Schalter bei großen Strömen
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Schalter bei großen Strömen
Moin zusammen,
für ein Uniprojekt soll ich ein Batteriemanagementsystem für ein Elektroauto auslegen, sprich Teile auswählen, Schaltpläne Zeichnen etc.
Überraschend große Probleme bereitet mir der Notausschalter. Eigentlich suche ich nur einen Schalter, der auf ein Signal vom Microcontroller den Strom zwischen Batterie und Motor trennt, bei vielleicht 300A im Normalbetrieb, im Kurzschlussfall dann ein deutlich höherer Strom. Anliegen würde nur eine relativ geringe Spannung von 300V.
Ich bin auf der Suche nach einer sehr "sauberen" Lösung, nur irgendetwas hingebasteltes, was wohl funktionieren würde, aber einer genaueren Betrachtung nicht standhält, hilft mir nicht weiter.
Bisher favorisiere ich das Prinzip, dass ein Trennstift in einer Löschkammer während des Öffnens des Schalters stehen bleibt, und danach mit Federkraft schnell geöffnet wird. So sollte sich nur in der Kammer ein Lichtbogen bilden, der schnell verlischt, der Schalter bleibt geschützt.
Jedoch konnte ich weder nach diesem Verfahren noch nach einem anderen ein Bauteil samt Datenblatt finden, das ohne komplett überdimensioniert zu sein meinen Ansprüchen genügt.
Falls mir jemand einen Tipp geben könnte, wo und wie ich gezielter danach suchen kann, oder ob meine Grundidee über diese Schalterart sinnvoll ist bzw. welche sich besser eignene würde, wäre ich ihm sehr verbunden
Viele Grüße,
Mota
für ein Uniprojekt soll ich ein Batteriemanagementsystem für ein Elektroauto auslegen, sprich Teile auswählen, Schaltpläne Zeichnen etc.
Überraschend große Probleme bereitet mir der Notausschalter. Eigentlich suche ich nur einen Schalter, der auf ein Signal vom Microcontroller den Strom zwischen Batterie und Motor trennt, bei vielleicht 300A im Normalbetrieb, im Kurzschlussfall dann ein deutlich höherer Strom. Anliegen würde nur eine relativ geringe Spannung von 300V.
Ich bin auf der Suche nach einer sehr "sauberen" Lösung, nur irgendetwas hingebasteltes, was wohl funktionieren würde, aber einer genaueren Betrachtung nicht standhält, hilft mir nicht weiter.
Bisher favorisiere ich das Prinzip, dass ein Trennstift in einer Löschkammer während des Öffnens des Schalters stehen bleibt, und danach mit Federkraft schnell geöffnet wird. So sollte sich nur in der Kammer ein Lichtbogen bilden, der schnell verlischt, der Schalter bleibt geschützt.
Jedoch konnte ich weder nach diesem Verfahren noch nach einem anderen ein Bauteil samt Datenblatt finden, das ohne komplett überdimensioniert zu sein meinen Ansprüchen genügt.
Falls mir jemand einen Tipp geben könnte, wo und wie ich gezielter danach suchen kann, oder ob meine Grundidee über diese Schalterart sinnvoll ist bzw. welche sich besser eignene würde, wäre ich ihm sehr verbunden
Viele Grüße,
Mota
Re: Schalter bei großen Strömen
Von der Stange kenne ich so einen Schalter nicht, aber die Aussage "nur 300V" im Zusammenhang mit einer niederimpedanten DC-Quelle wie Batterien ist schon sehr gewagt - genau das ist die Form Strom, die klein, schwarz und hässlich macht
Mit der Löschkammer bist Du ja schon auf dem richtigen Weg.
Mit der Löschkammer bist Du ja schon auf dem richtigen Weg.
Re: Schalter bei großen Strömen
Was spricht gegen Halbleiterrelais/FET etc?
Oder muss es mechanisch sein?
Oder muss es mechanisch sein?
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Re: Schalter bei großen Strömen
soll denn (mehrfach) bei Vollgas werden?
