Die Rente des Ölers

Der chaotische Hauptfaden

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gonium
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Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

Nach der Vermessung kommt die Rente :D

Edith meint gerade noch, dass die Eckdaten des Hauses in diesem Beitrag stehen: viewtopic.php?p=529274#p529274

In viewtopic.php?p=517427#p517427 hatte ich ja einen Wärmemengenzähler in den Heizkreis meiner Ölheizung eingebaut. Der Raspberry Pi bzw. die SD-Karte darin hat auch tatsächlich knapp die erste Heizperiode überlebt, und ich hab 'nen Haufen Daten zur Dimensionierung der Wärmepumpe. Das sieht nun so aus:
heizleistung.png
Die roten Punkte und die Linie sind Messwerte von Tagen, an denen ich meinen Kaminofen genutzt hab, diese Werte ignoriere ich. Die blaue Gerade zeigt bei Normaussentemperatur (hier -10 °C) 7 kW an, das ist glaub ich auch eine plausible Größenordnung. Zum besseren Verständnis hab ich mir auch die Verteilung der Außentemperaturen zusammengesucht. Das sieht so aus:
aussentemperatur-verteilung.png
Die wirklich kalten Temperaturen sind also sehr selten, und da darf gerne auch mal der Heizstab nachhelfen. Der Bivalenzpunkt darf gerne bei -5 Grad oder so liegen.
Nun dachte ich, dass ich einfach losstiefele und mir ein paar Datenblätter runterlade, Dinge plotte und schnell zu einem Ergebnis komme. Weit gefehlt -- die Hersteller scheinen die Leistungskurven ihrer Geräte als Betriebsgeheimnis einzustufen. Einzig bei Vaillant hab ich 'ne aussagekräftige Tabelle gefunden (Quelle: https://www.vaillant.de/fachpartnernet/ ... 639112.pdf, ab Seite 57). Damit kann man dann z.B. die Arotherm Plus VWL75/6 und die Heizleistung zusammen plotten:
leistungsgrenzen-vwl756.png
Der Graph ist etwas wild, daher Schritt für Schritt:
1. Die blaue Heizlastkurve von oben ist nun die schwarze, dicke Linie. Gestrichelt in schwarz ist nochmal die gemessene Heizlast +1 kW dargestellt, quasi als Angstzuschlag.
2. Im Hintergrund als passiv-aggressive Erinnerung ist die Verteilung der Außentemperaturen.
3. Die maximalen (gestrichelt) und minimalen (gepunktet) Leistungen der Wärmepumpe bei unterschiedlichen Vorlauftemperaturen sind in rot (55 °C), gelb (45 °C) sowie grün (35 °C) dargestellt.
Ich weiß noch nicht, welche Auslegungstemperatur ich erreichen werde (das hängt dann an der raumweisen Heizlastberechnung, Hausaufgabe für später). Tendenziell ist die Wärmepumpe aber etwas zu leistungsstark: Bei 55 °C reicht die Wärmepumpe bis -9 Grad, dafür taktet sie ab 6 Grad bei 35 °C. Also nochmal eine Nummer kleiner geplottet: Die Arotherm Plus VWL 55/6.
leistungsgrenzen-vwl556.png
Mit der wäre ab -5 °C der Heizstab dran, dafür läuft sie mit 35 °C bis gut 9 Grad durch. Aber: Hier fehlt noch komplett die Warmwasserbereitung.

Das ganze Projekt braucht noch recht viel Nachdenken... Nächste Schritte sind:
- Raumweise Heizlast berechnen, ggf. gibts Handlungsbedarf in Sachen Heizflächen
- Warmwasserbereitung mit einbeziehen bzw. mal über eine Brauchwasser-Wärmepumpe nachdenken.
- Erben, reich einheiraten oder im Lotto gewinnen, weil der ganze Bums kein Schnäppchen ist.
Kurzfristiger Erfolg ist wohl nicht in Sicht, aber wie immer gilt: Ich freu mich auf Eure Argumentationen, die mir erklären, was ich nicht bedacht hab :P
Zuletzt geändert von gonium am Do 10. Apr 2025, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
SchuesselTech
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von SchuesselTech »

