Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Der chaotische Hauptfaden

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Wurstmensch
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Wurstmensch »

mmmh...macht doch schon was aus in welchem Bereich der B-H Kennlinie sich die Flussdichte (Saitenbewegung) sich ändert. Je dichter an der Sättigungsgrenze, desto verzerrter und geringer die Auswirkungen. :?:

Und hier was zur vernickelten Oberfläche des Magneten:
www.diy-audio.narod.ru/litr/FaradayRing ... edance.pdf
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Ich sehe das Sättigungsproblem ehrlich gesagt nicht, weil sich in dem gegebenen magentischen Kreis noch ein riesiger Luftspalt befindet. Da müsste der Neodymmagnet quasi übereisenhafte Fähigkeiten besitzen. Wenn die Kerne jetzt nahezu geschlossen wären, sähe das Ganze schon wieder anders aus...
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Bastelbruder
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Bastelbruder »

Ja, wenn um den Magnet eine Kurzschlußwindung besteht, wird die Impulswiedergabe eines dynamischen Lautsprechers etwas besser. Oder auch die Regelzeitkonstante des Kopfantriebs einer "Harddisk". Der Trick besteht in der Minimierung der Streuinduktivität durch Kurzschließen der Wirbelströme im Magnet. Da war doch ...

Aber beim Saiten-Tonabnehmer ist das nicht ganz so prickelnd obwohl - Hat schonmal jemand probiert die in der Saite induzierte Spannung zu verstärken?
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Aufgrund der losen Kopplung behaupte ich, dass der Einfluß einer Kurzschlußwindung auf dem Magneten marginal ist (Wenn er überhaupt existiert, und das Material nicht eh hemmungslos in Sättigung ist).

Ich habe mich ja bisher nur für 4saitige bogenbetätigte Kompakteierschneider am Tonabnehmerbau versucht. Dort zeigte sich, dass auch eine M3 einen durchaus akzeptablen Kern darstellt. Magnete habe ich allerdings wegoptimiert und durch dosiert und gut geglättete Gleichbestromung der Spulen ersetzt.
Problematisch wurde am Ende nur, dass die für klanglich gut befundenen "Stahlsaitensätze" eine Aluminiumsaite enthalten...
Wurstmensch
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Wurstmensch »

Sehr interessant. Mir ist aufgefallen, dass Eisenpolschuhe von Gitarrentonabnehmern auch vernickelt sein können und der Polschuh an sich ja schon ordentlich Wirbelströme hat.
Bei dem Sättigungsproblem stehe ich etwas auf dem Schlauch. Ich dachte Nd Magnete haben zum Teil auch ohne Rückschluss so hohe Flussdichten quasi durch sich selbst (Streuung).
sysconsol
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von sysconsol »

ferdimh hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 22:21 Problematisch wurde am Ende nur, dass die für klanglich gut befundenen "Stahlsaitensätze" eine Aluminiumsaite enthalten...
Mein erster Gedanke dazu: HF.
Ob das funktioniert?

Strom durch die Saite dürfte zu viel konstruktiven Aufwand am Instrument bedeuten. Vor allem dann, wenn es nicht das eigene ist.
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Bastelbruder
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Bastelbruder »

Strom durch die Saite dürfte zu viel konstruktiven Aufwand am Instrument bedeuten. Vor allem dann, wenn es nicht das eigene ist.
Das ist gaanz einfach! irgendwo in der Tube ist doch so ein Inder, der das mit wachsender Begeisterung vorführt. :lol:
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RMK
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von RMK »

Bastelbruder hat geschrieben: Di 1. Dez 2020, 08:57
Strom durch die Saite dürfte zu viel konstruktiven Aufwand am Instrument bedeuten. Vor allem dann, wenn es nicht das eigene ist.
Das ist gaanz einfach! irgendwo in der Tube ist doch so ein Inder, der das mit wachsender Begeisterung vorführt. :lol:
Du meinst den Kerl mit der Monobraue? :)
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Mein erster Gedanke dazu: HF.
Ob das funktioniert?
Schon drüber nachgedacht. Wird demnächst (tm) (planmäßig im Laufe des Jahres 2018) an einem Glockenspiel getestet...
Hier mit der Hoffnung, dass Tonabnehmer + Hall hier halbwegs als Kläranlage taugt...
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

