Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Der chaotische Hauptfaden

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Quallenknoedel
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Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Quallenknoedel »

Moin zusammen,

unsere alte Drummachine (Eko new rhythm von etwa 1972) bekommt Probleme, das Tempo zu halten. Ich hatte gedacht, dass sicherlich die Kondensatoren ihre Kapazität verloren haben und habe sie getauscht (im Schaltplan grün markiert). Leider verändert die Maschine nach wie vor ihr Tempo, wenn sie länger gestanden hat (startet langsam und wird schneller).
Jetzt wollte ich die ICs einmal durchtauschen und musste feststellen, dass das nicht so einfach geht, weil es die ICs nicht mehr gibt. Ich finde bei eBay etc. nur ICs mit ähnlichen Bezeichnungen, aber nicht mit denselben.
Diese ICs sind da verbaut:

1) Aufdruck: 426 (oder 436, nicht gut lesbar) /DM9016CN - laut Plan: SN7404
2) Aufdruck: F-7400PC/7709 singapore - laut Plan: SN7400
3) Aufdruck: 704/DM7486N - laut Plan: SN7486
4) Aufdruck: 649/DM7493AN - laut Plan: SN7493
5) Aufdruck: F-74155PC/7714 indonesia - laut Plan: SN74155

Könnt ihr mir vielleicht sagen, nach welchen ICs ich Ausschau halten könnte oder wo ich etwas darüber finde, was für Ersatztypen es gibt? Beispielsweise brauche ich 2) SN7400 und finde bei ebay einen SN7400N, oder D100D die zumindest dort als Ersatz gehandelt werden. Aber ich kann leider mit der Drummachine nicht viel experimentieren, weil es ohne sie keine Band mehr geben würde… Irgendwann müssen wir wohl auf eine Midi Lösung umsteigen, aber eigentlich möchten wir das nicht…
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Schaltplan.jpg
Thomas
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Thomas »

Hallo Quallenknödel


Ich hab IC der gesuchten Art in zum teil bedrohlichen Mengen.
Wenn Du einen Bestückungsplan / liste hättest könnte ich mal nachsehen.
Sind die IC gesockelt?

Grüße,
Thomas
andreas6
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von andreas6 »

Das sind alles Standard-Ttl-Chips. 74xx ist das Bezeichnungsschema, wobei xx den konkreten Typ und dessen Funktion benennt. Die Älteren hier können die Typen sicher noch aus dem Kopf. Es gab x Nachfolgetypen mit ähnlicher Bezeichnung, die fast sämtlich kompatibel sind.
Wenn das Tempo hier weg läuft, prüfe oder ersetze die kleinen Kondensatoren in den Zeitgliedern.
Sollten die Chips in Fassungen stecken, einmal raus ziehen und neu stecken.

MfG. Andreas
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Quallenknoedel
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Quallenknoedel »

Wow, seid ihr schnell! Danke!
Ich habe mich oben etwas missverständlich ausgedrückt: ich habe den SN7400 als Beispiel benutzt, aber eigentlich suche ich jeden einzelnen der ICs.
Alle Kondensatoren, die ich entdecken konnte die nicht auf der Platine zur Klangerzeugung sitzen, habe ich getauscht.
Die ICs sind zum Glück gesockelt.

Hier nocheinmal die komplette übersicht mit Nummerierung im Plan:

1) Aufdruck: 436/DM9016CN Plan: SN7404 Nummer 1002
2) Aufdruck: F-7400PC/7709 Plan: SN7400 Nummer 1006
3) Aufdruck: 704/DM7486N Plan: SN7486 Nummer 1001
4) Aufdruck: F-7400PC/7709 Plan: SN7400 Nummer 1005
5) Aufdruck: 649/DM7493AN Plan: SN7493 Nummer 1009
6) Aufdruck: F-74155PC/7714 Plan: SN74155 Nummer 1008
7) Aufdruck: F-7400PC/7709 Plan: SN7400 Nummer 1004

Den Bestückungsplan lade ich hoch (leider ist die Qualität miserabel und schlecht lesbar, aber das ist das Einzige, was ich habe).