Die midea Wärmepumpen haben recht viele Daten in den Unterlagen bzgl leistungsspektrum vs aussentemperatur vs Vorlauftemperatur

Und liegen ne nach Leistung (ich gucke gerade nach 6kw) in Polen bei 2k(dann als Kaisai gelabelt) und in Deutschland bei 3,6k€ in der split Ausführung.
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Hightech
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von Hightech »

Mit selber machen und einem R290 Monoblock 9kW ist man bei 5-6k mit allem SchnippSchnapp durch mit dem Thema.
PlusistMinus
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von PlusistMinus »

Kannst Du etwas zu dem Wirkungsgrad sagen, den der Öler erreicht hat? Die Heizenergiemenge ins Netz hat ja der WMZ gemessen, die Frage wäre wie viel Öl dem gegenübersteht. Das hilft nicht bei der Dimensionierung der WP aber es würde aufzeigen, welche Ersparnis die WP bringt um die Investition schmackhafter zu machen.

Interessant wäre auch die Verteilung der Vorlauftemperaturen um abzusehen, mit welcher JAZ man ungefähr rechnen kann.
unlock
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von unlock »

Ölverbrauch beinhaltet aber auch ww bereitung, aber um diese Daten zu erfassen kann man das Magnetventil der öleinspritzung und die Ansteuerung der Ladepumpe erfassen.
Bei Brauchwasserwärmepumpe entzieht man entsprechenden Raum die Wärme, womit hier wohl eine Berechnung des gesamtbedarf nötig ist oder eine externe Luftansaugung, was im Sommer Ersparnis bringt, installiert werden kann.
Gary
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von Gary »

Sind den energetische Maßnahmen am Haus geplant?
Dämmen, Fenster wechseln, Klimaanlage..

Heizkörper oder Fußbodenheizung?
Auf https://www.waermepumpe.de/werkzeuge/he ... errechner/ kann heraus finden was Heizkörper bei geringer Temperatur abgeben.
Blöd wenn das Haus die Mindestleistung der WP nicht aufnehmen kann.

Bauweise des Haus - massiv? Wie hoch die Speichermasse?

Platz für ein Puffer da? Verpufft die Verlustwärme des Pufferspeicher oder würde die den Bastelraum heizen?
gonium
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