Strom auf die Saiten? Ich verstehe nicht warum, bin aber natürlich dabei! :lol: :lol: :lol: :lol:
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Propeller
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Propeller »

Den Strom dann noch modulieren oder eine leichte Rückkopplung einbauen. Das hat Potential. :lol:
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xoexlepox
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von xoexlepox »

Strom auf die Saiten? Ich verstehe nicht warum, ...
Naja, wenn Strom durch die Saiten fließt, bekommen die ein eigenes Magnetfeld. Und damit sollte sich eine Bewegung (->Induktion) wesentlich einfacher detektieren lassen, als wenn sie "nur" in einem Magnetfeld schwingen.
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Dafür hat die Saite nur eine Windung.
Da müssten schon ein paar Ampere mehr durch...
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Sven
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Sven »

Zu viel Strom darfs auch nicht sein, sonst spielt man damit nur eine einzige elektrische Divebomb :mrgreen:
Gefolgt und Flüchen und Schmerzensschreien des Gitarristen.
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Propeller
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Propeller »

Ich frage mich, was wohl passieren würde, wenn man eine zusätzliche Windung auf den Tonabnehmer brächte und dort direkt Gleichstrom drauf schicken würde. Theoretisch müßte man doch damit (zumindest in einem gewissen Rahmen) die Signalstärke beeinflussen können, oder?
Mal weiter gesponnen: Wenn man dann den Gleichstrom modulieren würde, könnte ich mir vorstellen, daß man damit einen Klang ähnlich eines Leslies erzielen könnte, oder? Oder Rückkoppungseffekte.
Ob es sich lohnt, das mal auszuprobieren?
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Das funktioniert sogar mit der gleichen Wicklung, und bei genug Strom auf der Wicklung kann man sogar den Magneten weglassen.
Und ja, damit lässt sich das Signal modulieren, aber nur im Pegel, nicht in der Klangfarbe.
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sukram
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von sukram »

Bastelbruder hat geschrieben: Di 1. Dez 2020, 08:57
Strom durch die Saite dürfte zu viel konstruktiven Aufwand am Instrument bedeuten. Vor allem dann, wenn es nicht das eigene ist.
Das ist gaanz einfach! irgendwo in der Tube ist doch so ein Inder, der das mit wachsender Begeisterung vorführt. :lol:
Ich glaube, der hat das "BOOM" sogar in seinem Kanalnamen, richtig?

Zum Thema: wenn man jede Saite mit einem eigenen HF Signal befeuert und das Signal aus dem Pickup anschaut, müsste man doch die Träger dort Amplitudenmoduliert wieder bekommen oder?
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Zum Thema: wenn man jede Saite mit einem eigenen HF Signal befeuert und das Signal aus dem Pickup anschaut, müsste man doch die Träger dort Amplitudenmoduliert wieder bekommen oder?
Wenn man "HF" in einem Rahmen wählt, der im MIttelwellenbereich liegt, ja.
Ansonsten müsste man mithilfe eines Metallhalses erst mal ein System mit definiertem Wellenwiderstand und Abschlusswiderständen am anderen Ende herstellen.
Überhaupt dürfte beim 08/15 Elektroeierschneider der Steg aus Metall sein - schon um die Saiten definiert zu erden.
Nello
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Nello »

ferdimh hat geschrieben: Do 3. Dez 2020, 16:51 Überhaupt dürfte beim 08/15 Elektroeierschneider der Steg aus Metall sein - schon um die Saiten definiert zu erden.
Das ist mir neu. Steg aus Stahl, ja. Aber eine Verbindung auf Masse hab ich noch nie gesehen. Wäre z.B. bei einer Archtop auch schwer zu realisieren, weil der Steg bei vielen Modellen nur durch den Saitenzug fixiert wird.
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sukram
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von sukram »

Bei E-Gitarren für die "härteren" Spielarten ist ein Masseverbundener Steg Pflicht! Eigentlich immer, sobald Verzerrer zum Einsatz kommen, weil man sonst wahlweise Radio, Leuchtstofflampfen oder Oberwellen aus dem Stromnetz hört.

