Notfallheizung

Der chaotische Hauptfaden

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duese
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Notfallheizung

Beitrag von duese »

Unser Stromnetz ist ein technisches Konstrukt und kann demzufolge auch ausfallen und alles mögliche geht nicht mehr. Das meiste kann ich durch Verzicht und einfache Maßnahmen kompensieren. Sollte das ganze im Winter passieren krieg ich aber ein Problem mit der Wärmeversorgung. Ich bin also auf der Suche nach einer reinen Überbrückungslösung, bis der Strom wieder da ist, ich geh mal von max. zwei Wochen aus. Effizienz ist also zweirangig, solange man den Brennstoff mit vertretbarem Aufwand gelagert bekommt.

Geheizt wird hier per Luft-Wärmepumpe. Theoretisch denkbar wäre ein Generator mit Einspeisung, der müsste aber recht potent sein und will ja auch gewartet werden -> aufwändig, teuer.

Holzofen ist keiner vorhanden und soll auch vorerst nicht angeschafft werden (außerdem ist den Ofenbauern derzeit auch nicht langweilig).
(Ein Kaminzug dafür wäre vorhanden, im Wohnzimmer ist das derzeit aber nur die Wartungsklappe, kein weiterer Anschluss, Kaminzug war noch nie in Betrieb).

Spontan fällt einem da natürlich die Chinastandheizung ein. Draußen hinstellen, zwei Schläuche durchs Fenster und dichtstopfen -> warm. Brennstoff ist der gleiche, den auch das Auto braucht, passt. Braucht aber auch ca. 50W elektrisch. Auch blöd, müsste man ziemlich viel in Akku vorhalten.

Nächste Idee, die mir kam, wäre eine Wohnwagen/Wohnmobilheizung. Geht ohne Strom und Raumluft unabhängig, aber man müsste eine Terassentür provisorisch durch eine Holzplatte ersetzen um Zuluft und Kaminschlauch sauber nach draußen zu kriegen. Gasflasche könnte dann auch draußen stehen. Ist zum Aufbauen schon Aufwand und ist fraglich, ob meine Frau das hinkriegen würde, wenn ich nicht da bin.

Gibt es andere Lösungen von (Gas-)Öfen, die man temporär an einen Kamin anschließen kann? Also quasi Schnellkupplung für Kaminanschluss? (Ob der Kamin auch einen Frischluftzug für Raumluftunabhängigen Ofen hat, muss ich nochmal nachschauen, weiß ich nicht auswendig. Baujahr des Hauses ca. 2009, falls das ein Indiz ist). Macht bei sowas der Kaminkehrer mit?

Über was man als nächstes stolpert, sind Gaskatalytöfen (sowas https://www.blumfeldt.de/Feuerstellen-H ... DkQAvD_BwE). Die brauchen Raumluft und das Abgas geht in den Raum. Je nach Ofen steht dabei nur für außen oder nur für gut belüftete Räume.
Die Frage ist, was ist in dem Fall gut belüftet? Ein gekipptes Fenster für 35 qm? Zwei gekippte Fenster? Krieg ich damit den Raum noch warm?
Der verlinkte Ofen hat wohl auch eine Sauerstoffmangelsicherung, so dass er ausgeht, wenn der Sauerstoffgehalt zu weit runter geht. Zusätzlich wäre ein CO2-Sensor wohl sinnvoll um zu sehen, ob die Lüftung akut reicht und wohl auch ein CO-Warner (sind die eigentlich lagerfähig oder altern die kalendarisch stark, sowohl CO als auch CO2?)
Was ich auch gelernt hab, dass man einen Innenraumdruckminderer braucht, der einstufige Campingdruckminderer ist nicht in Innenräumen zulässig.
Die Inbetriebnahme eines solchen Ofens trau ich meiner Frau auch zu.

Außer der Druckmindererthematik gilt alles was für Katalytöfen gilt wohl auch für Ethanolkamine. Die sind aber wohl zum nachfüllen gefährlicher, Sauerstoffmangelsicherung gibts auch nicht.

Hat jemand ein bisschen gedankliche Unterstützung für mich? Erfahrungen? Weitere Ideen? Danke schonmal!
IPv6
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Re: Notfallheizung

Beitrag von IPv6 »

Gas möchtest du nicht in geschlossenen Innenräumen verbrennen, pro 1 kg Propan entsteht etwa 1 kg Wasser. Das gibt Kondenswasser und Schimmel.
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Alexander470815
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Alexander470815 »

Alles was das Abgas in den Raum bläst würde ich direkt mal ausklammern.
Das funktioniert für einen Moment aber dann wird es sau gefährlich und feucht.

Brennstoff über längere Zeit lagern ist problematisch da dieser schlecht werden kann, zumindest wenn es Diesel oder Benzin ist.
Flüssiggas dürfte dahingegen unbegrenzt lagerfähig sein, in 33kg Flaschen bekommt man ja schon einmal bisschen was unter.
Das könnte man dann entsprechend verheizen und damit Wasser warm machen, Strombedarf dürfte nicht allzu hoch sein, Brennluftgebläse + Umwälzpumpe.
Ein Benzin 4-Takt Aggregat könnte man auch mit Gas füttern, damit wird der Brennstoff dafür auch nicht schlecht.

Es wäre schon gut wenn das ganze halbwegs effizient ist da man ansonsten sehr große Brennstoffmengen vorhalten muss von denen man sonst nichts hat wenn man mit einer Wärmepumpe heizt.

