet (wollte den eigentlich vor dem Abriss bergen). Da drin war offensichtlich eine Ader (blau, glaube ich), an die Wippenabdeckung (dieses graue Gummi, aus dem auch die Kabeldurchführungen sind) angedrückt.
Aus dem Gummi ist wohl über die Jahrzehnte eine duchsichtige, klebrige Flüssigkeit ausgetreten und im Inneren runtergelaufen, vermutlich eine ungünstige Kombination aus Weichmacher und Material (hab's erst für Kondenswasser gehalten). KA, was das war, aber es wäre sicher nicht gut gewesen, wenn die in die Kontakte gelaufen wäre.
Also muss man beim Aufbau wohl auch noch darauf achten, dass die Kabeladern nicht mit den Dichtungen kuscheln können... so einen ähnlichen Effekt haben PVC-Kabel ja auch auf Kellerbodenfarbe oder anderes Plastik, aber das wird ja einfach nur weich; dass da was raussifft, ist mir noch nie untergekommen.
Re: PVC-induzierte Gummipest
wer weiß was da in dem keller noch an salzen, lösemittel u.s.w. über die jahre auf den schalter eingewirkt hat.
Im meinem beruflichen umfeld würde ich das nicht als beachtenswertes problem sehen, maximal bedauerlicher einzelfall.
Die meisten FR schalter setzen ohnehin nicht mehr auf gummimembranen sondern kommen mit geschickter ausgestaltung von kleinen wasserführungen um die öffnungen klar.
Im meinem beruflichen umfeld würde ich das nicht als beachtenswertes problem sehen, maximal bedauerlicher einzelfall.
Die meisten FR schalter setzen ohnehin nicht mehr auf gummimembranen sondern kommen mit geschickter ausgestaltung von kleinen wasserführungen um die öffnungen klar.
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Re: PVC-induzierte Gummipest
Könnte sein, aber der war von Außen komplett unaffällig, auch die Gummidurchführungen. Kein Kleb, kein Siff, nichts. Die Problemstelle lag auch hinter der Frontblende, das Gummi war dort verzogen, aber eben unsichtbar, und nur dort, wo das Kabel anlag.
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Re: PVC-induzierte Gummipest
Sowas ähnliches kenne ich von diversen englischen Elektrikern von YouTube.
Da zersetzten sich die PVC Leitungen aus den 60/70er Jahren und die Mischung aus Weichmachern und Kupferpartikeln tropft als grüner Schleim irgendwann aus der Steckdose .
Hat dort schon einen eigenen Begriff "green goo"
https://www.brightsparkelectrician.co.u ... green-goo/
https://uk.prysmiangroup.com/media/news/green-goo
https://flameport.com/electric/installa ... cables.cs4
Da zersetzten sich die PVC Leitungen aus den 60/70er Jahren und die Mischung aus Weichmachern und Kupferpartikeln tropft als grüner Schleim irgendwann aus der Steckdose .
Hat dort schon einen eigenen Begriff "green goo"
https://www.brightsparkelectrician.co.u ... green-goo/
https://uk.prysmiangroup.com/media/news/green-goo
https://flameport.com/electric/installa ... cables.cs4
Re: PVC-induzierte Gummipest
das gruene zeug hab ich schon gesehen bei kabel und leitungen aus den 60ern 70ern aber auch aus den 90ern.
bei den 90er kabel kommt das aus dem.fuellstoff vermute ich... das zeug is glasklar..schmierig und klebrig aber reeelativ fluessig.. auffallend war es das erstemal als in einer keller UV glibber im schrank war.. lief aus dem.kabel zaeh raus wie teer... OK dachte ich oben kam was rein. war aber nicht moeglich,.. der eigentuemer wollte dann kurzen prozess..kabel raus..neues rein, daraufhin leitung seziert. war ja im stueck bergefreundlich.