Re: Schalter bei großen Strömen
So weit ich weiß gibts von Siemens Schütze, die Leistungen von 90kW schalten können, meist bezieht sich das dann allerdings auf Wechselspannungen und die Klötze kosten dann auch mal eben 600 euronische Goldrandtaler...
Bei elektrischen Gefährten tut sich ja auch immer die Frage nach Baugröße und Gewicht auf... Solche Ströme kann man mit offenen Leistungsschaltern (Air Circuit Breaker, kurz ACB) ohne Probleme (auch fernausgelöst) schalten, die Dinger gibts für DC bis 4000A bei über 1000V, das sind dann aber große und sauschwere Klötze, die in beim Thema Elektromobilität ziemlich ungeeignet sind...
Bei elektrischen Gefährten tut sich ja auch immer die Frage nach Baugröße und Gewicht auf... Solche Ströme kann man mit offenen Leistungsschaltern (Air Circuit Breaker, kurz ACB) ohne Probleme (auch fernausgelöst) schalten, die Dinger gibts für DC bis 4000A bei über 1000V, das sind dann aber große und sauschwere Klötze, die in beim Thema Elektromobilität ziemlich ungeeignet sind...
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Re: Schalter bei großen Strömen
http://bit.ly/1rPbxmJ
so etwas Zweckentfremden?
so etwas Zweckentfremden?
Re: Schalter bei großen Strömen
Also mechanisch mit Handbetätigung fällt mir da direkt auch nix ein. Aber es gibt ja auch passende Schütze :
Link zu Siemens...
Das ist allerdings ein ganz schöner Ömmel. Mit gebastel ist halt bei Not-Aus auch nicht. Ich denke ja mal dass Ihr da einschlägige Normen einhalten sollt, dann wären da schon "bewährte Bauteile" sinnvoll.
Wie ist das denn beim Automobil, kommt da auch die EN ISO 13849 bzw die Performancelevel zur Anwendung, und wenn ja: welche Leistungsfähigkeit brauch diese Abschaltfunktion?
Link zu Siemens...
Das ist allerdings ein ganz schöner Ömmel. Mit gebastel ist halt bei Not-Aus auch nicht. Ich denke ja mal dass Ihr da einschlägige Normen einhalten sollt, dann wären da schon "bewährte Bauteile" sinnvoll.
Wie ist das denn beim Automobil, kommt da auch die EN ISO 13849 bzw die Performancelevel zur Anwendung, und wenn ja: welche Leistungsfähigkeit brauch diese Abschaltfunktion?
Re: Schalter bei großen Strömen
Fiel mir vorhin noch ein: Vielleicht kann man sich irgendwo in der Schweißtechnik-Ecke bedienen? Ich hab schon Geräte benutzt, die fast 400A Schweißstrom raustun konnten, die haben beim Einschalten immer vernehmlich gerappelt, ich bezweifle allerdings, dass dort der Schweißstrom selbst direkt geschaltet wurde...
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Re: Schalter bei großen Strömen
Da war doch mehrfach und erst neulich etwas in der Elektronikpraxis, krame ich mal mit Google: http://www.elektronikpraxis.vogel.de/re ... ndex3.htmlMota hat geschrieben:für ein Uniprojekt soll ich ein Batteriemanagementsystem für ein Elektroauto auslegen, sprich Teile auswählen,
Hier solltest Du mal eine gründliche Runde lesen und z.B. das finden "Für Hauptrelais kommen Brückenkontakte in hermetisch gedichteten Lösch-Kammern zum Einsatz, die eine Gas-Druckfüllung enthalten (Wasserstoff oder Stickstoff). Zusätzlich drängen die Felder von Lösch-Magneten die Lichtbögen aus dem Bereich der sich öffnenden Kontakte."
http://www.te.com/commerce/DocumentDeli ... F1618002-7
Auf den ersten Blick würde ich also sagen, kann man fertig kaufen!
Re: Schalter bei großen Strömen
Nabend die Damen.