Man könnte auch einfach das Auto als Stromaggregat missbrauchen, auch im Standgas sollte man da schon einigermaßen Leistung abzweigen können um eine LiXX Batterie zügig aufzuladen.
Da das sowieso immer in Benutzung ist funktioniert das dann auch ohne Mucken.
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RMK
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Re: Notfallheizung

Beitrag von RMK »

bei Ethanol ist der Wassereintrag nicht wirklich besser...

für eine China-Standheizung spricht der günstige Kaufpreis, der vorhandene Brennstoff und die Möglichkeit mit einem (kleinen) Generator
die Energie für den Betrieb bereitzustellen.

alles in allem kostet das aber wohl so viel wie ein größerer Generator (3kW?) der die Wärmepumpe treiben könnte... damit ist auch die Gefahr
des Einfrierens der Heizungsleitungen gebannt.
weil: 2 Wochen Stromausfall im Winter kühlt das Haus auf unter 0, dann sind die Leitungen in Gefahr...
(abgesehen davon dass nach 2 Wochen ohne Strom noch ganz andere Probleme kommen werden, aber das war ja nicht die Frage... :-) )
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RMK
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Re: Notfallheizung

Beitrag von RMK »

Alexander470815 hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 11:09 Man könnte auch einfach das Auto als Stromaggregat missbrauchen, auch im Standgas sollte man da schon einigermaßen Leistung abzweigen können um eine LiXX Batterie zügig aufzuladen.
Da das sowieso immer in Benutzung ist funktioniert das dann auch ohne Mucken.
je nach Moderne des Fahrzeugs wird das nix, manche laden die Batterie nur im Schiebebetrieb (!) um Sprit zu sparen.. da geht im Standgas nicht wirklich was.
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Alexander470815
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Alexander470815 »

Aber das wird ja allein schon wegen des Selbsterhaltungstriebs die Batterie laden wenn es merkt das diese immer leerer wird.
Ansonsten würde man ja irgendwann im dunkeln sitzen wenn man mit laufendem Motor, Licht, Lüftung irgendwo auf einem Parkplatz steht.
Von daher denke ich durchaus das da auch etwas nachkommt wenn man da etwas entnimmt.
gonium
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Re: Notfallheizung

Beitrag von gonium »

Mein persönlicher Notfallplan für diesen Winter geht, wegen ungewisser Lage im Stromnetz, von einem gewissen Risiko für einen Stromausfall von 24h aus (hab ich hier schonmal geschrieben: viewtopic.php?f=14&t=18523&p=435004#p435004). Mit dem Stromausfall an sich komme ich schon klar, aber ohne Heizung mag ich nicht sein.

Ich hab mich für eine Gas-Katalyt-Notheizung entschieden, da ich sowieso zwei 5kg Gasflaschen für meinen Grill hab. Dieser da, ergänzt um einen passenden Anschlussschlauch für meine Gasflaschen: https://www.amazon.de/Mr-Heater-Gasheiz ... B01MPX0AXE
Das Modell gibts auch in Gelb von Dewalt. Beim Probebetrieb war ich eigentlich positiv angetan: Gut verarbeitet, Sicherheitsfunktionen direkt integriert, und ziemlich klein, um einfach verstaut zu werden (war für mich ein wichtiger Kaufgrund!). Reicht aus, um ca. 30qm auf erträglicher Temperatur zu halten. Wasserdampf entsteht, aber mir geht es nicht um einen Dauerbetrieb, insofern mache ich mir um Schimmel etc. keine Gedanken. Lüften muss man periodisch während dem Einsatz, ansonsten ist das Setup aber echt einfach zu handhaben.
duese
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Re: Notfallheizung

Beitrag von duese »

Zum Thema Wärmepumpe weiterbetreiben:

Die Wärmepumpe hat einen 3phasigen 2kW Kompressor. Das heißt es muss schonmal ein 3-Phasengenerator sein. Der Anlaufstrom ist nicht ohne. Ob da 3 kW schon reichen? Das nächste ist die Spritbevorratung. Ottokraftstoff darf ich maximal 20l lagern, Diesel 200l. 1,5l/h sinn realistisch. Da komm ich mit 20l nicht weit. Außerdem brauch ich im Rasenmäher <5l/Jahr. Den Vorrat für eine ausreichende Laufzeit krieg ich nicht verbraucht, bis der schlecht wird. Also wäre nur Diesel sinnvoll. Und dann bin ich bei > 1200€ und einem 150kg Trümmer nur für den Generator.

Dann kämen noch zwei Lastumschalter (Heiz- und Normalstrom, wenn man es schon macht) Einspeisestecker und Verlängerungskabel dazu, dann bin ich allein beim Material schon bei ~ 500€ geschätzt. Einspeisung über dreischwänziges 3-Phasenkrokodil mit Inbetriebnahme, wenn ich nicht da bin ist mir wirklich zu heiß. Zumal ich auch in der Heizstromanlage nicht mal ne CEE-Dose hab (und vermutlich auch nicht haben darf).

Das hab ich schon durchgegrübelt.
Nello
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Nello »

Das kann man als Herausforderung betrachten. Ich habe gerade mal versucht (ich formuliere das bewusst vorsichtig), mit Abstand über die Sache nachzudenken, um grundlegenden Problemen auf die Spur zu kommen.

Gefordert ist eine provisorische Gebäudeheizung mit folgenden Merkmalen:
  • Preiswert (besser noch billig) in der Beschaffung
  • Anspruchslos in der Unterbringung während Zeiten des Nichtgebrauches
  • Rasche Installation bei Notwendigkeit, einfacher Betrieb
  • Verwendung einer konventionellen und gut verfügbaren Energiequelle
  • Verträglichkeit für Wohnung und Bewohner (kein Schimmel, keine Vergiftung)
Abstrakte Lösung:
  • Verbrennung außerhalb der Wohnung
  • Wärmetauscher aus baumarktüblichen Halbzeugen
  • Zuführung der erwärmten Luft mit vorhandenem Gebläse. Nachteil: Zusätzlicher Bedarf an elektrischer Energie.
  • Alternativen: Konvektionsfähiger Aufbau, Dreischichtbetrieb beim Balten Falk
Trivial ist das jedenfalls nicht. Könnte auch sozial schwierig werden.

