Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Der chaotische Hauptfaden

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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

So weit ich weiß gab es sogar Gitarren mit Übertrager. Und natürlich gibt es niederohmige Schaltungen denen man eine Resonanzspitze wählbar verpassen kann, gar nicht doof, braucht aber halt eine Batterie..

Was mich wirklich mal interessieren würde: das ganze Prinzip geht ja glaube ich auf Les Paul zurück (?) war das damals wirklich alles nur ein krasser Anpassungsfehler oder haben die sich dabei was gedacht?
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Die hochohmigen Konstruktionen waren in der Anfangszeit der Elektroakustik überall in Mode und erst einmal auch keine Fehlanpassung. Gute Übertrager sind teuer und Röhreneingänge sind nunmal hochohmig. Gerade frühe Konstrukte hatten noch relativ hohe Brummspannungen. Tonabnehmer mit Einzelspule pro Saite dürften einfach zu teuer gewesen sein.

Die ersten Tonabnehmer kommen aus einer Zeit, wo man noch sehr viel experimentiert hat, und die Frage "wie reproduziere ich die Saitenschwingung möglichst exakt" noch nicht gestellt wurde. Die Erkenntnis, dass eine exakte Reproduktion gar kein erstrebenswertes Ziel ist, dürfte dann aber auch relativ schnell gekommen sein. Und als man sich einmal daran gewöhnt hatte, ist es halt so geblieben.
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

Interessant! Hochohmig ist halt ein recht dehnbarer Begriff. Ich musste mal einen Rellog Tonabnehmer zerlegen: https://www.stabil-berlin.de/rellog.html
der hat eine wirklich kleine Wicklung, misst sich mit 2K was nicht viel aussagt - aber da der Draht 0.08 ist kommt da nicht so viel zusammen, wie sonst - es ist einfach kein Platz da. Die Dinger klingen schön (und die Leute bezahlen zu viel Geld dafür) - aber halt auch echt leise..

Ist aber ein gutes Beispiel - eigentlich ALLES falsch gemacht :roll:
Nello
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Nello »

Was ich in diesem Zusammenhang wirklich rätselhaft finde: Wie haben Gibson und Fender es eigentlich fertiggebracht, ihr Zeug nicht erst über die Jahre noch zu verbessern, sondern es GLEICH richtig zu machen? Es gab doch kein Vorbild.

Jenseits von allem Hype, und selbst wenn man alle anderen Aspekte (wie länger abgelagertes Holz) weglässt, sind die elektrischen Gitarren der 50er und 60er Jahre klanglich unerreicht - und das ist wirklich keine Einbildung. Alle strecken sich danach, bauen, basteln und Vodoo. Aber einfach nur eine Kopie eines alten Tonabnehmers kriegt keiner hin. Obwohl es an sich keine Geheimnisse gibt. Außer einem.

Wer hat den Alten damals gesagt, wie sie es machen müssen? Warum haben sie es VON ANFANG AN perfekt hingekriegt? Und warum kann man das nicht einfach wiederholen?
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Bastelbruder
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Bastelbruder »

Vielleicht liegt es daran daß es noch keine Neodym-Magnete gab?
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

hier zur Geschichte: https://www.youtube.com/watch?v=-A4iZ8R4o7U ich bin mir unsicher, ob Les Paul wirklich der erste war - aber der erste der nach etlichen Bemühungen Erfolg hatte.

Das heute keine guten Tonabnehmer mehr gebaut werden konnen , halte ich für ein Gerücht! Es stimmt schon, hatte wahrscheinlich mit der "Verbesserung" der Magnete zu tun - das Problem ist aber doch erkannt.
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Wer hat den Alten damals gesagt, wie sie es machen müssen? Warum haben sie es VON ANFANG AN perfekt hingekriegt? Und warum kann man das nicht einfach wiederholen?
Versuche zu elektrischen Gitarren sind deutlich älter. Die Notwendigkeit, die beiden in der damals modernen Musik verbliebenen Saiteninstrumente zu verstärken, gab es schon zur Big-Band-Zeit in den späten 20er Jahren, wo die Konstruktion der schwingenden Saite, die eine hohe Güte haben musste, um punktuell angestoßen zu werden und weiter zu schwingen, aber gleichzeitig möglichst viel Energie abgeben sollte (Finde den Widerspruch!), gegenüber einer Horde von Leuten mit vom Militär optimierten Dauerstrichlärmquellen, die durch ein Horn auch noch viel besser an die Luft angepasst waren als so ein Holzkasten.
Fender und Konsorten konnten also durchaus auf einige Erfahrungen zurückgreifen.

