Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Der chaotische Hauptfaden

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Nello
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Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Ich dachte, ich diversifiziere mal und schildere von Zeit zu Zeit, welche Fortschritte der SAQ-Empfänger macht, für den ferdimh freundlicherweise eine Schaltung entworfen hat - was mich ausgesprochen gefreut hat. Danke nochmal! :D

Gleich als erstes Hindernis galt es, eine Spule mit 10 mH für den BFO zu besorgen. Auf Bastelbruders Rat außerdem mit ordentlich Speck dran - Ferrit.

Wie sich beim Kramen im Spulenkarton zeigte, gab es etwas halbwegs passendes im Sammelsurium. Aber hässlich, vergossen im Plastiktopf. Es gab aber auch zwei, drei Ringkerne, von denen ich einen auf gut Glück habe mitgehen heißen. Ich dachte dabei an Pullover, über deren öde Strickerei nie ein Wort verloren wird. Für das ebenso rammdösige Bewickeln von Ringkernen wird man sicher ansatzlos für bekloppt erklärt, dachte ich. Aber wo ist da eigentlich der Unterschied?

Aber ich schweife ab. Versuch eins mit normalem, PVC-isoliertem Schaltdraht verlief unbefriedigend. Zum einen, weil ich die komplette Länge für jede Windung durch den Ring zog. Das zieht sich. Zum anderen, weil sich die Zwischenmessungen unerwartet entwickelten: Einmal rum ergaben 5,8 mH, hey ich bin auf dem Weg! Zweimal rum 8,4. Öh ... Ich dachte, da wär mehr drin. Dreimal rum, 4,8 mH. Okay, das wird nichts mehr. Vermutung: Wenn die Wicklungen nicht präzise radial sind, dämpft das Magnetfeld der äußeren Wicklungen das der inneren.
Schief gewickelt: Versuch 1
Schief gewickelt: Versuch 1
Beim Abwickeln war natürlich störend, daß ich gelegentlich den Zwischenstand mit Sekundenkleber fixiert habe. :| Für so was hat man ein Taschenmesser.

Jetzt was. Wenn mehrere Lagen interferieren, sollte die Wicklung einlagig bleiben. Alles was wir brauchen, ist für 50 Pfennig alter ... Haben wir!

:idea: Idee!
Statt immer die komplette Länge durchzuziehen, wäre es vielleicht praktischer, den Draht auf eine Spindel zu wickeln und diese umlaufend durchzustechen. Das hat sich sehr bewährt, als Spindel passte ein Zahnstocher perfekt. Durchgesteckt wird mit dem unbewickelten Ende voraus.
Besser: Stochern
Besser: Stochern
Am Ende passte es mit 9,6 mH ziemlich gut.
Passt: Henry
Passt: Henry
Gleich geht's weiter.
Nello
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Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Hatte ich eigentlich mal erzählt, daß ich meinen Sohn Henry nennen wollte? Bin leider nicht damit durchgekommen.

Aber egal. Henriks fröhliche Aufmunterung im Ohr, Brett und Reißnägel zu nehmen und dann immer frisch, habe ich erstmal eine Experimentier-Umgebung gezimmert:
Jedem Anfang wohnt ein Zauber, Dings, na, ... Goethe
Jedem Anfang wohnt ein Zauber, Dings, na, ... Goethe
Vergesst die schicke Nummerierung an den Röhrensockeln. Die ist falschrum. :cry:

Aber auch egal. Stand der Dinge ist jetzt:
Feierabend am 26.12.'22
Feierabend am 26.12.'22
Eigentlich hätte ich den BFO heute schon testen können. Leider hat sich herausgestellt, daß mein Labornetzteil keinen Mucks mehr macht. Ein Rohde & Schwarz NGU (die Blechhütte im Hintergrund), bei dessen Beschaffung sich ein gewisser Jemand einmal sehr verdient gemacht hat. Aber nun wird es unbequem: Ich guck da natürlich mal rein, aber reparieren, huh ... Schaumermal. Ansonsten muss ich erst noch ein Netzteil stricken. Das ja eh irgendwann fällig wird, aber irgendwie ist das nicht der Sinn von Labornetzteilen. Auch wenn sie im Wohnzimmer in einer Kommode stehen. :mrgreen:
andreas6
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von andreas6 »

