Drehzahl ermitteln

[bulle]

Hallo, ich habe hier 24 Volt Motoren, die an Gleichspannung und auch Gleichstrom losrennen.
Meine biegsamme welle möchte möchte ich mittels Wellkuppling damit verheiraten.
Mein Dremel/ Parrkside, der das bislang gemacht hat, hat Bohfütterschaden.
Wie finde ich die Drehzahl des Motors raus. Kann man das ausrechnen mit Hilfe von Spannung und Stromaufnahme?
LG
Klaus

[Alexander470815]

Kann man das ausrechnen mit Hilfe von Spannung und Stromaufnahme?

Sofern von dem Motor keine weiteren Daten bekannt sind nein.
Sonst ja.
Nötige Daten wären der Nennstrom, Nenndrehzahl und Ankerkreiswiderstand.

Drehzahlmesser sind ja mittlerweile nicht mehr teuer es lohnt sich sowas zu haben.
Ansonsten einfach ein Stück Klebeband an die Welle das irgendwo gegen stößt und mit dem Spektrum Analysator auf dem Handy die Frequenz ermitteln.

[Hope]

Moinsen,

wie der Kollege schon schrub.
Unbedingt einen analogen Drehzahlmesser besorgen.
Je älter desto besser.
Suchbegriff: Deumo oder Deuta
Das Ding brauche ich für alles Mögliche, von der Bohrmaschine über die Drehbank und Fräse, und beim Auto hab ich ihn auch schon drangehalten. Ich hab ihn gebraucht übernommen vor über 30 Jahren und da war er wahrscheinlich auch schon 30 Jahre alt.

Frohe Weihnachten
Hope

[berferd]

Hatte mir an einem Projektor mal mit einem Bidlröhren-Bildfrequenz-Messgerät beholfen. Die Dinger gabs mal in Schlüsselanhängergröße, mit LC-Display.
Weiße Marke auf die rotierende Scheibe aufkleben, mit LED-Taschenlampe anleuchten, Messgerät draufhalten, Bildfrequenz ablesen (Umdrehungen pro Sekunde) - mit 60 multipliziert bekommt man die UPM.

[Alexander470815]

Also so ein alter zum dranhalten ist was fürs Museum finde ich.
Zum ins Regal stellen hat das seinen Reiz das stimmt schon, dafür habe ich auch so einen.
Für den normalen Gebrauch sind die Laser Drehzahlmesser aber irgendwie doch deutlich praktischer.
Kleinen Klebestreifen auf die zu messende Stelle kleben und draufhalten.

Gerade bei unförmigen oder nicht zugänglichen Wellenenden die bessere Variante.

Mit einem Stroboskop bekommt man das ganze natürlich auch raus indem man so lange an der Frequenz dreht bis das Objekt der Begierde stehen bleibt.
Wenn es eine klare Position hat dann hat man zumindest ein vielfaches der Drehfrequenz gefunden, vielleicht das 1fache aber vielleicht auch das 10fache.
Guckt man auf eine Sechskantmutter deren Seiten nicht zu unterscheiden sind sieht man vielleicht auch ein sechstel der Drehfrequenz etc.
Mehr Fehlerquellen.

[Nicki]

Gute Stroboskope können die Frequenz kurzzeitig verdoppeln, dann sieht man, ob es richtig eingestellt ist.

[Bastelbruder]

Es gibt manchmal Fälle wo der Umfang der zu messenden Rolle einen verschleiß- oder walkbedingten Fehler hat. Da funktioniert dann tatsächlich bloß der antike Reibradmesser, wenn eine bestimmte Transportgeschwindigkeit gemessen werden muß. Bloß der Umfang des Reibrads muß natürlich bekannt sein.

[Freak]

Außerdem braucht das Ding keinen Strom und keine Hilfsmittel. Müsste meinen nur mal schmieren...

[ch_ris]

....
Unbedingt einen analogen Drehzahlmesser besorgen.
Je älter desto besser.
....

da möchte ich doch mal den ins Spiel werfen:
http://www.treysit.com/
und wenn's nur aus Nostalgischen Gründen...

[Blechei]

Son Treysit liegt bei mir auch im Regal und wird benutzt. Ansonsten geht auch ein Taschenoszi plus geeignetem Geber.

[Finger]

Das mit dem Klebeband samt FFT auf dem Handy ist ne saugute idee!!!!!!! *RRRRRRRRR*

[Hightech]

Kann man nicht aus der Kollektor-Umschaltstörungsfrequenz die Drehzahl ableiten?

[andreas6]

Kann man. Aus einem Knopf an der Backe kann man ermitteln wie schwer die Musik ist. Muss nur ein Klavier dran hängen...

MfG. Andreas

[Hightech]

Kann man. Aus einem Knopf an der Backe kann man ermitteln wie schwer die Musik ist. Muss nur ein Klavier dran hängen...

MfG. Andreas

Wie schwer Musik ist, weiß ich schon, das Andere probiere ich mal aus. .

[Alexander470815]

Kann man nicht aus der Kollektor-Umschaltstörungsfrequenz die Drehzahl ableiten?

