Die Fernschreiberei

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
the_placebo
Beiträge: 251
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 07:39
Wohnort: Österreich

Die Fernschreiberei

Beitrag von the_placebo »

Da es den Umfang des "aktuelle Funde" Threads wahrscheinlich sprengen würde fang ich hier mal ein neues Thema an.

Momentan haben wir folgenden Stand:
- Ich bin nun im Besitz eines (vermeintlichen) Siemens T37 Fernschreibers
- Die Website die ein Manual zur verfügung hat http://www.teleprinter.net/german/inhalt/t1_m.htm bringt zuverlässig alle mir zur Verfügung stehenden Browser zum Absturz (versucht mit Chrome, Internet Explorer und BlackBerry Browser...
- Bei Anschluss an Strom rattert der Vorschub des Farbbandes los... und macht so weiter, bis ich ihn wieder vom Netz trenne

Ich habe leider was diese Geräte betrifft keinerlei Erfahrung, ich hoffe ihr könnt mir da helfen.
"End-Ziel" wäre ein funktionstüchtiger Aufbau mit PC, er soll mir morgens ein-zwei Seiten Nachrichten zum Kaffee ausdrucken :)

Momentan aber Hot-Topic: warum scheppert er einfach los?
will er etwas drucken? (der Lochpapierleser sowie der Schreiber sind leer)
Ist ein Typenhebel verklemmt und er will ständig senden?

Es ist irgendwie wie eine Frau im Urlaub kennen lernen... sie ist wunderschön, du möchtest Bäume für sie ausreßen, aber hast keine Ahnung was sie von dir will...

Mfg
ein momentan etwas ratloser Placebo
Benutzeravatar
flogerass
Beiträge: 1145
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 17:46
Wohnort: Nord-Östlich von Ulm

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von flogerass »

Firefox macht keine Probleme. Ein Manual gibt's auf der Seite aber anscheinend nicht.

Edit: Gibt nur nen schlechten Scan von nem Bauschaltplan.
Benutzeravatar
xoexlepox
Beiträge: 4815
Registriert: So 11. Aug 2013, 19:28
Wohnort: So etwa in der Mitte

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von xoexlepox »

the_placebo hat geschrieben:Bei Anschluss an Strom rattert der Vorschub des Farbbandes los... und macht so weiter, bis ich ihn wieder vom Netz trenne
Was ist mit der "Schnittstelle" (vmtl. "Current Loop" für 110Bd ausgelegt)? Ist die offen oder ggf. kurzgeschlossen?
the_placebo
Beiträge: 251
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 07:39
Wohnort: Österreich

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von the_placebo »

Hab jetz mal die Schutzhaube abbekommen, es handelt sich klar um einen T37i:
Bild->zoom
Bild->zoom

Die Schnittstelle:
Bild->zoom

Ist momentan offen...

Edit:
Nette Randinfo... dreh ich ihn ab, geht mein Fernseher aus ^^
Benutzeravatar
Roehricht
Beiträge: 6624
Registriert: Di 13. Aug 2013, 04:00
Wohnort: 25474 Hasloh

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von Roehricht »

Hallo ,
die Empfangsspule muss mit 20 oder 40mA beaufschlagt werden. Dann hört er auf zu rattern. Ferschreibär arbeiten normal mit 60V , der Strom wird begrenzt. Die hohe Spannung muss wegen der langen teilnehmerleitung sein. Im Ortsbetrieb könnte man den Strom eventüll mit 12v erreichen.
Du brauchst eigentlich noch das oginaaal Ortsbetriebsgerät dazu. Ist sonne Blechdose mit 2 Tastern, 2 Lampen und eine Wählscheibe . Hat 2 Steckdosen für den Netz- und Fernmelde und 2 Strippen mit Schuko- und Fernmeldestecker. In der Anschaltbüchse ist ein Hilfsnetzteil mit einer Start Mimik, das bei ankommendem Ruf die Kiste ans Netz gelegt wird und er auf Daten lauert.

Z.B sonne Büchse hier:
http://fernschreibamt-hausneindorf.mich ... /t_56.html

auf der Seite finden sich interessant Artikel über das Fernschreiben.


73
Wolfgang
Manu
Beiträge: 560
Registriert: Di 13. Aug 2013, 11:23
Wohnort: München

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von Manu »

Ich hab übrigens auch nen Fernschreiber, einen Lorenz LO15.
Der soll irgendwann mal ein PC-Interface bekommen, dazu gibt es USB=>Seriell Module mit dem CP2102 drauf, den kann man mit dem Hersteller-Programmiertool (in AN721 erklärt) auf 50 Baud stellen. Dazu ne kleine Schaltung die das gante auf die 40mA Stromschleife bringt...die muss ich nochmal überprüfen, im Moment funktioniert sie nicht.