Zum Thema "von Anfang an": Die Fender Telecaster war garnicht mal so geil, es musste erst die Stratocaster werden... Auch die Fenderschen Verstärker brauchten einige Iterationen, und funktionierten nicht immer für das Instrument, für das sie gebaut wurden.
Auch: Was man bei den "alten Kisten" nicht vergessen darf: Die Musik wurde an das Instrument angepasst. Die Kisten hatten genug Fehler, um Charakter zu haben, und der Rest wurde drumrum gebaut. Es hat einen Grund, dass Chuck Berry eine Gibson spielt, und Jimi Hendrix eine Stratocaster.
Ebenso hat es einen Grund, dass sich der Mesa/Boogie genau bei Carlos Santana wiederfindet. Was einzeln gespielt - meiner Meinung nach - total scheiße klingt, passt am Ende wieder in die entsprechende Musik rein.
Gerade die Fendergitarren wurden in industriellen Maßstäben produziert. Wir kennen die Leute, die damit erfolgreich waren, um diese Dinger etwas musikalisch sinnvolles zu bauen. Die Tausenden von Musikern, die als mittelmäßige Gitarrenschrubber auf so nem Ding von Gig zu Gig getourt sind, um mehr schlecht als recht als Akkordgerüst für irgendeine Tanzkapelle zu dienen, kennen wir nicht.

Und jetzt vergleichen wir irgendeine neue Konstruktion nicht mit dem 1960er Tanzmucker, sondern mit Chuck Berry und Konsorten. Das System "Musiker + Verstärker + Gitarre + Musik" erscheint perfekt, und wir werten es als einen Erfolg von "Verstärker + Gitarre" und vergleichen unser System "Musiker + Verstärker + Gitarre + Musik" mit einem damals Erfolgreichen, schon weil wir es kennen.

Ähnliche Effekte gibts im übrigen im Techno, wo in großen Bereichen die TB909/TR303 von Roland das Maß der Dinge sind. Dass mal jemand was Anderes probiert, kommt vor, und dann entwickelt sich meistens gleich ein neuer Stil.
Nello
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Nello »

ferdimh: Danke für Deine ausführliche Betrachtung, Du guckst da ja wirklich richtig tief rein.

Gobi: Das scheint mir ein Missverständnis zu sein: Ich sage nicht, daß es keine guten Pickups gibt, Auweia, wie werd ich denn. Ich wundere mich nur, daß eine Kopie der alten Sachen anscheinend unmöglich ist.
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

@ferdimh: bin auch immer wieder beeindruckt, auf welchen Feldern Du Dich auskennst! (finde die Strat allerdings heute noch billig gemacht :mrgreen: )
@nello: es werden solche Tonabnhemer nachgebaut - hab ich aber nie getestet. Ich halte das überhaupt nicht für unmöglich. Die Magnete waren schwächer und sind im Lauf der Jahre noch etwas schwächer geworden - die Spulen waren handgewickelt und von da her etwas schlampig, na ja...

EDIT: Allerdings bei allem Pragmatismus den ich habe, es gibt auch bemerkenserte Sachen: Ich war vor etwa einem Jahr auf einem ganz kleinen Konzert mit einer 3Mann Surf-Kombo und war TOTAL erstaunt, wie autentisch die klangen, also wirklich genau wie auf den Aufnahmen aus den 60ern. Da ich diesen Sound liebe war ich natürlich echt neugierig. Gitarre, Fender Jaguar Nachbau - ist ja klar. 3 Bodentreter aber bei der Recherche nichts besonderes.... Also was war da los? Dann viel mir ein, das der Gitarrist einen hübschen Verstärker hatte und ich musste lange suchen bis ich ihn fand. UND ES WAR EIN 4000€ TEIL :shock: ich hasse so was :roll:
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Gobi:
Ich mache nunmal Musik. Und da ist es nicht immer ganz zu vermeiden, dass man dem ein- oder anderen Gitarristen übern Weg läuft... Und sich dann auch mit deren Equipment und mit ihren Theorien, warum das so sein muss, beschäftigen darf.
Und das Schema "Zeug das zusammengewachsen ist, passt zusammen" findet sich überall wieder:
Das Röhrenradio klingt in seiner Welt gut (aber nicht notwendigerweise richtig). Eine aktuelle elektronische Scheibe (Zitat eines ehemaligen Bandkollegen und Tonstudiobetreibers: "Heute kloppen die doch alle nur noch auf der Bassdrum rum") vermag es aber nicht mit angemessenem Erdbebenpotential wiederzugeben. Ebenso war ich 2019 auf einem Konzert der "Rosevalley Sisters", die die Andrews Sisters von 1930viel gecovert haben. Das klang alles so seltsam dünn. Der Mitschnitt klang dann aber auf der Röhrenkiste wieder "genau richtig".