Mir ist es bei den üblichen E-Gitarren (Strat, Tele, LesPaul etc) bisher nicht untergekommen, dass da nicht ein verstohlenes Drähtchen von der Buchse unter dem Saitenhalter verschwand. Aber Hollowbody oder vergleichbare hatte ich auch noch nie in den Fingern...
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

richtig, ohne Masse an den Saiten geht nicht wirklich!
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Später Gast
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Später Gast »

An meiner E-Klampfe hört man am Brummen recht deutlich, ob ich die Finger auf den Saiten habe, oder nicht - fehlt dann diese Entstörungsmaßnahme?

Da will ich eh seit schon immer(tm) mal bei und nach dem rechten sehen.
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

ziemlich sicher ja , leg doch einfach mal was provisorisches
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

Da Frage ich mich jedes mal, woher der Burmm kommt. Kapazitiv? Wenn ja, von wo nach wo?
Und warum Brummt der eine Amp und der andere nicht bei selbiger Klampfe...
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Die Spule vom Tonabnehmer ist hochohmig genug, um auch für kapazitive Störer gut angepasst zu sein.
Aus technischer Sicht wäre es zweckmäßig, die Spule niederohmig auszuführen, und mit einem folgenden Übertrager an die hohe Eingangsimpedanz des Röhrenverstärkers anzupassen - so wie man es quasi schon immer bei Mikrofonen macht.
Dummerweise ist die totale Fehlkonstruktion, die der typische Gitarrentonabnehmer aus sensortechnischer Sicht ist, gerade durch seine Fehler klangformend.
Weiterhin koppelt in der Regel (beim Single-Coil) der Netztrafo des Verstärkers in den Tonabnehmer ein.
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

So weit ich weiß gab es sogar Gitarren mit Übertrager. Und natürlich gibt es niederohmige Schaltungen denen man eine Resonanzspitze wählbar verpassen kann, gar nicht doof, braucht aber halt eine Batterie..

Was mich wirklich mal interessieren würde: das ganze Prinzip geht ja glaube ich auf Les Paul zurück (?) war das damals wirklich alles nur ein krasser Anpassungsfehler oder haben die sich dabei was gedacht?
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Die hochohmigen Konstruktionen waren in der Anfangszeit der Elektroakustik überall in Mode und erst einmal auch keine Fehlanpassung. Gute Übertrager sind teuer und Röhreneingänge sind nunmal hochohmig. Gerade frühe Konstrukte hatten noch relativ hohe Brummspannungen. Tonabnehmer mit Einzelspule pro Saite dürften einfach zu teuer gewesen sein.

Die ersten Tonabnehmer kommen aus einer Zeit, wo man noch sehr viel experimentiert hat, und die Frage "wie reproduziere ich die Saitenschwingung möglichst exakt" noch nicht gestellt wurde. Die Erkenntnis, dass eine exakte Reproduktion gar kein erstrebenswertes Ziel ist, dürfte dann aber auch relativ schnell gekommen sein. Und als man sich einmal daran gewöhnt hatte, ist es halt so geblieben.
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

Interessant! Hochohmig ist halt ein recht dehnbarer Begriff. Ich musste mal einen Rellog Tonabnehmer zerlegen: https://www.stabil-berlin.de/rellog.html
der hat eine wirklich kleine Wicklung, misst sich mit 2K was nicht viel aussagt - aber da der Draht 0.08 ist kommt da nicht so viel zusammen, wie sonst - es ist einfach kein Platz da. Die Dinger klingen schön (und die Leute bezahlen zu viel Geld dafür) - aber halt auch echt leise..

Ist aber ein gutes Beispiel - eigentlich ALLES falsch gemacht :roll:
Nello
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Nello »

Was ich in diesem Zusammenhang wirklich rätselhaft finde: Wie haben Gibson und Fender es eigentlich fertiggebracht, ihr Zeug nicht erst über die Jahre noch zu verbessern, sondern es GLEICH richtig zu machen? Es gab doch kein Vorbild.

