VW Pannen-Set-Kompressor, einfach mal zerlegt

[^^artin]

Hab heute einfach aus Neugier mal meinen Pannenkompressor zerlegt.
Zylinder und Laufbuchse sind aus einem Stück Aluguss.
Der Motor ist auf beiden Seiten kugelgelagert.
Sogar das Pleuel hat ein Nadellager.
Die Kurbelwange ist aus 4 Blechstücken zusammengesetzt. Auf der Welle wird sie befestigt indem eine dicke Madenschraube quer durch alle Bleche geschraubt wird. Die Bohrungen für die Welle sind leicht versetzt, und durch die Madenschraube verschieben sich die Teile leicht gegeneinander und werden so festgeklemmt.(Hab ich bislang noch nicht gesehen, so eine Klemmung)

Beim Kolben dachte ich zunächst nur - der ist aber ganzschön kurz ! - verklemmt der sich nicht ?
Kurz später viel mir erst auf, daß Kolben und Pleuel ja eine Einheit sind, und der Kolben im Zylinder kippen können muss. So ein "Kippkolben-Konstrukt" hab ich bislang auch noch nicht gesehen. Das scheint mir ein wesentlicher Schwachpunkt in der ansonsten recht soliden Konstruktion. Aber der Plastikkolben würde durch Überhitzung natürlich auch sehr schnell schlapp machen.

EDITH hat gerade noch ein Bild von den Magneten gemacht. 6 kräftige vermutlich Neodym-Stabmagnete.

freundliche Grüße, Martin

[Julez]

Das sieht insgesamt gar nicht schlecht aus. Besonders der Motor scheint brauchbar. Der wird viel Drehmoment an eher wenig Drehzahl haben. Das ist viel besser als sonstige windige Konstruktionen, wo ein schneller Blechbüchsenmotor über ein Plastikgetriebe die Kurbelwelle antreibt.
Der Kolben ist aus Nylon mit 40% Glasfaseranteil - viel bessere Kunststoffe gibt es im Consumer-Bereich dann auch irgendwann nicht mehr.
Einzig die Materialdicke, die das Nadellager einfasst, scheint mir etwas dünn.
Bau das Ding doch mal wieder zusammen, und lass es gegen 2 bar Gegendruck laufen, bis irgendwas aufgibt - dann wissen wir mehr.
Wenn es länger als 1h dauert, wäre das Gesamtkonstrukt eh überdimensioniert.

[gafu]

Kolbenkipper sind doch VW spezialität lol

[Robby_DG0ROB]

lass es gegen 2 bar Gegendruck laufen, bis irgendwas aufgibt - dann wissen wir mehr.

Es steht außen drauf: 2.5 bar und maximal 6 Minuten. Das scheint für einen Reifen aufblasen zu reichen. Mehr soll das Ding ja auch nicht am Stück können.

[scotty-utb]

Mir meinem aus dem G6 hab ich schon mal 2 Reifen (Anhänger) von 2 auf 2,6 und direkt danach 4 Reifen (L300) von 2 auf 2,8 bar gebracht, hat er weggesteckt. Das nächste Mal messe ich mal die Zeit dafür.

[Robby_DG0ROB]

Vermutlich wird der mit der Zeit immer länger brauchen, wenn der Verschleiß zunimmt.

[ando]

Ich hab ein paar von den Teilen im Einsatz. Danke fürs zerlegen und zeigen!
Bisher schlagen die sich Wacker!

Fahrrad Aufpumpen- Kein Problem.

Traktor Reifen ging auch, allerdings nicht von null. Ich mache wenns geht zwischendrin mal Pause zum abkühlen.

Ando

[^^artin]

Mein Modell sitzt in einem blauen Plastikgehäuse. Das hat zwar Lüftungsschlitze im Bereich des Motors, aber nicht am Zylinder. Das war der Hauptgrund warum ich angefangen hab, den da rauszubauen.
Hab später gesehen, daß es auch Modelle mit einem Lüftermotor gibt - meiner ist aber noch ohne Lüfter.
Hab oben gerade noch ein Bild vom Motorgehäuse mit den 6 Neodym-Magneten angehangen.