Ich hab nun wieder eine vollwertige Tastatur vor mir, insofern liefere ich mal nach:
Gary hat geschrieben: Di 8. Apr 2025, 23:57 Sind den energetische Maßnahmen am Haus geplant?
Heizkörper oder Fußbodenheizung?
Bauweise des Haus - massiv? Wie hoch die Speichermasse?
Platz für ein Puffer da? Verpufft die Verlustwärme des Pufferspeicher oder würde die den Bastelraum heizen?
Ich hätte natürlich mal mit den Rahmenbedingungen der Hütte anfangen können. Hole ich hiermit nach:
- Baujahr 1999, etwa 200 qm, davon etwa 60 unbeheizter Keller (der allerdings 'ne Perimeterdämmung hat, da sind es ohne Heizung 12-14 Grad).
- Dach ist gedämmt (Stand 1999), Wände sind aus 30cm Hohlblockziegeln, keine separate Dämmung (modulo die Perimeterdämmung). Zweifachverglasung Stand 1999.
- Ausschließlich Heizkörper, teils gewöhnliche Flachheizkörper, teils Röhrenheizkörper
- Einige Splitklimageräte im Haus verteilt
- Platz ist kein Problem. Mein Plan ist, einen komisch schlauchförmigen Raum (ca. 1.8m x 4m) für die neue Technik zu nutzen, weil eine Wand eine Außenwand ist und gegenüber die Wand an den jetzigen Heizraum angrenzt. Der Standort vor der Außenwand wäre auch ein geeigneter Aufstellort für die Wärmepumpe.
- Seit kurzem ist eine 15 kWp PV-Anlage auf dem Dach und ein 10 kWh Speicher im Keller. Hier gibt es momentan noch Diskussionen mit dem Netzbetreiber, kann sein, dass ein neuer Zählerschrank notwendig wird. Wird Zeit, dass die Anlage auch mal ins Netz einspeist, aber das ist ein anderes Thema...
Energetische Maßnahmen plane ich derzeit nicht, alle Bauteile sind noch in einem recht guten Zustand. Am ehesten würde ich die Fenster anfassen und ggf. nur die Scheiben tauschen, mal sehen. Die Heizflächen brauchen da vermutlich mehr Liebe. Im Moment steht die "Auslegungstemperatur" des Ölers auf 60 Grad, die hab ich im Winter auch gebraucht. Etwas Sorge macht mir der Querschnitt der Verrohrung.
midea Wärmepumpen/Kaisai gelabelt, R290 Monoblock, ...
Rahmenbedingungen für die Wärmepumpe: Sie muss leise sein. Ich hasse Lärm und bin in eine sehr ruhige Gegend gezogen (Fuchs & Igel ist hier wörtlich zu verstehen). Da werde ich nicht mir und meinen Nachbarn was lautes hinstellen. Auch eine passende Ersatzteilversorgung und die prinzipielle Option, auf einen Werkskundendienst zuzugreifen, sind mir wichtig. Es sei denn, ich finde eine leise Wärmepumpe, die wirklich um einiges billiger ist, dann gehe ich den Kompromiss ein ;-)
PlusistMinus hat geschrieben: Di 8. Apr 2025, 19:30 Kannst Du etwas zu dem Wirkungsgrad sagen, den der Öler erreicht hat? Die Heizenergiemenge ins Netz hat ja der WMZ gemessen, die Frage wäre wie viel Öl dem gegenübersteht. Das hilft nicht bei der Dimensionierung der WP aber es würde aufzeigen, welche Ersparnis die WP bringt um die Investition schmackhafter zu machen.
Das sich die Investition rechnet, bezweifele ich nicht -- aber die Liquidität fürs Material brauche ich trotzdem ;-) Und an meine eiserne Reserve will ich nicht ran. Zum Wirkungsgrad: Schwierig. Ich hab seit September etwa 2000-2300 Liter Öl verbraucht, genauere Zahlen hab ich nicht. Bin ja erst seit 1.10. in der Hütte, und die Mieter davor waren US-Amerikaner mit einem entspannten Verhältnis zu Energieverbräuchen. Abrechnungen aus der Zeit hab ich aber sowieso nicht. Und zwischen 1.1. und 28.3. lief die Heizung im Dauerbetrieb ohne Nachtabsenkung, weil ich für den Wärmemengenzähler möglichst konstante Bedingungen haben wollte.
PlusistMinus hat geschrieben: Di 8. Apr 2025, 19:30 Interessant wäre auch die Verteilung der Vorlauftemperaturen um abzusehen, mit welcher JAZ man ungefähr rechnen kann.
Das ist ein guter Gedanke!
Zuletzt geändert von gonium am Sa 12. Apr 2025, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
winnman
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von winnman »

Hast du einen Garten?
Kanst/willst du den ev. angreifen (teile davon neu machen)?
hast du Zugriff auch einen Bagger?

Dann mach dich über Ringgrabenkollektor und eine Solewärmepumpe (Erdwärme) schlau.

Relativ günstig, sehr ökonomisch, viel Frikelpotential.

Nur an deiner Vorlauftemperatur musst du etwas ändern 50° sind viel zu hoch für WP (egal ob luft oder Erdwärme)-> größere HK, ev. teilweise auch Rohre erneuern für ausreichend Durchfluss, . . .
gonium
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

Ich hab 'nen riesigen Garten, einen Wendegrabenkollektor würde ich recht problemlos unterbekommen. Aber ich scheue mich vor dem Aufwand, Bagger etc. hab ich nicht im Zugriff. Eigentlich mag ich Apfelbäume und den Teich dafür nicht opfern.