Jenseits von allem Hype, und selbst wenn man alle anderen Aspekte (wie länger abgelagertes Holz) weglässt, sind die elektrischen Gitarren der 50er und 60er Jahre klanglich unerreicht - und das ist wirklich keine Einbildung. Alle strecken sich danach, bauen, basteln und Vodoo. Aber einfach nur eine Kopie eines alten Tonabnehmers kriegt keiner hin. Obwohl es an sich keine Geheimnisse gibt. Außer einem.

Wer hat den Alten damals gesagt, wie sie es machen müssen? Warum haben sie es VON ANFANG AN perfekt hingekriegt? Und warum kann man das nicht einfach wiederholen?
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Bastelbruder
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Bastelbruder »

Vielleicht liegt es daran daß es noch keine Neodym-Magnete gab?
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

hier zur Geschichte: https://www.youtube.com/watch?v=-A4iZ8R4o7U ich bin mir unsicher, ob Les Paul wirklich der erste war - aber der erste der nach etlichen Bemühungen Erfolg hatte.

Das heute keine guten Tonabnehmer mehr gebaut werden konnen , halte ich für ein Gerücht! Es stimmt schon, hatte wahrscheinlich mit der "Verbesserung" der Magnete zu tun - das Problem ist aber doch erkannt.
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Wer hat den Alten damals gesagt, wie sie es machen müssen? Warum haben sie es VON ANFANG AN perfekt hingekriegt? Und warum kann man das nicht einfach wiederholen?
Versuche zu elektrischen Gitarren sind deutlich älter. Die Notwendigkeit, die beiden in der damals modernen Musik verbliebenen Saiteninstrumente zu verstärken, gab es schon zur Big-Band-Zeit in den späten 20er Jahren, wo die Konstruktion der schwingenden Saite, die eine hohe Güte haben musste, um punktuell angestoßen zu werden und weiter zu schwingen, aber gleichzeitig möglichst viel Energie abgeben sollte (Finde den Widerspruch!), gegenüber einer Horde von Leuten mit vom Militär optimierten Dauerstrichlärmquellen, die durch ein Horn auch noch viel besser an die Luft angepasst waren als so ein Holzkasten.
Fender und Konsorten konnten also durchaus auf einige Erfahrungen zurückgreifen.

Zum Thema "von Anfang an": Die Fender Telecaster war garnicht mal so geil, es musste erst die Stratocaster werden... Auch die Fenderschen Verstärker brauchten einige Iterationen, und funktionierten nicht immer für das Instrument, für das sie gebaut wurden.
Auch: Was man bei den "alten Kisten" nicht vergessen darf: Die Musik wurde an das Instrument angepasst. Die Kisten hatten genug Fehler, um Charakter zu haben, und der Rest wurde drumrum gebaut. Es hat einen Grund, dass Chuck Berry eine Gibson spielt, und Jimi Hendrix eine Stratocaster.
Ebenso hat es einen Grund, dass sich der Mesa/Boogie genau bei Carlos Santana wiederfindet. Was einzeln gespielt - meiner Meinung nach - total scheiße klingt, passt am Ende wieder in die entsprechende Musik rein.
Gerade die Fendergitarren wurden in industriellen Maßstäben produziert. Wir kennen die Leute, die damit erfolgreich waren, um diese Dinger etwas musikalisch sinnvolles zu bauen. Die Tausenden von Musikern, die als mittelmäßige Gitarrenschrubber auf so nem Ding von Gig zu Gig getourt sind, um mehr schlecht als recht als Akkordgerüst für irgendeine Tanzkapelle zu dienen, kennen wir nicht.

Und jetzt vergleichen wir irgendeine neue Konstruktion nicht mit dem 1960er Tanzmucker, sondern mit Chuck Berry und Konsorten. Das System "Musiker + Verstärker + Gitarre + Musik" erscheint perfekt, und wir werten es als einen Erfolg von "Verstärker + Gitarre" und vergleichen unser System "Musiker + Verstärker + Gitarre + Musik" mit einem damals Erfolgreichen, schon weil wir es kennen.

