Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Der chaotische Hauptfaden

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SchuesselTech
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Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von SchuesselTech »

Kann man mit färbemittel ein leck im Abwasserrohr in einer Wand grob lokalisieren?

Meine Schwester hat ein Haus mit 4 abflüsse deren rohrverlauf unklar ist, wo nun in einigen Zimmern der Boden feucht ist...

Also dachte ich mir: Farbe 1 in den Küchen Ablauf, Farbe 2 in die Waschküche, Farbe 3 oben ins Bad, Farbe 4 unten ins Bad...
Alle abflüsse liegen vom Anschluss ans kanalnetz aus gesehen hinter den feuchten stellen...

Oder bleiben die Farbstoffe dieser lecksuchfärbemittel im mauerwerk hängen und schaffen es nicht durch den putz?

Oder hauen einen dann die Stadtwerke, weil sie diese färbemittel nicht gerne im Abwasser haben wollen?

Schwiegervater hat ein recht empfindliches Mikrofonset(damit ortet er in seiner Produktion in seiner Firma lecks an Geräten indem er sie Druckluft beaufschlagt) damit wollte ich die Wände mal an den Stellen abhören ob man irgendwo was rauschen hört.
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MatthiasK
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von MatthiasK »

Farbstoffe wandern mit dem Wasser ins nasse Mauerwerk, Pigmente eher nicht.

Du könntest jetzt vier verschiedene Farbstoffe mit starker Wirkung suchen, mit Uranin, Eosin und Methylenblau kenne ich aber nur 3.
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Finger
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Finger »

Oder etwas, das furchtbar stinkt…
SchuesselTech
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von SchuesselTech »

Ne, die Feuchtigkeit ärgert meine Schwester schon genug, da muss es nicht auch noch surströmen :D
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Timbooo
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Timbooo »

Uranin habe ich im Heizungsnetz verwendet um Leckstellen zu finden. War gut zu sehen
Thomas
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Thomas »

Hallo SchuesselTech,

Ich hab neulich auf der Arbeit einem professionellem Lecksucher zur Hand gehen müssen.
Der hat einen farblosen Farbstoff der unter UV Licht schrillneongelb leuchtete mit ca. 5 bis 8 l Wasser
angemischt und auf der vermuteten Fläche verteilt. Dann wurde so ca 150 l Wasser drauf verteilt
(mit einem Wasserschlauch) - Nach ca. 15 bis 20 Min. hat es dann in der Tiefgarage von der Decke runtergemacht.
Wenn man mit der UV Leuchte draufgeleuchtet hat war alles Neongelb.
Ich weiß das hilft Dir nicht, Du wirst wohl die Wand aufmachen müssen dann siehst Du vielleicht wo es raussuppt.

Grüße,
Thomas
SchuesselTech
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von SchuesselTech »

Jo aber die Quelle eingrenzen zu können und auch die Stelle(n) wo es vermutlich her kommt zu finden reduziert das Ausmaß der Baustelle hoffentlich :mrgreen:
Niggo
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Niggo »

Helfen könnte vielleicht auch einfach Wärmebild.
Vielleicht hat jemand in deinem Bekanntenkreis eine Wärmebildkamera, oder so ein Cat-Smartphone mit FLIR-Wärmebildkamera.
Konnte damit im Winter den Verlauf meiner Heizungsrohre ziemlich genau nachvollziehen. Jetzt im Sommer würd ich dasselbe mit kaltem Wasser vermuten, wenn auch sicher nicht so kontraststark. Aber an der undichten Stelle müsste ein Fleck sichtbar werden.
SchuesselTech
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von SchuesselTech »

Im Winter war mir wärmebildkamera nix wirklich deutliches an feuchten Stellen zu sehen...

