Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Der chaotische Hauptfaden

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Stummel
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Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von Stummel »

Hallo,

keine Ahnung ob besser hier extra oder zusammen im "Liion eigenbau"... hoffe passt so.

Thema ist das ich vor jahren angefangen hab mir den blauen 18V Liion Akkukram von Bosch zu kaufen und die Akkus jetzt auch gerne anderweitig missbrauchen will..
Mangels eingebauter Abschaltelektronik kann man sowas aber nur selber nutzen (hin und wieder gugen was die Ladeanzeige halt sagt).

Die ersten 18V Packs von Bosch hatten nur einen "blöden" Temperaturfühler drin und wurden dann stumpf vom Gerät gemolken bis 0V in den Zellen waren.
Mittlerweile ist im Akku noch immer der Temperaturfühler und eine kleine PCB die die Zellspannungen überwacht. Bei den Akkus mit "gehirn" schaltet das Gerät dann auch irgendwann wegen " Akku leer" ab. Da die neuen und uralt Akkus miteinander kompatibel sind muss das "Signal" vom Akku in richtung Gerät noch immer über den Thermokontakt laufen?!

Ich würde die Akkus jetzt gerne auch für andere Geräte (Led Strahler usw.) nutzen hab aber absolut null Dunst wie man da was dranhäkelt was entsprechend dem Signal auf der Thermofühlerleitung die Leistung trennt. Hat da evtl einer schonmal was gebaut? ggf würde auch einfach eine Abschaltung ab ~16 Volt Klemmspannung am Gerät funktionieren?!
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grobschmied
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von grobschmied »

Zur Unterspannungsabschaltung:

https://netzmafia.ee.hm.edu/skripten/ha ... index.html

Da ist diese kleine Schaltung dabei:
tl431_entladeschutz-1.gif
Den Schalter durch den Kondensator ersetzten und normal am Verbraucher ein und ausschalten. Hat sogar bei mir funktioniert auf Lochraster :D
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Julez
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von Julez »

Hi! Die einfachste Lösung wäre das hier:
https://www.amazon.de/-/en/dp/B08BJ8QFYT/

Ansonsten einfach mal gezielt entladen und dabei das "Signal" am Temperaturfühler checken.
Wobei der einstellbare Abschalter den Vorteil hat, dass man ihn auf eine etwas akkuschonendere Spannung einstellen kann, was bei geringen Ladeströmen durchaus vorteilhaft ist.
nux
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von nux »

Ich verwende dafür die PS9DC01 Platinchen von Aliexpress (5€/Stück).

Die Lösung ist bei mir jetzt aber nicht ständig im Betrieb.

Gruß nux.
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gafu
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von gafu »

Julez hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 12:02 Wobei der einstellbare Abschalter den Vorteil hat, dass man ihn auf eine etwas akkuschonendere Spannung einstellen kann, was bei geringen Ladeströmen durchaus vorteilhaft ist.
Die nachbau-akkus sind weiterhin leer (also ohne BMS), aber meine hatten gut selektierte zellen. Nur nicht die angegebene kapazität.

Bei der ernsthaften nutzung für werkzeuge muss man mit der spannung niedriger ansetzen, da bei den geforderten strömen sonst die schutzschaltung vorschnell abschaltet. Ist ja was anderes bei 15A pro zelle die spannung zu messen, als im leerlauf.
bastl_r
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von bastl_r »

grobschmied hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 11:53 Zur Unterspannungsabschaltung
Moin

Bei der Schaltung komme ich auf ca 1,3mA Querstrom.
Das Aliplatinchen ist da deutlich durstiger wobei dort zu hoffen bliebe, dass nach Shutdown der Stromfluss auch auf Null geht.
Die von Netzmafia saugt jedenfalls munter weiter so dass es nicht ratsam ist einen Akku dauerhaft damit verbunden zu lassen.
Jannyboy
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von Jannyboy »

bastl_r hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 03:29
grobschmied hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 11:53 Zur Unterspannungsabschaltung
Moin

Bei der Schaltung komme ich auf ca 1,3mA Querstrom.
Dann guck dir mal den TLVH431 an der kommt auch mit 100uA aus.

Alternativ ein MAX931 mit passendem Spannungsregler.

Grüße Jan
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gafu
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von gafu »

Ich hatte ICL7665 (3uA) genommen, und einen lm2936 (15uA) um die Spannung für den ICL zu senken.

Den icl7665 kann man auch mit etwas Hysterese verschalten, damit nichts flattert.

Das war meine Kombo hier bei diesem Gerät: http://blog.gafu.de/?p=1868

Der lm2936 wird über si-dioden von den drei Schaltern versorgt, so ist Ruhestrom null, wenn kein Schalter an ist, und bei Schalter vergessen ca 18uA.
(nachtrag: plus den querstrom durch die spannungsteiler für die einstellung vom icl7665. Das hatte ich verdrängt. Die müssten dann entsprechend hochohmig ausgelegt werden)

Es gibt von Microchip noch andere Linearregler mit noch kleineren querströmen, aber die meisten sind nur bis 15v Spannungsfest, das bringt dann auch nix.