Ebenso macht z.B. der luftgekühlte Deutzmotor auf einem entsprechenden rustikalen LKW-Konzept Sinn (teilweise auch noch heute, ähnliches gibts von Tatra), aber nicht als Sparleisetretkiste für den LKW-Fernverkehr. Oder ein W124, der eigentlich ein wirklich schickes Auto ist - aber kaum zu dem zu machen ist, was ich mir heute unter einem gescheiten Auto vorstelle.
Bei Schienenfahrzeugen gibts ähnliche Effekte, oder auch bei Messtechnik. Wenn ich heute mit Kunden zu tun habe, die Messgeräte aus den 90ern noch nutzen, weil sie sich keine Neuen leisten können oder wollen, stelle ich fest, dass sie meistens die Vorzüge der Konstruktion garnicht mehr nutzen können, weil sich die Arbeitsmethoden in den Labors geändert haben. Auch hier scheitert eine 1:1-Kopie (so schwer sie ist, weil manche Bauteile nicht mehr verfügbar sind) an der Realität.

Und eben auch: Wenn wir von 1990er Autos reden, reden wir von "legendären" Benzen und vom Audi 80, evtl noch vom Passat 35i. Die ganzen anderen Fabrikate gabs aber damals auch. Diese Kisten waren zweifelsohne Meisterwerke ihrer Zeit. Andere Marken aus der Zeit (und ihre Macken) nimmt man kaum noch wahr. Nebenbei sind die fraglichen Fahrzeuge damals alle eher hochpreisig gewesen. Wer hat heute noch einen Polo 86C?


Der 4000€ Surf-Verstärker war vermutlich auch nur eine ganz kleine Komponente in dem Gesamtsystem. Der Teil würde vermutlich wirklich genauso funktionieren, wenn man einen Schaltplan 1:1 nachbaut. Es bleibt aber das Problem, dass es nicht nur funktionieren muss, sondern der Musiker sich auch mit dem Gerät wohlfühlen muss. Sonst wird das einfach nix, selbst wenn alles im Prinzip perfekt funktioniert.
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

Moin!

mein Weihnachtsurlaubsbastelprojekt ist jetzt fertig geworden. Hat allns büschn länger gedauert wegen Lieferkettencorona und die bestellten Polepieces sind nie angekommen...
Aber egal.
So ist CGB10 (Raja Rabbit) entstanden :
Zuerst wollte ich mal einen selbstgebauten Humbucker verbauen, da meine Singlecoils etwas wenig Output machen und eben nebenbei auch mal Radio Teheran und die momentane Netzoberschwingungssituation empfangen. Also die alte Wickelmascheng (kommt aus dem ehemaligen Schaller Werk) angeschmissen. 6000 Windungen, einige vergurkte Versuche und Wachsbad später :
(Das Bild ist der allererste funktionierende Humbucker aus der Raja-Manufucktur, in der Gitarre ist einer mit 3D gedruckten Wickelkörpern)
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Dann wurde das Logo entworfen und per Laserkanone in unschuldiges Birkenholz gebrannt. Darauf Porenfüller, Lack,Lack, die Schriftgravur mit schwarzer Tusche nachgezeichnet, Klarlack, Klarlack, Klarlack
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Jetzt die Holzarbeiten :
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Jetzt wird der Hals Lackiert, Bundiert, die Mechaniken dran, den Pickup einsetzen und der Deckel mit Edelstahlschrauben aufgesetzt.
Das Tailpiece aus Chinesium ist kacke. Da muß ich nochmal bei.

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Der Saitenniederhalter wird noch Lackiert und die Schrauben gegen die gleichen wie für den Korpus getauscht

Bild
Den Deckel habe ich übrigens extra erkennbar als Einzelteil aufgesetzt, es soll ja schließlich an eine Zigarrenkiste erinnern. Eine Cigar Box Guitar darf man nicht "Overengineeren"

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So sieht CBG10 "Raja Rabbit" aus, hier zusammen mit seinem neuen Kumpel ISMET 3.
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Spike
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Spike »

Ja, was sagt man da?
Sehr cool - Ein schönes Projekt (thumbs up!).
Nur der zentrale Nagezahn des Terrorrabbits will mir noch nicht so gefallen.
Naja, ist ja Kunst ;)
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video6
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von video6 »

fetzt :)
einfach nur toll
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

beim Innenleben musste ich nochmal bei...
Die Gitarre war "akustisch" zu laut. Darum habe ich den Korpus stark gedämpft, hat bissl was gebracht. Sie klingt jetzt auch irgendwie "höher". (also das Gegenteil zu "dumpfer")
Der Vollständigkeit halber hab ich dann auch gleich mal die Pickup Haltemimik fotografiert.
Jetzt fehlt nur noch die Andeckung für den Pickup, das will ich mit einer Kappe aus ABS machen, die dann einen Chromlack bekommt.