Der Kennungsgeber (Taste "Hier ist") wurde schon erfolgreich von censer und mir auf "Weltherrschaft" umgebaut :twisted:
the_placebo
Beiträge: 251
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 07:39
Wohnort: Österreich

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von the_placebo »

Hm OK, also mal 60V DC auftreiben... wie unüblich heutzutag, da werd ich tief tauchen oder basteln müssen.
12V entlocken dem Relais nicht mal ein müdes zucken...
Origninoool Anschaltgerät wär zwar stilecht, sieht aber grad mies aus aufm Markt. (Außer von euch hat einer eins übrig ;))

Mfg Placebo
Benutzeravatar
ferdimh
Beiträge: 9430
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 15:19

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von ferdimh »

Welchen Widerstand hat die Spule denn?
Nicht dass die put ist...
Benutzeravatar
Harley
Beiträge: 1161
Registriert: So 11. Aug 2013, 21:16
Wohnort: Regensburg

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von Harley »

soweit ich weiß: 600 Ohm (bei 60V / 50mA Leistungsanpassung)
the_placebo
Beiträge: 251
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 07:39
Wohnort: Österreich

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von the_placebo »

Messgerät liegt im Auto, aber ich muss sowieso raus aus der Wohnung :)

Halt euch auf dem Laufenden!

Mfg Placebo
the_placebo
Beiträge: 251
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 07:39
Wohnort: Österreich

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von the_placebo »

OK, hab nun die Spule ausgemessen, zeigt um die 200Ohm an. An 12V bleibt er nun verhältnismäßig ruhig ^^
Der Motor für die Mechanik dreht munter seine Runden und wartet Geduldig auf Befehle, die ich ihm nicht geben kann.
Bei Anzug und Abfall des Relais (also wegnehmen und wiedereinschalten der 12V) druckt er mir in blassem schwarz je ein Zeichen pro steckvorgang aufs Papier...
Prinzipiell werte ich das als "hey, ich lebe, ich möchte, aber du hast keine Ahnung wie du mir Befehle geben sollst" ;)

Wie erzeuge ich quasi ein lokales Echo? Also ihn als Schreibmaschine nutzen für den Moment.

Ebenfalls ist mir auch rätselhaft wie ich das Papier für den Lochstreifen-Stanzer einspannen soll... ich bekomms in die Schiene und per Knopfdruck auch wieder raus aber richtig durch will es nicht...

Mfg Placebo
Benutzeravatar
Roehricht
Beiträge: 6624
Registriert: Di 13. Aug 2013, 04:00
Wohnort: 25474 Hasloh

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Origninoool Anschaltgerät wär zwar stilecht, sieht aber grad mies aus aufm Markt. (Außer von euch hat einer eins übrig ;))
Wie jetzt, vielleicht dasda:

http://www.ebay.de/itm/Lorenz-Fernschal ... 43d1e5eda3
Jau, und dann noch mit die ogin0000l Steckers!!
Das passt!

Ich hab mir den Apparillo mal auf "Beobachten" gelgt. Mal sehen wer sich´s holt.

Und der hier:


hat das Schaltgerät "onboard"

Ich hab noch son Dingens von der RFT Funkwerk Köpenick für die SEG15 /100, das hat keine Wählscheibe. Ist aber für RTTY brauchbar. Muss mal kucken wo ich den gerät gelassen hab.


73
Wolfgang
the_placebo
Beiträge: 251
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 07:39
Wohnort: Österreich

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von the_placebo »

Kann ich da jedes nehmen? I bin wirklich 'BLANK' was diese Technik angeht, sorry wenn ich mich wie eine Baby-Ente anstelle... 49 Unzen wären sogar Sofort-Kauf-fähig ;)

Edit: OK Guti, ich hab jetz ein TBK126B von Siemens... optisch passts perfekt dazu, die Stecker muss ich halt umdröseln. Aber ich bin guter Dinge.

Fernschreibt dann jemand mit mir? ^^
the_placebo
Beiträge: 251
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 07:39
Wohnort: Österreich

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von the_placebo »

SO, das Fernschaltgerät ist da und erfreut sich an meiner allgemeinen Verwirrung :)
Die Relais machen einen guten eindruck, die SIcherungen sind OK, die Spannung auf 220V eingestellt, der Fernschreiber angesteckt.... Strom drauf... und er knattert los... wie am Anfang...

So sieht das Ding innen aus:
Bild->zoom

Braucht er zwingend am anderen Ende einen weiteren Teilnehmer?

