Ich habe mich heutig mal wieder riesig gefreut, dass man bei uns auf dem Recyclinghof alles mitnehmen kann, was man haben mag. Ganz offiziell.
Die größte Schwierigkeit für mich ist, zu widerstehen und nicht den Kofferraum mit mehr Elektroschrott vollzuladen, als ich hingekommen bin. Ich denke, das kennt ihr.
Habe heute einen Stereoanlagen-Verstärker und einige 450V 4700µF-Hochstromelkos mitgenommen (Größenordnung: Coladose).
Ich bin froh, dass es hier aufm Land diese extrem kommerzialisierten Großstadt-Recyclinghöfe nicht gibt, von denen ich hier immer wieder mit Schrecken höre. Wenn man da nur dran denkt, etwas mitzunehmen, steht man schon mit einem Fuß im Knast.
Hier sind auch immer ein oder ein paar Tschechen da (die Grenze ist nicht weit), die scheinbar davon leben, brauchbare Sachen mitzunehmen. Das wird wohl auch von der Stadt geduldet. Da haben sie wahrscheinlich Mitleid und gönnen denen die paar Euro, die z.B. die Flohmarktsachen und der Metallschrott wert ist.
War heute nett zu sehen, als der Recyclinghofwärter (da gibts nur einen - zur Vorstellung der Größenordnung des Hofes) dem Tschechen über den Platz zuruft: "Schau mal her, kannst Du das brauchen?". Dieses "Das ist doch zu schade zum Wegwerfen" ist hier eigentlich recht verbreitet. Da freuen sich die Wärter selber, wenn sie wissen, dass das Zeug nicht geschreddert und vernichtet wird. Kommt vielleicht daher, dass es hier in der Region früher eher arm zugegangen ist. Zur Zeit des eisernen Vorhangs war es wohl auch nicht viel besser, so am "Ende der Welt".