Das Henry ist ein ziemlich dröger Zeitgenosse. Fast noch schlimmer als das Farad. Selber wickeln ist auch der ganz falsche (allerletzte) Weg. Greife in die Schrottkiste und komponiere daraus das was Du gerade brauchst. Im Schrott finden sich ganz unscheinbare Dinge mit erstaunlichen Messwerten.
Eingangsfilter von Schaltnetzteilen haben gern sehr hohe Induktivitäten. In zwei Teilen, für jede Phase eine Wicklung. Schaltet man die phasenrichtig in Reihe, platzt fast die Henry-Anzeige aus dem Leim. Das reicht selbst für NF-Schwingkreise gut aus.
In einigen kleinen Schaltwandlern finden sich neben zwei Leistungstransistoren unscheinbare kleine Ringkerne mit zwei oder drei Kupferfusseln drauf. Die haben es in sich! Miss die mal aus, sie haben kernige Induktivitäten und sind kaum zu sättigen.
Auch billigste und total beschissene China-Wandler lassen sich nach Studium des Datenblattes mit einer besseren (größeren) Induktivität von einer Krücke zu einem Moped umwandeln. Die glühen dann nicht mehr und haben so etwas wie einen Wirkungsgrad.
Wichtig ist dass man die Dinge messen und vergleichen kann. Messen ist Macht!

MfG. Andreas
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Verstehe ich nicht. Ich habe doch jetzt was ich brauche, der zweite Selbstwickel-Versuch hat doch gut geklappt. Ich finde ganz und gar nicht, daß das der falsche Weg ist, warum denn? Habe ich mich so unverständlich ausgedrückt?
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RMK
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von RMK »

Ich finde die Selbstwickel-Aktion auch völlig okay, mach
ruhig weiter!
brauchst ein Netzteil? Hätte da evtl was über.... :-)
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Hey, Danke für den Zuspruch! Wir zwei sollten demnächst aber sowieso mal an einer Theke stehen. :mrgreen:

Wie meinst Du das mit dem Netzteil? Eins zum Einbauen in das Gerät? Das wäre schon toll. Oder eins als Ersatz für das NGU? Ich würde das NGU gerne reparieren, oder reparieren lassen - was wahrscheinlich ist. Muss ja durchaus nicht umsonst sein.
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Bastelbruder
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Bastelbruder »

Spulen wickeln war und ist der häufigste Grund für Mißerfolg. Weil Spulen sehr unvollständig dokumentiert sind und der erklärende Text zu den von überallher geklauten Schaltbildern fehlt. Das zieht sich durch die gesamte Bastelliteratur und hat auch mich genervt.
Aber der Anfang ist gemacht, die Spule ist fertig und sie sieht auch Vertrauenerweckend aus, jetzt kann eigentlich kaum mehr was schieflaufen.

Das NGU von der Münchener Reichs-Bastelbude ist reparabel, keine Raketentechnik. Vielleicht ist bloß die Netzsicherung durch.
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Roehricht
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Vielleicht ist bloß die Netzsicherung durch.
...oder die Anodensicherung.
Ich hab den gleichen Möller. Die mit 100mA Sicherung hinter der EL34 verdankt ihr langes Leben dem Einsatz einer solchen.

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Wolfgang
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RMK
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von RMK »

Es wäre eh nur ein "Ersatz", daher- warten wir mal Dir
Reparatur ab. Bin da ebenfalls zuversichtlich. :-)

Theke- joa, sollte sich auch machen lassen.... :-D
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ferdimh
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ferdimh »

Ich gratuliere zum Wickelerfolg.
Wenn viel Draht auf den Ring muss, dann wird das Ding gut.
Die Ringbandkerne aus den Netzfiltern, die 10mH mit 10 Windungen ermöglichen, sind schon bei Niederfrequenzen wie 16kHz extrem unpräzise und verlustbehaftet.
Das ist für den Verwendungszweck (Entstören. Die Energie muss weg!) gewollt, und bei geschickter Wahl der Windungszahlen sind einige Zweckentfremdungen als sehr verlustarmer HF-Transformator möglich (Son kleiner Ring kann gut und gerne 100W HF auf Kurzwelle ab), aber für eine frequenzbestimmende Spule ist das Zeug nix.
Hier brauchts viel gewickelten Draht auf einem Kern mit Luftspalt. Ich hätte vermutlich den Übertrager aus einem kleinen Schaltnetzteil für diesen Zweck herangezogen. Der hat praktischerweise auch noch eine 2. Wicklung, mit der man die Schwingung am Oszilloskop angucken kann.
Die exakte Induktivität ist nicht so kritisch (mit den geschriebenen Werten kommen 15,7kHz raus), durch Variation der Kondensatoren kann man das Ganze hinfummeln, auch wenn man 5 oder 15 mH hat.
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ProgBernie
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ProgBernie »

