Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Der chaotische Hauptfaden

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MSG
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Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von MSG »

Letztens wurde mir eine sehr stabile 3-fach Steckdose zugeaalt und ich dachte: Prima, da basteln wir schnell ein Verlängerungskabel draus - ein langes Gummikabel von einer Tauchpumpe liegt hier noch rum. Doch dann... Moment mal... Das Kabel hat nur ca 1mm² Adern?! Das passt natürlich nicht für den angedachten Verwendungszweck. Man könnte ja die zulässigen 3600 W des Mehrfachsteckers ausnutzen und dann wird das Kabel ziemlich warm. Ok, Plan beerdigt.

Man sieht es ja öfters bei Kaltgerätekabeln oder auch bei Leuchten, dass die Anschlussquerschnitte kleiner als 1,5mm² sind, aber nun stellt sich mir jetzt die Frage, unter welchen Voraussetzungen darf denn ein ans Netz angeschlossenes Gerät mit einer dünneren Zuleitung ausgerüstet werden?
PlusistMinus
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von PlusistMinus »

Gue Frage, der Leitungsschutzschalter löst ja erst bei 16A aus und zusätzliche Sicherungen sind mit in solcen Geräten noch nicht aufgefallen.
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Chemnitzsurfer
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Für Haushaltsgeräte sind das nach der DIN EN 60335-1 VDE 0700-1:2020-08 afaik mindestens 0,75mm².
Für gewerblich genutzte Geräte gelten dann wiederum andere Vorgaben z.b die DGUV Information 203-006 „Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen“


Es gibt für flexible Leitungen wie H05VV-F extra Tabellen für die Strombelastbarkeit
X 026.pdf
(47.78 KiB) 43-mal heruntergeladen
Demnach reichen halt für die 2,3 KW einer Waschmaschine 1mm² vollkommen aus, was so auch in der Praxis von den Herstellern gemacht wird, zumal es sich ja um keine Dauerbelastung handelt, sonder je nach Waschprogramm die Heizung nur kurz zugeschaltet wird (90° Kochwäsche macht eh kaum noch wer)
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uxlaxel
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von uxlaxel »

ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mehrere gummileitungen von defekten tauchpumpen mit 1,0mm2 als verlängerungen weiter nutze. okay ich betreibe damit keine heizer oder ähnliches, aber für handgeräte auf der baustelle und im garten habe ich sie im einsatz.
frei in der luft hält 1,0mm2 ja sogar 16A aus und ob man im privaten umfeld die 3,6kW tatsächlich ausreizt, ist fraglich. wenn man weiß, was man tut, wäre es für mich vertretbar. auch einen leitubgsroller (kabeltrommel), wo ab werk 40m 3x1 gummi drauf sind, habe ich noch in verwendung.
Pappnase
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Pappnase »

Ich hätte da gerne auch mal eine fundierte Aussage dazu was genau unter welchen Voraussetzungen zulässig ist.
Jeder Elektriker den ich dazu befragt habe hat sich da irgendwie gewunden wie ein Aal.

Was ich bisher meine zu wissen: die üblichen Schukodosen und -stecker (CEE 7/3 und 7/4) sind nicht für eine Dauerbelastung von 16A ausgelegt, werden aber so abgesichert
Ein 16A LS löst bei 16A eben nicht aus.
Kaltgerätestecker sind nur für 10A zugelassen, hängen aber an einer so abgesicherten Steckdose
Die Wald- und Wiesen-Geräte wie Lampe oder Mixer haben nur 2x0,75mm².
CE-Kennzeichnung (die hin und wieder auch überprüft wird, insbesondere bei Massenware) scheint aber so durchzugehen.

Ich interpretiere das so: Der Leitungsschutzschalter schützt die Installation, also die Leitung bei dir in der Wand, nicht das Gerät an der Steckdose und auch nicht dessen Zuleitung.
Es kommt aber auch irgendwie doch darauf an was angeschlossen wird, der Herd wird zB auch mit 16A abgesichert, eine 1,5mm² Leitung ist aber meines Wissens nach nicht mehr zulässig.
Ebenso bei Waschmaschine und Trockner in neuen Installationen...
Dass ich erst eine 5x0,75 aus der Wand gepult habe über die 50 Jahre lang ein Herd gelaufen ist ohne was anzukokeln hinterfrage ich gar nicht.

Zu deiner Frage: Schau mal bei verschiedenen Herstellern nach Belastungstabellen, frei in Luft verlegt gibt zB Helu für 1mm² eine Belastbarkeit von 15A an (bei 30°C).

