Frage an die Schweißprofis
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Frage an die Schweißprofis
Hallo Leute,
ich habe da mal eine Frage:
"MAG"-Schweißen heißt ja "Metalschweißen mit aktiven Gasen" das heißt eine Mischung aus Argon und CO2.
Soweit ich weiß, soll der CO2-Anteil das Einbrennen der Naht in das Grundmetall erhöhen.
Wenn ich jetz MIG-Schweiße "MetallInertGas" (Also reines ARGON ohne CO2-Anteil) soll die Naht nicht so gut halten (weniger Einbrand).
Beim "WIG" - Schweißen wird aber (meines Wissens nach) immer nur reines ARGON verwendet und man kann
trotzdem vernünftige Nähte in nichtlegierte Stähle machen.
Warum ist das so - Weiß das jemand?
Für einen Tipp wäre ich dankbar.
Schöne Grüße
Horst
ich habe da mal eine Frage:
"MAG"-Schweißen heißt ja "Metalschweißen mit aktiven Gasen" das heißt eine Mischung aus Argon und CO2.
Soweit ich weiß, soll der CO2-Anteil das Einbrennen der Naht in das Grundmetall erhöhen.
Wenn ich jetz MIG-Schweiße "MetallInertGas" (Also reines ARGON ohne CO2-Anteil) soll die Naht nicht so gut halten (weniger Einbrand).
Beim "WIG" - Schweißen wird aber (meines Wissens nach) immer nur reines ARGON verwendet und man kann
trotzdem vernünftige Nähte in nichtlegierte Stähle machen.
Warum ist das so - Weiß das jemand?
Für einen Tipp wäre ich dankbar.
Schöne Grüße
Horst
Re: Frage an die Schweißprofis
hab dazu gerade das nachgelesen, vielleicht auch für dich hilfreich.
[url]https://blog.messer.at/unterschied-mag- ... schweissen[/url
daraus:
"Grundsätzlich ist das Schutzgas beim MAG-Schweißen (Metallschweißen mit aktiven Gasen) meist ein Gasgemisch aus Argon, Kohlenstoffdioxid und/oder Sauerstoff, das verhindert, dass Sauerstoff in das Werkstück eindringt. Dieses Aktivgas wirkt auch stabilisierend auf den Lichtbogen. Beim MIG-Schweißen (Metallschweißen mit inerten d.h. inaktiven Gasen) hingegen wird reines Argon oder auch reines Helium bzw. eine Mischung aus beiden verwendet. Anders als das Aktivgas reagiert das inerte Gas nicht mit den Grund- und Zusatzwerkstoffen und erlaubt daher den Einsatz von sehr hohen Temperaturen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld – bei sehr hohen Qualitätsstandards.
Aufgrund der unterschiedlichen Schutzgase ergeben sich auch jeweils andere Einsatzgebiete der beiden Schweißverfahren. Während das MIG-Schweißen nämlich vor allem zur Verarbeitung von Edelmetallen wie etwa Aluminium und Aluminiumlegierungen, Titan, Kupfer sowie zum Verschweißen von anderen Nichteisenmetallen zum Einsatz kommt, sind es beim MAG-Schweißen vorwiegend Werkstücke aus niedrig- oder hochlegierten Stählen, die mit dieser Methode miteinander verbunden werden. Das MIG-Schweißen eignet sich vor allem zur Herstellung von Behältern oder Rohren und wird sehr oft im Bereich Maschinenbau, in der Feinwerktechnik sowie in der Kerntechnik eingesetzt.
"
[url]https://blog.messer.at/unterschied-mag- ... schweissen[/url
daraus:
"Grundsätzlich ist das Schutzgas beim MAG-Schweißen (Metallschweißen mit aktiven Gasen) meist ein Gasgemisch aus Argon, Kohlenstoffdioxid und/oder Sauerstoff, das verhindert, dass Sauerstoff in das Werkstück eindringt. Dieses Aktivgas wirkt auch stabilisierend auf den Lichtbogen. Beim MIG-Schweißen (Metallschweißen mit inerten d.h. inaktiven Gasen) hingegen wird reines Argon oder auch reines Helium bzw. eine Mischung aus beiden verwendet. Anders als das Aktivgas reagiert das inerte Gas nicht mit den Grund- und Zusatzwerkstoffen und erlaubt daher den Einsatz von sehr hohen Temperaturen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld – bei sehr hohen Qualitätsstandards.