Ich hatte bei den ersten Zuckungen vor XMas schon in meiner Bastelkiste nachgesehen und dachte ich hätte noch amtliche Sifferit-Schalenkernsätze die ich zusenden könnte. Aber es tummelten sich nur Original-Vogt-Filterbausätze darin, dürften auch inzwischen Seltenheitswert besitzen.
Auf Reichelt SKS 18-2850 müssten meiner Rechnung nach 60 Windungen für die 10mH. Ist wohl etwas fusselig klein.
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Danke für die vielen aufmunternden Beiträge! Das stimmt zuversichtlich! 8-)

Das NGU tut wieder, war tatsächlich nur eine Sicherung.
Geht wieder.
Geht wieder.
Was mich völlig irritiert: Ich hatte nicht nur tatsächlich Ersatz, sondern sogar mehrfach, einsortiert und sauber beschriftet! :shock:
Das ist, als ob man sich selber aus der Vergangenheit zuwinkt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich die gehamstert habe.
ferdimh hat geschrieben: Di 27. Dez 2022, 13:03Der hat praktischerweise auch noch eine 2. Wicklung, mit der man die Schwingung am Oszilloskop angucken kann.
Guter Punkt: Wo packe ich denn mit dem Oszi dran, ohne daß der Schwing dadurch zusammenklappt?

Sobald ich Zeit habe, male ich die Schaltung nochmal ins Reine. Dann redet es sich leichter.
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BernhardS
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von BernhardS »

Bei b-kainka stand mal was von Drosseln in Energiesparlampen suchen. Haben manchmal erstaunlich Induktivität.
Die Platinen sind aber doch recht unterschiedlich.
Zumindest eine hab ich gefunden, mit der ließ sich mit einem nicht zu großen Kondensator ein Oszillator für Tonfrequenz bauen.
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Bastelbruder
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn man fertige Spulen zur Verwendung in Schwingkreisen sucht, ist die Ökolampendrossel ziemlich vorn mit dabei. Die ist verlustarm und hat einen stabilisierenden Luftspalt.

Der Reichelt-Schalenkern aus Ferroxcube hat weder einen Luftspalt (den könnte man einfügen, ist aber nicht vorgesehen) noch einen Namen. Ferroxcube ist der Sammelbegriff für Ferrite der Firma Philips.
Irgendwie erinnert mich das Angebot an Donuts von Pollin, die waren auch meist ohne Namen.
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ferdimh
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ferdimh »

Bei Schwingkreiskapazitäten im nF-Bereich kann man das 100 pF-Oszi quasi überall dranklemmen, ohne dass Aussetzer zu erwarten sind. Mit 1:10-Taskopf sogar ohne die Frequenz signifikant zu verändern.
Eine extra Koppelwicklung macht Dinge etwas angenehmer, aber sie ist nicht wirklich erforderlich.

Eine wilde (und recht zweckmäßige) Lösung ist es, die Masseklemme vom Tastkopf durch den Ringkern zu stecken, und an die Spitze anzuschließen.
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Schwing! :D
Erfolg! Aber der Reihe nach. Hier erstmal das Schaltbild, ein bisschen umgestellt. Ich hoffe, ich habe keine Fehler eingebaut.
Die ECH81 ist sogar fertig im KiCAD dabei.
Die ECH81 ist sogar fertig im KiCAD dabei.
Inzwischen ist die Schaltung fertig aufgebaut und hat beim Test auf Anhieb funktioniert! Schon bei 100 V fing das Ding gleich munter an zu schwingen, bei 200 V lief es fett stabil. Ich hatte noch nie eine Schaltung, die so problemlos vom Start weg funktioniert hat.
Schwing!
Schwing!
Fette 17,8 kHz.
Fette 17,8 kHz.