Ähnliche Effekte gibts im übrigen im Techno, wo in großen Bereichen die TB909/TR303 von Roland das Maß der Dinge sind. Dass mal jemand was Anderes probiert, kommt vor, und dann entwickelt sich meistens gleich ein neuer Stil.
Nello
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Nello »

ferdimh: Danke für Deine ausführliche Betrachtung, Du guckst da ja wirklich richtig tief rein.

Gobi: Das scheint mir ein Missverständnis zu sein: Ich sage nicht, daß es keine guten Pickups gibt, Auweia, wie werd ich denn. Ich wundere mich nur, daß eine Kopie der alten Sachen anscheinend unmöglich ist.
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

@ferdimh: bin auch immer wieder beeindruckt, auf welchen Feldern Du Dich auskennst! (finde die Strat allerdings heute noch billig gemacht :mrgreen: )
@nello: es werden solche Tonabnhemer nachgebaut - hab ich aber nie getestet. Ich halte das überhaupt nicht für unmöglich. Die Magnete waren schwächer und sind im Lauf der Jahre noch etwas schwächer geworden - die Spulen waren handgewickelt und von da her etwas schlampig, na ja...

EDIT: Allerdings bei allem Pragmatismus den ich habe, es gibt auch bemerkenserte Sachen: Ich war vor etwa einem Jahr auf einem ganz kleinen Konzert mit einer 3Mann Surf-Kombo und war TOTAL erstaunt, wie autentisch die klangen, also wirklich genau wie auf den Aufnahmen aus den 60ern. Da ich diesen Sound liebe war ich natürlich echt neugierig. Gitarre, Fender Jaguar Nachbau - ist ja klar. 3 Bodentreter aber bei der Recherche nichts besonderes.... Also was war da los? Dann viel mir ein, das der Gitarrist einen hübschen Verstärker hatte und ich musste lange suchen bis ich ihn fand. UND ES WAR EIN 4000€ TEIL :shock: ich hasse so was :roll:
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Gobi:
Ich mache nunmal Musik. Und da ist es nicht immer ganz zu vermeiden, dass man dem ein- oder anderen Gitarristen übern Weg läuft... Und sich dann auch mit deren Equipment und mit ihren Theorien, warum das so sein muss, beschäftigen darf.
Und das Schema "Zeug das zusammengewachsen ist, passt zusammen" findet sich überall wieder:
Das Röhrenradio klingt in seiner Welt gut (aber nicht notwendigerweise richtig). Eine aktuelle elektronische Scheibe (Zitat eines ehemaligen Bandkollegen und Tonstudiobetreibers: "Heute kloppen die doch alle nur noch auf der Bassdrum rum") vermag es aber nicht mit angemessenem Erdbebenpotential wiederzugeben. Ebenso war ich 2019 auf einem Konzert der "Rosevalley Sisters", die die Andrews Sisters von 1930viel gecovert haben. Das klang alles so seltsam dünn. Der Mitschnitt klang dann aber auf der Röhrenkiste wieder "genau richtig".

Ebenso macht z.B. der luftgekühlte Deutzmotor auf einem entsprechenden rustikalen LKW-Konzept Sinn (teilweise auch noch heute, ähnliches gibts von Tatra), aber nicht als Sparleisetretkiste für den LKW-Fernverkehr. Oder ein W124, der eigentlich ein wirklich schickes Auto ist - aber kaum zu dem zu machen ist, was ich mir heute unter einem gescheiten Auto vorstelle.
Bei Schienenfahrzeugen gibts ähnliche Effekte, oder auch bei Messtechnik. Wenn ich heute mit Kunden zu tun habe, die Messgeräte aus den 90ern noch nutzen, weil sie sich keine Neuen leisten können oder wollen, stelle ich fest, dass sie meistens die Vorzüge der Konstruktion garnicht mehr nutzen können, weil sich die Arbeitsmethoden in den Labors geändert haben. Auch hier scheitert eine 1:1-Kopie (so schwer sie ist, weil manche Bauteile nicht mehr verfügbar sind) an der Realität.

