Arbeitsmarkt Faden

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Pappnase
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Pappnase »

Gun Tach.
manuel hat geschrieben: Di 21. Nov 2023, 19:40 Studiert überhaupt noch irgendwer in Europa E-Technik oder IT ?
Ja, haufenweise Leute. Da es für jeden angebotenen Studiengang Geld für die Uni gibt sind die aber so schlau und nennen das Energietechnik, Medizintechnik, Life Science Engineering, Elektromobilität oder ähnliches.
Das sind im Wesentlichen die selben Studiengänge wie ETechnik (bzw. im Fall meiner Uni EEI, Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik) mit ein paar Vorlesungen aus anderen Bereichen, z.B. Anatomie.
das passt auch hierzu:
m3rt0n hat geschrieben: Di 21. Nov 2023, 20:48 Öfters habe ich auch das Gefühl, dass sich zu sehr an Berufsbezeichnungen geklammert wird und anders benannte Berufe eigentlich alles benötigte mitbringen, aber das dem HR zu erklären...

manuel hat geschrieben: Di 21. Nov 2023, 19:40 Wurde das was man als E-Techniker/IT gekannt hat durch was anderes geiles technisches ersetzt
Ja, durch Auslagerung der Entwicklung nach Rumänien/Indien/xyStan, da sind die ETechniker billiger, das finden die Aktionäre geil.

Ich bin selbst kein Personaler, hänge aber übern Betriebsrat mit im Boot wenn es um Ausschreibungen und Einstellungen geht, die bekommen wir nämlich alle zu sehen.
Wir haben bei keiner Ausschreibung einen Mangel an Bewerbern, übrigens auch nicht wenn es um Lehrstellen geht. Dass niemand mehr arbeiten will ist meines Erachtens zumindest in der Industrie totaler Käse.
Die Korrekte Aussage wäre: "Wir haben uns ein Bild vom idealen Bewerber gemalt aber niemanden gefunden der exakt jedes noch so kleine Detail unseres abgehobenen Anspruchs erfüllt"

Dass ein potentieller Auszubildender trotz insgesamt gutem Abschluss vielleicht ne 3 in Mathe hat und halt nicht perfekt (technisches) Englisch spricht ist halt so. War bei mir auch so, jetzt bin ich Ing. Geht alles.

Gut, wir hatten auch Bewerber für ne Ausbildung als Elektroniker für Geräte und Systeme, die mit der Aussage kamen "hab Industriemechaniker angefangen, das war mit aber zu komplex und jetzt will ich wechseln" :roll:
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Fritzler
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Fritzler »

Matt hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 17:00 Ich will über meine Position in Arbeitsmarkt reden: Ich habe quasi keine Chance auf Arbeitsmarkt. Sehr sehr viele Frima sortiere mich aus, sobald Behinderung erwähnt wird.
Da kommen wieder die Blasen bzw. verschiedenen Realitäten zutage.
Wir haben in der Produktion so einige Schwerhörige und Taube.
Gearbeitet wird eh nach schriftlicher Arbeitsanweisung und Kommunikation läuft eben über Mail und Chat.
Matt hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 17:00 Ami-Firmenkultur ist nix für mich. Sucht woanders Sklaven
:lol:
Mein Arbeitgeber wurde ja im Herbst von nem großen Ammi aufgekauft, ich bin gespannt.
IPv6 hat geschrieben: Do 23. Nov 2023, 23:09 Aktuell muss ein Arbeitgeber möglicherweise auch einen solchen Mitarbeiter dulden, weil besser jemand der ein bisschen was arbeitet, als die Stelle gänzlich unbesetzt zu haben.
Gibt leider auch welche, die so viel Mist verzapfen, dass die Stelle unbesetzt lassen die Produktivität wieder erhöhen würde.
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Bastel-Onkel
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Bastel-Onkel »

