Ich hoffe das gelingt mir und ich vergesse nicht zu viel.
Der Chili-Thread im Alten Forum war einigermaßen beliebt und hat einige neu-Chili-Bauern hervorgebracht. Darum hier die Version 2.0.
Zunächst geht es um den Anbau.
[Aussaat]LINKLISTE hat geschrieben: Saat bestellen (und auch Infos abgreifen): Mehr Infos:Chilis und Tomaten sind im Anbau ähnlich. Also hier der Vollständigkeit halber eine gute Tomaten-Anbau Seite: Und für den Blick in die Zukunft hier das Agrarwetter:
- www.chilipepper.de/
Die Seite ist Teil des Chili-Website-Rings The Ring of Fire, man kommt von dort aus zu vielen anderen Chili-Seiten
Zabex hat schon früh das Frickelpotenzial der Chili-Zucht entdeckt:
Am einfachsten funktionieren Plastik-Töpfe. Torf, Jiffi, Papier, Eierkartons und dergleichen haben sich nicht bewährt. Für beste Bedingungen sorgt man dafür das die Töpfe absolut Sauber sind, also sehr gut reinigen.
Als Substrat eignet sich Aussaat- oder Anzuchterde aus dem Handel, die sollte aber nochmal gesiebt werden (Maschenweite größenordnung wenige millimeter, das grobe Zeugs muß aus der Erde). Genau so gut ist gebrauchte Blumenerde die man siebt. Es gibt dann noch eine ganze handvoll andere Substrate oder Zuschlagstoffe die mal mehr mal weniger geeignet sind. Man kann viel darüber in den Weiten des Netzes finden, darum nur eine lose unvollständige Aufzählung: Zeolithe, Perlite, Katzenstreu, Sand, Holzkohle, Blähton, Wassergel und so weiter.
Empfehlenswert ist es die Erde Keimfrei zu machen (insbesondere bei gebrauchter Erde). Das geht im Backofen, in der Mikrowelle oder auch mit Wasserdampf. Dann gibt es noch Chinosol, das soll gegen Schimmel helfen, das größte Problem bei der Anzucht.
Lässt man die Samen 24h Quellen (zum Beispiel zwischen feuchtem Küchenkrepp) keimen sie schneller. 2-3 Wochen kann das schonmal dauern.
Nun sät man entweder einzeln in Töpfe (dazu nehme ich gerne die 10er Trays in denen die ganz billigen Sommerblumen im Baumarkt daher kommen). Das braucht etwas mehr Platz und Anzuchterde, man spart sich aber das erste Vereinzeln. Oder man nimmt je Sorte einen Topf und vereinzelt später (z.B. in die Praktischen 10er Trays). Die 10-15 Korn die die Shops liefern kann man getrost in einen 8cm-Topf (der kommt z.B. mit den billigen Sommerblumen aus dem Baumarkt) tun, nur beim Vereinzeln aufpassen das man die Wurzeln nicht zu sehr beschädigt.
Schimmelt es? Dann ist es zu feucht-kalt. Wärmer stellen und es Schimmelt nicht mehr.
Aussaattermin ist Ende Januar. Wenn man wenig Platz in der Wohnung hat etwas später, dann gehen die Pflanzen im Mai kleiner in's Freiland. Hat man viel Platz sät man früher und hat ab Mai einen Vorteil weil größere Pflanzen zum Start der Freiluftsaison. Will man komplett im Wohnzimmer anbauen kann man eigentlich Säen wann man will.
[Umtopfen]
Frühestens wenn das dritte Blattpaar da ist. Man kann aber auch bis Mai in den 10er Trays bleiben (besonders wenn man eh spät dran ist und/oder nicht viel Platz hat) und ab dem dritten Blattpaar beginnen ganz leicht zu düngen (25% von dem was auf der Düngerpackung steht). Ab Mai dann Tagsüber nach Draußen und etwas mehr Düngen (50%), Ab Mitte/Ende Mai dann raus mit den Dingern.
Größere Töpfe -> mehr Wurzelmasse -> Vorteil beim Auspflanzen.
[Pflege]
Nicht übertreiben. Gewöhnliche Erde und ggf. ein bisschen gewöhnlicher Dünger. Nicht ersäufen und nicht vertrocknen lassen. Mehr braucht es für den Anfang nicht.
Die Blätter sollten nicht zu lange Naß bleiben, sonst kann es Gammeln.
Bei trockenem Wetter überbrausen hilft gegen Spinnmilben.
[Ernte]
Die Früchte wenn möglich an der Pflanze reifen lassen. Ist die Pflanze überfrachtet oder die ersten Fröste drohen reifen die Früchte auch nach der Ernte noch nach. Auf jeden Fall die Frucht mit Stiel abschneiden oder abbrechen. Alles was beschädigt ist oder keinen Stiel hat sofort verarbeiten, das gammelt als erstes. Wenn man die Früchte berührungsfrei auf Zeitungspapier ausbreitet Gammelt es nur sehr selten und der Gammel kann sich nicht so schnell verbreiten.
Dann muß man den kram auch noch Verarbeiten:
[TROCKNEN]
Mit dicker Nähnadel auf dicken Nähfaden auffädeln. Ich steche durch den Steil. Am besten ist die Früchte berühren sich nicht bis sie trocken sind. Trocknen kann man überall wo es Trocken ist. Wintergarten ist super, Küche und Bad nicht so geeignet. In den getrockneten Früchten lassen sich auch die Samen bis zum nächsten Jahr sehr gut aufbewahren.
Natürlich lassen sich Chilis auch im Backofen Dörren. Ob dann aber die Samen noch Keimfähig sind hängt davon ab wie warm sie dabei werden.
[REZEPTE]
Zabex hat geschrieben:scharfe Torte
Grundzutaten wenn man Chilis haltbar macht: Essig und Salz für die Haltbarkeit, Öl als Geschmacks- und Schärfeträger. Kräuter und Knoblauch und Käse und ... nach Geschmack. Chilis kann man dann zu Paste oder Soße oder Würfeln verarbeiten oder ganz lassen und einlegen. Solange man den Essig nicht vergisst ist alles erlaubt.Peppo hat geschrieben:In diesem Fred hat ein offensichtlich kalabresischer Landsmann seine Großmutter ausgehorcht mit sehr guter Kochanleitung wie ich finde. Klingt sehr lecker und auch sicher!
Falls ich was vergessen habe editiere ich das noch rein. Feuer frei, auf eine gute Ernte.