Edit: Kann man die Listen auch ohne soviel Zeilenabstand machen?
duese
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Re: Notfallheizung

Beitrag von duese »

@Nello: Ja, trivial ist es nicht, sonst müsste ich ja nicht hier die Schwarmintelligenz fragen :mrgreen:

@Gonium: Was heißt denn periodisch Lüften? Alle viertel Stunde Stoßlüften? Wie macht es sich bemerkbar? Merkt man das (Luft wird "schlecht") oder hattest Du Messtechnik?
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Re: Notfallheizung

Beitrag von ch_ris »

Gas hab ich in einer Einzelgarage schon mal benutzt.
Wir brauchten 20°min zum Arbeiten über Stunden, im Winter.
Das war abartig. Die Luft wird spürbar schlecht, du wirst doof im Kopp.
Und Schwulch (aka Luftfeuchte) ohne Ende.
Da brauchte man nix messen.
gonium
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Re: Notfallheizung

Beitrag von gonium »

duese hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 11:41 @Nello: Ja, trivial ist es nicht, sonst müsste ich ja nicht hier die Schwarmintelligenz fragen :mrgreen:
Jupp, leider nicht trivial, daher hab ich eine Minimallösung angestrebt.
duese hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 11:41 @Gonium: Was heißt denn periodisch Lüften? Alle viertel Stunde Stoßlüften? Wie macht es sich bemerkbar? Merkt man das (Luft wird "schlecht") oder hattest Du Messtechnik?
Nee, eher so alle 2 Stunden einmal für ein paar Minuten querlüften. Ausser einer Uhr war da keine Messtechnik im Spiel. Ich verlasse mich ehrlich gesagt auf die Sauerstoffmangelsicherung im Mr. Heater. Der ist zwar nicht billig, dafür aber erprobt und hat 'nen guten Leumund. Ich hab ein gutes Gefühl mit dem Ding.
Trotzdem riecht man natürlich das Abgas, zu Beginn etwas bewusster, aber nach einer gewissen Zeit nimmt man es nicht mehr wahr.

Wie gesagt: Ist für mich 'ne Minimallösung für den Notfall, daher nicht ohne Nachteile. Ich hab kurzzeitig über einen Mobilakku für den Betrieb meiner Gastherme gedacht -- aber verworfen, als ich mir die Preise für Akkupacks angesehen hab. Grob überschlagen anhand von https://www.amazon.de/-/en/Batteries-Po ... 0B76W4ZZ8/: 1300 Euro für 1 kWh. 1000 Wh geteilt durch die 80 Watt, die meine Gastherme so braucht, macht eine Laufzeit von maximal 12,5 Stunden. Die Gasflasche/Katalytheizer-Lösung ist da erheblich kosteneffizienter (okay, ich hab kein Warmwasser, aber hey).
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Alexander470815
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Alexander470815 »

gonium hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 11:58 Trotzdem riecht man natürlich das Abgas, zu Beginn etwas bewusster, aber nach einer gewissen Zeit nimmt man es nicht mehr wahr.
Und irgendwann schläft man einfach ein weil da etwas schiefgeht und das ganze ordentlich Kohlenmonoxid rausdrückt.
Wenn die Sauerstoffmangelsicherung auslöst sind bei einem selber schon lange die Lichter aus, die Flamme brennt auch noch mit 15% Sauerstoff, für den Menschen sieht es da eher schlecht aus.

Ein Kohlenmonoxid Melder ist absolut erforderlich.
Wegen solchen Sachen sind schon zu viele Leute auf der Strecke geblieben.

Ich hatte eine ganze Zeit lang auch so ein Gasheizgebläse in der Werkstatt, ziemlicher Mist das ganze.
Das Abgas muss raus aus der Bude oder gar nicht erst drinnen entstehen.
gonium
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Re: Notfallheizung

Beitrag von gonium »

Alexander470815 hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 12:11 Ein Kohlenmonoxid Melder ist absolut erforderlich.
Wegen solchen Sachen sind schon zu viele Leute auf der Strecke geblieben.
Da hast Du wohl recht, muss ich selbstkritisch sagen. Amazon meint, dass ich morgen so ein Ding hab. Danke!
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Finger
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Finger »

Ich hab dafür eine chinesische Standheizung eingelagert. Die läuft mit Diesel aus dem Tank (zur Not auch mit allem anderen) und braucht 12V (Autoakku+PV, kriegt man in Notfall hingefrickelt). Da kommen dann 5 kW raus, die über eine Holzplatte im Fenster warme Luft ins Wohnzimmer schaufeln. Lässt sich alles mit Bormitteln und Taschenlampe klarmachen.
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Alexander470815
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Alexander470815 »

Ansonsten kann man sich auch relativ preiswert eine gebrauchte Webasto Thermotop für 50-100€ besorgen.
Die macht dann Wasser mit 5kW warm, das ganze könnte man dann in die Heizung einbinden und so die ganze Bude frostfrei halten.
Eine passende Pumpe hat sowas teilweise auch schon dran.
Muss man eben nur im Vorfeld eine entsprechende Stelle im Heizkreis einbauen wo man das ganze einbinden kann.
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Propeller
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Propeller »

Wenn Holz als Heizung partout nicht möglich ist, würde ich auch die Standheizungsmethode bevorzugen. Aus dem sehr heißen Abgas der Dinger lassen sich sicherlich auch nochnal 1-2kW extrahieren.

Vergessen kann man meiner Meinung nach alles, was die Abgase in der Raumluft läßt. Abgesehen vom Feuchtigkeitsproblem ist die Luftqualität eine Katastrophe. Beim Bau meiner Werkstatt hatte ich so ein Teil mit 11kW im Einsatz und bin beim Spachteln der Decke vor Übelkeit plötzlich fast von der Leiter gefallen. Riechbar unsauber verbranntes Gas und der Sauerstoffmangel waren unerträglich.
Ebenso diese Petroleumöfen, die in den 90ern mal aufkamen: Nach mehr oder weniger kurzer Zeit gibt's nen Brummschädel.
Abgase gehören nach draußen.
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StrippenLümmel
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Re: Notfallheizung

Beitrag von StrippenLümmel »

Ne Camping Heitzung?
Funzt ähnlich wie ne standheitzung, nur die abgase werden durch nen schlauch gerölpst. Und funktioniert auch ohne strom. Must dann halt selber mit nem Wedel davor stehen und die Warmluft verwedeln. Oder mit nem Peltrierelement nen Quirl betreiben.