Aufgrund der unterschiedlichen Schutzgase ergeben sich auch jeweils andere Einsatzgebiete der beiden Schweißverfahren. Während das MIG-Schweißen nämlich vor allem zur Verarbeitung von Edelmetallen wie etwa Aluminium und Aluminiumlegierungen, Titan, Kupfer sowie zum Verschweißen von anderen Nichteisenmetallen zum Einsatz kommt, sind es beim MAG-Schweißen vorwiegend Werkstücke aus niedrig- oder hochlegierten Stählen, die mit dieser Methode miteinander verbunden werden. Das MIG-Schweißen eignet sich vor allem zur Herstellung von Behältern oder Rohren und wird sehr oft im Bereich Maschinenbau, in der Feinwerktechnik sowie in der Kerntechnik eingesetzt.
"
Re: Frage an die Schweißprofis
Das CO2 bewirkt eine "Aufkohlung" des Materials. Kohlenstoff löst sich in Stahl, je heißer desto schneller. Wenn der Stahl beim schweißen flüssig ist, absorbiert er einen Teil des C aus dem CO2. WARUM der Einbrand deshalb besser ist würde mich auch mal interessieren. Allerdings kann man sich mittlerweile auf Youtube recht leicht davon überzeugen, dass es tatsächlich einen sichtbaren Unterschied macht, bei ansonsten gleicher Einstellung des Geräts.
Beim WIG-Schweißen verwendet man immer Argon (auch wenn mein Gashändler meinte ich könne auch mit CO2 verwenden, aber das spritzt bloß rum). Guten Einbrand kann man auch mit reinem Argon erreichen, man braucht dann halt mehr Leistung. Das selbe Prinzip kannst du auch bei MIG anwenden. Einfach etwas mehr Leistung, dann stimmt der Einbrand. Und beim MAG machst du das eigentlich genau so. Wenn du zu wenig Leistung hast, hast du auch keinen guten Einbrand, da hilft dir das CO2 dann auch nicht. -> Brate weiter aufdrehen und gut ist
VG
Socke
Beim WIG-Schweißen verwendet man immer Argon (auch wenn mein Gashändler meinte ich könne auch mit CO2 verwenden, aber das spritzt bloß rum). Guten Einbrand kann man auch mit reinem Argon erreichen, man braucht dann halt mehr Leistung. Das selbe Prinzip kannst du auch bei MIG anwenden. Einfach etwas mehr Leistung, dann stimmt der Einbrand. Und beim MAG machst du das eigentlich genau so. Wenn du zu wenig Leistung hast, hast du auch keinen guten Einbrand, da hilft dir das CO2 dann auch nicht. -> Brate weiter aufdrehen und gut ist
VG
Socke
- Alexander470815
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- Registriert: So 11. Aug 2013, 15:42
- Wohnort: D:\Hessen\Gießen
Re: Frage an die Schweißprofis
Mit WIG kann man eben so lange drauf rumbraten bis man den gewollten Einbrand hat.
Mit MIG/MAG muss man sich eben nach dem Drahtvorschub richten so das dort nicht nur eine riesen Wurst entsteht die kaum hält.
Mit MIG/MAG muss man sich eben nach dem Drahtvorschub richten so das dort nicht nur eine riesen Wurst entsteht die kaum hält.
Re: Frage an die Schweißprofis
jetzt staune ich, für mich war MAG und MIG immer das selbe, bzw. MIG die internationale Bezeichnung. Ich bin eigentlich recht sicher, daß ich das so gelernt habe. Genau wie WIG in USA eben TIG heißt.
WARUM mannicht z:B. Stahl auch in WIG mit Co2 schweißen kann, habe ich auch nicht verstanden. Bzw- man kann es ganz sicher (probiert) nur ob es was taugt?
WARUM mannicht z:B. Stahl auch in WIG mit Co2 schweißen kann, habe ich auch nicht verstanden. Bzw- man kann es ganz sicher (probiert) nur ob es was taugt?
Re: Frage an die Schweißprofis
Hallo Gobi,
mein Schweißprofi (Firma) sagte mir, dass WIG/TIG mit CO2 nur die Wolfram-Elektrode schwarz macht (verrust).
Scheinbar zersetzt sich da das CO2 an der Elektrode...
Schöen Grüße
Horst
mein Schweißprofi (Firma) sagte mir, dass WIG/TIG mit CO2 nur die Wolfram-Elektrode schwarz macht (verrust).