Über solche Ströme lacht ein DC-Leistungsschalter, diese sind von den größeren Herstellern (Eaton, Siemens, ABB, GE) auch schon problemlos verfügbar.
Ich würde mich bei Eaton in der NZM-Serie umschauen.
Soll dieses Projekt auch umgesetzt werden, oder ein reiner Papiertiger werden?
Über solche Ströme lacht ein DC-Leistungsschalter, diese sind von den größeren Herstellern (Eaton, Siemens, ABB, GE) auch schon problemlos verfügbar.
Ich würde mich bei Eaton in der NZM-Serie umschauen.
Soll dieses Projekt auch umgesetzt werden, oder ein reiner Papiertiger werden?
Re: Schalter bei großen Strömen
Bei den alten R3nault electrique ist das Trennrelais ein bisschen blöd angebracht sodass es ab und an mal durch Feuchtigkeit kaputtgeht. Deshalb habe ich die schon paarmal getauscht.
Wenn ich mich nicht irre kann das Ding 400V und um die 500A.
Gibts ganz normal als Ersatzteil bei Rönoh. Kostet irgendwas um die 150Euro.
Wird mit 12V angesteuert.
Wenn ich mich nicht irre kann das Ding 400V und um die 500A.
Gibts ganz normal als Ersatzteil bei Rönoh. Kostet irgendwas um die 150Euro.
Wird mit 12V angesteuert.
Re: Schalter bei großen Strömen
Wenns nur für einen Notfall gedacht ist: in manchen Autos sind absprengbare Batteriepole verbaut. Gibts fertig -> danach Guhgeln.
Re: Schalter bei großen Strömen
Naaa, Vorsicht.
Kurzschlussfall, gerade mit solchen potenten Batterien, ist schon eine Extreme. Ein einfacher "Batterietrennschalter" bei Kurzschluss aufzureißen... hat wohl keinen Effekt. Der Lichtbogen brennt lustig weiter, brennt dir deinen Schalter kaputt und im schlimmsten Fall den Rest vom Fahrzeug.
Ich weiß auch nicht... Wenn es nur um "Not-Aus" geht, muss man den Schalter ja nur auf Nennstrom ausgelegt sein.
Für Kurzschluss lässt sich ja eine passende Schmelzsicherung verbauen.
Einen Leistungsschalter musst du auch entsprechend auslösen, wenn er dieses nicht von selbst tut.
Kurzschlussfall, gerade mit solchen potenten Batterien, ist schon eine Extreme. Ein einfacher "Batterietrennschalter" bei Kurzschluss aufzureißen... hat wohl keinen Effekt. Der Lichtbogen brennt lustig weiter, brennt dir deinen Schalter kaputt und im schlimmsten Fall den Rest vom Fahrzeug.
Ich weiß auch nicht... Wenn es nur um "Not-Aus" geht, muss man den Schalter ja nur auf Nennstrom ausgelegt sein.
Für Kurzschluss lässt sich ja eine passende Schmelzsicherung verbauen.
Einen Leistungsschalter musst du auch entsprechend auslösen, wenn er dieses nicht von selbst tut.
Re: Schalter bei großen Strömen
Ich werfe mal ein Lastabwurfschalter in den Raum.
Die Dinger sind in der Lage ein großes BHKW (150 kW) unter Volldamp im Fehlerfall vom Netz nehmen.
Die Dinger sind in der Lage ein großes BHKW (150 kW) unter Volldamp im Fehlerfall vom Netz nehmen.
Re: Schalter bei großen Strömen
Also in Straßen-/Stadt-/U-/Alt-S-Bahnen werden ganz andere Gleichströme abgeschaltet und diese Schalter arbeiten auch im Kurzschlußfall noch sicher. Das Problem ist ansich seit 100 Jahren (wenn auch mit massivstem Materialeinsatz) gelöst.
In E-Autos würde ich aber lieber alle paar Zellen ein mehr oder weniger normales Relais verbauen (idealerweise alle 48V), so dass es nach dem Abschalten tatsächlich NIRGENDWO in der Karre noch gefährliche Spannungen gibt.