Die JAZ-Abschätzung hat mich jetzt nicht losgelassen. Der gemessene Status Quo aus dem Wärmemengenzähler in den letzten 120 Tagen sieht so aus (Grafana, ich traue dem Tool noch nicht 100%ig...):
Verteilung-Vorlauf-Rücklauf.png
Ich gehe mal pragmatisch von Vorlauf 55 °C und Rücklauf 45 °C aus. Damit komme ich mit dem BWP JAZ-Rechner (https://www.waermepumpe.de/werkzeuge/jaz-rechner/) für die Vaillant Arotherm 55/6 auf eine JAZ inklusive Warmwasserbereitung von 3,6 (mit Heizstab-Einsatz, ohne 3,7). Am 4.12. startete meine Datenaufzeichnung, bis zum 3.4. stehen 14.000 kWh auf dem Wärmemengenzähler. Ich weiß nicht, ob ich mich verschätze, aber angenommen mein Wärmebedarf (mit Warmwasser) im Jahr liegt bei etwa 20.000 kWh. Macht also 20.000/3.6= 5555 kWh Strom. Bei 30 ct/kWh würde mich das also 1666 Euronen kosten. Das wäre schon mal deutlich preiswerter als das Öl, was ich gerade zu 'nem recht guten Tarif gekauft hab -- und das Öl kann mittelfristig nur teurer werden.

Ich seh schon, ich muss mehr exceln... Die Vorlauf-/Rücklauftemperaturen nach Außentemperatur sehen so aus:
Vorlauf-Rücklauf-Nach-Außentemp.png
Die Außentemperatur kann +/- 1 Grad daneben sein, das ist der Außentemperaturfühler aus der Heizung minus 4 Grad. Das war in etwa der Messfehler, den ich beim Vergleich des Heizungsfühlers mit Wetterdaten gesehen hab.
PlusistMinus
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von PlusistMinus »

Oft stellen Heizungsbauer die Fossilkessel einfach in Werkseinstellung da hin und das wars dann. Bei der Heizung von meinem Vater habe ich die Heizkurve deutlich runtersetzen können. Und das ist eine Brennwert-Gasheizung, deren Brennwertfunktion nur zum Tragen kommt, wenn die Rücklauftemperatur niedrig genug ist. Vor dem Runterstellen der Heizkurve betrug der Wirkungsgrad nur 76%, und Stom verbraucht das Ding auch noch.
gonium
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

Die 60 °C sind die Auslegungstemperatur nach Einstellen der Heizkurve, vielleicht geht da noch was, aber nicht viel. Vorher wurde das Ding als Konstanttemperaturkessel bei 70 °C betrieben. Amerikaner halt... Ist auch ein Niedertemperaturgerät, d.h. keine Brennwertnutzung.
Gary
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von Gary »

Bei meiner Mutter haben wir im Herbst die inkontinente Heizung gegen eine Panasonic getauscht.
Mit teils um 50 Grad Vorlauftemperatur werden wir um COP3 liegen, ein Heizkörper Tausch ist schon in Planung.

Mach dir eine Liste was die bisherigen Heizkörper leisten, dann welche Räume überhaupt kuschelig war sein sollen.

Mein Notfall Plan bei längerer Kälte - wie bei der Voyager einzelne Systeme runter fahren. In der Küche ist ein 2,6m langer Heizkörper, den bekomme ich auch bei -15° warm. Das Schlafzimmer würde wohl nach ein paar Tagen unter 15° fallen, so what.

Du kannst dir überlegen welcher Typ du bist, einmal Rundumschlag oder zwei/drei Lern-Winter.

Die Frage ob eine Klima geplant ist, die könnte ja auch mithelfen beim heizen. Also bevor der Vorlauf über 40 Grad wandert soll die Split mithelfen.

Dieser Winter war blöd, komme wohl nur auf COP 3,5 - finanziell noch immer gut, es kratzt mehr am Ego.

Wie ist die Verrohrung? Ein überdimensionierter Heizkörper braucht weniger Wasser.

Was Lärm betrifft - Abends spazieren gehen und in andere Vorgärten schauen. Die Panasonic ist wohl im hinteren Mittelfeld, aber man kann baulich noch was machen. Meine ist in der Scheune, die ist groß und nicht ganz dicht. Ein Ölbrenner ist lauter.
Wichtig ist mehr das die nicht nachts Vollgas warm Wasser bereitet. Es gibt bei der Panasonic einen Flüstermodus, werden andere Hersteller sicher auch haben, es nur anders nennen.
SchuesselTech
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von SchuesselTech »

Und danbasic für die Heizkörper Auslegung nutzen, habe nen paar Stunden alle Räume vermessen und mein Haus dort eingepflegt.
Da kann man dann gut sehen, was mit vorhandenen und neuen Heizkörpern gehen sollte.