Beim Messen des Mischproduktes am Ausgang ist das Bild nicht ganz so eindeutig, allerdings fehlt mir hier die Erfahrung zur Interpretation. Die Antenne habe ich mit dem Funktionsgenerator simuliert, die Frequenzmessung des Oszi pendelte (nicht reproduzierbar) zwischen 1,8 kHz und 110 MHz. Wahrscheinlich fehlt dem Ding in dem Mischprodukt einfach eine saubere Flanke, auf die es synchronisieren kann. Das Oszillogramm finde ich jedenfalls plausibel.
Der Piep. Frequenz fragwürdig.
Der Piep. Frequenz fragwürdig.
So ermutigt geht es jetzt an die Antenne. Außerdem denke ich darüber nach, dem Empfänger eine Endröhre mit Trafo (Klang ist hier ja nebensächlich) und Lautsprecher zu verpassen, der Röhrenkarton hat sicher was passendes zu bieten. Ein Komplettgerät wäre schön. Aber jetzt erstmal die Antenne.
Der Aufbau. Lötleisten mit Beschriftung erleichtern das Leben sehr
Der Aufbau. Lötleisten mit Beschriftung erleichtern das Leben sehr
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Ich habe keine Ahnung mehr, wofür ich diesen Schwerwickel mal fabriziert habe:
Die bekannte Plakette zum Größenvergleich.
Die bekannte Plakette zum Größenvergleich.
Viel Luft drin.
Viel Luft drin.
Irgendwie zog sich das Ding nach dem Binden zusammen, die Waben waren nicht mehr so schön zu sehen. Aber egal: Mal sehen, wie sich das als Antenne macht.
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Raja_Kentut
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Raja_Kentut »

Sehr schön aufgeräumt aufgebaut! Ich bau ja immer so Rattennester, mal sehen, vielleicht mach ich auch mal so eine Lötstützpunktplatine...
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Bastelbruder
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Bastelbruder »

Der Schwerwickel hätte unmittelbar nach dem Binden noch eine Tränkung mit ganz dünnem Q-dope vertragen. Dann verrutschen die Seidenfäden nicht mehr.

Anstatt MEK gehen auch Aceton oder Essigester.
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Es ist bloß Lackdraht, nix so edles diesmal. Q-Dope? Gleich mal nachgugeln.
Raja: Die Dinger heißen "Lötleisten" und sind fertig für schmales Geld bei unserem Lieblings-Schmörmelhändler verfügbar. Der hat übrigens, habe ich festgestellt, inzwischen wieder eine respektable Auswahl an Röhren. Hat einer eine Dekalfassung? Die gibt's da nämlich nicht. Ich habe fünf EFL200 und möchte hier mal eine loswerden :)
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Bastelbruder
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Bastelbruder »

Speziell für die Neuentwicklung von Audio- ...
Alle Werteangaben sind "typisch" - d.h. nicht die spezifizierten Sollwerte. -> Ausschuß.

Ziemlich sicher sind die Flaschen ungebraucht. Aber wenn nichtmal der Heizstrom stimmt - :roll:
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

So genau hatte ich da gar nicht reingeguckt. Der Laden bleibt sich also treu :(
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ferdimh
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ferdimh »

Wenn die Frequenz die 100 kHz überschreitet, gewinnt der Rattennestaufbau ganz schnell ;-)
Für einen Gitarrenverstärker ist die Bauweise (mit einigen Einschränkungen - vorsicht mit den Anodenleitungen der Endröhre(n), die koppeln ÜBERALL ein) aber sehr zweckmäßig und auch verbreitet.

Zur hier gezeigten Schaltung:
Die sichtbare Differenzfrequenz beträgt 100 Hz (Das Oszi hat 4 ms/Kästchen, und eine Periode dauert 2,5 Kästchen, also 10ms, also hats pro Sekunde 100 Perioden).
Ich würde mir mal den Spaß machen, am Signalgenerator zu drehen, und zu probieren, ob die Regel "ZF=Oszillator-Sender" hier erfüllt ist (was sie wahrscheinlich ist, aber damit rumzuspielen steigert das Gefühl, was verstanden zu haben).

Außerdem sehe ich oben auf den 16 kHz eine wilde Schwingung. Die müsste man evtl mit strategischen 100 Ohm vor dem einen oder anderen Gitter dämpfen (Die müssen aber direkt an die Röhre, nicht an lange Drähte!)
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Ein bisschen ging es inzwischen auch hier weiter. Der Hinweis mit dem Widerstand zur Beruhigung um den Brumm auf der BFO-Frequenz loszuwerden hat auf Anhieb funktioniert. 100 Ohm vor dem Gitter der Triode bügeln die Kurve glatt. C3 habe ich auf 15 nF verkleinert, um die Frequenz etwas anzuheben (jetzt 18,8 kHz) und den Abstand zur Empfangsfrequenz etwas zu vergrößern.

Das aktuelle Schaltbild:
Version 2
Version 2
BFO nach der Änderung:
Toll! Ich kann Screenshots vom Oszi machen.
Toll! Ich kann Screenshots vom Oszi machen.
Am Ausgang, also über R8 abgegriffen, zeigt sich leider ein verwirrendes Bild. Zunächst mal ein wüster Brumm, der dort alleine mit Heizung, aber ganz ohne Anodenspannung auftaucht:
Brummz?
Brummz?
Mit anliegender Anodenspannung und simuliertem Empfang am Antennen-Eingang ist am Ausgang immer noch kein halbwegs ruhiges Bild abzugreifen, völlig unabhängig von der Signalstärke. Anscheinend ist das gar kein Differenzsignal, ich werde daraus nicht schlau. Nur wildes Gezappel.