Und eben auch: Wenn wir von 1990er Autos reden, reden wir von "legendären" Benzen und vom Audi 80, evtl noch vom Passat 35i. Die ganzen anderen Fabrikate gabs aber damals auch. Diese Kisten waren zweifelsohne Meisterwerke ihrer Zeit. Andere Marken aus der Zeit (und ihre Macken) nimmt man kaum noch wahr. Nebenbei sind die fraglichen Fahrzeuge damals alle eher hochpreisig gewesen. Wer hat heute noch einen Polo 86C?


Der 4000€ Surf-Verstärker war vermutlich auch nur eine ganz kleine Komponente in dem Gesamtsystem. Der Teil würde vermutlich wirklich genauso funktionieren, wenn man einen Schaltplan 1:1 nachbaut. Es bleibt aber das Problem, dass es nicht nur funktionieren muss, sondern der Musiker sich auch mit dem Gerät wohlfühlen muss. Sonst wird das einfach nix, selbst wenn alles im Prinzip perfekt funktioniert.
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

Moin!

mein Weihnachtsurlaubsbastelprojekt ist jetzt fertig geworden. Hat allns büschn länger gedauert wegen Lieferkettencorona und die bestellten Polepieces sind nie angekommen...
Aber egal.
So ist CGB10 (Raja Rabbit) entstanden :
Zuerst wollte ich mal einen selbstgebauten Humbucker verbauen, da meine Singlecoils etwas wenig Output machen und eben nebenbei auch mal Radio Teheran und die momentane Netzoberschwingungssituation empfangen. Also die alte Wickelmascheng (kommt aus dem ehemaligen Schaller Werk) angeschmissen. 6000 Windungen, einige vergurkte Versuche und Wachsbad später :
(Das Bild ist der allererste funktionierende Humbucker aus der Raja-Manufucktur, in der Gitarre ist einer mit 3D gedruckten Wickelkörpern)
Bild

Dann wurde das Logo entworfen und per Laserkanone in unschuldiges Birkenholz gebrannt. Darauf Porenfüller, Lack,Lack, die Schriftgravur mit schwarzer Tusche nachgezeichnet, Klarlack, Klarlack, Klarlack
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Jetzt die Holzarbeiten :
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Bild

Bild

Bild

Jetzt wird der Hals Lackiert, Bundiert, die Mechaniken dran, den Pickup einsetzen und der Deckel mit Edelstahlschrauben aufgesetzt.
Das Tailpiece aus Chinesium ist kacke. Da muß ich nochmal bei.

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Der Saitenniederhalter wird noch Lackiert und die Schrauben gegen die gleichen wie für den Korpus getauscht

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Den Deckel habe ich übrigens extra erkennbar als Einzelteil aufgesetzt, es soll ja schließlich an eine Zigarrenkiste erinnern. Eine Cigar Box Guitar darf man nicht "Overengineeren"

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So sieht CBG10 "Raja Rabbit" aus, hier zusammen mit seinem neuen Kumpel ISMET 3.
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Spike
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Spike »

Ja, was sagt man da?
Sehr cool - Ein schönes Projekt (thumbs up!).
Nur der zentrale Nagezahn des Terrorrabbits will mir noch nicht so gefallen.
Naja, ist ja Kunst ;)
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video6
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von video6 »

fetzt :)
einfach nur toll
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

beim Innenleben musste ich nochmal bei...
Die Gitarre war "akustisch" zu laut. Darum habe ich den Korpus stark gedämpft, hat bissl was gebracht. Sie klingt jetzt auch irgendwie "höher". (also das Gegenteil zu "dumpfer")
Der Vollständigkeit halber hab ich dann auch gleich mal die Pickup Haltemimik fotografiert.
Jetzt fehlt nur noch die Andeckung für den Pickup, das will ich mit einer Kappe aus ABS machen, die dann einen Chromlack bekommt.