Und kritische Räume schneller sehen, bei uns ist's das Bad... Höhere soll Temperatur und durch Dachgeschosslage mehr Verluste als andere Räume.
überlege dort tatsächlich 2 stk 1600x600mm Typ 22 aufzuhängen, bisher ist's nur einer... Aber das Bad wird der Raum sein, der die Vorlauftemperatur hoch zieht...
Gary
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von Gary »

Das Badezimmer ist aber wiederum ein nur zeitweise genutzter Raum, hier kann eine IR Heizung den nackten Aufenthalt verschönern.
SchuesselTech
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von SchuesselTech »

Cop 1 vs cop 3, das lässt mein milchmädchengeiz nicht zu :mrgreen:
ausserdem verbring ich de bestimmt anderthalb Stunden am tag :mrgreen:
Naja I'm großen bad, das vorerst noch nicht saniert wird hängt noch ne split Klima... Und das kleine entsteht neu und wird mit reichlich Flächenheizung versehen...
gonium
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

SchuesselTech hat geschrieben: Fr 11. Apr 2025, 10:11 Und danbasic für die Heizkörper Auslegung nutzen, habe nen paar Stunden alle Räume vermessen und mein Haus dort eingepflegt.
Da kann man dann gut sehen, was mit vorhandenen und neuen Heizkörpern gehen sollte.
Ja, das ist der nächste Schritt. Dazu direkt eine Bonusfrage: Das Haus verfolgt ein offenes Wohnkonzept, das Dachgeschoss ist komplett ausgebaut. Das Treppenhaus führt vom Wohnbereich ins Dachgeschoss, und über der Couch im Wohnzimmer ist keine Decke -- sondern ich kann direkt bis zum First gucken.

Wie berechnet man sowas? Zumindest für die Luftwechselverluste ist ja das Volumen wichtig, und ich weiß nicht, wie eine Temperaturschichtung in die Berechnung eingeht. Ich hätte jetzt alles als einen großen Raum gesehen, weil ich ja auch die Konvektion frei über zwei Stockwerke hab. EDIT: Verdächtigerweise hat Danbasic natürlich eine Funktion zur Berechung des Raumvolumens:
Volumenberechnung.png
Aber die Frage bleibt: Wie würdet Ihr den oben beschriebenen Großraum in Danbasic abbilden?
Zuletzt geändert von gonium am Sa 12. Apr 2025, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
gonium
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

Gary hat geschrieben: Do 10. Apr 2025, 23:48 Die Frage ob eine Klima geplant ist, die könnte ja auch mithelfen beim heizen. Also bevor der Vorlauf über 40 Grad wandert soll die Split mithelfen.
Ich hab hier Splitklimageräte, insgesamt 4 Stück (Amerikaner, hatte ich ja schon oben geschrieben). Die sind leider aus feinstem Chinesium, und ausgerechnet das im Wohnzimmer hat heute morgen nicht richtig geheizt. Da frag ich gleich mal an anderer Stelle, was ich tun kann. (EDIT: Sidequest ist hier: viewtopic.php?p=529474#p529474)

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Splitklima-Geschichte gut finde. Ich hab 'ne recht starke Hausstauballergie, d.h. bewegte Luft ist nicht so geil für mich. Weitere Wärmequelle wäre der Kaminofen im Wohnzimmer. Der hat nur zum Jahreswechsel seine Betriebserlaubnis verloren (ja, ich hab schon alle Freiheitsgrade ausgereizt). Perspektivisch will ich dort wieder einen Ofen haben, der Höhlenmensch in mir mag ab und an ein Kaminfeuer haben.
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MatthiasK
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von MatthiasK »

gonium hat geschrieben: Do 10. Apr 2025, 15:04 Rahmenbedingungen für die Wärmepumpe: Sie muss leise sein. Ich hasse Lärm und bin in eine sehr ruhige Gegend gezogen (Fuchs & Igel ist hier wörtlich zu verstehen). Da werde ich nicht mir und meinen Nachbarn was lautes hinstellen. Auch eine passende Ersatzteilversorgung und die prinzipielle Option, auf einen Werkskundendienst zuzugreifen, sind mir wichtig. Es sei denn, ich finde eine leise Wärmepumpe, die wirklich um einiges billiger ist, dann gehe ich den Kompromiss ein ;-)
Ich empfinde die Weishaupt WBB-Serie als sehr leise. Die Nachbarn standen davor und haben gerätselt, ob diese überhaupt läuft. :mrgreen:

Außen gibt es einen großen Wärmetauscher und einen großen Vemtilator mit niedriger Drehzahl. Der Kompressor ist im Innengerät, daher hören ihn die Nachbarn nicht.
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

Das klingt interessant, danke für den Hinweis!
Gary
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von Gary »

Zur Hausstaub-Allergie - ich habe von Pollin AEG Luftreiniger gekauft als diese nach Corona billig angeboten wurden.

Sagt die Wetter App die Luft draußen ist schlecht, meckert das Gerät wenige Sekunden nach dem lüften, rote LED und das Gebläse wird stärker. Schließt man das Fenster dauert es nur kurz und die LED Anzeige wechselt über orange wieder zu grün. Das hat mich sehr erstaunt.

Aber mit warmer Luft heizen - das klappt wohl nur bei gut gedämmter Bude, sonst wird die Luftströmung zu stark. Sicher sehr individuell..
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

Gary hat geschrieben: Do 17. Apr 2025, 21:05 Zur Hausstaub-Allergie - ich habe von Pollin AEG Luftreiniger gekauft als diese nach Corona billig angeboten wurden.
Hmm. Es gibt ja auch Klimageräte mit HEPA-Filter... das wäre wiederum interessant ;-)
Mal sehen, wie sich die Bude im Sommer verhält. Vermutlich wäre es für den Hitzeschutz interessanter, einen Rolladen o.ä. an die beiden Westfensterflächen zu montieren. Der hat zumindest keine Betriebskosten.
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

Ich heizlastberechne gerade, oder zumindest versuche ich mich daran. Eben bin ich darüber gestolpert, dass DanBasic 8 offenbar Label an den Eingabefeldern abschneidet:
abschneiden.png
abschneiden.png (8.37 KiB) 647 mal betrachtet
In alter Doku zu DanBasic 6 sieht das so aus:
danbasic6.png
So ergibt das schon mehr Sinn...

Schnelle Frage: Ich gebe also nur das ein, was in der Liste vorhanden ist, oder? Sprich: Erst Raumlänge & Breite, dann Außenwand, Fenster und so weiter. Die Wand-/Bauteilflächen, die nicht explizit angegeben werden, gehen als interner Wärmeaustausch innerhalb der thermischen Hülle in die Berechnung ein, richtig?
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sukram
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von sukram »

Genau, Danbasic betrachtet nur die Außenflächen, durch die Energie entweichen kann. Alles was in der Gebäudehülle bleibt, wird nicht weiter betrachtet.
gonium
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

Bedankt!
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von gonium »

So, die Zahlenorgie ist erfasst und eingegeben. Die Heizlast berechnet DanBasic mit 11 kW, was deutlich von meiner Messung (7 kW) abweicht. Wäre natürlich schön, die Abweichung besser zu verstehen -- ich vermute, dass die grundlegenden U-Werte in DanBasic nicht zum Haus passen. Daher:
  1. Unbeheizte Kellerräume (also diejenigen, die sowieso keinen Heizkörper haben) habe ich weggelassen (bzw. mit Breite/Länge/Höhe = 0 stehen sie in der Tabelle). Korrekt so?
  2. Die Außenwände sind (mir unbekannte) Hohllochziegel. DanBasic nimmt 0.5 W/m²K an, Ubakus berechnet die Wand aber mit 0.25 W/m²K (Kalkputz, 30cm Poroton, Zementputz). Kann man das irgendwie plausibilisieren?
  3. Ich weiß nicht, wie stark die Dämmung des Daches ist. Wie kann man das am einfachsten ermitteln?
  4. Gleiches gilt für die Dämmwerte der Fenster.
So sieht ein Beispielraum im Dachgeschoss aus (und ja, die Flächen/Volumen hab ich denke ich korrekt berechnet):
2025-04-20 21_09_55-DanBasic 8.0.png
IPv6
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Re: Die Rente des Ölers