Um wenigstens an anderer Stelle weiterzukommen, habe ich mal versucht, die große Luftspule auf Resonanz zu bekommen. Ich habe jetzt die Notizen und deshalb die genauen Werte nicht dabei. Jedenfalls fand sich ein nach Rechnung und gemessen sehr gut passender Kondensator, alles parallel und zusammen mit einem kleinen Drehko sollte die Kombi genau den kritischen Bereich überstreichen. Mit parallel angeklemmtem Signalgenerator war auf dem Oszi aber immer die völlig unveränderte, ungefilterte Kurve zu sehen, egal wie ich dran rumdrehe. Das wird also auch noch zäh.
Kein Schwing
Kein Schwing
Also lege ich den Verhau erstmal wieder zur Seite. Wie wäre nun wohl am besten - möglichst systematisch - weiter vorzugehen?
Zuletzt geändert von Nello am Mo 9. Jan 2023, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
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ferdimh
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ferdimh »

So wie ich das sehe, hast du den Signalgenerator direkt hart auf den Schwingkreis gedübelt.
Das ist vieeeeeeeel zu niederohmig für so ein armes hochohmigees Ding.

Praxisnah lässt du den Signalgenerator auf 1-3 Windungen Draht arbeiten, die du in die Nähe der Spule legst. Dann sollte die Resonanz sehr deutlich sichtbar werden.

Etwas weniger praxisnah gibts du dem Signalgenerator mal 100kOhm in Reihe.

Der "Brumm" hat 100 Hz, und sieht mir nach einem Masseschleifenphänomen aus. Ich vermute, dass der Brumm aus der Gesamtanordnung genau dann verschwindet, wenn du den Signalgenerator oder das Heiznetzteil vom Strom nimmst (oder ein anderes Netzteil nimmst, oder Batterien nimmst...). Beim Heiznetzteil kannst du kurzzeitig den Stecker ziehen, die Kathode ist ja noch ein paar Sekunden heiß. Wenn der Eimer dann tut, was du erwartest, weißt du, wo du suchen musst.
Ich sehe außerdem, dass deine Heizung keine sichtbare Verbindung mit Masse hat. Wenn es wirklich keine gibt, solltest du das ändern. Dann (nur zur Sicherheit) prüfen, ob es einen Kurzschluß zwischen Heizung (pin 5) und Anode (Pin 6) gibt. Ich habe mir angewöhnt, stets anzunehmen, dass ich maximal bescheuert bin und so Sachen IMMER nachzuprüfen.
Auch das indirekte Ankoppeln des Generators an die Antenne hilft, Masseärger zu vermeiden.

Weiteres Messen:
Ohne Signal am Eingang muss an der Anode der Heptode (und ein bisschen auch am Ausgang) der Oszillator messbar sein. Mit Signal am Eingang beginnen die Kopfschmerzen. Am Ausgang liegt jetzt an:
Oszillator, Nutzsignal, Differenz, Summe. Das Oszilloskop müsste jetzt auf die Differenz triggern, um ein halbwegs sinnvolles Signal darzustellen. Das klappt in aller Regel nicht. Ein einfaches Digitaloszilloskop richtet hier die Karten weiter gegen dich. Wenn der Oszillator sichtbar ist, würde ich den nächsten Schritt mit den Ohren machen. Die haben mit solchen Signalen überhaupt kein Problem.
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Gestern mal wieder eine Stunde Zeit gefunden. Langsam geht es voran.

Zunächst mal ist der Brumm am Ausgang (oder was ich dafür hielt) verschwunden. Einfach so. Vielleicht hatte er Angst. Das macht mich misstrauisch, aber ich werde ihn nicht weiter suchen. Wahrscheinlich kommt er wieder raus, wenn er meint, ich seh gerade nicht hin. :?

Die Antenne funktioniert. Hat sie sicher sowieso schon, aber Dank ferdimh weiß ich jetzt, wie ich messen muss.
Die Sendespule schwebt im Vordergrund
Die Sendespule schwebt im Vordergrund
Das Konstrukt ließ sich sehr einfach auf maximalen Ausschlag abgleichen. Schwenken der Sendespule veranschaulichte die enorme Rictwirkung: Bei 90° kommt fast nichts mehr durch. Da wird später einmal wichtig sein, Grimeton sauber anzupeilen.