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Obendrauf ist noch Filtermatte um den restlichen Luftraum auszufüllen

Bild
Mit den Spaxen kann ich den Abstand zu den Saiten einstellen.
Beeindruckend, wie laut das Teil jetzt "elektrisch" ist
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

ich mußte feststellen, das es Kacksperrholz und gutes Sperrholz gibt.
Die Hälse meiner CBGs sind ja aus Sperrholzschichten zusammengeleimt. So ein Hals biegt sich dann auch etwas in Saitenzugrichtung hoch,
so daß der Saitenabstand zum Korpus hin etwas größer wird. Bei gutem Sperrhoz kein Problem, leider habe ich beim Raja Rabbit offensichtlich
Gummibirkenholz erwischt, der Hals hat sich jetzt so stark gebogen, daß sie nur noch mit Slide spielbar ist. Am Korpus sind ca. 4mm Hals -> Saiten :?

Der geneigte Bastler merkt sich also : NIEMALS das billigste Sperrholz nehmen !! Das Zauberwort heißt Flugzeugsperrholz...
sysconsol
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von sysconsol »

Bei so einer "ganz normalen", also akustischen Gitarre verdickt sich der Hals hin zum Korpus.
Ich dachte immer, dass das genau aus dem Grund mit der Biegung so gebaut wird.
Raja_Kentut hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 18:50 Sie klingt jetzt auch irgendwie "höher". (also das Gegenteil zu "dumpfer")
"Heller" würde ich es nennen, ohne es jemals gehört zu haben.
Vermutlich ist die Gehäuseresonanz jetzt nicht mehr überbetont.
Nello
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Nello »

Raja_Kentut hat geschrieben: Mo 5. Apr 2021, 17:26 ..., der Hals hat sich jetzt so stark gebogen, daß sie nur noch mit Slide spielbar ist.
Das tut mir sehr leid, ich ärgere mich mit Dir. Genau aus diesem Grund laminiere ich ein Vierkant-Stahlrohr in meine Hälse. Ich habe in Holz einfach kein Vertrauen.

Kannst Du das Stück nicht mit einem neuen Hals retten? Ich echt zu schad.
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Bastelbruder
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Bastelbruder »

Und in diesem Stahlrohr könnte sich noch eine krumme Gewindestange (in der Mitte nach hinten gezogen und die Spannschrauben in Richtung der Saiten) befinden, mit deren Hilfe sich der Hals justieren läßt.
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Später Gast
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Später Gast »

Ich hatte mal ne Hopf-Gitarre, deren Hals war wie Multiplex in vielen Schichten quer zur Zugrichtung verleimt. Das kann man sich ja auch ganz gut selber zusammenleimen eigentlich mit nem Baumarkt-Reststück.

Hab auch ein Bisle an meiner E-Klampfe rumgeschraubt und mich um die Oktavreinheit gekümmert. Braucht man nur n genaues Stimmgerät (hat bei mir die App "Universal Tuner" aufm Schmierfon übernommen) und etwas Geduld. Einfach die Leerseite mit der gegriffenen Oktav vergleichen, wenn die Octav zu hoch klingt, ist die Mensur zu kurz und muss verlängert werden und umgekehrt. Mit zu feste Greifen kann man sich da auch ne Fehlerquelle einbauen, aber das merkt man mMn beim Abstimmen. Nach jedem Stellvorgang muss man die Leerseite neu stimmen und dann kann man wieder vergleichen. Bei der tiefen E und der G Saite waren die Federchen im Weg und mussten rausoperiert werden. Bei gespannten Saiten dürften sich die Schrauben ja eh kaum von alleine verdrehen und wenn macht die Feder keinen großen Unterschied mehr.
IMG_20210406_134949.jpg
Ich meine eigentlich, das schon mal gemacht zu haben, womöglich hab ich es ungenau gemacht, oder hätte es nach nem Saitenwechsel nochmal machen müssen. Die Mensur war durchgängig zu kurz.
Ich bilde mir jedenfalls ein, dass das jetzt viel besser klingt. :mrgreen:
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Propeller
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Propeller »

Der Suchbegriff heißt "Halsstab" und eine 5er Gewindestange reicht dazu völlig aus. :)

Bild
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

danke für das Mitgefühl und die Tipps.
Ich denke ich werde bei der nächsten Konstruktion den Stahlbauer in mir rauslassen :-)
Die Überraschung mit dem schlechten Holz kann man ja leider nicht voraussehen.
Ich hab 4 CBGs mit identischem Halsaufbau und ausgerechnet die, in die ich die meiste Mühe gesteckt habe spielt Banane :evil:

Da ich ja nur 3 Saiten habe werde ich mal das Stahlrohr probieren, oder eine hockant eingeleimte 3x10mm Stange. Müßte doch steif genug sein...
Wie weit müßte die Stange in den Korpus hineinragen ? Irgendwann kommt ja der Pickup.
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