Glaube der meistverbaute ist da Truma s xxxx
So Eppes:

https://www.fritz-berger.de/artikel/tru ... arid=14223
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Propeller
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Propeller »

Die Chinadinger gibt's auch gleich mit Gehäuse und Tank.
urmel
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Re: Notfallheizung

Beitrag von urmel »

Alexander470815 hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 12:28 Ansonsten kann man sich auch relativ preiswert eine gebrauchte Webasto Thermotop für 50-100€ besorgen.
Die macht dann Wasser mit 5kW warm, das ganze könnte man dann in die Heizung einbinden und so die ganze Bude frostfrei halten.
Eine passende Pumpe hat sowas teilweise auch schon dran.
Muss man eben nur im Vorfeld eine entsprechende Stelle im Heizkreis einbauen wo man das ganze einbinden kann.

Das oder eine Luft-Standheizung ähnlichen Kalibers. Abgas bleibt damit draussen und 12V bekommt man irgendwie noch zusammengesammelt. Die Thermotop brauchen beim Start etwas Strom (Glühstift zieht ordentlich was) gehen im betrieb dann aber in der Leistungsaufnahme gut runter. Ein 15Ah Akku reicht erfahrungsgemäß für den Hochlauf auch mehrfach hintereinander aus, danach geht die auf ein paar 10W runter für Brennergebläse und Pumpe.

Die 20kW-Klasse für 24V (Busheizung) ist leider bereits bei Mondpreisen angekommen. Das ersetzt im Zweifelsfall halt die komplette Zentralheizung, ist aber eigentlich etwas überkanditelt. 25°C in der bude braucht man im Notfall eher nicht. Da will wohl grad jeder noch ein Geschäft aus der allgemeinen Verunsicherung schlagen. Die 5kW Luftheizer und auch die ollen 12V Standheizungen scheinen noch zu erträglichem preis zu haben zu sein. Die Krux bei den Webastos ist dass die je nachdem nach einer bestimmten Heizdauer abschalten, war iirc Modellabhängig, je nachdem ob als Standheizung oder Zuheizer codiert. Ansonsten ist es in der Regel "12V dran, steuerpin auf 12V, schnööörz-fauch" und das ding tickert los. CO-Melder würde ich aber in jedem Fall anraten bei egal welcher unkonventionellen Heizung.
Zuletzt geändert von urmel am Mo 17. Okt 2022, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.
manuel
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Re: Notfallheizung

Beitrag von manuel »

Hallo,

Die elektrische Leistung die eine Standheizung benötigt ist nicht ohne. Beim start gerne mal Richtung 0.5-1KW, dann wenn gezündet immer noch 30-50 Watt. Wenn ein Holzofen vorhanden ist, dann braucht man nix machen. Wenn nicht, würde ich eine Platte die genau in ein Fenster passt bauen, mit Abgasrohr Durchbruch mit entsprechend Brandschutz Isolierung damit man wenns eng wird mit einem Holzofen heizen kann. Braucht kein Strom und Abgase gehen nach draußen. Edelstahl leitet weniger Wärme als normaler Stahl, hilfreich zu wissen wenn man mit Blechen eine Rosette baut.

Das mit den Gas Katalytöfen kann ich bestätigen. Abgas dürfen auf keinen Fall in den Innenraum. Falls irgendwo ein Lüfter, Dunsthaube oder ähnliches im Haus ist sollte man sich im klaren sein was das bedeutet für Abgase die dann verkehrt rum ziehen. Sind schon viele Leute dran gestorben.

Aber wahrscheinlich liegt dann der Krempel doch nur rum. Ich würde in Notgedöhns das man so normal nie braucht kein Geld investieren. Besser was gscheites was Lebensqualität bringt wo die Notlösung nebenbei mit abfällt.

Grüße,
Manuel
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Alexander470815
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Alexander470815 »

manuel hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 14:08 Die elektrische Leistung die eine Standheizung benötigt ist nicht ohne. Beim start gerne mal Richtung 0.5-1KW
Wer kennt sie nicht die 1000W Glühkerzen?
Viel mehr als 15A gönnt sich so ein Teil nicht bei 12V, für mehr taugen die Drähte daran auch gar nicht.
urmel hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 13:53 . Die Krux bei den Webastos ist dass die je nachdem nach einer bestimmten Heizdauer abschalten, war iirc Modellabhängig, je nachdem ob als Standheizung oder Zuheizer codiert. Ansonsten ist es in der Regel "12V dran, steuerpin auf 12V, schnööörz-fauch" und das ding tickert los.
Ja da muss man etwas aufs Modell achten.
Ein Freund von mir hat sechs Stück, um seinen Pool ein bisschen zu heizen, in so einen Verschlag eingebaut :D
duese
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Re: Notfallheizung

Beitrag von duese »

Die ganzen Standheizungsgeschichten scheiden meiner Meinung wegen der Stromversorgung und der damit einhergehenden Komplexität und Wartungsaufwand auf.

Der von mir verlinkte Katalytofen braucht 250g Propan/Stunde für 3,5kW Wärme. Damit krieg ich aus einer Buddel 44 Stunden Vollgasheizung.

Wenn eine Standheizung nur 40W braucht, sind das bei 12V 150Ah. Das in Blei sind mal locker 40 kg.
Nachladen von Blei am Auto im Standgas kann man vergessen. Li vielleicht, aber auch das bezweifel ich, dass das realistisch geht. Selbst für 8 Stunden Betrieb werden 27Ah fällig. Dafür muss die Karre Minimum eine Stunde laufen (Falls die Lima überhaupt 27A im Stand bringt). Und das jeden Tag, draußen mit steckendem Schlüssel, unbewacht. Und dann muss man mit den Batterien rumfummeln. Ich würd das hinkriegen, wenn ich nicht da bin, schwierig. (So eine Stromausfalllage wird auf jeden Fall auch eine Feuerwehrlage sein. Da bin auch dann auch noch damit beschäftigt. Und ich könnte ja zu dem Zeitpunkt auch ganz weg sein, Dienstreise o. Ä.)