Was mir etwas Sorgen macht, ist der Pegel. Auf die kurze Entfernung kommen locker mehr als ein Volt aus der Antenne, das dürfte wohl mit einer echten Empfangssituation nichts zu tun haben. Trotzdem habe ich natürlich gleich mal alles zusammengeklemmt und nachgeschaut, was hinten rauskommt, vor allem, wenn ich den "Sender" fast vollständig ausblende. Das Ergebnis:
Gelb ist BFO, Blau das Signal am Ausgang
Gelb ist BFO, Blau das Signal am Ausgang
Besser habe ich das Oszillogramm nicht hingekriegt, ich habe mir echt einen abgetriggert. Ein Differenzsignal kann ich nirgends aufspüren, wäre ich alleine, würde ich an dieser Stelle den Versuch als gescheitert betrachten und aufhören. Aber ich soll ja noch mit den Ohren "messen". Wie soll das gehen? Jetzt müsste ich ja erstmal irgendeine Art Verstärker bauen, den ich am Ausgang anklemmen kann, oder?

Kann man eigentlich die serverseitige, automatische Kompression der hochgeladenen Fotos irgendwie beeinflussen? Die scheint mir viel zu stark und zerstörerisch. Ich hoffe, man erkennt trotzdem genug.
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Roehricht
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Roehricht »

Halllo,
es hilft auch den Heizkreis aus dem Netzteil einbeinig mit dem Schaltungs Null zu verbinden. Denn der 6,3V Anschluss aus dem Netzteil ist Potentialfrei.

Ich hatte das Konstrukt auf eine Metallplatte aufgebaut. Das Metall sorgt für eindeutigere HF Verhältnisse und macht die Schaltung handunempfindlich.

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Wolfgang
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Bastelbruder »

Klassische Röhrenschaltungen waren immer auf Holz. Ich würde Sperrholz nehmen, das versperrt dem Strom den Weg.

Das Oszillogramm soll doch sicher die heruntergemischte Audiofrequenz darstellen. Da muß die X-Ablenkung etwas langsamer - so 5..10 ms/Teil. Dann entzerrt sich das Knäuel und man sollte den Sinus auch mit dem Trigger finden, überlagert bleiben weiterhin die beiden Eingangdfrequenzen.
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ferdimh
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ferdimh »

Als Abhörgerät bewährt sich entweder der billgiste Satz PC-Boxen oder der billigste Gitarrenbrüllwürfel. Tonabnehmereingang eines Röhrenradios tuts genauso.
Auch ein Standard-HiFi-Verstärker ist in der Regel brauchbar.
Zur Ablenkung hat Harald das Wesentliche bereits gesagt, ich vermute aber, dass die Triggerung dennoch schwerfällt.
Zum Anfang den Sender brachialst ankoppeln! Das ist zwar unrealistisch, erhöht aber die Chance darauf, das DIfferenzsignal tatsächlich zu sehen.
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Erfolg! Es piept!

Doch der Reihe nach.
Roehricht hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 14:05 ... es hilft auch den Heizkreis aus dem Netzteil einbeinig mit dem Schaltungs Null zu verbinden.
Danke Wolfgang, hab ich gemacht, hat die Sache gleich sichtbar beruhigt.
Roehricht hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 14:05 Ich hatte das Konstrukt auf eine Metallplatte aufgebaut. Das Metall sorgt für eindeutigere HF Verhältnisse und macht die Schaltung handunempfindlich.
Verstehe ich das richtig und Du hast gleich mal mitgebaut? Sehr cool. :)
Von Handempfindlichkeit ist an meinem Frühstücksbrettchen nichts zu merken, alles schön stabil. Es muss mich ja nicht immer jede Pest verfolgen ;)

Harald: Ich verstehe zwar gut, was Du meinst, bekomme die Mischfrequenz aber trotzdem nicht dargestellt (weshalb ich auch kein neues Bild habe). Ich bekomme auf dem umgekehrten Weg - Stauchung der Kurve - eine Darstellung des BFO mit der Mischfrequenz als Hüllkurve. Wenn ich das Bild strecke, lande ich nur bei einer flachen Linie, da geht gar nichts.

Aber egal, auf ferdimh gehört und den Kindern die Creative-Böxle vom Minecraft-Rechner geklaut (das hätten die gerne, daß sie den exklusiv dafür bekommen), angeklemmt und PIIIIIIIIIEP! :D Großartig! Mit An- und Abschalten Senders aus Signalgenerators mit angeklemmter Spule konnte ich sehr schön "morsen". Einzig der Ton war mir unangenehm hoch, weshalb ich C3 noch einmal auf 22 nF korrigiert habe. Jetzt liegt der Empfangston mit geschätzten 800 Hz im angenehmen Bereich.