@Thomas: Könntest du mal in deiner Sammlung schauen? Ich würde dir sehr gerne was abkaufen...
Dateianhänge
EKO_New_Rhythm_Box_schematics.pdf
(2.88 MiB) 17-mal heruntergeladen
Bestückungsplan.jpg
andreas6
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von andreas6 »

Diese (digitalen) 74er Chips waren an sich recht langlebig. Selten mal ist einer ausgefallen. Viel anfälliger sind billige Fassungen und Kontakte. Allein das Grab aus Umschaltern kann erhebliche Probleme im Alter bedeuten. Auch zu beachten: Gern haben Hersteller die Kontaktträger der Chips aus Eisen hergestellt. Im Laufe der Jahrzehnte kriecht die Feuchte durch die dünne Zinnschicht und die Pins gammeln durch, sind schlicht verrostet. Bleibt also eine Reihe an Pins in der Fassung stecken beim Ziehen der Chips, sind neue fällig. Die dann losen Pins darf man mit der Zange ziehen.

MfG. Andreas
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Bastelbruder
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Bastelbruder »

Laß die armen Käfer in Ruhe! Die haben mit der Geschwindigkeit nichts zu tun, sind bloß für die gewählten Sequenzen zuständig. Und da scheint es wohl keine Probleme zu geben.

Die Geschwindigkeit (der Takt) wird ausschließlich von der Transistorwolke erzeugt zu der das Geschwindigkeitspoti verdrahtet ist und in der es schon 3 neue Kondensatoren gibt. Dort sind eventuell Kohlewiderstände verbaut von deren Spezies sich im Lauf der Zeit einige als sehr unzuverlässig herausgestellt haben, speziell die höheren Werte sind betroffen.

Ich würde erstmal die 5 Volt kontrollieren, auch die Versorgungsspannung beeinflußt die Geschwindigkeit, und dann die Widerstände nacheinander abtasten. Durch Aus- und Einlöten wird immer mehr Schaden angerichtet, also erstmal die Widerstände in der Schaltung messen. Wenn der Wert deutlich (mehr als 10%) höher ist als aufgedruckt, kann die Schaltung drumrum nichts dafür. ;) Wenn der Wert exakt stimmt, auch nicht. Und das Ohmmeter auch mal umpolen oder den Meßbereich umschalten.

Ziemlich sicher könnte aber auch ein Foto helfen, auf dem die Bauteile deutlich zu erkennen sind. Es gibt Typen, die der erfahrene Kistenflicker schon seit Jahrzehnten grundsätzlich ersetzt. Da sind auch Transistoren drunter.
ALF2000
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von ALF2000 »

Hallo, Sollten ICs der alten Familien benötigt werden..Pn. ich hab sämtliche DDR Logik ICs wie genannte D100D auf Lager. teils grössere Mengen.
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Chefbastler
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Chefbastler »

Ich sehe das Problem auch wie Bastelbruder eher nicht in den Logik ICs sondern im Analogen Transistorhaufen wo der Takt erzeugt wird.

Da hilft nur mal Messen was sich da tut. Und vermute da auch ehe eine defekten C oder R, Halbleiter driften normal nicht in der Art, auch wenn se sterben.
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Jesaiah
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Jesaiah »

Quallenknoedel hat geschrieben: So 12. Nov 2023, 20:44 Aber ich kann leider mit der Drummachine nicht viel experimentieren, weil es ohne sie keine Band mehr geben würde… Irgendwann müssen wir wohl auf eine Midi Lösung umsteigen, aber eigentlich möchten wir das nicht…
verlink doch bitte auf eine Aufnahme, wäre ja auch interessant!

Die Schaltung erinnert ein wenig an den analogen Poltergeist auf meiner alten “mechanischen“ Hammond …
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Gobi
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Gobi »

Ich schließe mich dem oben gesagten an, der Übeltäter sitzt ziemlich sicher hier:
Bildschirmfoto 2023-11-13 um 12.40.01.png
Mich würde ja schon sehr interessieren, was genau ihr macht!?

Eine Überlegung wäre wert, diese Takt Einheit sowieso durch was universell triggerbares zu ersetzen, oder aber, wenn sie eure "Master Clock" sein soll dort einen guten Ausgang zu legen, dann kann man später noch mehr daran hängen. Wenn ihr Glück habt, braucht ihr das aber gar nicht.
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sukram
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von sukram »

Mit Austauschen wäre ich erstmal vorsichtig, weil der Taktgeber bei einigen Rythmussettings von der Schaltung nachgetriggert wird.