Scheinbar zersetzt sich da das CO2 an der Elektrode...
Schöen Grüße
Horst
Re: Frage an die Schweißprofis
Je höher der CO2-Anteil im Gas ist, desto mehr Spritzer bekommt man (unabhängig vom Einbrand). Das ist für mich der Hauptgrund, warum ich nicht mal ausprobieren wollen würde, WIG mit CO2 zu schweißen.
Re: Frage an die Schweißprofis
Das stimmt nicht.
Ohne Aktivgas läuft das deutlich anders.
Ohne Aktivgas läuft das deutlich anders.
Re: Frage an die Schweißprofis
Die Idee vom WAG-Schweißen ist so abstrus - das müsste man doch glatt mal ausprobieren.
Was passiert dabei eigentlich chemisch? Das CO2 wird im Lichtbogen durch die Hitze zu CO + 1/2 O2 gespalten. Das ein Teil des frisch entstandenen Sauerstoffs sucht sich dann irgendwas, z.B. das Wolfram, wo es ein gelbes Zeug erzeugen kann. Und was macht der Rest?
Was passiert dabei eigentlich chemisch? Das CO2 wird im Lichtbogen durch die Hitze zu CO + 1/2 O2 gespalten. Das ein Teil des frisch entstandenen Sauerstoffs sucht sich dann irgendwas, z.B. das Wolfram, wo es ein gelbes Zeug erzeugen kann. Und was macht der Rest?
Re: Frage an die Schweißprofis
Man "kann" WAG schweißen, ist aber ganz übel. Hatte ich mal gemacht weils Argon leer war und nur noch CO2 da war.
Schön ist das nicht.
Schön ist das nicht.
Re: Frage an die Schweißprofis
Moment. Das ist alles sehr schön recherchiert, aber der wichtigste Punkt fehlt.
Nämlich die Anwendung. MAG wird nur bei unlegiertem Stahl benutzt. Unlegierter Stahl
heißt Eisen plus Kohlenstoff ungefähr 0,1 bis 1,x%, andere Metalle höchstens in geringen Spuren.
Edelstahl (oder andere legierte Stähle) schweißt man nicht mit MAG, da nimmt man MIG, also gleiches Setup, nur ohne CO2
und natürlich einem dem Grundwerkstoff ähnlich legierten Draht.
Alu kann man auch MIG- schweißen. Vielleicht auch andere Buntmetalle wie Kupfer und Blei, aber wer macht das schon?
GJ
Nämlich die Anwendung. MAG wird nur bei unlegiertem Stahl benutzt. Unlegierter Stahl
heißt Eisen plus Kohlenstoff ungefähr 0,1 bis 1,x%, andere Metalle höchstens in geringen Spuren.
Edelstahl (oder andere legierte Stähle) schweißt man nicht mit MAG, da nimmt man MIG, also gleiches Setup, nur ohne CO2
und natürlich einem dem Grundwerkstoff ähnlich legierten Draht.
Alu kann man auch MIG- schweißen. Vielleicht auch andere Buntmetalle wie Kupfer und Blei, aber wer macht das schon?
GJ
Re: Frage an die Schweißprofis
Deswegen frage ich ja, ich schweiße viel Wald und Wiesenstahl mit WIG... "darf" man das nun mit CO2 uä. oder nicht? Und wenn nein, warum.
WAG, ha ha
WAG, ha ha
Re: Frage an die Schweißprofis
weils die elektrode wegoxidiert ..
wenn man nur irgendwas zusammen brutzelt gehts vllt. aber wig nutzt man für feine schweißnähte oder Materialien die auch sofort kaputtoxidieren = nix mit aktiv gas...
und für das was durch den aktiven part verloren geht ist normal auch was im draht drin so das nach der reaktion noch die richtige Mischung über bleibt
wenn man nur irgendwas zusammen brutzelt gehts vllt. aber wig nutzt man für feine schweißnähte oder Materialien die auch sofort kaputtoxidieren = nix mit aktiv gas...
und für das was durch den aktiven part verloren geht ist normal auch was im draht drin so das nach der reaktion noch die richtige Mischung über bleibt
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Re: Frage an die Schweißprofis
Haha, das musste ich auch schon mal feststellen, als ich dachte, Schweißelektroden müssten ein gutes Material sein, um el. Leiter in Keramik bei 1060°C mitzubrennen. ( ist es nicht, außer man brennt mit Inertgas.) Gelbes Zeug, sah iwie giftig aus.