Wenn man eine Schaltvorrichtung pro Zelle verwendet (dann geht das ziemlich gut mit handlichen MOSFETs), kann man damit sogar noch das Batteriemanagement erledigen (So macht das m.W. der Tesla Roadster - ich muss die mal verklagen, weil wir die idee vor Markteinführung desselben bereits in der WG bei ein paar Pullen Paulaner erdacht haben...)
In E-Autos würde ich aber lieber alle paar Zellen ein mehr oder weniger normales Relais verbauen (idealerweise alle 48V), so dass es nach dem Abschalten tatsächlich NIRGENDWO in der Karre noch gefährliche Spannungen gibt.
Wenn man eine Schaltvorrichtung pro Zelle verwendet (dann geht das ziemlich gut mit handlichen MOSFETs), kann man damit sogar noch das Batteriemanagement erledigen (So macht das m.W. der Tesla Roadster - ich muss die mal verklagen, weil wir die idee vor Markteinführung desselben bereits in der WG bei ein paar Pullen Paulaner erdacht haben...)
Re: Schalter bei großen Strömen
Der Scheiß kommt zunehmend Serienmäßig. Bedeutet aber auch, dass Du nach einem Bums die Karre nicht mehr starten kannst...Toni hat geschrieben:Wenns nur für einen Notfall gedacht ist: in manchen Autos sind absprengbare Batteriepole verbaut. Gibts fertig -> danach Guhgeln.
Schütze gibts auch von Schaltbau und Albright. Letztere sind mit 200A und 48V gar nicht mal so teuer. Bei uns sind letztens etliche davon rausgeflogen nur weil der Hilfskontakt Spacken machten. Die Hauptkontakte waren noch wie neu.
Welche mit 120A und 24V Spulenspannung fallen öfters mal an.
bastl_r
Re: Schalter bei großen Strömen
Danke für die vielen schnellen Antworten.
@Shaun: Ja, bin auch nicht traurig drumm, dass ich mit der realisierung nichts zu tun haben werde
@Maxi: Sollte schon meachnisch sein.
@derrdaniel: Ja, der Notaus soll die Fahreigenschaften nicht einschränken, außer, wenn er vom Mikrocontroller das Signal bekommt, dass etwas nicht stimmt. Tempo/Leistungslimitierung unter den Nennwerten wäre schlecht.
@Lukas94: Wie du selbst sagst wären beide Vorschläge nicht unbeding erste Wahl. Falls sonst nichts gehen sollte, werde ich mir die aber wohl noch genauer anschauen müssen.
@Chemnitzsurfer: Von der Grundidee hört sich das super an. Nur was pasiert bei nem Kurzschluss? Ausprobieren, ob 450A ausreichen, ist riskant...
@dkeipp: Hören leider auch zu früh auf, nen Not-Aus, der im richtigen Notfall festschweißt ( ist das, was ich mir vorstelle, keine Ahnung ob er nicht einfach "nur" schwarz wird und trotzdem trennt)...
@Profipruckel: Top, nach erstem durchlesen genau das, was ich brauche. Schreibe ich gleich noch einen seperaten Post zu.
@Henning: Klingt auch nicht schlecht. Ob das Projekt genau so umgesetzt wird, wie wir es einreichen, wage ich zu bezweifeln. Denke aber, dass einige Ideen übernommen werden.
@Shaun: Ja, bin auch nicht traurig drumm, dass ich mit der realisierung nichts zu tun haben werde
@Maxi: Sollte schon meachnisch sein.
@derrdaniel: Ja, der Notaus soll die Fahreigenschaften nicht einschränken, außer, wenn er vom Mikrocontroller das Signal bekommt, dass etwas nicht stimmt. Tempo/Leistungslimitierung unter den Nennwerten wäre schlecht.
@Lukas94: Wie du selbst sagst wären beide Vorschläge nicht unbeding erste Wahl. Falls sonst nichts gehen sollte, werde ich mir die aber wohl noch genauer anschauen müssen.