Edith sagt, da waren andere schneller, der Hinweis auf die Norm ist auf jeden Fall gut, ich schau mal ob ich an die ran komm.
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Chemnitzsurfer
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Pappnase hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 13:13 Was ich bisher meine zu wissen: die üblichen Schukodosen und -stecker (CEE 7/3 und 7/4) sind nicht für eine Dauerbelastung von 16A ausgelegt, werden aber so abgesichert
Ein 16A LS löst bei 16A eben nicht aus.
Richtig. IdR bei fabrikfrischen Steckdosen Strombelastbarkeit 1h 16A, Dauerstrombelastbarkeit 8-10A (Produktnorm VDE 0620 Teil 1 bzw. IEC 60884-1 )
Leitungsschutzschalter und Schmelzsicherungen lösen nach einer Strom-Zeit-Kennlinie aus.
Bei Leitungsschutzschaltern gibt es zwei Auslösevarianten,
:arrow: den Kurzschlussauslöser (bei Typ B Automaten erfolgt beim 3-5 fachen Nennstrom eine sofortige Abschaltung, bei C Automaten ist es der 5-10x Nennstrom)
:arrow: die thermische Abschaltung via Bimetallauslöser bei Überlast, da gibt es zwei Grenzen, den kleinen und den großen Prüfstrom, sprich beim kleinen darf der der LSS innerhalb einer Stunde nicht auslösen, beim großen muss er innerhalb einer Stunde auslösen
Für einen B16 heißt dass, Wenn ein Kurzschlussstrom >50A ist muss er abschalten, bei einer Überlast von >18A muss er innerhalb einer Stunde abschalten.
Bild
Kaltgerätestecker sind nur für 10A zugelassen, hängen aber an einer so abgesicherten Steckdose
Die Wald- und Wiesen-Geräte wie Lampe oder Mixer haben nur 2x0,75mm².
Dafür gibt (sollte es geben) halt die 5x20mm Feinsicherungen, Sicherungswiderstände (Widerstände die so aufgebaut sind, dass die bei einer Überlast sicher durchbrennen)und Geräteschutzschalter als Geräteschutz, die der Hersteller anhand der Stromaufnahme dimensionieren muss.
CE-Kennzeichnung (die hin und wieder auch überprüft wird, insbesondere bei Massenware) scheint aber so durchzugehen.
Ist ja auch kein Prüfsiegel, sondern der Hersteller bescheinigt nur, dass er die Normen einhält.
Dass ich erst eine 5x0,75 aus der Wand gepult habe über die 50 Jahre lang ein Herd gelaufen ist ohne was anzukokeln hinterfrage ich gar nicht.
Mehr wie 2KW hat ja selten eine Kochplatte. Durch den 7-Takt-Schalter bei den alten Gussplatten oder der Elektronik bei neueren fließt selbst auf höchster Stufe die 2 KW nicht Dauerhaft und die knapp 8A überlebt das 0,75mm² auch ohne Probleme.
Selbst wenn aller Platten an sind, wird durch das Takten selten zwei Platten auf einer Phase gleichzeitig Volldampf ziehen.
Zuletzt geändert von Chemnitzsurfer am Fr 15. Dez 2023, 13:50, insgesamt 2-mal geändert.
winnman
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von winnman »

Grundlagen:

Die Absicherung muss die thermisch Überlastung und den Kurzschlussschutz übernehmen.

Wird jetzt an einer Steckdosen ein Verbraucher angeschlossen der zB. nur 100W hat, dann kann der Querschnitt dessen Zuleitung auch erheblich vermindert werden.
Thermisch gibt es da bis sehr kleinen Querschnitten gar kein Problem.
Für den Kurzschlussschutz ist aber eine Grenze beim Leitungswiderstand

Somit sind 0,75mm² für Geräte mit kurzen Zuleitungen gar kein Problem.

Eine Handlampe (10W) mit 100m 0,75mm² wird aber sicher nicht den Kurzschlusstrom bringen.
Robby_DG0ROB
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 13:42Mehr wie 2KW hat ja selten eine Kochplatte. Durch den 7-Takt-Schalter bei den alten Gussplatten oder der Elektronik bei neueren fließt selbst auf höchster Stufe die 2 KW nicht Dauerhaft und die knapp 8A überlebt das 0,75mm² auch ohne Probleme.
Gerade beim 3 bzw. 7-Takt-Schalter ist die volle Leistung ja dauerhaft da, zumindest bei den Gußplatten. Bei Glaskeramik fängt irgendwann der in der Platte befindliche Temperturbegrenzer das Takten an, da in höchster Stellung des Energiereglers ebenfalls in der Regel nicht mehr getaktet wird.
MSG
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von MSG »

Vielen Dank euch allen für euren Input schon mal!