Propeller hat geschrieben: Di 6. Apr 2021, 14:34 Der Suchbegriff heißt "Halsstab" und eine 5er Gewindestange reicht dazu völlig aus. :)
Aber hoffentlich im Bogen eingeleimt!?
Normale Halsstäbe enden ja auch am Korpus, sollte also gehen - wobei ab da reguliert man normalerweise über den Ansatz Hals/Korpus, kannst Du ja nicht..
Ich wundere mich, daß das bei 3 Seiten passiert ist. Sperrholz hochkant verleimt wäre wirklich besser, solche Hälse gibts auch
Flachstahl eingeleimt habe ich auch schon, das hilft!
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Propeller
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Propeller »

Mein erster Halsstab war nur ziemlich weit hinten im Hals in einer geraden Nut eingeleimt. Hat funktioniert. Inzwischen mache ich es aber so, wie es sein soll im Bogen. Da meine Hälse immer aus 4..5mm dicken Holzstreifen zusammengeleimt sind, geht das auch ganz einfach: Die mittlere Leiste wird einfach bogenförmig aufgetrennt.
Was zu beachten ist: Der Halsstab muß im Hals gleiten können, wenn man damit die Krümmung einstellen will. Ich nehme immer 5er Gewindestange, die ich in Schrumpfschlauch einschrumpfe, in die Halsnut einlege und mit etwas Silikon den Zwischenraum auffülle. Dabei muß man sehr aufpassen, nicht irgendwelche Leimflächen zu versauen.
Warum Silikon? Es erlaubt dem Halsstab, sich die paar Zehntelmillimeter in Längsrichtung zu bewegen und verhindert gleichzeitig, daß er beim Spielen in der Nut schwingen kann, was kuriose, aber in jedem Fall schlimme Effekte auf den Klang haben kann. :lol:

Bei den Kanistergitarren habe ich meistens auf der Rückseite einen Wartungsdeckel. Dadurch kann die Halsstabmutter auch unten liegen, statt in der Kopfplatte.
Mit aufgeleimtem Griffbrett ist nichts mehr zu sehen.

Bild
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

Mal ne Lautsprecherfrage :
Ich möchte für mein SRS551 Verstärkerchen eine Combo bauen. Darin 2Stk 10 Zoll Lautsprecher :
https://celestion.com/product/ten-30/
den Lautsprecher gips mit 8 oder 16 Ohm

Frage :
Wie wird sowas bestückt wegen der Impedanz ? Der AÜ kann 8 oder 4 Ohm
https://www.tbtroehrentrafo.com/produkt ... -ohm-se-ul

Also 2 x 8 Ohm Parallel ODER 2 x 16 Ohm parallel ? Ich tendiere zu den 2 x 8...
ODER ist parallel Murks und ich sollte besser 2 Stk 4 Ohm in Reihe nehmen ? (also andere Lautsprecher)
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Bastelbruder »

Lautsprecher nur parallel.

In Reihe funktioniert das wie ein Wasserbett, dann kommen die gefürchteten Partialschwingungen noch besser zur Geltung.
Probier mal zwei Lüfter in Reihe ... Der Anlauf klingt besonders eindrucksvoll bei Spaltpolmotoren.
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

Bastelbruder hat geschrieben: Do 15. Apr 2021, 12:14 Lautsprecher nur parallel.

In Reihe funktioniert das wie ein Wasserbett, dann kommen die gefürchteten Partialschwingungen noch besser zur Geltung.
Probier mal zwei Lüfter in Reihe ... Der Anlauf klingt besonders eindrucksvoll bei Spaltpolmotoren.
ach echt?? Wie macht man das dann bei einer Schallwand mit vielen Lautsprechern?
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ferdimh
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von ferdimh »

Man schaltet sie trotzdem in Reihe.
Während das nicht perfekt funktioniert, gibt es große Mengen Lautsprecher, bei denen es am Ende doch gut genug funktioniert; u.A. bei mir im Wohnzimmer.

Die Schwingung zweier in Reihe geschalteter Lautsprecher "gegeneinander" ist dann möglich, tritt aber nur auf, wenn sie auch angeregt wird. Dazu ist der Verstärker nicht in der Lage, es braucht irgendeinen externen Einfluß (hierfür reichen aber Fertigungstoleranzen der Lautsprecher; die Anregung ist dann aber auch nur so stark wie die Unterschiede der einzelnen Lautsprecher).

In Tonsäulen funktioniert das. EIn großer Haufen Lautsprecher in Reihe an der 100V-Leitung tut das, was man von ihm erwartet: mit gleichmäßiger Phasenlage eine Schneise des Lärms erzeugen.

Der Spaltpolmotoranlauf hinkt in der Hinsicht, dass ein Spaltpolmotor auch noch teilweise negative Impedanzeffekte zeigt. Das kann ein Lautsprecher nicht.