Reutron hat mich freundlich auf Voelkner als Quelle für Dekalfassungen hingewiesen, wo ich mir auch gleich mal drei Stück besorgt habe. Meinem Plan, eine EFL200 als Verstärker zu nutzen, steht damit zunächst nur die Schaltung im Weg: Wie geht es jetzt weiter? Ich habe ein bisschen gegraben und zunächst mal herausgefunden, daß die EFL200 durchaus für den Zweck taugt, obwohl ursprünglich die L-Seite als Videoverstärker konstruiert war. Ein paar Schaltungen habe ich auch gefunden, nicht genau für den Zweck, aber ich versuche mal, mir etwas zusammenzureimen. Was mir stets Rätsel aufgibt, ist die Belastbarkeit der periferen Widerstände, denn die steht selten in den Schaltungen dabei. Wo wird welche Belastbarkeit gebraucht?

Schließlich werde ich am Ausgang einen kleinen 12 V-Trafo versuchen. Das wird hier ja kein HiFi, das wird einfach nur ein Piep.

Oder wäre es besser, sich zunächst um die Eingangsempfindlichkeit des Empfängers zu kümmern? Muss man da überhaupt noch was machen?
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Was meint Ihr: Kann man das so machen? Oder ist das alles ganz schrecklich? :?
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ferdimh
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ferdimh »

Die Anoden- und Schirmgitterwiderstand der vorstufenpentode erscheinen mir sehr groß.Ich würde eher 22K in die Anode und 100K ins Schirmgitter tun. Und das Schirmgitter kriegt seinen Saft bitte vom Saft, nicht von der Anode.
In den Kathodenkreis kommt noch 1kOhm, dann gibts halbwegs sinnvolle Vorspannung, je nach gewünschter Verstärkung noch einen Elko drüber.
Die Endstufe ist so korrekt. Evtl kann man den Kathodenwiderstand noch vergrößern, das gibt dann weniger Ausgangsleistung, aber auch weniger Verlustleistung...
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Herzlichen Dank!

Hab's verbessert, Bauteile neu durchnummeriert, und sammle jetzt mal die Bauteile zusammen.
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reutron
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von reutron »

G2 vom Leistungsteil bitte ein 100Ohm Schutzwiderstand spendieren und aus R15 würde ich ein 50Ohm Widerstand +100Ohm Poti machen. (die Röhre ist sehr Steil)
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ferdimh
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ferdimh »

Anmerkungen dazu: R1 und R13 werden relativ viel Leistung umsetzen, 2W-Typen erscheinen zweckmäßig.
R1+R14/C14 ergibt einen Tiefpaß bei 40 Hz... Das war vermutlich nicht beabsichtigt. Der Kondensator kann verkleinert werden auf <1nF oder sogar ganz weg.
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Bastelbruder
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Bastelbruder »

Die Kathodenelkos kommen mir ungewöhnlich groß vor, kein altes Radio hatte so große Kondensatoren.

Das Philips-Datenblatt der EFL schreibt 21 mA/V, das bedeutet: in der Kathode sind 47 Ohm versteckt. Dieser Widerstand liegt bei Berechnung der unteren Grenzfrequenz parallel zum außen sichtbaren, viel höheren Kathodenwiderstand. 47 Ohm 100 µF führt zu genau 50 Hz, das ist zufällig genau die Frequenz, die man nicht verstärken will.
In den alten Radios hat man den Kondensator für deutlich höhere Frequenz dimensioniert, das reduziert tatsächlich den hörbaren Netzbrumm. Die tiefste Frequenz der Gitarre liegt bei 82 Hz.

Ich habe mich tatsächlich verschätzt, die Röhre ist steiler als erwartet. Die Kathodenelkos sind für Gitarre ok. Für den SAQ-Abhörverstärker würde ich 22 µF einbauen.
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Ich hätte wissen müssen, daß sich noch einige Beiträge zur Optimierung einfinden :roll: :D
Hätte ich mal noch ein bisschen gewartet. Aber egal: Ihr seid toll, Danke für's Konstruieren und Mitdenken! Was Euch alles auffällt ...

