Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Der chaotische Hauptfaden

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Wobbel
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Wobbel »

Finger hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 14:11 Wer spendet Akkus für einen Test?
Was sollen sie noch können außer brennen? Ich habe hier frisch von einen bekannten zwei aufgeblähte 3S1P herumliegen. Beim fliegen wurde wohl der das Signal vom Lipo Wächter überhört.
winnman
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von winnman »

Warum immer Wasser?
Quarzsand wäre vermutlich besser.
Kann zwar die thermische Energie nicht so schnell ableiten, hat aber der Vorteil die Gase ordentlich herunterzukühlen und zu Filtern.

Akku entweder gleich in ordentlicher Menge Quarzsand vergraben (ev. noch Wasserführende Leitungen in deren unmittelbaren Umgebung zur Temperaturhaltung verbringen) oder Sand darüber lagern und über eine thermische Auslösung (Quarzsand in Plastiksack zB.) im Bedarfsfall verschütten.
vorhautfront
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von vorhautfront »

Der Vorteil von Wasser ist dass es die Energie auch raustransportieren kann. Ablaufen, thermische Strömungen oder auch dampf, der aufsteigt und durch kaltes Wasser ersetzt wird. Sand hat nur thermische Kapazität, bleibt aber am Ort. Meine Ideen dazu: einen Ort wählen, an dem das Ding ungestört thermische umsetzen darf. Gartenhaus, unisolierte Hauswand ohne Fenster, unter einem betonierten Balkon, in einer formschönen litfaßsäule aus schachtringen... Euch fällt da schon was ein.
Wenn es drin sein muss: Batterrieraum fliesen, Bodenablauf installieren, druckentlastungsöffnung vorsehen. Brandschutztür davor, alle Leitungen rauchdicht einführen. An strategischen Stellen Sprinklerköpfe anbringen, von mir aus auch im Akkurack zwischen die einzelnen Packen. Das Ziel ist es nicht, die Technik in diesem Raum zu schützen sondern nur die Ausbreitung zu verzögern. Falls die Wände von zweifelhafter Qualität sein sollten: mehrlagig verbaute Rigipsplatten haben eine recht hohe Feuerwiederstandsdauer
duese
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von duese »

Ich find die Idee mit den Plastiktüten immer noch gut. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist aber ein Thema. Das ganze könnte man mechanisch ein bisschen aufwändiger abwandeln:

- Wasserwanne
- Deckel drauf
- Im Deckel 110mm Löcher
- in den Löchern 110mm KG-Rohre, die unten mit Deckeln zu sind

Damit hat man einen Block mit oben vielen Löchern drin, in die Fahrradakkus senkrecht reingehen sollten. Wenn jetzt einer durchgeht, können die Gase oben raus (das Problem hat man eh immer). Durch das Wasser zwischen den Rohren sollten die einzelnen Akkus aber so thermisch voneinander entkoppelt sein, dass ein Akku keinen zweiten mitreißt. Und wenn es richtig heiß wird, schmilzt auch ein KG-Rohr und Wasser kommt rein zum löschen/kühlen.
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Gobi
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Gobi »

guter Ansatz finde ich! (mir ginge es allerdings nicht um Fahrradakkus)
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zauberkopf
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von zauberkopf »

Also ich denke, man sollte das Thema unterscheiden in : Fahrradakkus, Stationärakkus.. usw..

Ich denke übrigens mittlerweile, das ein guter Marken Fahrradakku gar nicht mal so das Problem ist.
Problematisch sind eher die von der grenzwertigen Sorte..
Damit meine ich lieblos zusammengebundene Tütensuppen, die ein ziemlich dummes BMS besitzen... und dann mechanisch oder elektrisch vergewaltigt werden.

Meinen schon für meine verhältnisse Grenzwertigen selbstbau Fahrradakku habe ich in eine Cal.50 Munikiste mit harten Schaumstoff so eingepackt, das Gase einen weg durch eine Sollbruchstelle finden ( Aufkleber : "Technisch bedenklich" ).
Der Akku ist quasi unter Druck zwischen Boden und Deckel eingeklemmt.
Wenn der Aufkleber drauf ist, ist die Kiste ansonsten wasserdicht.

Bei der Kiste wird es einfach, die vielleicht in eine 2 Kiste mit H2O zu stecken.. z.Z. steht sie in der Badewanne...

Mit Stationärakkus überlege ich : Ich habe ein Wohnklo.. das ist ne Herausforderung !

Tüten, Folien :
Also das Video, wo jemand wasser in einer Mülltüte über nen Gasherd gekocht hat, will mir nicht aus dem Kopf..
duese
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von duese »

Die ursprüngliche Frage war von Hightech mit seinem Fahrradakku-PV-Speicher. Deshalb ist meine Überlegung natürlich auf diese ausgelegt.
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ferdimh
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von ferdimh »

zauberkopf hat geschrieben: Do 30. Mär 2023, 20:34Tüten, Folien :
Also das Video, wo jemand wasser in einer Mülltüte über nen Gasherd gekocht hat, will mir nicht aus dem Kopf..
Wenn man die Tüte DICHT verschließt, dann löst das trotzdem aus...
Osttiroler
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Osttiroler »

Ich möchte mal noch eine Idee in den Raum stellen *hiev* *bonk*
Inspiriert von der Sprühflutanlage für einen Riesen Hochspannungstrafo.*

Für die kleine Variante bräuchte man nur wenige, zum Großteil aus dem Schrott ziehbare Teile-
Nämlich:

Druckbehälter mit Wasser (evtl mit einem Schluck AFFF Schaummittel als Netzmittel
Dafür würde der Behälter eines Dauerdruck Schaumlöschers gut taugen. Der ist Innenbeschichtet und hat eigentlich alles dran, was man braucht. Einzig das Ventil müsste geändert werden, dass es offen bleibt.