@Chemnitzsurfer: Von der Grundidee hört sich das super an. Nur was pasiert bei nem Kurzschluss? Ausprobieren, ob 450A ausreichen, ist riskant...
@dkeipp: Hören leider auch zu früh auf, nen Not-Aus, der im richtigen Notfall festschweißt ( ist das, was ich mir vorstelle, keine Ahnung ob er nicht einfach "nur" schwarz wird und trotzdem trennt)...
@Profipruckel: Top, nach erstem durchlesen genau das, was ich brauche. Schreibe ich gleich noch einen seperaten Post zu.
@Henning: Klingt auch nicht schlecht. Ob das Projekt genau so umgesetzt wird, wie wir es einreichen, wage ich zu bezweifeln. Denke aber, dass einige Ideen übernommen werden.
Re: Schalter bei großen Strömen
Bin leider erst Mittwoch wieder bei der Arbeit, dann schaue ich dort mal nach mit welchen Schützen unsere großen Gleichstromantriebe (>200kW) geschaltet werden.
- Chemnitzsurfer
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Re: Schalter bei großen Strömen
Du kannst ja direkt bei der Batterie noch eine NH Lastrenner einplanen.
NHs gibt es auch für Messwandler mit 2fachen Auslösestrom. Vll. findet sich ja ein Händler der welche mit 350A auf Lager hat
Müsste Klasse
gPV (für DC ausgelegt, eigentlich für Solaranlagen gedacht)
gB (Kurzschlussflink für Bergbau) oder
gR (Halbleiterschutz superflink)
oder der $iemens Typ (https://mall.industry.siemens.com/mall/ ... /3NE1331-0 )
http://www.amazon.de/dp/B001ZFO2Q2
http://www.ebay.com/itm/Siemens-SITOR-3 ... 1047201526
oder ( https://mall.industry.siemens.com/mall/ ... 1234-3KK20 )
NHs gibt es auch für Messwandler mit 2fachen Auslösestrom. Vll. findet sich ja ein Händler der welche mit 350A auf Lager hat
Müsste Klasse
gPV (für DC ausgelegt, eigentlich für Solaranlagen gedacht)
gB (Kurzschlussflink für Bergbau) oder
gR (Halbleiterschutz superflink)
oder der $iemens Typ (https://mall.industry.siemens.com/mall/ ... /3NE1331-0 )
http://www.amazon.de/dp/B001ZFO2Q2
http://www.ebay.com/itm/Siemens-SITOR-3 ... 1047201526
oder ( https://mall.industry.siemens.com/mall/ ... 1234-3KK20 )
Re: Schalter bei großen Strömen
Das von Profipruckel vorgeschlagene Verfahren über Relais erfüllt so weit ich das sehen kann alles, was ich brauche. Das grobe Schaltbild sieht Top aus.
http://images.vogel.de/vogelonline/bdb/ ... eimage.jpg
Aber was davon ist bei dem EV200 alles dabei? Das ist doch nur ein einzelnes der dargestellten Hauptrelais, oder? Sprich für das Hauptrelais 1 brauche ich ein zusätzliches Vorladerelais samt Widerstand, und für den Rückfluss zum Akku noch ein weiteres EV200?
Oder ist das Vorladerelais integriert? Laut Datenblatt "kann" es ja schon alles, was ich brauche (Standardmäßig 500A trennen, notfalls im Kurzschluss bis 2000A trennen)...
http://images.vogel.de/vogelonline/bdb/ ... eimage.jpg
Aber was davon ist bei dem EV200 alles dabei? Das ist doch nur ein einzelnes der dargestellten Hauptrelais, oder? Sprich für das Hauptrelais 1 brauche ich ein zusätzliches Vorladerelais samt Widerstand, und für den Rückfluss zum Akku noch ein weiteres EV200?
Oder ist das Vorladerelais integriert? Laut Datenblatt "kann" es ja schon alles, was ich brauche (Standardmäßig 500A trennen, notfalls im Kurzschluss bis 2000A trennen)...
