Panikschloss

Der chaotische Hauptfaden

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Sunset
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Panikschloss

Beitrag von Sunset »

Im Verein geht seit einiger Zeit die Schließanlage bei einer Türe nicht mehr.

Da ist ein Panikschloss eingebaut, kann man von innen immer öffnen, von außen muss das elektronisch entriegelt werden.
So eins ist das: SVP 6273
SVP 6273
SVP 6273
Mal aufgeschraubt:
Umpf. Da hat schon mal jemand rein geschaut...
Offenes Schloss
Offenes Schloss
Azze
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Re: Panikschloss

Beitrag von Azze »

War aber bereits von außen zu erkennen ;)

Öffnen zum Erkenntnisgewinn ist hier OK, aber Frickeln würde ich an der Stelle zwingend bleiben lassen: Haftung und so...
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Tjareson
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Re: Panikschloss

Beitrag von Tjareson »

Was genau geht denn eigentlich nicht mehr? Notentriegelung von innen (dann ja vermutlich eher Mechanik) oder elektronische Entriegelung für von aussen? Letzteres müsste ja auch noch eine Ansteuerung haben.
Da 1,5mm2 Installationsdraht an so'n Mikroschalter dranzulöten ist ja schon ziemlich rustikal, wenn ich das richtig erkennen kann... :D
bastelheini
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Re: Panikschloss

Beitrag von bastelheini »

Links oben der Folienleiter ist doch durch oder?
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Sunset
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Re: Panikschloss

Beitrag von Sunset »

Jo, da geht so einiges nicht mehr wie es mal war.
Richtig erkannt, der Folienleiter ist im Jenseits gelandet, da fehlt so ca. 1cm.

Als Schloss funktioniert es mechanisch noch.
Gebraucht wird von den ganzen Zusätzen nur noch die elektronische Entriegelung, bzw. das einklinken des Griffs von außen, damit die Türe nach Entriegelung von außen geöffnet werden kann.

Die Steuerung kommt von ZKTeco und funktioniert soweit. Nach Vorhalten eines Chips schaltet die Steuerung korrekt das Schloss frei.
Geschalten wird das ganze mit 12V per Relais.

Im Schloss selber detektieren die ganzen Mikroschalter die Stellung der Schließer und konnten diese mal an die Steuerung zurück melden.

Unsicher ist, ob der kleine Elektromagnet noch funktioniert oder nicht. Könnte auch sein, dass der Folienleiter mehr Leiter intern verbrannt hat als gut ist. Das werde ich nächste Woche mal durchmessen und testen.

Unglaublich, das die paar Mikroschalter mal neu für fast 1k€ verkauft wurden. :shock:

Falls jemand so ein Schloß mit 12V Entriegelung von außen in DIN Links noch findet, würde ich mich auch freuen. ;-)
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Henrik_V
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Re: Panikschloss

Beitrag von Henrik_V »

Wo es gerade auf ist: Das alte Fett rauswaschen und neu schmieren. Hab das vor kurzem mit zwei Hausturen durch. Viele Bilder machen damit jedes Teil inder richtigen Reihenfolge wieder rein kommt :)
Die Panikentriegelung wird es Dir danken.
Hier noch ein Bild von unserem Ding, da hatte ein Rad Zahnausfall durch (Überlastung durch das verharzte Fett) ,da aber nicht im gesammten Umfang benutzt, reichte umsetzen zur Reperatur .. Puh
IMG_20221106_154209.jpg
Und pass mit den Federn auf! In dem Bild scheint eine schon locker im Gehäuse nur mit Fett angeklebt...
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gafu
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Re: Panikschloss

Beitrag von gafu »

Sunset hat geschrieben: Fr 31. Mär 2023, 11:00 Als Schloss funktioniert es mechanisch noch.
Gebraucht wird von den ganzen Zusätzen nur noch die elektronische Entriegelung, bzw. das einklinken des Griffs von außen, damit die Türe nach Entriegelung von außen geöffnet werden kann.
Die zwei schwarzen drähte am hubmagnet siehst du ja.
Jetzt musst du nur herausfinden, an welche pinnes des pfostensteckers die müssen, und zwei dünne litzen rüber löten.

Das folienleitergerödel sieht auch von außen verbrannt aus, wenn da innerlich was verbrennt, das würde ich ausschließen.
Halt doch mal ein multimeter oder gleich 12v an den hubmagnet.