zuletzt gesehen vor 2 jahren ..also ist relativ selten
bei den 90er kabel kommt das aus dem.fuellstoff vermute ich... das zeug is glasklar..schmierig und klebrig aber reeelativ fluessig.. auffallend war es das erstemal als in einer keller UV glibber im schrank war.. lief aus dem.kabel zaeh raus wie teer... OK dachte ich oben kam was rein. war aber nicht moeglich,.. der eigentuemer wollte dann kurzen prozess..kabel raus..neues rein, daraufhin leitung seziert. war ja im stueck bergefreundlich.
zuletzt gesehen vor 2 jahren ..also ist relativ selten
Re: PVC-induzierte Gummipest
So was hatte ich erst kürzlich an einem Eurostecker der einige Jahre unberührt im Schrank lag.
Hab ich dann direkt vom Kabel abgeschnitten und weggeschmissen.
bastl_r
Re: PVC-induzierte Gummipest
das ist fast so kurios wie.... schimmelnde kabel...
das erste mal gesehen bei meinen telefonapparaten aus bundespostzeiten.. die ddr kabelage an den ddr geraeten..nichts.. beide selbe lagerbedingungen..trocken aber unbeheizt
das erste mal gesehen bei meinen telefonapparaten aus bundespostzeiten.. die ddr kabelage an den ddr geraeten..nichts.. beide selbe lagerbedingungen..trocken aber unbeheizt
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Re: PVC-induzierte Gummipest
Ich mußte mit Erstaunen feststellen, daß sich andersfarbige Adern auch anders verhalten.
Bei einem Kumpel wurden die Decken mit Gipskarton verkleidet, weshalb die sich seit 1965 stetig verkürzenden Lampenauslässe in Stegleitung um ca. 30cm verlängert werden mussten. Die Wahl fiel auf verdrillen mit NYM, danach verlöten und doppelt Schrumpfschlauch, jeweils gegeneinander versetzt. Dabei fiel schon auf, daß sich der schwarze Außenleiter deutlich schwerer abisolieren ließ als N und PE in blau, respektive gelb/grün. Bei letzteren konnte man wie gewohnt mit der Stripax die Isolation abziehen, beim schwarzen L war sie innig mit dem Kupferdraht verbunden, den mußte ich richtig blank schaben.
Ich habe zuerst auf irgendeinen (di)elektrischen Effekt getippt, da ja nur der Außenleiter 50 Jahre zeitweise Potential gegen die Außenwelt hatte.
Einige Zeit später kam ich in die Verlegenheit, alte Bestände NYM von 1993 zu verbauen, angefangene 50m Ringe, die seit der letzten großen Aktion 1993 im Schuppen gelagert waren.
Auch hier ließ sich der schwarze Leiter spürbar schwerer abisolieren, und Spannung hat die Leitung noch nicht viel gesehen.
Muß mit den Pigmenten im PVC zusammenhängen. Das Kupfer war aber nicht angelaufen oder sowas.
Aus einem Keller habe ich wunderschöne, alte Feuchtraum- Drehschalter und Steckdosen in weißem Pressstoff geerntet. Die damalige Variante NYM, noch mit rotem Schutzleiter und schwarzem Füllstoff, tropfte besagten schwarzen Füllstoff in das Schaltergehäuse. Dieser ließ sich gut mit Bremsenreiniger abwischen und roch sehr deutlich nach Heizöl. Drei Räume und einige Abzweigdosen weiter führte die Zuleitung tatsächlich durch den Heizungskeller mit angrenzendem Tankraum.
Sind tatsächlich die Heizöldämpfe im Heizungskeller in die Leitung eindiffundiert und haben sich dort wie in einem Docht von Dose zu Dose ausgebreitet? Krasses Pferd!