Re: Schalter bei großen Strömen
Also wenn in dem Auto ein Störlichtbogen auftritt (das kann bei solchen potenten Batterien schonmal passieren), dann kann man nicht einfach abschalten, weil der Leistungsschalter durch den munter weiterbrennenden Lichtbogen nicht schnell genug abschalten kann und dir die Karre bis dahin schon lichterloh in Flammen steht. Gängige Praxis (zumindest bei Mittelspannungsanlagen) ist da wohl automatisch beim detektieren des Lichtbogens einen Kurzschließer (großes stück kupfer mit feder vorgespannt) auf die sammelschiene zu haun, der den Lichtbogen löscht und dann erst mit was potentem abzuschalten... Aber ich weiß nicht, ob dir das jetzt so direkt weiterhilft.
- Bastelbruder
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Re: Schalter bei großen Strömen
Bei Akkus schaltet man zu jeder Teilbatterie (z.B. 12V) einen Schalter in Reihe und außenrum parallel eine Diode. Dann braucht der Schalter (MOSFET) keine Killervolts mit eventuellen Lichtbögen beherrschen, sondern eben bloß 12V. Da gibt es keine Dauerbrenner.
Überdies hilft die Induktivität der ganzen Anordnung beim Abschalten, weil der Strom doch geordnete Anstiegszeiten hat. Der Überstrom muß bloß rechtzeitig detektiert werden bevor er irgendwann allein durch den ohmschen Widerstand begrenzt wird.
Überdies hilft die Induktivität der ganzen Anordnung beim Abschalten, weil der Strom doch geordnete Anstiegszeiten hat. Der Überstrom muß bloß rechtzeitig detektiert werden bevor er irgendwann allein durch den ohmschen Widerstand begrenzt wird.
Re: Schalter bei großen Strömen
Also, Störlichtbogenschutzsysteme sind mir nur aus der Niederspannung bekannt. In der Mittelspannung und aufwärts gibt es andere Möglichkeiten. Aber gut. Was soll denn hier mit einem entsprechenden System passieren? Es schaltet auch nichts ab, wenn du einen Schraubenschlüssel auf eine Autobatterie legst...ludwig hat geschrieben:Also wenn in dem Auto ein Störlichtbogen auftritt (das kann bei solchen potenten Batterien schonmal passieren), dann kann man nicht einfach abschalten, weil der Leistungsschalter durch den munter weiterbrennenden Lichtbogen nicht schnell genug abschalten kann und dir die Karre bis dahin schon lichterloh in Flammen steht. Gängige Praxis (zumindest bei Mittelspannungsanlagen) ist da wohl automatisch beim detektieren des Lichtbogens einen Kurzschließer (großes stück kupfer mit feder vorgespannt) auf die sammelschiene zu haun, der den Lichtbogen löscht und dann erst mit was potentem abzuschalten... Aber ich weiß nicht, ob dir das jetzt so direkt weiterhilft.
Edit: Gesucht, und auch prompt etwas gefunden. Thyristoren als Kurzschließer: http://www.koehl.eu/produkte/energie/safeenergy/part/
Der TE sollte sich bitte noch einmal zurückmelden. Einen "Not-Aus-Schalter" zu verbauen ist an sich ja keine blöde Idee. Nur eben nicht mit dem Hintergedanken, dass dieser einen Kurzschluss abschalten soll - das wird kaum etwas. Der Schalter muss so ausgelegt sein, dass er einen Kurzschlussstrom tragen kann, ohne sich zu zerlegen, der eigentliche Kurzschlussstrom muss aber durch geeignete Maßnahmen begrenzt und abgeschaltet werden, hier bietet sich einfach eine Schmelzsicherung an, die im gewünschten Bereich um die 315A (Zur Not bis 1200A) auch problemlos verfügbar sind.
Verkabelung zwischen den Zellen bis zur Sicherung in kurzschlussfester Leitung (NSGAFÖU) je nach Nennstrom - bei diesen kurzen Längen und angenommen 300A also 50...70mm² minimum, also 95².
