Autogen oder doch MAPP?

Der chaotische Hauptfaden

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Mechatronk
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Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von Mechatronk »

Ich sehne mich immer mal wieder danach, ohne zu bekannten zu fahren Hart zu Löten und kleine Sachen Autogen schweißen zu können. (Hauptsächlich Kleinstkram den ich mir zerbrate wenn ich versuche zu schweißen und Buntmetall, das größte wäre vielleicht mal was am Fahrrad....)
Bisher dachte ich, ich komme um eine 10l Ace/O2 Kombi nicht rum. Einen Autogenkoffer hab ich schon, Flaschen suche ich.
Jetzt habe ich irgendwo von MAPP-Gas gelesen. Das würde mir die sauteure, Empfindliche Ace-Flasche sparen.. Gefunden hab ich das bisher nur bei Rothenberger, die Vertreiben das zusammen mit ihrem Roxy-System. Das könnte für meinen Kleinkram schon fast reichen.

Hat damit wer Erfahrung? Kann man aus so einer kleinen Flasche auch genug entnehmen, dass man damit einen normalen, großen Brenner für ein paar Minuten betreiben kann oder frieren die einem ein?
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Raider
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Re: Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von Raider »

Autogenschweißen ist nicht auf Acetylen beschränkt. Das geht auch mit Propan (was MAPP schlussendlich eigentlich auch ist, mit bisschen anderem Zeug drin für mehr Temperatur) oder auch mit Erdgas. Musst dir die passenden Düsen für deinen Brenner besorgen und die passenden Druckminderer + Flaschen, dann kannst du auch mit Sauerstoff und der standard grauen Flüssiggasflasche hartlöten.
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Alexander470815
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Re: Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von Alexander470815 »

Mapp hat schon ein bisschen mehr Power als Propan, aber auch nicht so viel.
An Acetylen kommt das bei weitem nicht dran.

Will man also mit kleiner Flamme größere Sachen zügig erhitzen dann führt kein Weg an Acetylen vorbei.
Auch wenn man mal was aus Stahl warm machen will um es zu biegen dann hat Acetylen Vorteile.

Schweißen kann man eigentlich nur mit Acetylen und Sauerstoff.(Andere Gase haben zu viel oxidierende Anteile)
Brennschneiden und Löten geht auch mit Propan/Mapp und Sauerstoff.

Hier gibts einen schönen Vergleich zwischen den ganzen Brenngasen: https://www.linde-gas.at/de/images/1040 ... 169421.pdf
Mapp Gas wird wohl ähnlich dem "Gemisch mit Methylacetylen" sein.
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Jan-DIY
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Re: Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von Jan-DIY »

Ich mag Aze.
Damit kann man fast alles machen.
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MatthiasK
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Re: Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von MatthiasK »

Mir fehlt auch noch was brauchbares zum Hartlöten. Ich habe einen kleinen Brenner für das Gas mit dem lauten Namen. Das gibt zwar eine ziemlich heiße Flamme, aber sie ist halt nur max. 20mm groß. Mehr schafft die Elektrolyse nicht. Außerdem habe ich einen alten Hartlötbrenner, der für Sauerstoffkerzen gedacht war und nur einen Hahn für Gas hat. Diesen habe ich bisher nicht zum richtig Laufen gebracht.
Wie einfach das geht, wenn man ordentliches Werkzeug hat, kann man ja immer auf den Treffen erleben. Z.B. bei den Kälte-Bastlern. Gut, etwas Erfahrung ist auch hilfreich.
Welche kleinen Brenner taugen was? Mit klein meine ich, dass alles, inkl Gaskartuschen, in eine handliche Schachtel passt.
IPv6
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Re: Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von IPv6 »

Der Klassiker wäre natürlich Acetylen und Sauerstoff, alt bewährt, geht alles damit.
Ich hatte da auch mal eine Weile die Kleinanzeigen im Blick und irgendwann gabs da mal für knappe 100 € einen Satz 10 Liter Flaschen (mindestens halb voll) von Global Gas, die ich hier im lokalen Baumarkt auch getauscht bekomme. Einen Brenner, Druckminderer und paar Meter Schlauch (alles nichts besonderes, aber funktioniert) gab es auch noch dazu.

Alleine die Flaschen ohne Füllung kosten "neu" im Baumarkt um die 300 €. Da lohnt es sich schon, den Gebrauchtmarkt im Blick zu behalten.
Ist ja egal ob man die Flaschen gebraucht kauft, spätestens nach einmal Umtauschen steht man exakt gleich da als hätte man sie im Baumarkt "neu" gekauft.