Ich werde mal versuchen so ein färbemittel aufzutreiben :D
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Jesaiah
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Jesaiah »

Lecksucher drückt von einem Eckventil Gas (welches?) zurück in die Wasserleitung und geht dann mit einem Gasschnüffler spazieren. Hat bei mir ein Leck unter Fliesen zuverlässig auf 20 cm gefunden…
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Hightech
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Hightech »

Vermutlich Wasserstoff. Der kommt überall durch.
Blechei
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Blechei »

SchuesselTech hat geschrieben: So 11. Jun 2023, 23:47 Im Winter war mir wärmebildkamera nix wirklich deutliches an feuchten Stellen zu sehen...
Hust...
SchuesselTech
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von SchuesselTech »

Lass uns an deiner Weisheit teilhaben...

Die Suche läuft schon etwas weil sie immer wieder dachte nun sei es gut :roll:

Mal viel Regen gehabt und zu der Zeit war es in der Nähe des Schornsteins etwas feucht.

Aber mit der wärmebildkamera war halt echt nicht wirklich was zu sehen.
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Desinfector
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Desinfector »

Hightech hat geschrieben: Mo 12. Jun 2023, 07:07 Vermutlich Wasserstoff. Der kommt überall durch.
auch durch Leitungen ohne Leck
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Jesaiah
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Jesaiah »

Desinfector hat geschrieben: Mo 12. Jun 2023, 14:26
Hightech hat geschrieben: Mo 12. Jun 2023, 07:07 Vermutlich Wasserstoff. Der kommt überall durch.
auch durch Leitungen ohne Leck
Und er ist mit der Flammenprobe gut detektierbar. :twisted:
bulle
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von bulle »

Schau doch mal dieses Video an: https://youtu.be/HGDBaxTUJ9I
Da suchen die auch Abflussrohre. Mit meinen Holzohren habe ich
nicht verstanden wie das Gerät heisst, aber es funzt, wie es scheint
TDI
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von TDI »

Finger hat geschrieben: So 11. Jun 2023, 15:39 Oder etwas, das furchtbar stinkt…
Viele Leberwurstbrote essen hilft…. kann ich aus Erfahrung mit meinen Stöpseln sagen :lol:

Wärmebildkamera wäre auch mein Vorschlag. Muss man halt mal heißes Wasser opfern…
Jerry
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Jerry »

Die Stichworte für das Problem mit Mini-Leckagen und unbekanntem Leitungsverlauf sind "Molchsender" oder Glasfasersonden und "Tracergas":

https://www.sewerin.com/produkte/ortung ... den-system

https://www.sewerin.com/dienstleistunge ... /tracergas

Bevor durch warten und basteln noch größerer Schaden entsteht, lohnt sich auch eine Anfrage bei der Gebäudeversicherung, die übernehmen u.U. die Kosten für eine professionelle Ortung. 👍
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Finger
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Finger »

War bei mir auch so. Wasserschäden sind idR mitversichert und dazu gehört auch die Leckageortung.
winnman
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von winnman »

He war da mal bei uns im Fernwärmenetz zur Lecksuche ganz Hype.

Wurde zentral dem Medium beigemischt und dann in den Schächten, . . . mit empfindlichen Messsonden aufgesucht.

Problem war damals nur: sehr viele Leckstellen und He ist relativ teuer.

ev. mal dort testen: Abwasserleitungen separat (so wie der Verlauf vermutet wird) mal auf allen seiten mit Ballons verschließen und abdrücken (U Manometer mit 10m H2O sollte hier reichen) damit kann man schon mal den Zusammenhang feststellen und auch die Dichtheit der einzelnen Segmente.

Beim erkannten Fehlsegment dann mit ca. 1 bar Luft drauf und mit Bodenschallmikrofon (oder alles was sich halbwegs dazu missbrauchen lässt) die Verdachtsstellen absuchen.
ev. dann auch das Segment dann mit oben genannten Färbemitteln füllen (unter Druck) und laufen Aufnahmen von den feuchten Stellen machen, da sollte dann doch der Verlauf ersichtlich werden.
Danach dann heißes Wasser rein und mit Wärmebildkamera die Feinortung durchführen.
SchuesselTech
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von SchuesselTech »

Ein Gespräch mit den Vorvorbesitzern ergab nun, dass der Vorbesitzer anscheinend das Drainagekonzept durch Umgestaltung des Grundstückes versaut hat.