Re: Schalter bei großen Strömen
Moin,
Ich würde auf Halbleiter gehen.
Ein Rudel niederohmige FETs und ein durchdachtes Layout.
In meinen Augen sicherer als jede Mechanik.
Grüße
Ich würde auf Halbleiter gehen.
Ein Rudel niederohmige FETs und ein durchdachtes Layout.
In meinen Augen sicherer als jede Mechanik.
Grüße
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Re: Schalter bei großen Strömen
Mota, das ist nicht mein Arbeitsbereich. Ich konnte mich entsinnen, dazu etwas gelesen zu haben und habe es nachgesucht - eine weitere Beratung kann ich nicht liefern.Mota hat geschrieben:Das von Profipruckel vorgeschlagene Verfahren über Relais erfüllt so weit ich das sehen kann alles, was ich brauche. Das grobe Schaltbild sieht Top aus.
http://images.vogel.de/vogelonline/bdb/ ... eimage.jpg
Aber was davon ist bei dem EV200 alles dabei? Das ist doch nur ein einzelnes der dargestellten Hauptrelais ...
Ich denke, dass Du von Tyco (und den anderen hier benannten Firmen) gerne einen Berater ins Haus bekommst, nimm Kontakt auf! Wenn Du das "Uniprojekt" glaubhaft verkaufst und Testergebnisse zusagst, sollte es mit dem Teufel zugehen, wenn die nicht sogar Testmuster stellen.
Re: Schalter bei großen Strömen
So, ich habe das jetzt mit den Tyco Relais (EV200) aufgebaut. Vielen Dank dafür!
Zwei Hauptrelais und ein Vorladerelais, angesteuert über einen Mikrocontroller, dazu eine Schmelzsicherung mit 400A. Müsste eigentlich ein Schuh draus werden
Zwei Hauptrelais und ein Vorladerelais, angesteuert über einen Mikrocontroller, dazu eine Schmelzsicherung mit 400A. Müsste eigentlich ein Schuh draus werden
Re: Schalter bei großen Strömen
Nur mal so mit Paint ins Unreine gezeichnet, falls wer nen groben Überblick haben will, wie es mal aussehen kann.
Schwarz ist der GLV (Grounded Low Voltage) Pfad, Lila der High Voltage Pfad.
Re: Schalter bei großen Strömen
Links der Mikrocontroller ist der AT90CAN128.
Als Transistor wollte ich einen Bipolar normal sperrend nehmen, was für nen Modell ist denn in der Praxis dafür am sinnvollsten?Die BD-Serie? Das Relais hat einen Einschaltstrom von 3,8A, danach 0,13A.
http://www.reichelt.de/BD-Transistoren/ ... &OFFSET=16&
Nach Onlineanleitung ( sowas lernt man im Studium ja nicht...) berechne ich den Vorwiderstand wie folgt: I_Basis=I_C/(h_fe/5)=4A/(750/5)=0,02667A. Habe durch 5 geteilt, um Sättigung zu simulieren.
U_E sind 5V? Dann sollte R_B=(5V-0,7V)/0,02667A=161,22 Ohm sein?
Als Transistor wollte ich einen Bipolar normal sperrend nehmen, was für nen Modell ist denn in der Praxis dafür am sinnvollsten?Die BD-Serie? Das Relais hat einen Einschaltstrom von 3,8A, danach 0,13A.
http://www.reichelt.de/BD-Transistoren/ ... &OFFSET=16&
Nach Onlineanleitung ( sowas lernt man im Studium ja nicht...) berechne ich den Vorwiderstand wie folgt: I_Basis=I_C/(h_fe/5)=4A/(750/5)=0,02667A. Habe durch 5 geteilt, um Sättigung zu simulieren.
U_E sind 5V? Dann sollte R_B=(5V-0,7V)/0,02667A=161,22 Ohm sein?