Vor ein paar Jahrzehnten mussten solche Chefs fast ausgehalten werden, weil besser so ein Job als gar keiner.
Aktuell muss ein Arbeitgeber möglicherweise auch einen solchen Mitarbeiter dulden, weil besser jemand der ein bisschen was arbeitet, als die Stelle gänzlich unbesetzt zu haben.
Beides großer Mist, keine Frage.
Möglich, in meinem Umfeld ist es aber eher nicht so. Es gäbe genug gute Leute, da die hiesige pharmazeutische Produktion seit einem Jahrzehnt auf Schrumpfkurs war und erst in letzter Zeit wieder Stellen schafft. Viele Top-Leute hat man nach temporärer Anstellung oder Lehre nicht übernommen, weil ein paar Karteileichen die Plätze besetzen und die firmeneigenen Regeln quasi verhindern, daß man sie los werden kann. Diese Leute sitzen dann natürlich wie die Made im Speck, weil sie nichts leisten müssen und nichts zu befürchten haben. Sie leben sogar BESSER, wenn sie nichts leisten, denn wer in so einem Umfeld etwas zu bewegen versucht, eckt unweigerlich an und macht sich dadurch unbeliebt. Und diejenigen, die trotzdem etwas leisten, werden mit Arbeit überschüttet und gehen unter dem Druck irgendwann kaputt. Ist ja auch logisch, wenn man ein Büro mit drei Leuten besetzt hat, zwei haben "clean Desk" und den ganzen Tag Zeit für dumme Sprüche während alle auf den dritten einstürmen, der als einziger willens und in der Lage ist, seinen Job zu machen. Aber, selbstverständlich bin ich da auch nicht unschuldig, wenn ich was brauche oder wissen will, gehe ich natürlich auch zu dem und nicht zu den beiden anderen Pfeifen.
Gibt leider auch welche, die so viel Mist verzapfen, dass die Stelle unbesetzt lassen die Produktivität wieder erhöhen würde.
Das kommt eher hin. Ich hatte dieses Jahr tatsächlich mit einem der beiden Pflöcke mal am Projekt zu tun. Er war dann krank. Sein Projekt lief besser, als wenn er da gewesen wäre :lol: .

Ich bin nur dort gelandet, weil mein altes Gebäude geschlossen wurde (-> Schrumpfkurs) und dort gerade eine Stelle frei war. Alleine die Ausschreibung ist ein gutes Beispiel dafür, wie man NICHT, nicht einmal intern, Fachkräfte findet, war sie doch komplett auf englisch, nur online auf einem obskuren Portal und solche Stichworte wie "Schichtarbeit" mit Nennung des angebotenen Schichtmodells hat man im nichtssagenden Schwurbeltext vergeblich gesucht. Ich hätte die Anzeige weder gefunden noch mich darauf beworben, wäre sie mir nicht zugesteckt worden und selbst da habe ich erst einmal abgelehnt, weil die Aussagekraft des Inserates gleich Null war. Daß ein "Senior Process Technician" einfach nur ein Chemikant ist (der für den Befehlsempfängerjob eigentlich schon total überqualifiziert ist), ist nun einmal nicht gerade offensichtlich. Man hatte mich dann aus dem Kollegenkreis vor besagtem Gebäude und den dort herrschenden Verhältnissen gewarnt, aber ich wollte das nicht glauben und die miesen Arbeitsbedingungen habe ich in dem Fall eben zunächst akzeptiert. Mir hat das perverse System in diesem Gebäude dann aber jahrelang schwer zu schaffen gemacht und ich habe die Tiefschläge geschluckt, bis mir beim "Ammoniak-Gate" endgültig der Kragen geplatzt ist. Seit dem habe ich auf 90 Prozent Pensum reduziert und ich vermeide Frühschichten, wo ich nur kann. Das hilft enorm, denn der ganze Filz ist spätestens um 15 Uhr im unverdienten Feierabend und ab dann kann man in Ruhe nach eigenem Gusto arbeiten. Das ist auch der Grund, warum ich nicht gewechselt habe. Erst gab es keine anderen Stellen und als es welche gab, hatte ich mir meine Nische so gebaut, daß ich wieder gut klar komme. Natürlich ist das System deswegen immer noch kacke, aber ich bekomme es nicht mehr voll ab.
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m3rt0n
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von m3rt0n »

