Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Der chaotische Hauptfaden

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nox
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Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von nox »

Hallo allerseits,

hier stand gerade ein 5 Zonen 100V-Mischverstärker zum Testen und leicht modifizieren - da ich keine 100V-Lautsprecher habe war der Versuch mit 8 Ohm Lautsprechern erfolgreich - funktioniert so etwas eigentlich auch dauerhaft? Natürlich nicht bei übertriebenem Maximalpegel :D

Laut Handbuch könnte man auch auf 70V runtergehen. Bei welchen Ausgangsspannungen liegt eigentlich ein "normaler" Verstärker? Prinzipiell hätte ich ja Schutzkleinspannung erwartet...

Google findet sogar ein Servicemanual für den PA-1120 :-)

MfG nox
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Bastelbruder
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von Bastelbruder »

Beispiel: sqr (8 Ohm x 100 Watt) = 29 Veff = 40 Vs.

Oberhalb 100 Watt wird's brenzlig. Auch die DIN-Lautsprecherstecker haben dann zu geringe Isolationsabstände.
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Mechatronk
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von Mechatronk »

Kommt ganz drauf an. Große PA-Endstufen Arbeiten auch für Impedanzen von 8 Ohm mit Railspannungen jenseits von -+100V und können 100V Lautsprecher ohne Probleme antreiben. Andersrum geht es auch gut, so lange der Verstärker in der Lage ist ausreichend Strom zu liefern ohne das das Netzteil einbricht.

Nettes Beispiel: https://www.labgruppen.com/product.html?modelCode=P0F61
Peak output voltage 194 V
2 ohms 4400 W
2.67 ohms 5900 W
4 ohms 4600 W
8 ohms 2300 W
16 ohms 1150 W
Hi-Z 70 V 3300 W
Hi-Z 100 V 4700 W
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Roehricht
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
der Spitzenwert (peak in neudeutsch)
ist uninteressant. Wichtig ist der Effektivwert.
Soweit ich weiss liegt die Grenze der max. zulässigen Berührungsspannung bei 50V. Das währen für ne 8 Ohm Gurke ein 315W Verstärker und bei 4 Öhmer das doppelte. Damit wären offene Klemmen nicht mehr erlaubt. Entweder Speakon oder Klemmenkasten mit Abdeckung. Son popeliger DIN LS Stecker lötet sich doch bei 6A LS Strom doch ab. Sozusagen eine trääääge Schmelzsicherung. :mrgreen:

Und die U rail ist da auch uninteressant bei Betrachtung der Ausgangsspannung am Verstärker. Wieso eigentlich Railspannung? Ich habe außer in riesigen Telefonzentralen keine Schienen gesehen, meist sinds nur dicke Drähte. Na ja, die dummen Ammis neigen zu Übertreibungen. Ich bevorzuge den Begriff Ub , also das Kürzel für Betriebsspannung, das wurde in der Berufsfschule so beigebracht. . Vielleicht sollte man mal 3 Stücke Eisenbahnschiene als plus , minus und Null Volt Verteiler einbauen. Da lassen sich schon Gewindelöcher für die kabelösen reinschneiden. Dann passt wenigstens der Ausdruck. :mrgreen: Dazu Kranösen am Gehäuse. :mrgreen:

Ein Verstärker kann trotz niedrieger Betriebsspannung 100V am Ausgang haben. Das Geheimnis ist ein Ausgangsübertrager. ELA Endstufen für Beschallunganlagen haben meist 24V als Betriebbspannung damit sie bei Stromausfall aus ner Batterie weiterversorgt werden können. Und damit haben sie natürlich ein AÜ.
Ich habe bei der Auflösung von Karstadt Sporthaus Hamburg Bosch Plenar Endstufen abgegriffen. Das sind 2 kanalige Endstufen mit 2x 500W /100V , die laufen intern mit 24V. Das sind keine Stereo Endstufen. Ein Verstärkerteil ist für Hintergrundmusik der andere für Notfalldurchsagen/ Plichtempfangschaltung.

Zum Testen von 100V Verstärkern kann man normale Glühlampen benutzen. Deren Widerstandswerte kann man ermitteln indem man sie mit 110V betreibt und I misst. Zum Abhören einfach ein kleinen LS in serie mit einem 1k Widerstand anschalten. damit kontrolliert man die Tonqualität.
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Wolfgang
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xlr8r
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von xlr8r »

Ich habe hier einen 50kg bose Umsetzer aus ner 100v Installation liegen ist in 19" aufgebaut... Ich schau später Mal nach den Daten
winnman
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von winnman »

Testen:
Man nimmt einfach einen Printtrafo der auf 110V geschaltet wird.

Sek Spannung nicht so genau 9 - 24V (ausser man will wirklich was aussagekräftiges messen) und da dran den 8 Ohm Tröter.

Das taugt auch durchaus für Dauernd. (Lautsprecher für 100V Systeme haben normalerweise einfach einen Trafo eingebaut der verschiedene Spannungstufenabgriffe hat, die kann man durchaus mit kleinen Trafos ersetzen)
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Roehricht
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
testen bedeutet für mich das der zu prüfende Verstärker seine volle Leistung an eine ohmsche last abgeben kann. Nur so kann man echte Fehler in der Endstufe erkennen.

Dazu muss bei einem z.B 100W Verstärker ein 100 Ohm Widerstand ran der sich auch bei länger andauernden Tests nicht zerlegt.

Ein Netztrafo wie der erwähnte Printtrafo geht als Übertrager für einen Monitor Lautsprecher. Wobei wie schon gesagt ein Trafo dann gar nicht nötig ist. Ein 8 Ohm Lautsprecher macht mit 1k in Serie an 100V noch ganz gut Rabatz.
ich habe zum Testen von solchen Sachen Schiebewiederstände mit passenden Werten. Die können je nach grösse durchaus Leistung bis zu 1kW verheizen.
Die sogenannte Werkstatt NF Heizung.