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Re: Schalter bei großen Strömen
Aehmmm, sicherheitskritische Abschaltung und Mikrocontroller - bei mir weckt das Unbehagen.Mota hat geschrieben:... angesteuert über einen Mikrocontroller ..
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Re: Schalter bei großen Strömen
Das ist ein Darlington, würde ich aus dem Bauch heraus auch wählen.Mota hat geschrieben:Als Transistor wollte ich einen Bipolar normal sperrend nehmen,...
http://www.reichelt.de/BD-Transistoren/ ... &OFFSET=16&
Du bekommst gute 20 mA Basisstrom ((5V-1,4V)/160 Ohm), kann der uC den liefern? Ich schwanke etwas, ob das theoretisch sauber ist: Die Verstärkung von 750 hat der BD679 bei 2 Volt UCE, im Schaltbetrieb sind aber 0 V angestrebt, mit abnehmender UCE sinkt die Verstärkung bei jedem Transistor erheblich ab. Besorge Dir vollständige Daten und schaue auf den Schaltbetrieb - wenn das blöd kommt, kannst' Dich da noch auf eine Verstärkung von 100..200 verlassenNach Onlineanleitung ( sowas lernt man im Studium ja nicht...) berechne ich den Vorwiderstand wie folgt: I_Basis=I_C/(h_fe/5)=4A/(750/5)=0,02667A. Habe durch 5 geteilt, um Sättigung zu simulieren.
U_E sind 5V? Dann sollte R_B=(5V-0,7V)/0,02667A=161,22 Ohm sein?
Was spricht gegen einen Logic Level N-Channel Power MOSFET? Ich werfe jetzt mal als Beispiel RFD14N05L (Fairchild) in den Raum, weil ich diese in meinem Bastelbestand habe.
Re: Schalter bei großen Strömen
Die 20mA Basisstrom kann der uC Problemlos liefern, ist an sonsten auch nicht viel drann, was über den uC und nicht über Vcc gespeist wird.
Gegen den Logic Level N-Channel Power MOSFET hat bisher gesprochen, dass ich keine Ahnung hatte, dass man den für sowas nehmen kann. Ansteuerung mit meinem sollte aber auch problemlos funktionieren
Alle anderen Funktionen meines BMS habe ich auch fertig, das einzige, was mir noch fehlt, bis ich richtig zufrieden bin, sind Accumulator Isolation Relays, also Schalter, die im Wartungsbetrieb lastlos schalten, um zu verhindern, dass Spannungen größer 120V im Fahrzeug vorliegen. Ich habe im Betrieb also den gesamten Strom durch meine Relais, allerdings schalten sie nie, wenn Strom fließt...also müsste ich doch deutlich günstigere und kleinere nehmen können?! Spannungen fallen ja auch nicht wirklich an ihnen ab. Trotzdem finde ich da nur irgendwelche dicken Brummer >90€. Transistoren darf ich dafür nach Vorgabe nicht nehmen. Wenn jemand ne Idee hat, wäre ich wirklich glücklich
Gegen den Logic Level N-Channel Power MOSFET hat bisher gesprochen, dass ich keine Ahnung hatte, dass man den für sowas nehmen kann. Ansteuerung mit meinem sollte aber auch problemlos funktionieren
Alle anderen Funktionen meines BMS habe ich auch fertig, das einzige, was mir noch fehlt, bis ich richtig zufrieden bin, sind Accumulator Isolation Relays, also Schalter, die im Wartungsbetrieb lastlos schalten, um zu verhindern, dass Spannungen größer 120V im Fahrzeug vorliegen. Ich habe im Betrieb also den gesamten Strom durch meine Relais, allerdings schalten sie nie, wenn Strom fließt...also müsste ich doch deutlich günstigere und kleinere nehmen können?! Spannungen fallen ja auch nicht wirklich an ihnen ab. Trotzdem finde ich da nur irgendwelche dicken Brummer >90€. Transistoren darf ich dafür nach Vorgabe nicht nehmen. Wenn jemand ne Idee hat, wäre ich wirklich glücklich