Bei einem Kumpel wurden die Decken mit Gipskarton verkleidet, weshalb die sich seit 1965 stetig verkürzenden Lampenauslässe in Stegleitung um ca. 30cm verlängert werden mussten. Die Wahl fiel auf verdrillen mit NYM, danach verlöten und doppelt Schrumpfschlauch, jeweils gegeneinander versetzt. Dabei fiel schon auf, daß sich der schwarze Außenleiter deutlich schwerer abisolieren ließ als N und PE in blau, respektive gelb/grün. Bei letzteren konnte man wie gewohnt mit der Stripax die Isolation abziehen, beim schwarzen L war sie innig mit dem Kupferdraht verbunden, den mußte ich richtig blank schaben.
Ich habe zuerst auf irgendeinen (di)elektrischen Effekt getippt, da ja nur der Außenleiter 50 Jahre zeitweise Potential gegen die Außenwelt hatte.
Einige Zeit später kam ich in die Verlegenheit, alte Bestände NYM von 1993 zu verbauen, angefangene 50m Ringe, die seit der letzten großen Aktion 1993 im Schuppen gelagert waren.
Auch hier ließ sich der schwarze Leiter spürbar schwerer abisolieren, und Spannung hat die Leitung noch nicht viel gesehen.
Muß mit den Pigmenten im PVC zusammenhängen. Das Kupfer war aber nicht angelaufen oder sowas.
Aus einem Keller habe ich wunderschöne, alte Feuchtraum- Drehschalter und Steckdosen in weißem Pressstoff geerntet. Die damalige Variante NYM, noch mit rotem Schutzleiter und schwarzem Füllstoff, tropfte besagten schwarzen Füllstoff in das Schaltergehäuse. Dieser ließ sich gut mit Bremsenreiniger abwischen und roch sehr deutlich nach Heizöl. Drei Räume und einige Abzweigdosen weiter führte die Zuleitung tatsächlich durch den Heizungskeller mit angrenzendem Tankraum.
Sind tatsächlich die Heizöldämpfe im Heizungskeller in die Leitung eindiffundiert und haben sich dort wie in einem Docht von Dose zu Dose ausgebreitet? Krasses Pferd!
Re: PVC-induzierte Gummipest
Die grüne Schmonze hatte ich auch schon mal in meiner Kabelsammlung.
Nach meinen Recherchen handelt es sich um den Weichmacher aus dem PVC, der sich abscheidet.
Nach meinen Recherchen handelt es sich um den Weichmacher aus dem PVC, der sich abscheidet.
Re: PVC-induzierte Gummipest
vor ca. 5 Jahren hatten wir in einem Objekt zwei 500m trommeln NYY 3x2,5 von denen eine nach etwa einem Jahr anfing an den enden eine ölige Flüssigkeit abzusondern. fiel auf als sich unter mehreren Steckdosen Flecken auf der Tapete bildeten. der Hersteller gab damals an es handelt sich um einen Produktionsfehler aber diese Flüssigkeit wäre harmlos.
diese wurde dann mittels Schrumpfschlauch mit Schmelzkleber an den enden eingesperrt, da die leitungen nicht austauschbar unter dem Estrich verlegt sind.
diese wurde dann mittels Schrumpfschlauch mit Schmelzkleber an den enden eingesperrt, da die leitungen nicht austauschbar unter dem Estrich verlegt sind.
Re: PVC-induzierte Gummipest
In der Urzeit des Forums gabs mal einen Fred "Es werde schmierig".
Da hat einer das Motherboard zur Kühlung komplett in Öl ersoffen, nach kurzer Zeit
tropfte das Öl dann aus Bildschirm und Drucker, die Isolierung der Kabel wurde auch
angelöst.
Da hat einer das Motherboard zur Kühlung komplett in Öl ersoffen, nach kurzer Zeit
tropfte das Öl dann aus Bildschirm und Drucker, die Isolierung der Kabel wurde auch
angelöst.