Mein Werkstatt Widerstand für niederöhmige Verstärker vernichtet 2x1500W bei 4 Ohm. Das sind mehrere Rosenthal Last Rs , die glasierten mit dem Wellenwendel. Zwei heilige Püster kühlen das Konstrukt.

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Wolfgang
xanakind
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von xanakind »

Roehricht hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 01:02 Wieso eigentlich Railspannung? Ich habe außer in riesigen Telefonzentralen keine Schienen gesehen, meist sinds nur dicke Drähte.
Ich hatte in einem Gerät neulich zumindest dünne Schienen:
1.jpg
2.jpg
Ist das schon eine H0 Spur? :lol:
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Roehricht
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von Roehricht »

Hallo
ch hatte in einem Gerät neulich zumindest dünne Schienen:
wie niedlich. Ich besitze ein 200A Labornetzteil , da kucken hinten 2x 25x5 Kupferschienen raus . Schick mit Löcher für M10 Bolzen.
Ich habe hier einen 50kg bose Umsetzer aus ner 100v Installation liegen ist in 19" aufgebaut..
Ersetzt jetzt das Wort Umsetzer das Wort Transformator? Ein Umsetzer impliziert aktive Technik . Umsetzer wird ja in der undeutschen Welt als Converter bezeichnet.

Aber ich denke für die abgehobenen Bosianer klingt Transformator wohl zu prollig. Die scheinen auch nicht allzuviel Plan von richtigen Endstufen zu haben. Bob Carver hat für Bose die meisten Endverstärker gebaut.

Bob Carver ist der Erbauer der legendären Phase Linear 700 Endstufe die anfang 70 von vielen PA Verleihern eingesetzt wurde. Eigenetlich die allereste Transistor PA Endstufe. Von Yorkville gibts die stärkste analoge Endstufe überhaupt. 2x2000W rms 4 Ohm. Yorkville ist auch eine von Carvers Firmen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Phase_Linear

Von Bob Carver kam ja mal der Spruch: "Es ist nicht schwer gute Vertärker zu bauen, das schwierige daran ist davon auch leben zu können."

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Wolfgang
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Fritzler
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von Fritzler »

xanakind hat geschrieben: Fr 4. Mär 2022, 23:01 Ich hatte in einem Gerät neulich zumindest dünne Schienen:
Sieht aus als hätte man sich das 4 Lagen PCB sparen wollen.
(Was bei soner Größe shcnell teuer wird).
Dann komt die Opampversorgung eben auf Schienen.
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Bastelbruder
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von Bastelbruder »

Ich glaube daß es zu der Zeit noch keine Multilayer gab, und auch keine EMV-Prüfungen.
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Roehricht
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
ich hab mir mal den Plan vom PA-1120 gezogen. Wieso soll der kein Niederöhmausgang haben?

Hier im Plan steht was anderes.
PA-1140-Output-transf.jpg
Hat ein 4 Ohm Ausgang und ein 25V Ausgang welches 6,25 Ohm sind.


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Wolfgang
nox
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von nox »

ja, aber dann kann ich keine einzelnen Lautsprecher oder Gruppen mehr steuern.
Die Vorbauerfirma hat dort 200W 8 Ohm Lautsprecher, davon je drei parallel an eine 1,2kW Stereoendstufe angeschlossen(also 2,6 Ohm an eine Endstufe die nur 4-8 Ohm verträgt, fällt bei mehr Lautstärke dann gerne ins Clipping/Überlast) - bei Kabellängen von 130-180m wurden dann auch grosszügig 3x1,5² verlegt :(
Naja, die Kuh soll also vom Eis, neues Kabel vergraben hat auch keiner Lust, also habe ich mir schonmal drei 100V Übertrager zum Testen bestellt, aber noch nicht verbaut...

Der andere Gedanke wäre den Verstärker von 100V auf 70V umzustellen und alles so zu betreiben(notfalls dann immer zwei Lautsprecher in Reihe).

Ein siebter Lautsprecher in 100V-Technik ist nämlich noch in einem anderen Gebäude verbaut.

So könnte ich 4 in der Lautstärke anpassbare Kanäle nutzen...
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Roehricht
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
das war alledings aus dem Thema nicht zu erkennen.
Nun, wenn die Gruppenschaltung gebraucht wird kommt man am 100V System nicht vorbei.
Wenn da nur Durchsagen und etwas Hintergrundmusik mit übertragen werden soll kann man bedenkenlos Netztrafos nehmen.

Printtrafo 2x9 oder 12V V 40VA geht für 25W /4 Ohm oder 12,5W 8 Ohm, die beiden Netz- und Sek. Wicklungsteile parallel schalten.
Für 50W / 4 Ohm benötigt man einen 15V und für 8 Ohm einen 20V Trafo mit 70-80VA . Das ist dann schon kein Printtrafo mehr , eher ein Ring- oder M Kern.

Mit der 100V Technik verhält es sich so wie im Netz. Der Generator muss gleich oder grösser sein als die angeschlossene Last.


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Wolfgang
nox
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Re: Verstäker in 100V-Technik und normale 8 Ohm Lautsprecher

Beitrag von nox »

ja, ich spiele mich da gerade so ein bischen rein, habe auch dumm geschaut wie ich das Rack rausgezogen habe - ein separater 100v-Verstärker und dann der einfache Stereoverstärker :shock:
Der Mehrzonenverstärker ist grad woanders übriggeblieben, mak sehen ob es mit dem besser geht.
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