Ich würde auch erstmal schauen, was die Spannungsstabilisierung macht (Z-Diode + Elko), in welchem Zustand Footswitchbuchse und Tempopoti sind. Dann noch den Schalterblock checken, mindestens eine Position ändert auch was an den Kondensatoren im Taktgeber.
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Quallenknoedel
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Quallenknoedel »

Also, ich habe die Maschine vor einer Weile ein bisschen bebastelt und eine Widerstandsdekade mit Kodierschaltern für 4 Stellen eingebaut. Dadurch ist die Programmierung des Tempos extrem genau und zuverlässig. Über das original verbaute Poti ließ sich die Geschwindigkeit immer nur schätzen. Ich glaube aber eher nicht, dass es an der Stelle hängt.

Das blöde ist halt, dass wir uns vor allem live nicht mehr auf die Drums verlassen können, wenn die plötzlich bei einem Stück langsam beginnen und ihr Tempo bis auf normal steigern (nie anders herum und nicht voraussehbar bei der selben Schalterstellung der Rhythmusauswahl. Vollkommen zufällig). Ich werde es riskieren müssen, Teile zu tauschen.

Wenn ich es richtig sehe, müsste ich den Kondensator der Spannungsstabilisierung schon getauscht haben. Also die Z-Diode da unten links und dann die Transistoren und Widerstände im Taktgeber? Entschuldigt die blöden Fragen, ich habe nie gelernt, Elektrokram zu analysieren.

Wir machen so minimalen Synthpunk. Haben versucht, die Musik so weit wie uns möglich zu reduzieren, um so vielen Leuten wie möglich auf den Sack zu gehen :lol: klingt so: https://www.youtube.com/watch?v=8k9W3MjaEsQ
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Bastelbruder
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Bastelbruder »

Schwankt das Tempo auch mit der Widerstandskaskade? Sonst fang' die Tauschaktion mal beim Poti an.
2,2 Meg ist einer der Kandidaten, die in ihrer Familie deutlich vor den niederohmigen auszufallen pflegen. Ist der Schleifer ein billiges versilbertes Bronzeblech, oder hat der einen eingesetzten Kohlepimpel?

Und probier' doch mal, ein Foto hochzuladen.
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Quallenknoedel
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Quallenknoedel »

@Bastelbruder: Ja, schwankt auch mit Kaskade, das Poti habe ich lange komplett rausgeschmissen. Foto kommt morgen, meine Kamera kommt mit dem Licht nicht klar.
Thomas
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Thomas »

Hallo Quallenknödel,

Danke für Dein Interesse,
Kaufen kann jeder- Wenn Du mir was anderes zukommen lässt wird es schon passen.
Ich weiß noch nicht ob ich alles hab,aber das bekommst Du so im Tausch.

Wenn ich vielleicht morgen etwas Zeit finde folgt PN.

Grüße,
Thomas
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Marsupilami72
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Marsupilami72 »

Quallenknoedel hat geschrieben: Mo 13. Nov 2023, 18:02 Wir machen so minimalen Synthpunk. Haben versucht, die Musik so weit wie uns möglich zu reduzieren, um so vielen Leuten wie möglich auf den Sack zu gehen :lol: klingt so: https://www.youtube.com/watch?v=8k9W3MjaEsQ
Geil :mrgreen:

Könnte man im Ernstfall nicht das Ganze patterngenerierende Geraffel umgehen und die einzelnen Stimmen direkt per Arduino o.ä. ansteuern? Sakrileg, ich weiß - aber das Ding hält definitiv den Takt, und man könnte auch gleich neue Rhythmen erfrickeln...
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Ollie Garch »

"langsam" klingt immer so nach "temperaturabhängig". Vielleicht mal die Kandidaten der Reihe nach mit Kältespray anpusten?
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Hightech
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Hightech »

Mit Megaohm Widerständen hatte ich auch schon meine Erfahrung gemacht in einem kaputten Fernseher.
Es war nur ein 1MOhm Widerstand kaputt, der war halt sehr megaohmig geworden.
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Chefbastler
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Chefbastler »

Marsupilami72 hat geschrieben: Di 14. Nov 2023, 12:33
Quallenknoedel hat geschrieben: Mo 13. Nov 2023, 18:02 Wir machen so minimalen Synthpunk. Haben versucht, die Musik so weit wie uns möglich zu reduzieren, um so vielen Leuten wie möglich auf den Sack zu gehen :lol: klingt so: https://www.youtube.com/watch?v=8k9W3MjaEsQ
Geil :mrgreen:

Könnte man im Ernstfall nicht das Ganze patterngenerierende Geraffel umgehen und die einzelnen Stimmen direkt per Arduino o.ä. ansteuern? Sakrileg, ich weiß - aber das Ding hält definitiv den Takt, und man könnte auch gleich neue Rhythmen erfrickeln...
Naja wenn man den Defektling gefunden hat und durch was gutes ersetzt tut der sicher auch die nächsten 50 Jahre wieder den Takt halten, hatte ja jetzt wohl auch schon 50 Jahre gehalten :mrgreen:

Hängt ja eigentlich nicht soviel dran am Oszillator was in Frage kommt
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Gobi
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Gobi »

Quallenknoedel hat geschrieben: Mo 13. Nov 2023, 18:02 Wir machen so minimalen Synthpunk. Haben versucht, die Musik so weit wie uns möglich zu reduzieren, um so vielen Leuten wie möglich auf den Sack zu gehen :lol: klingt so: https://www.youtube.com/watch?v=8k9W3MjaEsQ
Fein!!
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Quallenknoedel
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Quallenknoedel »

Ich hätte jetzt den Ansatz, in Ermanglung analytischen Wissens das Kältespray auszutesten. Maschine an, Verstärker an, mich den Taktgeber und die Spannungsversorgung entlangsprühen. Falls sich das Tempo massiv ändert, könnte das auf ein geschwächtes Bauteil hinweisen, richtig? Das könnte ich dann mit einem Multimeter ausmessen.
Riskiere ich mit der Kältemethode, dass ich ein Bauteil endgültig himmle?

@Chefbastler: das wäre definitiv zuverlässiger. Aber die Drummaschine zwigt uns halt, an Musik anders ranzugehen, darum ist es gut, dass sie unflexibel und unpraktisch ist. Das wäre so meine allerletzte Lösung, damit es weiter gehen kann, falls das Ding kaputt geht
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MatthiasK
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von MatthiasK »

Man könnte auch einen klassischen Schlagzeuger einsetzen. Aber die werden auch schneller...
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Chefbastler
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Chefbastler »

Ich weis nicht wie gut du löten kannst aber aber Fehler wäre hier auf den Oszillator einzugrenzen wenn die 5V Versorgung stabil ist und nicht weg läuft.
Könntest du zur Not auch hier alle Widerstände in dem Bereich einfach tauschen und im Nachgang nochmal messen.

Kältespräy sollte kein großes Problem sein, auf die Widerstände mit nem Stäbchen drücken hilft bei solch Fehler auch manchmal zum finden wenn es die braunen Bakelit Widerstände sind.

Gobi hat geschrieben: Mo 13. Nov 2023, 13:44 Ich schließe mich dem oben gesagten an, der Übeltäter sitzt ziemlich sicher hier:
Bildschirmfoto 2023-11-13 um 12.40.01.png
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Quallenknoedel
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Quallenknoedel »

Ich habe die Maschine aufgemacht und an den Verstärker angeschlossen. Ich habe dann alle Transistoren und Widerstände vorsichtig mit einem Kunststoffstäbchen zuerst abgeklopft und dann mit Kältespray gekühlt. Dabei gab es keine Veränderung in der Geschwindigkeit. Dann die Maschine 20 Minuten warm werden lassen und das selbe noch einmal gemacht, wieder keine Veränderung.
Ich habe einmal alle Widerstände angefasst und nur die 5W und 1W Widerstände sowie der auf einem Kühlkörper montierte Transistor (siehe Markierung im Schaltplan) wurden warm.
Habt ihr noch eine Idee?
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andreas6
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von andreas6 »

Mache mal bessere Bilder. Die jetzigen sind verwackelt und unscharf, ich kann nicht mal die Chipbeschriftungen lesen. Objekte gut beleuchten, Kamera mit genug Abstand auflegen und vorsichtig auslösen. Hier fehlen außerdem Bilder von der Rückseite der Leiterkarten. In den vielen uralten Lötstellen kann ebenso der Wurm drin sein. Das erkennt der Laie aber nicht allein.

MfG. Andreas
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Chefbastler
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Chefbastler »

Das die dickeren Widerstände im Spannungsregler warm werden ist normal :)

Die 5V Versorgung kannst du eigentlich ganz leicht an einer der Logik ICs zwischen Pin 7 und Pin 14 messen ob die auch wirklich 5V sind und vergleichen wenn das Ding wieder davon driftet ob die immer noch 5V sind, die sollten stabil bleiben.