Die Wohnwagenheizungen haben (wie ich zwischenzeitlich gesehen hab) wohl alle die Luftansaugung unten. Das heißt, es bräuchte nicht nur eine Holzplatte in der Tür, sondern auch noch einen Luftzuführungskasten. Und es bleibt auch noch der Aufbau/Abdichtung. Ich könnte das. Wer anders hier im Stress, ich glaub nicht.

Damit bleibt von der Einfachheit her (so es nicht noch andere einfache Lösungen gibt) eigentlich nur der Katalytofen. Da hab ich nur den Ofen, die Flasche passt rein und man zieht nicht mehrere Komponenten rum, wenn man den versetzt.
Was es dazu braucht: Innenraumdruckminderer, CO-Warner. Check, kann man vorbereiten.

Bleibt noch das Abgas: Ganz so gefährlich kann es nicht sein, es ist ja zugelassen. Da nur kurzzeitiger Betrieb geplant ist (paar Tage bis zwei Wochen) kann man die Feuchtigkeit wohl akzeptieren. Lüfter oder sowas, die das Abgas noch woanders hin ziehen, kann man getrost vergessen. 1. gibt es hier zwar eine Wohnraumlüftung, die aber 2. nicht läuft, weil kein Strom. Sonst bräuchte ich ja keine Gasheizung.

Zur Luftqualität: da bin ich bereit ordentlich Abstriche zu machen. Es geht um eine Notsituation. Und da hab ich jetzt eine Erfahrung die sagt alle zwei Stunden lüften, wäre ok. Auch alle 0,5-1 Stunde wäre für mich ok. Das Ding wird nur laufen, wenn jemand wach ist.
Und eine Erfahrung aus einer (nicht isolierten) Einzelgarage=18qm, was blöd war, aber offenbar doch die Arbeiten über Stunden ermöglicht hat. Ich hab 35qm, die auch noch gut isoliert sind.

Deswegen nochmal die Frage an die, die meinten, sollte man nicht machen: Ist es nur unkomfortabel/unangenehm oder ist noch ein Aspekt nicht angesprochen worden? Unangenehm kann ich akzeptieren. Arg frieren dürfte unangenehmer sein. Und eingefrorene Leitungen auch. (Ich gehe mal davon aus, wenn ich den Wohnraum auf > 15°C heize, wird es ne ganze Weile dauern, bis das ganze Haus auf unter null gefallen ist.)
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phettsack
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Re: Notfallheizung

Beitrag von phettsack »

Hier hat einer schon was gebastelt: https://www.youtube.com/watch?v=iltVG65oZ7s.
Wenn man eine uralte Heizung hat könnte das gehen, ob man eine neuere Brennwerttherme hinten rum so traktieren sollte sei dahingestellt.
Aber, hier wird zwischen abgasender Einheit und Innenraum strikt getrennt. Strom scheint es auch nicht zu brauchen, Stichwort Schwerkraftheizung?
duese
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Re: Notfallheizung

Beitrag von duese »

Das Konstrukt krieg ich a) nicht unter, ist b) nicht von Laien (nicht-Bastelrn) bedienbar, kostet mich c) allein an Material mehr als ein Katalytofen, d) viel Zeit zum bauen, e) WAF unterirdisch und f) ist natürlich eine Pumpe drin (bei 12:35).
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RMK
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Re: Notfallheizung

Beitrag von RMK »

Abgase im Aufenthaltsbereich würde ich mir SEHR sehr sehr überlegen, Du möchtest nicht dass wenn Du
nach Hause kommst Deine Frau zwar warm, aber tot ist. :-(

und alle halbe Stunde lüften um das Abgas rauszulassen (rund um die Uhr?!) hält die Bude nicht auf 15°, weil die
Wände kaum Zeit haben die Wärme aufzunehmen und danach wieder abzustrahlen. erwärmte Luft hat keine große
Wärmekapazität, und wenn sie vor den Fenstern ist sowieso nicht...
PlusistMinus
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Re: Notfallheizung

Beitrag von PlusistMinus »

Bei dem Katalytofen würdest Du regelmäßig die Bude von kühl nach kalt wieder auskühlen, wenn Du angemessen lüftest. Bist Du sicher, dass Du da immer stärker als Dein innerer Schweinehund sein wirst?

Ich würde wirklich mal in Richtig Holzofen denken. Der Anschluss an den Schornstein ist nicht aufwändig und einfache Öfen kosten nicht viel. Vielleicht würdest Du den auch in bestimmtem Umfang aus Kostengründen einsetzen, wenn die WP sonst im Tiefwinter hart arbeiten müsste und der Leistungsfaktor sinkt. Ein bis zwei Raummeter Holz kommen pro Jahr auch leicht umsonst zusammen, wenn man hier und da mal ne Palette zerlegt, im Garten Äste oder ganze Bäume anfallen, Holzresze von Bauprojekten usw..
duese
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Re: Notfallheizung

Beitrag von duese »

Das ein CO-Melder sein sollte, hatte wir schon besprochen.

Für CO2 hab ich jetzt mal gerechnet.

Mein Wohnraum (Küche und Wohnzimmer ohne Wand dazwischen) hat 35m² @ 2,45m Raumhöhe = 85m³ mit Abzügen für Möbel, sagen wir mal 80m³.
Bei 3,4 kW brauch so ein Ofen 250g Propan/Stunde mit einer molaren Masse von 44,1g/mol -> 5,7 mol.

Je Propanmolekül entstehen 3 CO2 (44,01g/mol) => 3 * 44,01 g/mol * 5,7 mol = 752g CO2/Stunde
CO2 hat eine Dichte von 1,98 kg/m³ => 0,38m³/Stunde

Laut hier https://felderer.de/produkt-und-wissen/ ... chaedlich/
1 bis 1,5 % … geringe Auswirkungen, aber wachsende Konzentrationsschwäche
3 % … Müdigkeit, vertiefte Atmung, Kopfschmerz, erhöhter Blutdruck und Puls, nachlassendes Hörvermögen
4 bis 5 % … tieferes und schnelleres Atmen, deutliche Vergiftungssymptome
5 bis 10 % … mühsame Atmung, Kopfschmerz und Verlust des Urteilsvermögens
über 10 % … Bewusstlosigkeit innerhalb von 1 min., akute Lebensgefahr
Um ein Prozent zu erreichen muss man 0,01 * 80 m³/ 0,38 m³/h = 2,1 Stunden Vollgas heizen ohne jeglichen Luftaustausch zu haben. Das passt auch zu den Angaben in einer Bedienungsanleitung, die sagt, gut belüftet ist Luftwechsel >1/Stunde und der Raum für so nen Heizer muss min. 40m² haben.