Vermutlich ist es rechtlich nicht ganz einwandfrei, Leihflaschen privat weiterzuverkaufen aber was solls. Dem Verkäufer bleibt kaum was anderes übrig wenn er sie nicht mehr braucht, die Alternative wäre die Flaschen kostenlos im Baumarkt abzugeben. Denn man zahlt am Anfang für die Flasche ein sogenanntes Nutzungsentgelt, das ist ausdrücklich kein Pfand, das bei der Rückgabe erstattet wird.

Also Kleinanzeigen im Blick behalten.
Offiziell verbietet Ebay Kleinanzeigen den Verkauf von Gasflaschen:
Es ist untersagt, folgende Produkte, Stellenangebote oder Dienstleistungen anzubieten oder in Anzeigen zu beschreiben:
[...]
- Gaskartuschen oder Gasgrill mit Gaskartuschen, Gasflaschen (leer und voll)
[...]
Es lohnt sich daher entweder schnell zu sein bevor was gelöscht wird oder die Suche nach "Schweißgerät", "Schweißbrenner", "Autogenbrenner", "Sauerstoff", "Acetylen" usw.
Blechei
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Re: Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von Blechei »

Azze hat den höchstmöglichen C Anteil, beim Stahlschweißen ist das für die Qualität der Naht wichtig (Wasserstoffversprödung & Co).
Obs beim Homebruzling ne Rolle spielt: keinen Dunst. Aber obs "grundsätzlich" funktioniert würde mich auch interessieren, meine
Schweißarmaturen liegen auch schon geraume Zeit auf Eis
Stummel
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Re: Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von Stummel »

moin,

aus Erfahrung kann ich sagen das man mit dem Rotenberger zeug nicht ernsthaft was machen kann. Klar geht mal nem 16er Kupferrohr hart zu löten aber weil die Flamme für fast alles zu klein ist nudelt man ewig und 3 tage dran rum und heizt auch dadurch auch alles im Umkreis von 1km alles auf. Macht kein Spaß.

Mit den befüllbaren O2 Flaschen gehts so halbwegs aber da würde ich mir echt lieber aus was für Propan und O2 bauen...


bei meinem Opa steht noch nen Messer Griesheim mit alten 10l Flaschen... bekommt man die immer getauscht(sofern der Händler passt) oder wieder gefüllt?
Da war doch mal was mit Tüv?
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Jan-DIY
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Re: Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von Jan-DIY »

Jeder halbwegs amateurhafte Bastler braucht Azze.
Sonst kann man fast nichts machen.
Ne Füllung hält hier knapp 2 Jahre auf 20l wenn ich nicht mit irgendwelchen Pulverbrennern hantiere.
Die Globalgas Flaschen gab es bei Kleinanzeigen gefüllt für 200€. Dann noch neue Schläuche und ne Flammsicherung.

Das ist mein Lieblingsspielzeug.
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Alexander470815
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Re: Autogen oder doch MAPP?

Beitrag von Alexander470815 »

Stummel hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 15:11 bei meinem Opa steht noch nen Messer Griesheim mit alten 10l Flaschen... bekommt man die immer getauscht(sofern der Händler passt) oder wieder gefüllt?
Da war doch mal was mit Tüv?
Das kommt immer ganz auf das Geschäftsmodell an das der Händler hat.
Linde z.B. hat Mietflaschen, man zahlt dann pro Zeit einfach x Euro und kann die Flasche benutzen, für Zuhause eher uninteressant denke ich.
Eine Zeit lang konnte man bei Linde wohl auch eine "nicht Mietflasche von beliebigen Anbieter" gegen sagen wir mal 10 Jahre Mietfrei eintauschen, keine Ahnung ob das noch geht.

Die Baumärkte haben dann meist von Gas Händlern die Flaschen im Programm, Hornbach und Obi haben GlobalGas, Bauhaus hat Tycka.
Bei beiden kauft man die Flasche und hat diese dann für alle Ewigkeit.
Den Kaufpreis bekommt man bei Rückgabe der Flasche jedoch nicht erstattet, beim tauschen gegen eine Volle zahlt man natürlich nur die Füllung.
Die initialen Kosten sind natürlich etwas höher aber ich finde es gut kalkulierbar, keine laufenden Kosten etc.
Deswegen habe ich auch die Flaschen einfach beim Bauhaus geholt.

Auch wenn man die Flasche dann viele Jahre hat und der Tüv ablaufen sollte kann man diese natürlich wieder eintauschen gegen eine frisch gefüllte.
Darauf gucken die Baumarkt Mitarbeiter sowieso nicht, die gucken nur ob da GlobalGas oder Tycka draufsteht und dann ist das für die geklärt.
Wenn man natürlich einen Aufkleber wo das draufsteht auf eine andere Flasche.... ;)
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