Man erkennt zumindest schon mal wie gewünscht die Sorte Widerstände. Jap es sind Kohleschichtwiderstände die durchaus nicht die besten sind und Ersetzen nicht unbedingt schaden würde.
Aber auch sieht man einiges an Flussmittelüberreste, zusammen mit hoher Luftfeuchtigkeit macht es durchaus auch gelegentlich Dinge.
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Bastelbruder
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Bastelbruder »

Von den üblichen Verdächtigen der Sippen Widerlinge, die ungefragt ihren Wert verändern, ist da keiner dabei. Wahrscheinlich ist es doch das Poti oder die Versorgung. Hat da mal jemand Graffity (K60 von Kontakt Chemie) reingesprüht?
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Quallenknoedel
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Quallenknoedel »

So, die Frau hat eine bessere Handykamera, als ich :) Ich hoffe, das hilft.
Wie gesagt, ein Stellpoti gibt es nicht mehr, da kann nichts mehr wandern.
Spannungsversorgung muss ich noch ausmessen, habe nach unserem Umzug das Messgerät noch nicht wieder gefunden. Ich durchsuche nachher mal die Garage.

Vielleicht hilft euch noch einmal eine etwas genauere Fehlerbeschreibung:
Wenn wir mal ein paar Wochen nicht geprobt haben und die Maschine deshalb länger nicht gelaufen ist, tritt unregelmäßig das folgende Problem auf: unabhängig vom gewählten Tempo oder gewählten Rhythmus startet die Maschine irgendwann in der Setliste bei irgendeinem Stück zu langsam. Das ist nie mitten im Stück, dass das Tempo absinkt, sondern immer so, dass wir ein neues Stück anspielen und das Teil dann zu langsam startet. Innerhalb von 30 Sekunden zieht sie dann das Tempo an und erreicht dann die Geschwindigkeit, die sie haben soll. Sie wird nie schneller, als gewünscht.
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andreas6
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von andreas6 »

Hier sehe ich eine Fehlermöglichkeit, die sich erst aus den letzten Bildern ergibt. Offenbar ist die Leiterkarte auf einem Holzrahmen aufgeschraubt. Und es gibt Berührungen von Leiterzügen und Kontakten mit diesem Holz. Ist das mal etwas feuchter, kann es schon einen Nebenschluss herstellen, der im laufenden Betrieb eine Veränderung der Schaltungsdetails bedeutet. Um so etwas zu vermeiden, genügt ein wenig Abstand zwischen Leiterkarte und Holz, wie etwa eine Unterlegscheibe. Perfekt wäre eine Isolierscheibe unter jeder Schraube zwischen Holz und Leiterkarte. Probiere das bitte mal aus, der Aufwand ist gering.

MfG. Andreas
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Bastelbruder
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Bastelbruder »

Immer erst zu langsam, nachdem der Oszillator das erste mal gestartet wurde, das deutet auf Leckstrom des Entladetransistors 1007 hin. Der wird eventuell von IC1005 pin3 nicht sauber wieder ausgeschaltet. An der Stelle ist die Schaltung superblöh(!)d gezeichnet, der Transistor muß den 0,5 µF-Kondensator entladen, der das Basispotenzial von TR1005 unterhalb die Masse gezogen hat (DAS gern unterschätzte Sonder-feature des Multivibrators). Einfach mal IC1005 mit IC1004 vertauschen, dann stellt sich schnell raus ob der Käfer krank ist. Es könnte aber auch der Transistor sein, der wird eigentlich bloß gebraucht um die Zeitsynchronisation bei sehr kurzer Pedalbetätigung sicherzustellen. Bei langer Betätigung reicht TR1004, die langsame Entladung schafft auch R1011. TR1004 kann aber nicht (nur seehr gering) die Zeit beeinflussen.
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Quallenknoedel
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Re: Ersatztypen für analoge ICs in einer alten Drummachine

Beitrag von Quallenknoedel »

@Andreas6: Mach ich, danke!

@Bastelbruder: Das ist ein interessanter Ansatz, probiere ich aus. Ich habe beobachtet, dass die Maschine sehr häufig, wenn man den Fußschalter zum Ausschalten tritt, noch einen Schlag hinterherhaut. Kann das auf das hindeuten, was du erwähnst oder schaltet der Schalter einfach unsauber?
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