Drei Prozent braucht 6 Stunden Vollgas heizen ohne jeglichen Luftaustausch. Mein Wohnzimmer ist ja auch nicht dicht zum Resthaus.

Ganz so schlimm ist es also nicht. Regelmäßiges lüften alle Stunde sollte also passen mit Sicherheitsmarge. Und einen CO2 Sensor wollte ich auch dazu packen, dann sieht man es auch frühzeitig.
berferd
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Re: Notfallheizung

Beitrag von berferd »

Zweistufig: Stufe eins ist, die Ölheizung mit Notstromaggregat am Laufen halten, und zwar nur 1-2 Stunden am Tag in Summe, nur damit das Haus nicht komplett auskühlt und die Rohre nicht einfrieren. Es geht hier nicht um Komfortwärme, sondern um den Erhalt von Leben & Immobilie. Stufe zwei ist ein kleiner Petroleumofen (ein "Blaubrenner") plus CO-Melder. Den habe ich vor ein paar Jahren schon mal betrieben um eine Werkstatt im Keller zu beheizen, das funktioniert. Auch hier geht es nicht um bullernd warm, sondern darum dass man sich Hände und Füße wärmen kann, oder mal eine Kanne heißen Tee aufsetzen bzw warm halten kann. Selbst wenn man den nur außen betreibt, z.B. in einem Schuppen mit offen stehender Türe, ist das immer noch besser als gar nichts: Strahlungswärme, windgeschützt. Von dem Gedanken "ich lebe hier gemütlich weiter als wäre nix" sollte man sich schnell verabschieden, alleine schon wegen dem sonstigen ausbrechenden Chaos.
Standheizung mit Diesel bzw Heizöl ist natürlich elegant, braucht aber auch Strom. Dafür habe ich aktuell nicht genug Photovoltaik, mein einzelnes 50W-Panel reicht nicht, zumal mal ja erwarten muss das der Strom eher bei Dunkelflaute ausfällt.
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Jan-DIY
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Jan-DIY »

So langsam mache ich mir auch Gedanken.
Leider muss ich hier Drehstrom für meine Tiefbrunnenpumpe haben.
Der Kaminofen will auch noch Strom für die Pumpe und Notwasserversorgung.
Hackgutheizung will auch noch 3P und erzeugt leider etwas Schieflast wegen dem Heißluftgebläse.

Muss mal überlegen wie man das anstellen kann.
Ist leider über mehrere Zähler verteilt.

Gasheizung fällt bei mir aus.
Da bekomme ich in kurzer Zeit Kopfschmerzen.
radixdelta
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Re: Notfallheizung

Beitrag von radixdelta »

Ich habe Katalytofen und Petroleumofen und beides schon genutzt und beides funktioniert, Gas aber viel besser als Petroleum (letzteres dürfte aber weniger Wasser mitbringen). Früher hatten wir einige Katalytöfen in Betrieb und andere Gasheizungen. So wild ist das mit der Luftqualität mit Gasofen nicht, man muss halt gelegentlich Lüften.

Typische Katalytöfen haben um 300g/h Gasverbrauch (ca. 4kW). Bei einem Stöch. Luftbedarf von 15,6 braucht der Ofen also keine 5kg Luft in der Stunde. Also wird etwa 4m³ Luft in der Stunde benötigt. Das sind etwa 0,84m³ Sauerstoff. Bei 35m² Fläche hat man ungefähr 80m³ Luft mit 16,8m³ Sauerstoff. Man brauchte also in etwa 5% des Sauerstoffs im Raum pro Stunde, das ist ein Prozentpunkt, also von 21% auf 20%. Das würde einige wenige Stunden gut gehen bevor man ernsthaft in Gefahr kommt. Ab wann wird nenneswert CO bei der Verbrennung gebildet? 15%?

Die Sauerstoffmangelsicherung soll bei unterschreiten von etwa 19,5% ansprechen, also etwa alle 1-1,5h Lüften wenn der Ofen mit 4kW auf Volldampf läuft.

Ich habe Kaminofen, das ist wohl das beste.
Gary
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Gary »

Das Stromproblem lässt sich doch lösen, da braucht man sich Abgas im Wohnraum nicht schön reden. Aber das viele Wasser wäre für mich noch schlimmer als das Abgas.

Damals mit neuer Stromzange hatte ich am T4 gemessen. Lima 120A max, Spannung mit allem an 12,8V - Strom knapp 55A
Heutige Limas sind stärker, aber ja, einen Ladebooster braucht man wohl.

Eine Batterie braucht man doch eh für Licht und Radio, Notfalls eine für den Weidezaun.
Das relativ neue Haus sollte auch gar nicht so viel Energie brauchen das die Standheizung dauernd laufen muss.
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Bastelbruder
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Bastelbruder »

Eigentlich wird hier mit Atomstrom geheizt. Ein paar Hurgel Holz, ein paar Braunkohlepreßlinge und meine Feuerzeugsammlung (bei fast jeder Stange gabs eins dazu) hab ich auch noch.

Von meinem ersten So-KFZ-(T1.5) Wohnmobil dümpelt noch die historische Truma Propanheizung in der Scheune. Ich glaube die könnte ich langsam mal entstauben.
Und der 15kW-Öl-Kachelofeneinsatz (ohne Strom, braucht bloß etwas Öldruck) aus einer 1990 abgebrochenenen Kneipe dürfte ohne viel Zuwendung auch noch funktionieren. Bloß Öl hab ich hier im Überschwemmungsgebiet keins gelagert.
urmel
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Re: Notfallheizung

Beitrag von urmel »

Gary hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 19:14 Das Stromproblem lässt sich doch lösen, da braucht man sich Abgas im Wohnraum nicht schön reden. Aber das viele Wasser wäre für mich noch schlimmer als das Abgas.