@Chemnitzsurfer: Feinsicherungen o.ä. am Gerät wären natürlich die perfekte Lösung. Nur bei Tischlampen o.ä. sind mir die noch nicht begegnet.

@uxlaxel: Oh Kabeltrommeln mit 3x1mm² sind mir mit 40m noch nicht begegnet ... das fände ich ziemlich grenzwertig. Da weiß man ja nie, was da alles angeschlossen ist.

@winnmann: Bezüglich der kurzen Anschlussleitungen bei geringem Querschnitt bist du vermutlich auf der richtigen Spur. Damit wäre gewährleistet, dass im Kurzschlussfall die Schleifenimpedanz niedrig genug bleibt, damit die Sicherung magnetisch auslöst.

Die Idee mit dem Verlängerungskabel hab ich ja schon abgehakt, dann wird es halt ein Anschlusskabel für ne mobile Bauleuchte (= handelsübliche Feuchtraumleuchte mit Kabel dran).
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uxlaxel
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von uxlaxel »

ich habe schon öfters verbrannte Stecker gesehen, aber das war in der Regel auf schlechte Pressung bzw. ungeeignete Aderenden (verzinnt oder gar nichts) zurückzuführen, aber dass direkt Leitung verbrannt wäre, habe ich all die Jahre nicht gesehen.
Verlängerungskabel für Innenräume waren in der ollen DDR sogar nur 0,75 und davon sind auch noch viele unterwegs. Dort wo die Enden ultraschallverschweißt sind, ist das bis heute völlig unauffällig, selbst wenn da heute am Verteiler Wasserkocher und Toaster dranstecken.
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BernhardS
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von BernhardS »

Gutes Thema.
Oft laufe ich im Freien ja barfuß rum. Auf einem Treffen war es dann doch kühl am Abend. Aber nur
bis ich auf der Stromleitung zum Verteiler gestanden bin. Dann wurde es von unten her wieder warm.
Falls ich mal wissen möchte, was über ein Kabel wirklich möglich ist, werde ich hier fragen.
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MatthiasK
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von MatthiasK »

Soweit ich weiß dürfen Steckdosen in Frankreich sogar mit 20A abgesichert werden, wenn 2,5mm² Leitungen verwendet werden.
bastl_r
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von bastl_r »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 12:50
Es gibt für flexible Leitungen wie H05VV-F extra Tabellen für die Strombelastbarkeit
X 026.pdf

Demnach reichen halt für die 2,3 KW einer Waschmaschine 1mm² vollkommen aus, was so auch in der Praxis von den Herstellern gemacht wird, zumal es sich ja um keine Dauerbelastung handelt, sonder je nach Waschprogramm die Heizung nur kurz zugeschaltet wird (90° Kochwäsche macht eh kaum noch wer)
Moment Mal!
Ich bin normalerweise nicht kleinlich wenn es um das Ausnutzen vermeintlicher Reserven angeht.
Deine Tabelle bezieht sich auf Leitungen deren Isolation so wärmebeständig ist, dass der Leiter bis zu 180°C erreichen darf ohne dass sich die Isolation der schwerkraft folgend vom Leiter entfernt.
Das ist bei der beispielhaft genannten Waschmaschinenanschlussleitung niemals gegeben wenngleich selbst eine 3kW Waschmaschine eine 1mm² Leitung nicht ausreichend überlasten könnte um eine kritische Temperatur zu erreichen.
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uxlaxel
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von uxlaxel »

bastl_r: lies bitte richtig. bei den leitungstypen sind ganz große unterschiede zwischen der belastbarkeit bei gleichem querschnitt. das hat eben damit zu tun, dass gummi zeitweise eben 180 grad aushält, PVC eher nicht. aber auch pvc kann relativ viel wegstecken, sonst könnte man keine PVC-leitung verlöten.
die temperatur am leiter ist auch nicht die oberflächentemperatur der basisisolation.
bastl_r
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von bastl_r »