- Chemnitzsurfer
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Re: PVC-induzierte Gummipest
Bei den Autodocs gab es ja auch diverse Fälle wo das Motoröl in den Motorkabelbaum ist und das Steuergerät gekillt hat
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Re: PVC-induzierte Gummipest
Kennt man von DDR-Geräten, die lange Jahre gelagert wurden, wo das Netzkabel am Gehäuse anlag. Das sieht dann wie reingeschmort aus, ist aber durch Weichmacher verursacht. Das findet man auch mitunter im Innern von Geräten, wenn die Verdrahtung am Gehäuse anliegt, z.B. bei Transistorradios die Drähte zum Batteriehalter und Lautsprecher usw.
Re: PVC-induzierte Gummipest
Ist auch ein sehr großes Problem bei Mercedes um 2010 rum.
Da zieht das Öl zB durch den Nockenwellenversteller durch den Kabelbaum bis ins Steuergerät und killt es.
Abhilfe schaffen Ölstopp-Kabel, ein Stück Kabel wo 2-3cm der Ader verlötet werden.
Da zieht das Öl zB durch den Nockenwellenversteller durch den Kabelbaum bis ins Steuergerät und killt es.
Abhilfe schaffen Ölstopp-Kabel, ein Stück Kabel wo 2-3cm der Ader verlötet werden.
Re: PVC-induzierte Gummipest
Ich hatte mal ein Verlängerungskabel einige Jahre auf einer Styroporplatte liegen. Die wurde sauber durchgseschnitten, fast wie von einem Heißdrahtschneider.
Ein Kollege hatte mal Ölverlust bei der Servolenkung. Der Motorraum war aber komplett trocken. Nach ein paar mal nachfüllen kam das Öl dann im Innenraum irgendwo raus. Es hatte auf dem Weg dahin zwei Sicherungskästen füllen müssen.
Ein Kollege hatte mal Ölverlust bei der Servolenkung. Der Motorraum war aber komplett trocken. Nach ein paar mal nachfüllen kam das Öl dann im Innenraum irgendwo raus. Es hatte auf dem Weg dahin zwei Sicherungskästen füllen müssen.
Re: PVC-induzierte Gummipest
Kenne ich vom Tachowellenantrieb - hier förderte die Tachowelle wegen eines kollabierten Dichtrings Getriebeöl in den Tacho. Zunächst fiel nur ein schmieriger Film auf dem Tachoglas auf, der sich auch nicht fortwischen lassen wollte. Irgendwann fanden sich Öltropfen auf der Fußmatte und man griff unerklärlich in schmierige Bereiche des Armaturenträgers.
Abhilfe war damals der Tausch des Tachowellentriebs, der Tachowelle und des zum Glück rein mechanischen Tachos. Danach ging es gleich mit einem Fünftel der Kilometerleistung weiter. Fuhr sich auch sofort viel besser...
Abhilfe war damals der Tausch des Tachowellentriebs, der Tachowelle und des zum Glück rein mechanischen Tachos. Danach ging es gleich mit einem Fünftel der Kilometerleistung weiter. Fuhr sich auch sofort viel besser...
Re: PVC-induzierte Gummipest
definitiv bekannt. der weichmacher in ddr pvc leitungen loest kunststoffe an. telefonapparate wo das kabel rumgewickelt wurde..aber auch die eckigen weissen s80 schalter wenn die verdrahtung mit leichtem druck am gehaeuse anlag etc..Robby_DG0ROB hat geschrieben: ↑So 19. Mär 2023, 13:11 Kennt man von DDR-Geräten, die lange Jahre gelagert wurden, wo das Netzkabel am Gehäuse anlag. Das sieht dann wie reingeschmort aus, ist aber durch Weichmacher verursacht. Das findet man auch mitunter im Innern von Geräten, wenn die Verdrahtung am Gehäuse anliegt, z.B. bei Transistorradios die Drähte zum Batteriehalter und Lautsprecher usw.
Re: PVC-induzierte Gummipest
Das Wort ist: Weichmacherwanderung