Auf jeden Fall.
Ich meine ich habe irgendwo auch schonmal einen Schaltungsvorschlag dazu gesehen um eine Drehzahlregelung zu realisieren.
https://www.researchgate.net/publicatio ... _DC_motors
https://www.romanblack.com/encoder.htm

[Toni]

Der Spektrumanalyzer fürs Schmierfon ist prinzipiell interessant.
Ich habe mal einen Klebestreifen an die Welle geklebt und gegen das Handy schnarren lassen.
Das zeigte einen Peak bei 132 Hz (7920 rpm).
Das Zeigerinstrument meinte 8100rpm (135 Hz).

[BernhardS]

Kann man nicht aus der Kollektor-Umschaltstörungsfrequenz die Drehzahl ableiten?

Kann man. Wenn Induktivität geschaltet wird.... Draht parallel zu einer Anschlußleitung legen und aufs Oszi geben.

[ferdimh]

Der Trick, das Bürstenfeuer auszuwerten klappt aber nur bei beschissenen Motoren mit geringer Kollektorlamellenzahl.
Wenn man einen gescheiten Motor verwendet, geht die Kommutierung viel zu ruhig vonstatten, und dann gibts da quasi nichts zu sehen. Schon an einem Waschmaschinenmotor wird das eher nichts.

Dieser Link hier https://www.researchgate.net/publicatio ... _DC_motors verwendet im Übrigen den Motor in der Abschaltzeit der PWM als Generator, und nutzt daher nicht das Bürstengeschredder.
Diese Konstruktion hat aber den Nachteil, dass sie nur funktioniert, wenn man die PWM-Frequenz so niedrig wählt, dass der Motorstrom lückt - und das bringt dann doch einen erheblichen Effizienz- und Leistungsverlust mit sich.
Man kann die ganze Chose aber etwas entschärfen, wenn man mit 2 PWM-Frequenzen arbeitet: Den Motor schnell takten (sagen wir, 20 kHz), und dann regelmäßig (sagen wir 50x pro Sekunde) eine kurze Pause einlegt, den Strom Null werden lässt, und die Spannung misst.

Auch: Die "Induktivitäts"-Spannungsspitze beim Umschalten sieht man von außen nicht. Die abgeschaltete Induktivität dreht sich und ist im Moment des Abschaltens nicht mehr mit den Anschlüssen verbunden. Man sieht im NF-Bereich nur die Unsauberkeiten der Feldverteilung im Motor. Im HF-Bereich sieht man vielleicht (wenn das Ding nicht gescheit entstört ist) noch ein bisschen Dreck vom abreißenden Funken).
Die HF-Tricks versagen aber recht schnell, wenn nebendran noch ein weiterer Störer sitzt.

[Hightech]

Kann man nicht aus der Kollektor-Umschaltstörungsfrequenz die Drehzahl ableiten?

Auf jeden Fall.
Ich meine ich habe irgendwo auch schonmal einen Schaltungsvorschlag dazu gesehen um eine Drehzahlregelung zu realisieren.
https://www.researchgate.net/publicatio ... _DC_motors
https://www.romanblack.com/encoder.htm

So etwa hatte ich das schon länger im Kopf rotieren.
Es schien mir sehr offensichtlich das es so gehen müsste.
Damit sollte auch eine Drehzahlregelung möglich sein.

[Hightech]

Dann müsste man die Messleitung direkt an einen Motorpol anschließen vor der Entstörung.

[Tobi]

Drehzahlregelung durch die Generatorspannung hat Zabex schon bei seiner Kugelmühle verwendet: https://www.zabex.de/site/kugelmuehle.html

[sukram]

Back-EMF wird oft bei "Spielzeug"motoren verwendet - zur Lastregelung in Digitaldecodern für die Modellbahn z.B..

[MatthiasK]

Dieser Link hier https://www.researchgate.net/publicatio ... _DC_motors verwendet im Übrigen den Motor in der Abschaltzeit der PWM als Generator, und nutzt daher nicht das Bürstengeschredder.
Diese Konstruktion hat aber den Nachteil, dass sie nur funktioniert, wenn man die PWM-Frequenz so niedrig wählt, dass der Motorstrom lückt - und das bringt dann doch einen erheblichen Effizienz- und Leistungsverlust mit sich.
Man kann die ganze Chose aber etwas entschärfen, wenn man mit 2 PWM-Frequenzen arbeitet: Den Motor schnell takten (sagen wir, 20 kHz), und dann regelmäßig (sagen wir 50x pro Sekunde) eine kurze Pause einlegt, den Strom Null werden lässt, und die Spannung misst.

Genau diese Technik wird seit rund 20 Jahren bei Modellbahn-Decodern üblich. Decoder ohne diese Technik sind mittlerweile eher Exoten und kommen vorwiegend über den großen Teich. Mit einer gut eingestellten Regelschleife kann man so Motoren extrem langsam drehen lassen, auch wenn der Motor mechanisch ein Graus ist und große Rastmomente hat.