NiMH wiederbelebbar ?

Der chaotische Hauptfaden

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^^artin
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NiMH wiederbelebbar ?

Beitrag von ^^artin »

Im Ladegerät, bei dem ich gestern die Tasten geputzt hab, wollte ich heute ein paar NiMH Akkus laden, die ebenfalls ca 2 Jahre rumgelegen haben. Im Ladegerät funktioniert das offenbar nicht mehr richtig. Ich konnte zwar ein paar Stunden Laden, aber beim Versuch über das Ladegerät zu Entladen, springt dieses immer, nach ein paar Sekunden, automatisch wieder auf "Laden" um.
Ich bin jetzt gerade dabei, die Akkus "manuell" über 0,3 Ohm zu entladen. Dabei gibt's ein eigenartiges Phänomen: zunächst bricht die Zellenspannung auf ca 0,3V ein. Der Entladestrom ist dann ca. 0,3 A (ich hab den Widerstand offenbar gut gewählt :D ). Im Laufe der Zeit steigt der Entladestrom und die Spannung dann aber auf fast normale Werte an. Nach einer 1/2 Stunde Entladung hatte ich dann so 1,2A und 0,9V. Dann fangen Spannung und Strom wieder langsam an zu fallen. Hab dann Entladen bis ca 0,5A und 0,7V. Und lade die jetzt gerade wieder auf. Mal schauen, ob die Zellenspannung danach, beim nächsten Entladen, auch noch so weit einbricht.

Üblicherweise werden die Zellen ja nur bis ca. 0,9V Entladen. Weil die Zellenspannung aber so stark zusammenbricht, hat das Ladegerät warscheinlich, beim Versuch zu Entladen, gleich wieder auf Laden umgeschaltet (macht das Gerät automatisch wenn der Akku entladen ist). Trotzdem konnte ich, bei der vermeindlichen Tiefentladung, einiges an mAh entnehmen und ich hab ein Bisschen die Hoffnung, daß ich die Akkus so nochmal "freibrennen" kann.

Was habt Ihr damit für Erfahrungen. Klappt das Wiederbeleben oder sind die eher ein Fall für die Tonne ?

Gruß Martin
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MatthiasK
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Re: NiMH wiederbelebbar ?

Beitrag von MatthiasK »

Das kann klappen, wenn man Geduld hat. Man muss anfangs mit einem sehr kleinen Strom anfangen, z.B. 50mA, und dann laden und entladen. Nach ein paar Zyklen steigt die verfügbare Kapazität, dann kann man den Strom vorsichtig erhöhen. Wenn die verfügbare Kapazität dabei wieder sinkt, muss man mit dem Strom wieder runter gehen. Es kann sein, das ein Zyklus >24h dauert, aber geduldig geht es schneller.
^^artin
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Re: NiMH wiederbelebbar ?

Beitrag von ^^artin »

Dann hab ich mit meiner Schnellentlade-Methode an 0,3 Ohm Strombegrenzung ja eher die falsche Strategie gewählt. :D
Naja, ich ziehs mal durch. Sind eh nur 4 Zellen, die momentan sowieso im A.... sind.

Ach:
Das Ladegerät hat auch eine Refresh-Funktion. Die werd ich dann ausprobieren sofern der Innenwiderstand, durch das Schnellentladen, wirklich wieder runter gegangen ist.
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Roehricht
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Re: NiMH wiederbelebbar ?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
was bei Whiskerbildung im Akku hilft, ist ein fetten Kondensator mit 470µF über gleichgerichtetes Netz aufladen und über die defekte Zelle entladen. Das macht einmal "Batsch" und meist ist der Akku danach wieder Ladefähig.
Funktioniert aber nur um Whisker freizubrennen. Wenn de r Akku ne andere Macke hat gehts nicht.

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Wolfgang
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Celaus
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Re: NiMH wiederbelebbar ?

Beitrag von Celaus »

Ich erinnere mich : im Jahre 1971 im Heft 10 des DL-qtc`s gab es eine Empfehlung, Batterien mit assymmetrischem Wechselstrom zu laden. Das gilt fürAkkus als auch Leclanche-Zellen-Batterien.
Die einfachste Schaltung besteht aus einem Trafo auf dessen Niederspannungsseite eine Gleichrichterdiode mit Serienwiderstand zur Ladestrombegrenzung ist . Parallel zur Diode befindet sich ein Entladewiderstand, der einen Entladestrom von einem Zehntel des Ladestroms erlaubt. Mit jeder Ladung verbessert sich die Batteriekapazität.
Bei Leclanchezellen, das sind die billigenTaschenlampenbatterien, darf man nur bis 1,33 Volt entladen, sonst sind sie nicht mehr ladbar. Defekte Zellen werden warm !
Wenn man jetzt noch eine Ladeautomatik dazu baut, hat man eine "eierlegende Wollmilchsau" als Ladegerät. Meine Eierwollmilchsau arbeitet seit 1999.
viel Erfolg, Celaus
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gafu
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Re: NiMH wiederbelebbar ?

Beitrag von gafu »

Celaus hat geschrieben: Sa 12. Mär 2022, 21:32 Leclanche-Zellen-Batterien.
kennt man als ganz normale Zink-Kohle-Batterie.

Ich kannte das reflexladen eigentlich als geeignet für alkali-mangan-zellen (also das was heute billig an der supermarktkasse liegt)
Geht auch für knopfzellen, wenn man mit den strömen vorsichtig ist. Als kontaktelement hab ich eine wäscheklammer aus holz :)
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