Beitrag von IPv6 »

Das werden unpassende U-Werte sein.
Im Bestand auf die korrekten U-Werte zu kommen ist je nach verfügbarer Dokumentation schwierig bis unmöglich. Daher wird im Bestand oft zum Ansatz geraten, die Heizlast messtechnisch zu ermitteln, das könnte man sich sparen, wenn man das Haus einfach nachrechnen könnte.
Ein 30 cm starker Porotonziegel kann ein T16 mit einem U-Wert von 0,47 sein oder auch ein T9 mit 0,28.
Der Profi kann das womöglich anhand von Baujahr, Klang und Bohrstaubgeschmack weiter eingrenzen, für den Ottonormalbastler ist das eher schwierig wenn nicht irgendwo Mauerwerk sichtbar ist oder restliche Ziegel im Schuppen rumliegen.

Gleiches Spiel mit dem Dach, ohne die Konstruktion freizulegen ist es nahezu unmöglich eine verlässliche Aussage darüber zu treffen, wie stark und womit da damals gedämmt wurde. Und in welchem Zustand sich das befindet.
Bei den Fenstern sieht es ähnlich aus, für das gewöhnliche Isolierglas findet sich am ehesten noch beispielhafte Werte, bei den Rahmen wirds wieder schwer.

Dann nimmt Danbasic noch Lüftungsverluste an, die du in dem Maß vermutlich gar nicht hast. Einfach, weil kein normaler Mensch die Nennluftwechselrate per Fensterlüftung erreicht, zumindest kenne ich niemand, der konsequent alle 2 Stunden Tag wie Nacht stoßlüftet. Typischerweise reichen die vorhandenen Undichtigkeiten nicht für 0,5-fachen Luftwechsel pro Stunde.

Daher sehen mir deine gemessenen Werte schon plausibel aus. Idealerweise hätte man für die raumweise Heizlast nun auch den experimentellen Ansatz gewählt, sprich Vorlauftemperatur immer weiter abgesenkt bis die Räume gerade noch warm werden und dann versucht, aus Heizkörperbauart und deren mittlerer Oberflächentemperatur auf deren Momentanleistung zu schließen.
Ansatzweise dürfte das aber auch gehen, indem man die Räume ohne absolute Zahlen ins Verhältnis setzt. Also sich anschaut, welcher Raum wieviel Außenwandfläche und wieviel Fenster hat um daraus dann im Verhältnis über die bekannte gemessene Gesamtheizlast auf die Raumheizlast zu schließen. Knackpunkt wird hier sein, das Dach in ein passendes Verhältnis zur Außenwand zu setzen.

Am Ende läuft es halt darauf raus, dass jedes Grad mehr Vorlauf bares Geld kostet und daher so wenig wie möglich Temperatur mit einigermaßen vertretbarem Aufwand angestrebt werden sollte. Viel hilft da viel, optimalerweise überall Typ 33 Heizkörper in maximaler Größe verteilen.
Und sicherstellen, dass die Anbindungsleitungen das auch schaffen, wenn die Flachheizkörper damals mit 10 mm Kupfer angebunden wurden oder gar noch ein Einrohrsystem verbaut ist muss das ebenfalls neu, für deine 7 kW muss die WP bei 5 K Spreizung 20 Liter pro Minute im Kreis bewegen. Bei unpassender Hydraulik genehmigt sich die Umwälzpumpe dafür dann alleine über 100 Watt und man hat nette Strömungsgeräusche.

Edit:
MatthiasK hat geschrieben: Do 17. Apr 2025, 20:21 Ich empfinde die Weishaupt WBB-Serie als sehr leise. Die Nachbarn standen davor und haben gerätselt, ob diese überhaupt läuft. :mrgreen:
Leider R410A. Ich sehe zwar noch keinen Grund unbedingt in jedem Fall auf R290 zu gehen und würde auch R32 noch recht bedenkenlos einsetzen, aber bei R410A hätte ich dann doch leichte Bedenken was die Zukunftstauglichkeit angeht. Besonders bei so hochpreisigen Premiumgeräten, die man möglicherweise in 10 Jahren nochmal reparieren statt ersetzen möchte.
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