Die verlinkte Tabelle bezieht sich auf hochtemperaturgeeignete Leitungen.
Das ganze haushaltsüliche Zeugs endet bei 80-100°C Dauertemperatur wobei dann schon ordentliche Abschläge der Belastbarkeit hingenommen werden müssen.
Eine "normale" H05VV mit PVC-isolation, wie sie an Haushaltsgeräten verbreitet ist ist nur bis ca 70° zugelassen. Die erreicht man bei Nennbelastung an der Ader und einer Umgebungstemperatur von ca 40°. Hat man eine Isolation mit höherer Temperaturbeständigkeit kann man auch deutlich höher dauerbelasten.
Das heißt jetzt aber nicht, dass ich eine 1mm² Leitung nicht auch mal überlaste. Das kann bei mir ganz locker mal vorkommen dass eine Leitung gut handwarm wird. Da weis ich aber was ich tue. So wie Du auch wenn Du so was machst.
Es sollte nur nicht so hingestellt werden, dass das total korrekt ist.
Zuletzt geändert von bastl_r am Sa 16. Dez 2023, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Chemnitzsurfer
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Chemnitzsurfer »

richtig lesen!
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Jannyboy
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Jannyboy »

Es kommt nicht auf den Querschnitt an, sondern auf die Kabellänge und die Charakteristik des LS-Schalters.
Gefordert von der VDE 100 ist das der LS innerhalb von 400 ms auslöst. Das heißt der LS B16 will mindestens Nennstrom * 5 also 80A sehen. Da Kabel auch warm werden und Stecker altern rechnen wir mit 30% Sicherheitaufschlag also 104 A.
Die Nennspannung beträgt in Deutschland 230V mit einer Toleranz mit +\- 10%. Also ist die Mindestspannung 207V. Daraus folgt 207V \ 104A = 2 Ohm Schleifenwiderstand ( L und N Zusammen von Verbraucher bis LS).

Zu dem kommt in zu, dass nach 701\702 der Schutzleiterwiderstand nicht mehr als 0.3 Ohm betragen darf bei einer Leistungslänge bis 5m an einem 16A LS. Plus 0.1 Ohm pro 7.5m zusätzlicher Leitunglänge. Jedoch max 1Ohm Gesamtwiderstand

Also kann man keine pauschale Aussage treffen zum Querschnitt ohne die genaue Kabeldaten und Länge zu kennen.

Grüße Jan
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Roehricht
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Anschlussleitungen von Geräten dürfen geringere Querschnitte aufweisen wenn der Hersteller dafür sorgt das ein geräteseitige Kurzschluss den LS noch normgerecht auslöst. In der Regel kann zb ein 2kW Heizlüfter mit 0,75 betrieben werden wenn die Anschlussleitung nicht länger als 1,5m ist.
Ich hab schon Verlängerungen gesehen 20m mit 0,75, das langt fürn Lötkolben oder kleine Handgeräte . Die Leitung hat fast 1 Ohm.

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Wolfgang
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Desinfector
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Desinfector »

Man mache die Probe, wenns mal auf ein Kabel nicht ankommt.
Dieses kurzschliessen und schauen ob die Sicherung anspricht.
Klappt hier auch mit 5meter 0.75².
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Toddybaer
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Toddybaer »

Bei der Auslegung der Anschussleitung muss für den Dauerstrom, die Belastung vom Gerät zu Grunde gelegt werden, nicht der Strom, der die Sicherung zuläßt.
Die Sicherung / der Leitungsschutzschalter hat für die Auslösung bei Kurzschluss und den Überlastschutz der Leitung des Endstromkreises zu sorgen. Und nicht für den Überlastschutz des über Steckverbindung angeschlossenes Gerätes.

Da kommt auch die Leistungsbegrenzung bei den Mehrfachsteckdosen her. Ansonsten müsste man die Leitung nämlich für die Steckdose auslegen, mit 16A.
Robby_DG0ROB
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Re: Das Netzkabel, der Querschnitt und der Strom...

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Roehricht hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 23:49In der Regel kann zb ein 2kW Heizlüfter mit 0,75 betrieben werden wenn die Anschlussleitung nicht länger als 1,5m ist.
Bei Wasserkochern > 2 kW ist in der Regel auch nur 0.75 mm² dran, allerdings wird der nicht im Dauerbetrieb genutzt, wie es beim Heizlüfter durchaus anzunehmen wäre. Das ist natürlich nur auf die Erwärmung der Leitung bezogen und nicht auf die Einhaltung der Schutzmaßnahme im Fehlerfall.
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