Meine Schwester beißt sich in den arsch die Rechtsschutz hat sie nach dem Hauskauf abgeschlossen, daher greift die fürs Haus wohl nicht...

Sie freut sich jetzt erstmal drauf die Drainage wieder freizulegen und ihr wieder eine Abflussmöglichkeit zu schaffen...
scheint wohl tatsächlich recht viel aufsteigende Nässe zu sein, die aktuell nicht unterm Haus weg kann und sich daher an einigen Stellen durchs Haus nach oben den Weg sucht...

Die Vorbesitzer waren anscheinend etwas sehr hohl zwischen den Ohren
Robby_DG0ROB
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Finger hat geschrieben: Di 13. Jun 2023, 07:47Wasserschäden sind idR mitversichert
Aufpassen! Zumindest bei der Allianz ist explizit erwähnt, dass nur TRINK-Wasser darunter fällt. Abwasser, Regenwasser, Grundwasser, Heizungswasser usw. fallen damit damit raus und sind nicht bzw. nur separat versicherbar. Bei zentraler Warmwasserversorgung gibt es auch hin und wieder Diskussionen, weil es sich beim Warmwasser um sog. Gebrauchs-Warmwasser handelt und nur das Kaltwasser als Trinkwasser zähle.
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BernhardS
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von BernhardS »

Jesaiah hat geschrieben: Mo 12. Jun 2023, 18:34
Desinfector hat geschrieben: Mo 12. Jun 2023, 14:26
Hightech hat geschrieben: Mo 12. Jun 2023, 07:07 Vermutlich Wasserstoff. Der kommt überall durch.
auch durch Leitungen ohne Leck
Und er ist mit der Flammenprobe gut detektierbar. :twisted:
Naja - man macht das mit 5 oder 10%-igem Formiergas. Wasserstoff in Stickstoff. Kriegt man in jeder Stadt
beim Schweißgerätehändler, kostet nicht übermäßig viel und ist vollkommen harmlos.
Der Detektor geht entweder auf Wärmeleitfähigkeit, die ist ja bei Wasserstoff sehr hoch, oder auf
Temperaturanstieg an einem katalytischen Element.
manuel
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Re: Mal wieder lecksuche, nasse Wände

Beitrag von manuel »

Es könnte Sinn machen sich erstmal grob einen Überblick zu verschaffen wo Wasser sich wohin bewegt. Konkret hatte ich den Fall von einem Mehrfamilienhaus welches in einem lehmigen Grundstück steht. Die Schneise die durch den Lehm gegraben wurde für die Anschlüssen von Wasser, Strom und Kanal bildet nun eine durchlässige Stelle zur Kellerwand, weil dort nicht wieder mit Lehm abgedichtet wurde sondern eher "Mörtelbeton" (Schotter mit etwas Sand) eingefüllt wurde. Nun wurde nachträglich eine Drainage so platziert um möglichst viel von dem Wasser was in diese Richtung sickert aufzunehmen, und das hat sich an der entsprechenden Kellerwand bemerkbar gemacht. Die Lehmgrenze war leider auch mit Gefälle zum Haus hin. In diese Lehmgrenzschicht kam dann eine Kuhle rein und dort das Drainagerohr rein, nah an der Hauswand.
Bevor man jetzt im Haus den Fußboden aufmacht, wenn man die Hausseite von wo das Wasser kommt herausfindet (bei Hanglage meist einfach) dann reicht eventuell einmal Grabenfräse an der Wand entlang und Drainagerohr reinlegen. An der abfließenden Seite kann man sich das sparen. Wenn es Oberflächenwasser ist, und möglicherweise Lehmschichten das Wasser führen, dann muss die Drainage nicht einmal sehr tief sein. Tief graben und Lehmschichten durchbrechen kann sogar kontraproduktiv sein, weil dann ist das Problem noch eine Etage tiefer.
Fazit: erstmal die Situation gut analysieren und verstehen, oft geht es dann auch ohne Bagger. Eine Grabenfräse ist auch deutlich billiger zu mieten.
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