wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Der chaotische Hauptfaden

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ALF2000
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wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von ALF2000 »

Servus ihr lieben

hier gibt es doch antennen/funk voodoo hexer...sowie messgeraete Doktoren etc


wofuer wird solch ein typ Kabel rg62 a/u mil-c-17 verwendet?

ich bin da raus ..kenne nur standardgewuerge mit 50/75r... :lol:

vielleicht koennt ihr aufschluss geben?

danke (:
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uxlaxel
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von uxlaxel »

als gezielte Impedanztransformation, für alte netzwerkgeschichten (vor 50 ohm ethernet, da gabs 1:1 verbindungen mit 93 ohm), für geringere kapazitäten bei meßleitungen uvm.
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ProgBernie
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von ProgBernie »

RG62 wurde für Arcnet und IBM SNA verwendet.
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eisapc
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von eisapc »

Ich kenne RG62 auch nur von ARC-Net. Hab auch noch neRolle liegen, bei meinem übrigen ARC-Net Geraffel.
TCNS hat da sogar 100 MBit drüber geschaufelt, als 100 Base T noch in die Windeln gekackt hat.
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ferdimh
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von ferdimh »

Koax mit hohem Wellenwiderstand sind schwieriger zu bauen (der Innenleiter muss sehr dünn werden). Aber der höhere Abschlußwiderstand verbraucht beim direkten Anfeuern mit Logikpegeln auch deutlich weniger Energie. Ein 93 Ohm-Kabel kann man mit besseren TTL-Bustreibern noch direkt ansteuern, ein 50 Ohm-Kabel nicht.
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Wulfcat
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von Wulfcat »

Wo ich das gerade lese mit den ganz dünnen Innenleitern...... mir war aufgefallen wie dünn der Innenleiter von Klassischen Autoantennenkabeln ist ----> eine einzige verzinnte Kupferfussel in wenig mehr wie Haarstärke ----> habe mehrfach diese gebrochen vorgefunden, wenn das Autoradio plötzlich taub war......
Hat man es da auch mit so einem hochohm Kabel zu tun?
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ferdimh
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von ferdimh »

jo, da geht man sogar auf 150 Ohm.
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Wulfcat
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von Wulfcat »

ferdimh hat geschrieben: Di 15. Aug 2023, 13:05 jo, da geht man sogar auf 150 Ohm.
Welchen Technischen Grund hat das, es so zu machen..... Überhaupt war mir seit jeher aufgefallen wie empfindlich die Klassischen Autoradios sind...... die neuen bei weitem nicht mehr so.....
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ferdimh
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von ferdimh »

Der Wellenwiderstand ist Wurzel(L/C).
Ein hochohmiges Kabel hat also viel L und wenig C. So hat RG58 ca. 100pF/m und RG62 ca. 50 pF/m. Aus dem gleichen Grund haben Oszitastköpfe auch ca. 150 Ohm-Kabel.

Beim Betrieb auf Mittelwelle ist die Antenne auf dem Dach aber ausschließlich kapazitiv und bildet einen kapazitiven Spannungsteiler mit dem Kabel. Also bedeutet weniger Kabelkapazität unmittelbar mehr Signal am Eingang des Radios. Bei richtig alten Radios wird induktiv abgestimmt - die Antenne geht dann auf den Eingangskreis, und die Schwingkreiskapazität kann so hingedreht werden, dass das Ganze perfekt auf Resonanz kommt.

Es gibt aber auch 150 Ohm-Kabel, das einen relativ dicken Innenleiter hat. Da ist dann der Innenleiter spiralförmig ausgeführt. das ist ganz toll, dann wurde zwar der Wellenwiderstand erhöht, aber eben durch kräftige Erhöhung der Induktivität und nicht durch Reduktion der Kapazität. Das ist... nicht so hilfreich.

Bei Betrieb auf UKW sind all diese Kabel fehlangepasst, aber das stört nur wenig. Ersetzen der Strippe durch gut geschirmtes 50-Ohm-Teflonkoax scheint aber eine gewisse Verbesserung der Situation auf UKW zu ergeben (Der Pegelverlust von ca. 6dB in den AM-Bereichen stört kaum, da hier die Empfängerempfindlichkeit ohnehin nicht entscheidend ist).

Die Empfangsleistungen von (manchen) Autoradios sind ansonsten so gut, weil die Hersteller ihre Hausaufgaben gemacht haben. Eigentlich sind diese Empfänger nur ein bisschen gut, und die anderen besonders scheiße.
Da man im Auto tatsächlich mit wechselnden und mit schlechten Empfangsbedingungen konfrontiert ist, und der Kunde tatsächlich merkt, wenn die Kiste scheiße ist, wird das Ding tatsächlich mal ordentlich gebaut:
- Reichlich HF-Vorselektion
- sinnvolle HF-Vorstufe (keine brachiale Verstärkung, nur so viel, dass das Rauschen der Mischstufe verschwindet)
- sinnvolle Verstärkungsregelung, dass es nicht an einer Stelle begrenzt, wo es nicht begrenzen soll
- ZF-Filter, die tatsächlich sinnvoll funktionieren (zumindest bei FM, bei AM habe ich schon ziemliche Krücken erlebt), und einen sinnvollen Kompromiss zwischen Selektion und Phasenverzerrungen bieten

Und, weniger selbstverständlich:
- Clevere Demodulatoren, die nicht nach der Brecheisenmethode arbeiten (Begrenzer, Schwingkreis, Phasendetektor), sondern die Cleverness des Ratiodetektors noch weitertreiben (PLL-Detektor, oder schmalbandige Kunstwerke, die dem Nutzsignal "hinterherlaufen" wie im LM7000)
- Getrennte Demodulatoren für die Komponenten des Stereosignals (die man dann getrennt optimieren kann - besonders die ZF-Filterkurven können dann unterschiedlich sein)
- Trickreiche Verdeckung von Problemen (z.B. kurzfristige Reduktion der Stereobreite bei kritischen Signalen)
- Einsatz eines (automatischen) Antennentuners, um das Maximum an Pegel rauszukitzeln. Bei Lexus gabs das sogar mit automatischer Verstellung der Teleskopantenne...
- (Bei Werksradios) Einsatz mehrerer Tuner und mehrerer Antennen
ALF2000
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von ALF2000 »

dankesehr fuer die erklaerung. dann verstehe ich es solangsam :lol:
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uxlaxel
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von uxlaxel »

die 150Ohm Koax bei Autoradios war wohl ein Kompromiss, um da irgendwie noch den Mittelwellenempfang trotz der sehr viel zu kurzen Antenne noch zu ermöglichen. Der Stachel am Auto von ca. 3/4m Länge ist ja denkbar ungeeignet für mehrere hundert Meter Wellenlänge.
Das 150Ohm-Koax hatte wohl relativ wenig Kapazität, so dass das Signal nicht schon auf dem Kosx völlig zusammen gebrochen ist.
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BernhardS
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Re: wofuer 93Ohm kabel? (rg62 a/u mil-c-17)

Beitrag von BernhardS »

Der Verwendungszweck macht es aus. In der Meßtechnik nimmt man einen höheren Wellenwiderstand,
für Leistung einen niedrigeren.
Die 50 Ohm der Funker sind ein Kompromiß. Da ist nichts ganz beim Optimum, aber auch nichts ganz schlecht.
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