Dennoch ist, wenn immer möglich, reine Parallelschaltung zu bevorzugen. Da aber Schwingspulenimpedanzen gerne niedrig sind, ist das oft nicht umsetzbar.
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Roehricht
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Lautspreche in Serie klingen Scheisse bei offenen Boxen. Wenn die Resonanzfrequenz nicht gleich sind oder der Strahlungswiderstand sich nicht gleichmässig verteilt ist die Spannung am einzelnen Lautsprecher auch ungleich . Im Extremfall kann bei Nennlast der Summe aller Lautsprecher der eine oder andere mechanisch beschädigt werden oder einfach durchbrennen.
Von ELA Boxen her kenne ich da so das die Brüller eigentlich alle parallel geschaltet werden. Grössere ELA Übertrager haben deswegen mindestens oder 2 oder 3 Anzapfungen. Bei neuerenELA Boxen hat jeder Lautsprecher sein eigenen Übertrager.

Bei Gitarrenboxen mit 4 Brüllerm sieht man häufig Reihen/Parallschaltungen. Die Boxen sollen 8 oder 16 Ohm haben damit 2 derer als Stack in der üblichen Marshall Manier benutz werden können. Also 1x 2 Boxen oder 2x 2 Boxen und Amp obendrauf.

Ich schalte Lautsprecher immer parallel. Die heutigen Amps können ja durchaus 2 oder 1 Ohm. Meien selbstgefrickelten Übertrager haben immer die Möglichkeit für 2 Ohm Betrieb,

73
Wolfgang
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Pythonm
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Pythonm »

Eine kleine Buchempfehlung, gerade erst im Bücherregal wiedergefunden, Mitte der 80er zugelegt:

"Elektrogitarren" von Meinel
z.B. https://www.zvab.com/servlet/BookDetail ... 1-_-image1

Gruß,
Martin
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

das Buch sieht interessant aus!
Werde mal danach Ausschau halten...
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

ja, das kann man haben! Musst Dir auch keine Wunder erwarten, aber eine gute Zusammenfassung
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sukram
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von sukram »

Huch, ich hatte jetzt kurz gestutzt. Aber der Percussion-Hersteller heißt Meinl ohne zweites e.
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Torpert »

Mein Tubalehrer lässt mich üben, alle Töne gleich laut zu spielen. Dafür soll ich mich selbst aufnehmen und das anschließend abspielen.

Was mir nicht gefällt: Es ist umständlich (das Handy spielt die tiefen Töne der Tuba nicht richtig ab, ich muss also an Verstärker und Lautsprecher anschließen). Und der Lerneffekt ist nicht optimal (ich habe keine unmittelbare Rückkopplung, sondern verzögert).

Ich dachte: Das geht doch bestimmt besser, die Lautstärke kann man doch auch messen :P

Mein erster Versuch mit einer App hat dann aber nicht so gut funktioniert. Die tiefen Töne, die ich tendenziell zu laut spiele, zeigt das Teil leiser an als die hohen Töne :(

Man kann allerdings eine "Method" auswählen, sieht so aus:
signal-2021-04-27-142613.png
was nehme ich da?

Oder ist die Idee doof?
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Fritzler
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Fritzler »

Sone Tuba kommt doch locker auf 50Hz runter?
Da werden diese Winzmikrofone der Handys sehr unempfindlich.
Das haste ja auch garnicht bemerkt bisher ;)

Daher brauchste nen externes Mic welches da noch nicht -6dB oder sone Scherze hat.
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Torpert
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Torpert »

Fritzler hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 15:03 Sone Tuba kommt doch locker auf 50Hz runter?
das stimmt. Der tiefste Ton, den ich schon spielen kann, ist ein tiefes F - das hat 43,6535 Hz

Das bedeutet, ich muss aufrüsten und mir ein besseres Mikrofon besorgen?
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

oh jeh- ich würde sagen je genauer man sich das Problem anschaut, desto größer wird es. Aber du willst ja keine wissenschaftliche Arbeit schreiben...... Ich würde mir irgendwas zum aufnehmen leihen, was aber keine Aussteuerungsautomatik haben darf. Die "normalen Geräte" sollten 50 Herz schon noch einigermaßen gehörrichtig hinbekommen
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Raja_Kentut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Raja_Kentut »

Ich hab ein CAD Audio USB Mikrofon hier liegen (vom Th0mann), kanze haben zum Testen.. - PN bei Interesse.
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xoexlepox
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von xoexlepox »

was nehme ich da?
Ein anderes Programm, oder (besser) anderes Equipment ;) Denn "gleich laut" bedeutet nicht unbedingt "gleicher Schalldruck": Die Applikation sollte die Frequenzbewertung mit berücksichtigen, denn die Kennlinie des menschlichen Ohrs ist bei tiefen Frequenzen schon ziemlich krumm ...
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Torpert
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Torpert »

ok, verstehe. Wie gut, dass ich nicht bei "kurze Frage, schnelle Antwort" gefragt habe :lol:

Wie wäre denn folgender kostengünstiger Ansatz (ich will tatsächlich keine wissenschaftliche Abhandlung, ich will nicht mal Profitubist werden 😛)?:

Ich nutze ein Mikrofon am PC, das die tiefen Töne zumindest erkennt. Den Ausgleich der krummen Kennlinie mache ich in Software. Muss ja nix ausgefeiltes sein, ein kleines python Script, das die Lautstärke in z. B. 10 Stufen darstellt, reicht ja. Ich habe schon nachgesehen, wie das wahrscheinlich geht, das traue ich mir sogar zu :)

Die "Kalibrierung" der Lautstärke könnte ich entweder über einen menschlichen Testhörer machen. Oder ich spiele alle Töne, so laut ich kann und nehme den Wert als Referenz.

Was meint ihr?
Gobi hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 18:55 Tuba! Wie geil, mein Onkel war ein begnadeter Tuba Bläser
Ja, es macht riesig Spaß, immer besser zu werden. Und es ist ganz schön, die Bestätigung zu haben, dass man auch mit Ü50 noch was ganz neues lernen kann 😊
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von sysconsol »

Der Spektrumanalysator von keuwl.com kann A- und C-Bewertung (Weighting).
Ich habe den Eindruck, dass die Smartphones - seit den digitalen Mikrofonen(?) - den Frequenzgang halbwegs korrigiert haben.
Gemessen habe ich das aber nie.

Wenn du einen vertrauenswürdigen Lautsprecher (=Frequenzgang bekannt) hast, kannst du das aber mit z.B. weißem Rauschen gegenprüfen.
Burnie
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Burnie »

bzgl der Buchempfehlung oben, ich hab auch noch was da, was mir früher™ viel half und aufzeigte.. also ich anfing Gitarren und Bässe zu basteln, nachdem das Werkbuch für Jungen ausgedient hat (Empfehlung für den Nachwuchs, Alter Ausgabe aber)

Weis nicht ob man sie noch bekommt, aber ich kann ja iwie was ablichten. Bei Lemme sind div. Pickups beschrieben, mit Werten, Grafiken bzgl Impedanzen,etc., Schaltung natürlich auch...
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Gobi
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

oh, kannst du mal schauen, ob in "Rock und Pop" eine Schaltung drin ist, die "Metall Maschine" heißt? ich habe mir die früher aus der Büherei geholt und weiß heute die Titel nicht mehr
Burnie
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Burnie »

Hab grad kein Scanner hier.. aber meinst die oder?
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Gobi »

Ah super!Jetzt weißich endlich aus welchem Buch das stammt! Da ist auch ein Verstärker mit Batterieröhren drin, den habe ich mir damals auch gebaut
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Azze »

Mal ne Frage an die Musikomiker und Gitarroristen hier. Ich hab neulich ne elektrische Klampfe ergattert und bin nun auf der Suche nach einem Interface, mit dem ich das Gezupfe in den Rechner übertragen kann. Mikrofonanbindung ist ebenfalls erwünscht und wenn man das Ganze dann noch auf eine Anlage drücken kann, ist das Glück vollkommen. Soll kein Scheiß für 30€ sein, da meine Älteste so langsam in Richtung Aufnehmen und Ausprobieren driftet (freut den stolzen Papa) und nicht wegen "Mist gekauft" in einem Jahr was neues, besseres her müssen muss.

Hab mich ein wenig umgeschaut und schwanke nun zwischen dem Steinberg UR22C und dem Roland Rubix24. Ob nun 24 oder 32 bit sollte effektiv ja keinen hörbaren Unterscheid machen, die Zahl der Ausgänge ist eigentlich unwichtig. Gibt es irgendjemand, der Erfahrungen mit einem der Teile hat oder sogar mit beiden? Generiert sich der Preisunterscheid nur aus dem Namen?
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Nello »

Gobi hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 20:39 Da ist auch ein Verstärker mit Batterieröhren drin, den habe ich mir damals auch gebaut
Oh. Kann man von der Schaltung auch ein Bild zeigen, bitte?
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Shapeshifter »

Azze hat geschrieben: Do 16. Sep 2021, 16:57 Mal ne Frage an die Musikomiker und Gitarroristen hier. Ich hab neulich ne elektrische Klampfe ergattert und bin nun auf der Suche nach einem Interface, mit dem ich das Gezupfe in den Rechner übertragen kann. Mikrofonanbindung ist ebenfalls erwünscht und wenn man das Ganze dann noch auf eine Anlage drücken kann, ist das Glück vollkommen. Soll kein Scheiß für 30€ sein, da meine Älteste so langsam in Richtung Aufnehmen und Ausprobieren driftet (freut den stolzen Papa) und nicht wegen "Mist gekauft" in einem Jahr was neues, besseres her müssen muss.