Jedenfalls trage ich alle Verbesserungen noch nach und bringe nochmal einen neuen Plan. Leider ist die Nummerierung etwas durcheinander geraten, so ist zum Beispiel R1 (der jetzt mit 2 Watt schwitzen darf) eigentlich R11 - KiCAD ist toll, aber manchmal etwas zittrig zu bedienen.
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

So, jetzt, hier:
Version drei.
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ferdimh
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ferdimh »

Oh, und ich hab noch einen, den habe ich vorher übersehen: C10 muss deutlich wachsen. Ich würde hier für sinnvolle Brummunterdrückung mindestens 10µF einsetzen.
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Hab ich gemacht. Tut!

So, heute ging's weiter. Der Verstärker ist fertig und hat auf Anhieb funktioniert. Jedenfalls mit Signalgenerator am Eingang. Hey, und laut ist das Ding auch, obwohl am Ausgang wahrscheinlich krass fehlangepasst. Der Lautsprecher, den ich im Gerümpel fand, hat beängstigende 32 Ohm Impedanz. Dem habe ich ein Traföle mit leerlaufgemessenen 19,2 Volt Sekundärspannung an 230 Volt beigesellt. Es klingt etwas übersteuert, aber nicht schlimm - wie schon gesagt, das ist ja nicht für Musik gedacht. Es stört mich nicht.

Natürlich wollte ich gleich auch die Gesamtfunktion testen. Das funktioniert leider noch nicht, das Schlarett bleibt still. Auf Fehlersuche habe ich heute keinen Nerv mehr. Aber bald! Für heute bin ich zufrieden.
Allmählich wird es enger auf dem Brett.
Allmählich wird es enger auf dem Brett.
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Roehricht
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
bei der Steilen Lampe wäre ein 1k direkt 1m Gitter 1 des L Teils angebracht. Nicht das da noch aus Versehen ein UKW Sender gebaut wird.☺

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Wolfgang
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

:shock: Ich kümmer mich drum.
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Bastelbruder
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Bastelbruder »

:idea: Der UKW-Sender hätte eventuell den Vorteil daß man mit fast beliebigen Radios in der Umgebung mitlauschen könnte. Es gibt bloß ein paar wenige Drähte deren Länge und Verlegeart relevant für die Sendefrequenz sind.
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Lötfahne
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Lötfahne »

Warum steht Nello's Basteltisch schon im Museum? :shock: :lol:
Bild
In diesem Zusammenhang möchte ich den Forumskollegen die momentane Sonderausstellung im Technoseum ans Interesse legen:
https://www.technoseum.de/auf-empfang/
Vielleicht könnte es ein spontanes Fingerianertreffen dort geben?
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Frust. :cry:
Der Empfänger ist tot. Der BFO schwingt nicht mehr. Ich komme nicht dahinter, wo der Fehler ist. Das einzige, was zwischendurch anders war, ist die Verbindung zum Röhrensockel. Die war getrennt, um die Verstärkerstufe aufbauen zu können, und wurde neu verdrahtet. Die Verbindungen habe ich jetzt dreimal geprüft, alles stimmt. Sonst ist alles unverändert und hat genau so funktioniert. Jetzt aber nicht mehr.

Mir fällt nichts mehr ein. Mist.
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ferdimh
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von ferdimh »

Mach mal möglichst detaillierte Bilder von dem jetztigen Aufbau. Ich bin bereit zu wetten, dass wir die Ursache finden.
Nello
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Nello »

Werde ich machen, Danke für's Mut machen. Ob das dieses Wochenende noch klappt, weiß ich allerdings nicht, ich kann nicht frei über meine Zeit verfügen. Außerdem muss ich erst versuchen, die Qualität der Fotos besser ins Forum zu bekommen. Irgendwas mache ich da falsch, jedenfalls sehen die nie so aus, wie bei mir im Original. Man erkennt nicht viel darauf.
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Henrik_V
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Henrik_V »

Am 2.7.23 ist es wieder soweit :D
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Henrik_V
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von Henrik_V »

Und morgen (Freitag 30.06.23) gibt es schon mal Testsendungen

Here’s an extra opportunity for you to receive SAQ!

To prepare for the Alexanderson Day on July 2nd, SAQ will be on the air for shorter periods of time,
Friday June 30th, between 13:00 – 16:00 CEST ( 11:00 – 14:00 UTC).

We will be performing tuning tests of the Alexanderson alternator from 1924, to learn how to get maximum power out to the antenna.

Viel Spass :P
TDI
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Registriert: Fr 28. Jun 2013, 09:43
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Re: Festfrequenz-Röhrenempfänger für SAQ

Beitrag von TDI »

SAQ ist morgen wieder um 9:00 on air.
Startup ab 8:30 CET

Hier wird live übertragen:
https://www.youtube.com/watch?v=33B5j7rnBnI
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