
Edith meint gerade noch, dass die Eckdaten des Hauses in diesem Beitrag stehen: viewtopic.php?p=529274#p529274
In viewtopic.php?p=517427#p517427 hatte ich ja einen Wärmemengenzähler in den Heizkreis meiner Ölheizung eingebaut. Der Raspberry Pi bzw. die SD-Karte darin hat auch tatsächlich knapp die erste Heizperiode überlebt, und ich hab 'nen Haufen Daten zur Dimensionierung der Wärmepumpe. Das sieht nun so aus:
Die roten Punkte und die Linie sind Messwerte von Tagen, an denen ich meinen Kaminofen genutzt hab, diese Werte ignoriere ich. Die blaue Gerade zeigt bei Normaussentemperatur (hier -10 °C) 7 kW an, das ist glaub ich auch eine plausible Größenordnung. Zum besseren Verständnis hab ich mir auch die Verteilung der Außentemperaturen zusammengesucht. Das sieht so aus:
Die wirklich kalten Temperaturen sind also sehr selten, und da darf gerne auch mal der Heizstab nachhelfen. Der Bivalenzpunkt darf gerne bei -5 Grad oder so liegen.
Nun dachte ich, dass ich einfach losstiefele und mir ein paar Datenblätter runterlade, Dinge plotte und schnell zu einem Ergebnis komme. Weit gefehlt -- die Hersteller scheinen die Leistungskurven ihrer Geräte als Betriebsgeheimnis einzustufen. Einzig bei Vaillant hab ich 'ne aussagekräftige Tabelle gefunden (Quelle: https://www.vaillant.de/fachpartnernet/ ... 639112.pdf, ab Seite 57). Damit kann man dann z.B. die Arotherm Plus VWL75/6 und die Heizleistung zusammen plotten:
Der Graph ist etwas wild, daher Schritt für Schritt:
1. Die blaue Heizlastkurve von oben ist nun die schwarze, dicke Linie. Gestrichelt in schwarz ist nochmal die gemessene Heizlast +1 kW dargestellt, quasi als Angstzuschlag.
2. Im Hintergrund als passiv-aggressive Erinnerung ist die Verteilung der Außentemperaturen.
3. Die maximalen (gestrichelt) und minimalen (gepunktet) Leistungen der Wärmepumpe bei unterschiedlichen Vorlauftemperaturen sind in rot (55 °C), gelb (45 °C) sowie grün (35 °C) dargestellt.
Ich weiß noch nicht, welche Auslegungstemperatur ich erreichen werde (das hängt dann an der raumweisen Heizlastberechnung, Hausaufgabe für später). Tendenziell ist die Wärmepumpe aber etwas zu leistungsstark: Bei 55 °C reicht die Wärmepumpe bis -9 Grad, dafür taktet sie ab 6 Grad bei 35 °C. Also nochmal eine Nummer kleiner geplottet: Die Arotherm Plus VWL 55/6.
Mit der wäre ab -5 °C der Heizstab dran, dafür läuft sie mit 35 °C bis gut 9 Grad durch. Aber: Hier fehlt noch komplett die Warmwasserbereitung.
Das ganze Projekt braucht noch recht viel Nachdenken... Nächste Schritte sind:
- Raumweise Heizlast berechnen, ggf. gibts Handlungsbedarf in Sachen Heizflächen
- Warmwasserbereitung mit einbeziehen bzw. mal über eine Brauchwasser-Wärmepumpe nachdenken.
- Erben, reich einheiraten oder im Lotto gewinnen, weil der ganze Bums kein Schnäppchen ist.
Kurzfristiger Erfolg ist wohl nicht in Sicht, aber wie immer gilt: Ich freu mich auf Eure Argumentationen, die mir erklären, was ich nicht bedacht hab