Nebenbei kann man mit dem zweiten Komparator im 7665 noch ne "Akku bald alle" Vorwarnung machen, wenn man schon dabei ist.
ChristophF
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von ChristophF »

Suchscheinwerfer auf bosch blau Akku kann man interessanter weise auch fertig kaufen. https://ledlenser.co.uk/products/xp30r- ... earchlight

Das heisst jetzt ampshare, hab aber keine übersicht aller Geräte gefunden.
Stummel
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von Stummel »

Hallo,

vielen dank schonmal...

Generell wollte ich das nur für "kleinkram" mit paar wenigen Ampere benutzen.

Das Netzmafia dingen gefällt mir ganz gut (kaufen kann jeder ;) ich bin mir nur nicht sicher ob ich versteh warum die Aperatur so tut wie sie tut...

Direkt nach dem besaften hat der Mosfet am Gate und Source (linker Anschluss. Ist das Source?!) Akkuspannung und damit sperrt der noch?! Durch Kurzschluss per Taster/ Kondensator ziehts das Gate auf 0V und der schaltet durch?! --> Spannungsteiler besaftet Tl431 mit >2,5V dadurch zieht der das Gate weiterhin auf 0V und alles läuft. Irgendwann ist Akku leer Tl431 bekommt weniger wie 2,5V, sperrt --> wieder Akkuspannung am Gate und Mosfet sperrt?!

^^ ist der Gedankengang so halbwegs korrekt?

bei der TLVH431 Version steht im Datenblatt was von max. 18V für die Kathode?! theoretisch bin ich da doch mit nem vollen 5zellen Akku satt drüber?! (weil wegen R1 besaftet das Dingen doch sofort)

habt Gnade mit mir ich bin Metaller nix Elektro :D


@ Gafu der Lötonkel da ist schick... so kram per akku is thalt sau praktisch und manchmal anders echt umständlich oder sau teuer. Leider bekomm ich mir nix elektrisches selbst zusammengerechnet, nur nachgebaut...
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zauberkopf
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von zauberkopf »

Also der ICL7665 kann verdammt zickig sein. selbst mit Hysterese.
Ich hatte mal versucht einen Balancer damit zu bauen, und einer hat mir ne LiFEPO4 Zelle kaputt gemacht.

Aber es gibt noch einen anderen Weg :
Der Verbraucher.. z.B. ein Stepup für nen LED Treiber hat einen "Undervoltage Lockout". Heist, er schaltet selber rechtzeitig ab.
Und wer komplett paranoia hat, der betreibt mit dem LED-Treiber auch noch ein Relais.
Ein Taster schaltet den Akku durch, der Wandler wandelt, und betreibt das Relais das sich dann selbst hält.
Ist ja was anderes bei 15A pro zelle die spannung zu messen, als im leerlauf.
Kommt auf die Zelle an.. ;-)
Allerdings : würde ich das mal praktisch gesehen als "akademisch" betrachten.
Also je nach zelle ist im bereich von 3-3,5V wirklich nicht mehr viel zu holen.
Das kann man wunderbar als "sicherheitsreserve" nutzen.
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gafu
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von gafu »

Also wenn du nur bis 3,5v entlädst, dann bleibt doch wenigstens 25% der Ladung in der Zelle, wenn nicht mehr.
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zauberkopf
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von zauberkopf »

Oder sogar weniger...
kommt auf die Kathode an..
Die Kurven bei der Entladung können verdammt unterschiedlich aussehen.

Ich habe hier einen Bosch 36V Werkzeugakku.. ursprünglich waren es mal 2...
Mir will es nicht in den Kopf, das die Bei Ebikes ein gutes BMS einbauen.. und dort komplett NIX !
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von ALF2000 »

bosch hat nicht wie zb makita, hikoki, festool etc kein eigenes management im akku!?!?. peinlich..hikoki schaltet eiskalt ab wenn leer.makita auch
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Später Gast
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von Später Gast »

Ich nehm bei sowas nen kleinen dcdc mit n enable Eingang, Spannung wird von uC, der eh mit drin ist überwacht und wenn sie zu tief fällt, wird der enable low gezogen, Klappe zu, Affe tot.
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gafu
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von gafu »

ALF2000 hat geschrieben: Mo 1. Mai 2023, 08:44 bosch hat nicht wie zb makita,
Makita hatte ebenfalls eeeewig keine einzelzellenüberwachung. Das hat sich alles erst neulich dann etabliert.

Und nun kommt schon Lidl Parkside mit balancern, was die nutzbare Lebensdauer verlängern kann. Haben die anderen auch eher noch nicht.
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MatthiasK
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Re: Schutzelektronik 18V Bosch gewerblich

Beitrag von MatthiasK »

Bei blauen Bosch schaltet das Gerät ab, wenn der Akku leer ist. Daher sabotieren die Akkus sich nicht selbst. Alte Akkus haben kein BMS, neuere schon. Wann der übergang war, weiß ich nicht, evtl. mit der Füllstandsanzeige?

Übrigens haben Modellbauakkus in der Regel auch kein BMS.
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