Damals mit neuer Stromzange hatte ich am T4 gemessen. Lima 120A max, Spannung mit allem an 12,8V - Strom knapp 55A
Heutige Limas sind stärker, aber ja, einen Ladebooster braucht man wohl.

Eine Batterie braucht man doch eh für Licht und Radio, Notfalls eine für den Weidezaun.
Das relativ neue Haus sollte auch gar nicht so viel Energie brauchen das die Standheizung dauernd laufen muss.
Was man so Hört machen diese CHinaheizer wohl run 1kW thermisch bei 0,6A ab Akku bis 5,5kW bei rund 6A
Gute 10A für 4-5min wohl für den run-up bis die Kerze abschaltet. Kann man sich ausrechnen wie viel AKku man für wieviel Diesel braucht. Imho ist das eigentlich kein schlechter wert.
Zwei Bretter mit Dämmwolle und feuerhemmender durchführung fürs rohr und man hat eine notheizung die allerdings auch weithin hörbar ist...
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Bastelbruder
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Bastelbruder »

Die Bretter würde ich aus Rigipsplatten schnitzen.

Und wie viele von den 120%-Heizungen hört man nicht auch in der Parallelstraße fauchen, heulen und brummen?
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gafu
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Re: Notfallheizung

Beitrag von gafu »

Wenn wirklich Notfall ist, dann stellt man sich ein Zelt in der Bude auf. Ein kleines.

Schon allein deine eigene wärmeabstrahlung holt schon ein paar Grad temperatur rein.
Eine kleine zusatzwärmequelle macht schon einiges aus
yehti
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Re: Notfallheizung

Beitrag von yehti »

Schon mal an einen Gasofen gedacht?
Die brauchen nur ein Loch in der Wand nach draußen.
Kleinanzeigen ist voll davon.
zettbeh :
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 33-86-5230
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 20-87-6859
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 59-84-1716
Darauf achten, daß die mit Flasche laufen, sonst brauchst du andere Düsen.
Gruß Gerrit

PS:Passender Suchbegriff: Außenwandheizung
Zuletzt geändert von yehti am Di 18. Okt 2022, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
TDI
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Re: Notfallheizung

Beitrag von TDI »

Nello hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 11:36 Das kann man als Herausforderung betrachten. Ich habe gerade mal versucht (ich formuliere das bewusst vorsichtig), mit Abstand über die Sache nachzudenken, um grundlegenden Problemen auf die Spur zu kommen.

Gefordert ist eine provisorische Gebäudeheizung mit folgenden Merkmalen:
  • Preiswert (besser noch billig) in der Beschaffung
  • Anspruchslos in der Unterbringung während Zeiten des Nichtgebrauches
  • Rasche Installation bei Notwendigkeit, einfacher Betrieb
  • Verwendung einer konventionellen und gut verfügbaren Energiequelle
  • Verträglichkeit für Wohnung und Bewohner (kein Schimmel, keine Vergiftung)
Abstrakte Lösung:
  • Verbrennung außerhalb der Wohnung
  • Wärmetauscher aus baumarktüblichen Halbzeugen
  • Zuführung der erwärmten Luft mit vorhandenem Gebläse. Nachteil: Zusätzlicher Bedarf an elektrischer Energie.
  • Alternativen: Konvektionsfähiger Aufbau, Dreischichtbetrieb beim Balten Falk
Trivial ist das jedenfalls nicht. Könnte auch sozial schwierig werden.

Edit: Kann man die Listen auch ohne soviel Zeilenabstand machen?
Die Frage wäre, wie groß die Wahrscheinlichkeit für so einen Stromausfall ist und wie viel Kompromisse man dann bereit ist einzugehen.

Was ich für so einen Notfall vorbereiten / bereithalten würde:
- transportablen Ofen für feste Brennstoffe (zB Werkstattifen)
- Brennstoffe
- Rauchrohre
- nicht brennbare Platte mit Rauchrohdurchführung passend für das Fenster des Raumes, wo der Ofen aufgestellt werden soll

Im Notfall wird der Ofen dann dort aufgestellt, das Fenster geöffnet und die Platte mit der Rauchrohrdurchführung dort eingesetzt.
Wie lang das Rauchrohr sein muss und wie viel davon noch als zusätzliche Heizung im Inneren dienen darf, kann man ausprobieren.
Da es nur für den Notfall ist, würde ich nur auf die eigene Sicherheit achten. Der Rest ist sekundär und in großer Not finden sich auch alternative Brennstoffe.
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zauberkopf
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Re: Notfallheizung

Beitrag von zauberkopf »

Ehrlichgesagt, bin ich sehr sehr unglücklich über "Prepperthemen"..
(Herdentrieb rulez !)

Egal : Schafft euch einfach eine beheizbare Weste an.
braucht ca 5-10 Watt und einem ist warm.
Das kann man mit Handschuhen sogar wo weit treiben, das man sogar in der Kalten Jahreszeit sich drausen ins "Woodoffice" wie ich es gerne nenne, mit nem Laptop hinsetzen kann.
Bei keiner Bewegung wird einem leicht kalt...
Trimmdichrad mit Dynamo : Schon ist einem warm. und danach auch.. ;-)

Das ganze kann auch selber tütteln. Am besten nimmt man silikonisolierten Heizdraht, ein Baumwolltuch, und "näht" den draht da durch. Das ganze wird dann auf der Innenseite einer warmen Weste, am besten mit Klettverschluß genäht, dann kann man die Weste auch mal gelegentlich in die Waschmaschine stopfen.
Denn wenn man das mit der wärme übertreibt ( und davon gehe ich mal aus.. ) dann wird das leicht transpirationswarm.