Hab mich ein wenig umgeschaut und schwanke nun zwischen dem Steinberg UR22C und dem Roland Rubix24. Ob nun 24 oder 32 bit sollte effektiv ja keinen hörbaren Unterscheid machen, die Zahl der Ausgänge ist eigentlich unwichtig. Gibt es irgendjemand, der Erfahrungen mit einem der Teile hat oder sogar mit beiden? Generiert sich der Preisunterscheid nur aus dem Namen?
Sowas käme auch in Frage: https://www.thomann.de/de/ik_multimedia_irig_hd_2.htm oder sowas:https://www.thomann.de/de/behringer_u_p ... c202hd.htm
Bin nämlich auch gerade auf der Suche nach einem USB-Interface. Bei dem Teil von iRig ist auch gleich die passende Software (Amplitube) dabei, die müsste man sonst extra kaufen.
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Azze »

Naja, beim irig hast du eben nur die Klampfe angebunden, ich möchte ja aber noch Option für Mikro dabei haben. Das Behringer hatte ich auch angeschaut und aufgrund der Bewertungen beschlossen, dass ich lieber noch was drauf lege, um soundmäßig und von der Verarbeitung her langfristig richtig zufrieden sein zu können. Wie erwähnt, ich möchte nur einmal kaufen.
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Später Gast »

das Steinberg wird seinen Job machen, dass Behringer ebenso. Ich hab keins der beiden getestet, aber was die Bewertungen angeht erwarte ich kaum, dass man mit mittelalten Ohren gravierende Unterschiede hört. Bei der Bedienung und Treiberstabilität wirds schon interessanter, aber auch hier, die Bewertungen lassen vermuten, dass das Behringer völlig ausreicht. Das Focusrite Scarlett scheint mir auch ne Erwähnung wert.

Wenn die Gitarre nacher auch amtlich nach E-Gitarre klingen soll, ist die Software, die da den entsprechenden Klang drübermodelliert fast schon wichtiger. Ohne Amp und Speaker klingt das nämlich sonst eher dünn! Wenn man den Gitarrensound tatsächlich auch live mit Effekten drauf hören will, wirds noch spannender, weil einem je nach Glück/Pech der nicht auf Echtzeitaudio optimierte Rechner noch nen Strich durch die Rechnung macht. Dann hat man die Wahl zwischen ständigem Knacksen und 250-500ms Latenz zwischen Anschlag und Ton.

Ich hab ne recht mächtige Musiksoftware, mit der ich auch sehr zufrieden bin, für die E-Klampfe hab ich mir aber inzwischen n Line6 M9 Multieffektgerät gebraucht gekauft, weil der Computer einfach zu starke Konkurrenz zur Gitarre ist und zur Bedienung zwei freie Hände will, die man mit der Gitarre einfach nicht hat. Füße schon...

Wenn die Gitarre erst noch richtig gelernt werden will, (weiß ich nicht?) würde ich daher eher ein traditionelles Setup mit (Multi-)Effektgerät und Amp emfehlen, muss man weniger Dinge gleichzeitig beherrschen. Standalone Software für Klampfe kenn ich GuitarRig, hab aber schon länger nicht mehr in die Richtung geforscht, bin bedient. ;-) Gibt wahrscheinlich auch genug VST-Plugins, womöglich auch kostenlose, die das okay gut machen.
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Re: Der Gitarren & Musikinstrumenten- Lern- und Frickelthread

Beitrag von Pappnase »

Später Gast hat geschrieben: Do 16. Sep 2021, 21:46 Wenn die Gitarre nacher auch amtlich nach E-Gitarre klingen soll, ist die Software, die da den entsprechenden Klang drübermodelliert fast schon wichtiger. Ohne Amp und Speaker klingt das nämlich sonst eher dünn!
Das kann ich so bestätigen, versuch mal die E-Gitarre über nen HiFi-Verstärker zu spielen, das klingt schon clean eher grausig. Kommt dann auch nur homöopathische Verzerrung dazu wirds übel, damit zerlegt man sich auch schnell mal nen Hochtöner. Als ich mit meiner damaligen Band unsere Demo aufgenommen habe wurde viel rumexperimentiert, den mit Abstand besten Klang haben alle Gitarren (und Bässe) per Mikrofonierung direkt am Amp gebracht. Da kann man auch mit der Position und Neigung des Mikrofons relativ zur Membran einiges anstellen. Wird dazu (mit extra Mikro) gesungen kann das unter gewissen Umständen auch einen schönen Raumeffekt bringen.
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