Eine Leitung über die Wanne, in der der Akku steht.

Einen Sprinklerkopf mit thermischer Auslöseampulle.

Ich denke, dass ein durchgehender Akku heiß genug wird, dass die Ampulle platzt und der Akku in seiner Wanne - bei ausreichender Löschmittelmenge- gnadenlos ersoffen wird.

Bei einer Fortbildung über Feuerlöscher vor kurzem Video von einem Löscher für Lithiumakkus gezeigt.
Der versprüht ein Flüssiglöschmittel, das im Gegensatz zu Pulver, Schaum und CO2 die Knallerei schnell beendet hat.

Ich müsste nachfragen, wie das Ding heißt. Edit sagt, dass der F500 Löscher heißt. Ist ein Wassernebellöscher mit Löschmittelzusatz.
Wahrscheinlich könnte man den auch mit einer Auslösung bei Feueralarm versehen. Wir sind ja Frickler-

* Die Sprühflutanlage für einen Trafo einer 220kV n der ich mal zu tun hatte, besteht aus einem 100m³ Stahlbehälter mit ca 65m³ Wasserfüllung. Darauf drückt Druckluft mit -ich glaube- 15bar. Löst die Anlage nun aus, wird der Trafo mit dem Wasser "berieselt" wobei der Behälter im Auslösefall laut einem Mitarbeiter des Kraftwerks in etwa 40 min leer.
Zusätzlich gibts noch 'Löschwasserpumpen. Der Behälter ist nur für den Fall, dass nach Trafobrand kompletter Stromausfall ist und der Notstromdiesel auch nicht kann oder will.
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zauberkopf
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von zauberkopf »

Einen Sprinklerkopf mit thermischer Auslöseampulle.
Das ist so einfach, darauf muss man erstmal kommen !

Ich habe mal gerade nachgeschaut : So ein Kopf kostet unter 15Eur.. Und ein Wasserbehälter der unter Druckluft steht.. ist auch schnell getüttelt.
(zur not ne 1,5 Liter PET Mehrweg Cola Flasche)

Das ganze auf dem Deckel einer Munitionsbox.. Mit Loch oder Sollbruchstelle, die in einem Aktivkohlefilter mündet.

Vielleicht kriegt man das ja wirklich sogar wohnraumtauglich hin..
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Hansele
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hansele »

Info zu den Sprinklern, achtet auf den passenden Bereich für eure Anwendung:

Code: Alles auswählen

Hellrote Ampullen lösen schon bei 57°C aus, rote bei 68°C und violette erst bei 182°C. Dazwischen liegen die Kategorien Gelb (79°C), Grün (93°C) und Blau (141°C)
https://www.baulinks.de/webplugin/2003/ ... 41%C2%B0C).
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Hightech
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Hightech »

Wenn man einen 50l Tank über den Akkus postiert und eine Sprinklerapulle dran hat, sollte die Kühlung durch das langsam auslaufende Wasser reichen.
Die Sprinklerampulle müsste aus vorgespanntem Glas bestehen, das platzt ohne Druck.
Für 50l Wasser zu verdampfen benötigt man ca. 31kwh Energie.
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zauberkopf
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von zauberkopf »

Vermutlich nicht.
Also, ich habe so nen Sprinkler noch nicht in der Hand gehabt.
Aber wenn sowas dafür gebaut wurde, eine Fläche zu "besprühen", dann wird da ne "Düse" dran sein.
Und die wird Druck sehen wollen. Sonst.. wird es eine Diskrepanz geben.. zwischen langsamen tröpfeln.. und schnell abrennen.
Also so ne E-Kernschmelze, kann u.U. ziemlich schnell und spektakulär ablaufen.
Jedenfalls bei meinen riesen Tütensuppen ( von denen man essen kann).

Was anderes ist mir die N8 noch eingefallen :
Irgendwas was wärme braucht um Kristallwasser zu verlieren.. also etwas was eine endotherme reaktion benötigt...
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Gobi
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von Gobi »

zauberkopf hat geschrieben: Sa 1. Apr 2023, 16:09
Einen Sprinklerkopf mit thermischer Auslöseampulle.
Das ist so einfach, darauf muss man erstmal kommen !
;) hatte ich schon auf Seite 2 angeregt :lol:
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zauberkopf
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Re: Projekt DIY Akku-Löschanlage.

Beitrag von zauberkopf »

Stimmt.. manchmal brauchts halt nen 2. Anlauf.. ;-)

Interessant wird bei der Idee :
Vor meinem geistigen Auge packe ich die Akkus in mehrere Munitionskisten.. die es ja in allen möglichen größen gibt.
Neben Aktivkohlefilter oben, habe ich dann 2 Anschlüsse :
Strom und Wasser.
Wie realisiere ich den letzteren ?
Ich denke da an zuleitung.. wie z.B. zur Spül oder Waschmaschine....
Und was könnte man am besten als kleines "Druckgefäß" nehmen ?
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