Der untere teil bekommt eine lange Unterhose.
Feddich.
ch_ris
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Re: Notfallheizung

Beitrag von ch_ris »

:D ich kann mich erinnern, die Beimers hatten mal den Wohnsack inventiert.
Wie sone Art Bundeswehr Schlafsack sah der aus.
Weiss gar nicht mehr wie die Lage der Nation war, warum die das gemacht haben.
ach, das internetz weiss es: Im Wohnsack gegen die Klima-Erwärmung. 1998
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eisapc
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Re: Notfallheizung

Beitrag von eisapc »

+1 für den Gasofen mit Kaminanschluß.
- Feuchte und Abgas bleibt draussen
- kein Strombedarf
- kein Dreck (wie beim Holzofen)
In den CO-Warner würde ich trotzdem investieren, da ich auch Fälle aus dem persönlichen Umfeld kenne, wo der Leben gerettet hätte.
Nachteil ist natürlich, das der Schornstein reaktiviert werden muss, und man dan jährlich den schwarzen Mann auf der Matte stehen hat.

Ich habe aber selbst einen Schornstein nach über 30 Jahren wieder in Betrieb genommen.
Die einzigen Probleme dabei waren:
- Raucheinlass zu dicht an der Holzdecke
- das Kehrloch brauchte statt des Blechtürchens einen Betondeckel (den hab ich an anderer Stelle im Haus ausgebaut)
- Das Tonabflussrohr das auf den Kamin aufgesetzt war musste durch ein doppelwandiges Edelstahlrohr ersetzt werden.
- der Ofen aus der Nachbarschaft hatte keine Feinstaubzulassung und musste durch ein fast baugleiches neueres Modell erstzt werden.
Phyro
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Re: Notfallheizung

Beitrag von Phyro »

Ich bin froh, dass unser Haus auf Holz und Solarthermie läuft.
Der Kaminofen ist wassergeführt, und für den Notfall hab ich schon die Komponenten liegen, um die Steuerung und Pumpe über Solarstrom zu bedienen.
Dauert im Härtefall vielleicht nen Tag (Solaranlage ist aufm Camper, Batterie und Wechselrichter sind auch da, also Heizungssteuerung und Pumpe umklemmen und mein Camper ist quasi die USV auf Rädern).
Hab mal nen Tag gemessen, sollte mit meiner 100Ah-Batterie ~3 Tage Dauerlauf geben. Wenns zu krass wird, sammel ich die Bleianker zusammen, die hier an verschiedenen Orten stehen (Weidezaun und co.)

Nicht, dass ich so einen Breakdown wünsche, aber ein kleines Männchen in meinem Kopf hätte schon Spaß an der Bastelage :)
jodurino
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Re: Notfallheizung

Beitrag von jodurino »

yehti hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 21:33 Schon mal an einen Gasofen gedacht?
Die brauchen nur ein Loch in der Wand nach draußen.
Kleinanzeigen ist voll davon.
..........
Gruß Gerrit

PS:Passender Suchbegriff: Außenwandheizung
Hab ich letztens auf den Schrott gegeben weil es keiner haben wollte.

Aber was mich eher wundert warum wird nicht mehr in Richtung kleinem BHKW gedacht?
Als erste Aktion fetten Plattenwärmetauscher in die Bestandsanlage einbinden und dann mal los in der Werkstatt oder Garage.
Da kann man dann in Ruhe experimentieren ohne den Haussegen zu gefährden.

Wassergekühlter Selbstbautrecker macht dann ja sogar im Sommer spaß.
yehti
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Re: Notfallheizung

Beitrag von yehti »

Hab ich letztens auf den Schrott gegeben weil es keiner haben wollte.
Das dürfte daran liegen, daß kaum einer die Teile kennt und deshalb nicht auf dem Schirm hat.
Genau wie Ölöfen und Kachelöfen für Eierkohlen.
Gruß Gerrit
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RMK
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Re: Notfallheizung

Beitrag von RMK »

...und wenn es offiziell machen willst, man keine Erlaubnis für den Betrieb mehr bekommt... es besteht nur
Bestandsschutz.

für den Notfall ist das natürlich wurscht. da könnt man auch ein Abgasrohr durch das berüchtigte Brett im Fenster führen... :)
duese
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Re: Notfallheizung

Beitrag von duese »

Und das ganze muss im Ernstfall einfach funktionieren. Wenn das Backup dann nicht funktioniert, hab ich nix gewonnen.

Eigenbau-BHKW aus einem Traktor: das wird ja nie funktionsfertig. Und wo zum Geier soll ich den hinstellen? Ich hab eine Doppelhaushälfte, keinen Bauernhof.

Es wird jetzt ein Standalone Gasheizofen und zwei oder drei Pfandgasflaschen als Vorrat und im Bedarfsfall wird alle Stunde quergelüftet.

Vielen Dank an alle fürs Erfahrungen teilen und Gehirnstürmen!
IPv6
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Re: Notfallheizung

Beitrag von IPv6 »

duese hat geschrieben: Di 18. Okt 2022, 14:21 ...und zwei oder drei Pfandgasflaschen als Vorrat...
Rate mal was es bei uns schon seit Monaten in den Baumärkten nur noch gegen Rückgabe einer leeren Flasche gibt :D
duese
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Re: Notfallheizung

Beitrag von duese »

Als ich die vom Wohnwagen letzte getauscht hab, meinten sie, nur 11 kg Flaschen, aber hatten sie noch da. Aber dann werd ich da bald nochmal hinfahren.
gonium
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Re: Notfallheizung

Beitrag von gonium »

Die Gasflaschenthematik ist leider real. Ich hab vor ein paar Wochen meine Eigentumsflaschen noch tauschen können, aber eine zusätzliche Flasche war nicht aufzutreiben.
MSG
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Re: Notfallheizung

Beitrag von MSG »

IPv6 hat geschrieben: Di 18. Okt 2022, 16:01 Rate mal was es bei uns schon seit Monaten in den Baumärkten nur noch gegen Rückgabe einer leeren Flasche gibt :D
Das war in Darmstadt im Juli auch schon in zwei Baumärkten so :(
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