Mfg Placebo
Benutzeravatar
Celaus
Beiträge: 544
Registriert: So 25. Aug 2013, 23:45
Wohnort: Richterich

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von Celaus »

Ein Fernschreiber hat entweder den Tonnenstecker oder einen 8-poligen Stecker mit Messerkontakten.
Hierauf enden die Anschlüsse von der Tastatur und vom Empfangsmagnet. Den Empfangsmagnet erkennst Du am Widerstand , den er hat, und die Tastatur hat annähernd Null Ohm . Soltest Du beide sinnvollerweise hintereinander schalten und an eine Spannungsquelle hängen, dann kannst Du auch lesen , was Du eintippst. Vor allem, er rattert dann im Leerlauf nicht mehr.
Die Geschwindigkeit des Postfernschreibers ist 50 Baud, für Amateurfunk sind es international 45,45 Baud. Solltest Du die Fliehkraftregler auf diese Drehzahl stellen, hat die Kupplung zum Getriebe noch eine Fliehkraftkupplung, die den Fernschreiber erst ab 50 Baud laufen läßt. Diese muß auch verstellt werden. Sollte der Motor immer wieder schneller werden, weil der Fliehkraftreglerkontakt hängen bleibt, kannst Du den Kontakt reinigen und mit ihm einen Triac Typ TIC246 M über 1 kOhm zünden. Der Fliehkraftregler muß jetzt am besten mit einem kleinen Gewicht empfindlicher gemacht werden, aber dann läuft das große Motorchen auffallend ruhig und hochkonstant.
Schaltungen über Fernschreibkonverter hat Hans Joachim Pietsch, DJ6HP in Büchern veröffentlicht und sie sind empfehlenswert. Bei <www.abebooks.de> findest Du diese Bücher sehr günstig.
Fernschreiber haben bei Inbetriebnahme einen stark negativen WAF , ohne sehr guten Ohrenschutz wirst Du auch total kribbelig. Schmeiß' ihn nicht aus dem Fenster, sonst : >Schwerverletzter Fußgänger mit zerstörtem Leben, >und Du zahlst lebenslänglich.
ffupx , Celaus

P.S.: Ich wollte nur andeuten, daß es Dir den letzten Nerv tötet, wenn es dann "nur" 40 Minuten brav vor sich hin schreibt. Wenn es dann läuft und Dein Nervenkostüm zerfetzt hat, kannst Du es ja einem Museum vermachen.
Es gibt also auch einen "Males Acceptance Factor" , den MAF, diesmal einen, den Du Dir zugemutet hast ! Die totale Härte !
Der geschädigte ...
the_placebo
Beiträge: 251
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 07:39
Wohnort: Österreich

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von the_placebo »

Der Fernschreiber selbst hat einen Walzenstecker, der kommt ins Fernschaltgerät, und da raus kommt der 8-polige Messerstecker.
Die Baudrate lass ich vorerst mal auf dem Wert, den die österreichische Post 1960 eingestellt hat, die Mechanik lässt mich im Originalzustand schon vor Ehrfurcht erstarren.
Buch ist auf der Weihnachtswunschliste, die abgearbeitet wird sobald Weihnachtsgeld eintrifft, danke für den Tipp!

Bzgl. dem Fußgänger, der ist sicher ^^ ich bezweifle, dass ich ihn allein bis über die Balkonbrüstung wuchten kann.
WAF wurde erfolgreich vom Gerät, das den Esstisch beansprucht abgelenkt, indem ich mir die Haare blau gefärbt hab :)
Bild->zoom

DIese Dinge rauben mir eben nicht den letzten Nerv... mich spornt es mehr an das Unbekannte zu erforschen, da in der Arbeit eher wenig mit Überraschungen zu rechnen ist.

Letzte Konsequenz: Das Ding knattert um 5 Uhr früh los, weckt mich und hat bis nach der Dusche die Titelseite vom Standard runtergenudelt!

Mfg Placebo
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9535
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von zauberkopf »

WAF wurde erfolgreich vom Gerät, das den Esstisch beansprucht abgelenkt, indem ich mir die Haare blau gefärbt hab :)
Ich habe da noch dieses Nachleuchtpigment...
the_placebo
Beiträge: 251
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 07:39
Wohnort: Österreich

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von the_placebo »

zauberkopf hat geschrieben:
WAF wurde erfolgreich vom Gerät, das den Esstisch beansprucht abgelenkt, indem ich mir die Haare blau gefärbt hab :)
Ich habe da noch dieses Nachleuchtpigment...
Ich denk es geht derweil auch ohne

Bild->zoom

aber ich komm eventuell drauf zurück ;)

Mfg Placebo
Benutzeravatar
zauberkopf
Beiträge: 9535
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:33
Wohnort: gefährliches Halbwissen

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von zauberkopf »

Ich dachte ja auch mehr für den "Intimbereich"... *duckundwech*
urmel
Beiträge: 1035
Registriert: Di 22. Apr 2014, 13:47
Wohnort: Karlsruhe & Wittlingen

Re: Die Fernschreiberei

Beitrag von urmel »

zauberkopf hat geschrieben: Ich habe da noch dieses Nachleuchtpigment...
Hrm, kann man das in Haare einbringen? Wäre mal durchaus interessant :mrgreen: ...
Antworten