Bild
Obendrauf ist noch Filtermatte um den restlichen Luftraum auszufüllen

Bild
Mit den Spaxen kann ich den Abstand zu den Saiten einstellen.
Beeindruckend, wie laut das Teil jetzt "elektrisch" ist
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

ich mußte feststellen, das es Kacksperrholz und gutes Sperrholz gibt.
Die Hälse meiner CBGs sind ja aus Sperrholzschichten zusammengeleimt. So ein Hals biegt sich dann auch etwas in Saitenzugrichtung hoch,
so daß der Saitenabstand zum Korpus hin etwas größer wird. Bei gutem Sperrhoz kein Problem, leider habe ich beim Raja Rabbit offensichtlich
Gummibirkenholz erwischt, der Hals hat sich jetzt so stark gebogen, daß sie nur noch mit Slide spielbar ist. Am Korpus sind ca. 4mm Hals -> Saiten :?

Der geneigte Bastler merkt sich also : NIEMALS das billigste Sperrholz nehmen !! Das Zauberwort heißt Flugzeugsperrholz...
sysconsol
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von sysconsol »

Bei so einer "ganz normalen", also akustischen Gitarre verdickt sich der Hals hin zum Korpus.
Ich dachte immer, dass das genau aus dem Grund mit der Biegung so gebaut wird.
Raja_Kentut hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 18:50 Sie klingt jetzt auch irgendwie "höher". (also das Gegenteil zu "dumpfer")
"Heller" würde ich es nennen, ohne es jemals gehört zu haben.
Vermutlich ist die Gehäuseresonanz jetzt nicht mehr überbetont.
Nello
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Nello »

Raja_Kentut hat geschrieben: Mo 5. Apr 2021, 17:26 ..., der Hals hat sich jetzt so stark gebogen, daß sie nur noch mit Slide spielbar ist.
Das tut mir sehr leid, ich ärgere mich mit Dir. Genau aus diesem Grund laminiere ich ein Vierkant-Stahlrohr in meine Hälse. Ich habe in Holz einfach kein Vertrauen.

Kannst Du das Stück nicht mit einem neuen Hals retten? Ich echt zu schad.
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Bastelbruder
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Bastelbruder »

Und in diesem Stahlrohr könnte sich noch eine krumme Gewindestange (in der Mitte nach hinten gezogen und die Spannschrauben in Richtung der Saiten) befinden, mit deren Hilfe sich der Hals justieren läßt.
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Später Gast
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Später Gast »

Ich hatte mal ne Hopf-Gitarre, deren Hals war wie Multiplex in vielen Schichten quer zur Zugrichtung verleimt. Das kann man sich ja auch ganz gut selber zusammenleimen eigentlich mit nem Baumarkt-Reststück.

Hab auch ein Bisle an meiner E-Klampfe rumgeschraubt und mich um die Oktavreinheit gekümmert. Braucht man nur n genaues Stimmgerät (hat bei mir die App "Universal Tuner" aufm Schmierfon übernommen) und etwas Geduld. Einfach die Leerseite mit der gegriffenen Oktav vergleichen, wenn die Octav zu hoch klingt, ist die Mensur zu kurz und muss verlängert werden und umgekehrt. Mit zu feste Greifen kann man sich da auch ne Fehlerquelle einbauen, aber das merkt man mMn beim Abstimmen. Nach jedem Stellvorgang muss man die Leerseite neu stimmen und dann kann man wieder vergleichen. Bei der tiefen E und der G Saite waren die Federchen im Weg und mussten rausoperiert werden. Bei gespannten Saiten dürften sich die Schrauben ja eh kaum von alleine verdrehen und wenn macht die Feder keinen großen Unterschied mehr.
IMG_20210406_134949.jpg
Ich meine eigentlich, das schon mal gemacht zu haben, womöglich hab ich es ungenau gemacht, oder hätte es nach nem Saitenwechsel nochmal machen müssen. Die Mensur war durchgängig zu kurz.
Ich bilde mir jedenfalls ein, dass das jetzt viel besser klingt. :mrgreen:
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Propeller
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Propeller »