+1 für frisches fett. Das ist ja mehr als offensichtlich, das hier nix mehr geschmiert ist wie es soll.
Weiss nicht ob ich das zerlegen würde, oder nur bremsenreiniger satt, und alles mal bewegen, und dann an allen kriechfähigen schmierspalten fliessfett, und an alles wo man hinkommt normales fett.
Egal wie du es machst, und ob wenig oder viel aufwand, ALLES ist besser als das alte fett. Hauptsache richtige schmierstoffe, und WD40 oder so kram nur als waschmittel.
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Bastelbruder
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Re: Panikschloss

Beitrag von Bastelbruder »

WD40 ist auch Kacke, weil die zurückbleibende Vaseline verhindert daß richtiges Fett sich am Metall anschmiegt.
Azze
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Re: Panikschloss

Beitrag von Azze »

Sunset hat geschrieben: Fr 31. Mär 2023, 11:00 Unglaublich, das die paar Mikroschalter mal neu für fast 1k€ verkauft wurden. :shock:
Nein, ganz und gar nicht. Wie erwähnt, es handelt sich um eine Sicherheitseinrichtung, die m.W. demzufolge wohl auch gewisse Zertifizierungen braucht. Das kostet einfach was.
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Sunset
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Re: Panikschloss

Beitrag von Sunset »

Jetzt war ich doch neugierig und wollte wissen, ob der Hubmagnet noch geht: Ja, der ist intakt.
Mit 12V an den beiden schwarzen Drähten hubt der einwandfrei.

Ursprünglich war an dem Stecker mal Pin 1 und 2 GND und Pin 3 +12V Schaltkontakt.
Da hat vor mir jemand anstelle eines Steckers direkt Drähte an die Pins gelötet... :o :? :oops:
Macht eigentlich nicht viel Sinn, jedesmal mit dem Lötkolben an der Tür zu stehen, wenn man das Schloss mal ausbauen muss :roll:

Da der Folienleiter sich ehh schon in Rauch aufgelöst hat, könnte man ja eigentlich irgend einen anderen Stecker da hin kleben.
Heißkleber muss ja auch in dem Projekt irgendwie benutzt werden, oder?

Also, Anfang der Woche wird das sauber gemacht und dann hoffentlich wieder funktionierend zusammengebaut.

Danke für Eure Hinweise ud Tips.
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Spike
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Re: Panikschloss

Beitrag von Spike »

Sunset hat geschrieben: Do 30. Mär 2023, 22:43 Umpf. Da hat schon mal jemand rein geschaut...
Unten am Schließblech (in der Mitte) scheint eine lose Feder zu liegen - und von den zwei Schaltkontakten scheint zumindest einer in der Position nicht zu stimmen (Kontaktierung fehlt?)
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Roehricht
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Re: Panikschloss

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Nein, ganz und gar nicht. Wie erwähnt, es handelt sich um eine Sicherheitseinrichtung, die m.W. demzufolge wohl auch gewisse Zertifizierungen braucht. Das kostet einfach was.
Kostensteigerung durch unsinniger Vorschriften und Zertifizierungen um unfähigen Tintenpissern ein Einkommen zu generieren durch vorgaukeln von Sicherheitsgewinn. Die Zertifizierer wissen teil gar nicht was sie machen.

Wer sowas reparieren kann und funktionsfähig zum Laufen bringt braucht son Schwachsinn nicht.

Ich würde den Möller ersteinmal komplett mit Bremsenreinige entsiffen. Die Teile die gefettet werden müssen mit harzfreiem Feinmeschaniker Fett schmieren oder mit Silikonfett.
Soweit ich weiss muss der Entrigelmagnet Unter Spannung gehalten verriegelt. Bei Netzausfall ist das Türschloss frei.

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Wolfgang
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Sunset
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Re: Panikschloss

Beitrag von Sunset »

Kurzes Update:

Ich habe das Schloss vollständig auseinander genommen, gereinigt an den wichtigen Stellen neu gefettet und wieder zusammen gebaut.
Warum auch immer, es funktioniert wieder.

Ich habe 2 Fehler gefunden:
  1. Multiple Leiterbahnbrücke im Folienleiter.
    Der Folienleiter wurde rausoperiert und die 2 schwarzen Kabel waren zum Glück lang genug, um direkt an die Pfostenleiste angelötet zu werden.
  2. Mindestens 1-2 Federn war nicht korrekt verbaut und hatten keine Funktion.
    Die Federn wurden mit ein wenig Knobeln und ausprobieren nach dem Try-and-Error Prinzip wieder funktionsfähig montiert.
Die anderen Schalter zur Positionsmeldung verschiedener Teile werden nicht benötigt und wurden nicht mehr angeschlossen.
Ein abschließender Test mit 12V ergab ein funktionsfähiges Schloss.

Bei diesem Schloss wird ohne Strom die Türklinke außen mittels Federkraft ausgekoppelt und kann zwar niedergedrückt werden, öffnet das Schloss aber nicht.
Der Hubmagnet überwindet mit 12V Spannung die kleine Feder, koppelt den Türgriff außen ein und man kann das Schloss öffnen.

Das Schloss hat eine Automatik eingebaut, die das geöffnete Schloss automatisch verriegelt, wenn die Türe geschlossen wird.

Im Bild ist der Hubmagnet spannungsfrei und die Sperre wird per Federkraft geöffnet. Die Türe kann nur von innen geöffnet werden.
Hubmagnet spannungsfrei
Hubmagnet spannungsfrei
In diesem Bild ist der Hubmagnet unter Spannung und die Sperre eingerastet, die Türe kann von außen geöffnet werden.
Hubmagnet unter Spannung
Hubmagnet unter Spannung
Vielen Dank noch einmal für Eure zahlreichen Tips und Hinweise.
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