Der Suchbegriff heißt "Halsstab" und eine 5er Gewindestange reicht dazu völlig aus. :)

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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

danke für das Mitgefühl und die Tipps.
Ich denke ich werde bei der nächsten Konstruktion den Stahlbauer in mir rauslassen :-)
Die Überraschung mit dem schlechten Holz kann man ja leider nicht voraussehen.
Ich hab 4 CBGs mit identischem Halsaufbau und ausgerechnet die, in die ich die meiste Mühe gesteckt habe spielt Banane :evil:

Da ich ja nur 3 Saiten habe werde ich mal das Stahlrohr probieren, oder eine hockant eingeleimte 3x10mm Stange. Müßte doch steif genug sein...
Wie weit müßte die Stange in den Korpus hineinragen ? Irgendwann kommt ja der Pickup.
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

Propeller hat geschrieben: Di 6. Apr 2021, 14:34 Der Suchbegriff heißt "Halsstab" und eine 5er Gewindestange reicht dazu völlig aus. :)
Aber hoffentlich im Bogen eingeleimt!?
Normale Halsstäbe enden ja auch am Korpus, sollte also gehen - wobei ab da reguliert man normalerweise über den Ansatz Hals/Korpus, kannst Du ja nicht..
Ich wundere mich, daß das bei 3 Seiten passiert ist. Sperrholz hochkant verleimt wäre wirklich besser, solche Hälse gibts auch
Flachstahl eingeleimt habe ich auch schon, das hilft!
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Propeller
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Propeller »

Mein erster Halsstab war nur ziemlich weit hinten im Hals in einer geraden Nut eingeleimt. Hat funktioniert. Inzwischen mache ich es aber so, wie es sein soll im Bogen. Da meine Hälse immer aus 4..5mm dicken Holzstreifen zusammengeleimt sind, geht das auch ganz einfach: Die mittlere Leiste wird einfach bogenförmig aufgetrennt.
Was zu beachten ist: Der Halsstab muß im Hals gleiten können, wenn man damit die Krümmung einstellen will. Ich nehme immer 5er Gewindestange, die ich in Schrumpfschlauch einschrumpfe, in die Halsnut einlege und mit etwas Silikon den Zwischenraum auffülle. Dabei muß man sehr aufpassen, nicht irgendwelche Leimflächen zu versauen.
Warum Silikon? Es erlaubt dem Halsstab, sich die paar Zehntelmillimeter in Längsrichtung zu bewegen und verhindert gleichzeitig, daß er beim Spielen in der Nut schwingen kann, was kuriose, aber in jedem Fall schlimme Effekte auf den Klang haben kann. :lol:

Bei den Kanistergitarren habe ich meistens auf der Rückseite einen Wartungsdeckel. Dadurch kann die Halsstabmutter auch unten liegen, statt in der Kopfplatte.
Mit aufgeleimtem Griffbrett ist nichts mehr zu sehen.

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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

Mal ne Lautsprecherfrage :
Ich möchte für mein SRS551 Verstärkerchen eine Combo bauen. Darin 2Stk 10 Zoll Lautsprecher :
https://celestion.com/product/ten-30/
den Lautsprecher gips mit 8 oder 16 Ohm

Frage :
Wie wird sowas bestückt wegen der Impedanz ? Der AÜ kann 8 oder 4 Ohm
https://www.tbtroehrentrafo.com/produkt ... -ohm-se-ul

Also 2 x 8 Ohm Parallel ODER 2 x 16 Ohm parallel ? Ich tendiere zu den 2 x 8...
ODER ist parallel Murks und ich sollte besser 2 Stk 4 Ohm in Reihe nehmen ? (also andere Lautsprecher)
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Bastelbruder
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Bastelbruder »

Lautsprecher nur parallel.

In Reihe funktioniert das wie ein Wasserbett, dann kommen die gefürchteten Partialschwingungen noch besser zur Geltung.
Probier mal zwei Lüfter in Reihe ... Der Anlauf klingt besonders eindrucksvoll bei Spaltpolmotoren.
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