Fritzler hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 19:48
Matt hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 17:00 Ami-Firmenkultur ist nix für mich. Sucht woanders Sklaven
:lol:
Mein Arbeitgeber wurde ja im Herbst von nem großen Ammi aufgekauft, ich bin gespannt.
Mein Beileid, ich hab schnell das weite gesucht als Honeywell zugeschlagen hat.
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Fritzler
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Fritzler »

m3rt0n hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 21:12
Fritzler hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 19:48
Matt hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 17:00 Ami-Firmenkultur ist nix für mich. Sucht woanders Sklaven
:lol:
Mein Arbeitgeber wurde ja im Herbst von nem großen Ammi aufgekauft, ich bin gespannt.
Mein Beileid, ich hab schnell das weite gesucht als Honeywell zugeschlagen hat.
Die sins nich :D
Ich gucks mir erstmal an und wenns schlimm wird kann man ja immernoch ...
Daher der "Aufreger" weiter oben, wieso in Stellenausschreibungen nicht der genutzte Compiler steht etc.

Der Standort hier soll jedenfalls erhalten bleiben und der alte Firmenname wird als Produktlinie weitegeführt, ich bin gespannt.
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Nicki
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Nicki »

setiherz hat geschrieben: Do 23. Nov 2023, 17:51 An Preissteigerung ist der Markt schuld und für Abgaben / Steuern nicht der AG schuld sondern die von uns gewählten Politiker !
Die GL hat aber durchaus in der Hand, wie sehr sie die Angestellten am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben lässt, siehe Freizeitparkchef.

So ist z.B. in einem Unternehmen* Geld da, um im gehobenen Management noch eine Zwischendecke einzuziehen, die hauptsächlich Geld einstreicht, dafür aber außer "Leute herumkommandieren" keine Kompetenzen zu haben scheint - oder diese gut versteckt.
Als Fußvolk hat man sich dann mit zwar nett gemeinten, aber in Summe nicht sonderlich prallen Goodies zufrieden zu geben.
Als wäre das nicht blöd genug, schlägt der Einpeitscher noch (nachvollziehbar) auf die Laune der Vorgesetzten (z.B. in einer Besprechung einen Vorschlag abbügeln, nur um ihn kurz darauf selbst zu bringen), die man dann auch noch zu ertragen hat.

Also schaut man sich um, und was haben die Stellenanzeigen zu bieten?
-Vielleicht sogar halbwegs interessanter Job bei der Bahn, aber mit dermaßen autistischem Anforderungsprofil, dass es dafür vielleicht 10 Hanselmänner im ganzen Land gibt.
-Wirklich interessanter Entwicklungsjob bei einer Firma, die sogar in der Nähe ist. Die Jobbeschreibung macht stutzig - von Homeoffice ist nicht die Rede, obwohl die Stelle es locker hergäbe.
Nehme ich dann die Bewertungen auf Kununu und die Art und Menge der ausgeschriebenen Stellen zusammen, drängt sich der Schluss auf, dass denen wohl die halbe Entwicklungsabteilung weggelaufen ist. Nachforschungen im Bekanntenkreis bestätigen dieses beängstigende Bild von dem Laden leider.
-10000 Dienstleister :?

Also doch weiter abwarten, Tee trinken und hoffen, dass die Nervensägen die Firma vor mir verlassen.
Bewerbungsgespräche an sich machen mir keine Angst, mit "ich bin Frickler" hatte ich bis jetzt immer einen guten Trumpf im Ärmel - aber wenn ich wechsele, dann will ich mir auch sicher sein, dass es keine Verschlechterung ist.

*Dort werden auch jeden Monat bestimmt 10 neue Leute eingestellt, gleichzeitig stagniert die Zahl der Angestellten. Die Differenz kündigt vermutlich in Eigeninitiative.
Matt
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Matt »

Fritzler hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 19:48
Matt hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 17:00 Ich will über meine Position in Arbeitsmarkt reden: Ich habe quasi keine Chance auf Arbeitsmarkt. Sehr sehr viele Frima sortiere mich aus, sobald Behinderung erwähnt wird.
Da kommen wieder die Blasen bzw. verschiedenen Realitäten zutage.
Wir haben in der Produktion so einige Schwerhörige und Taube.
Gearbeitet wird eh nach schriftlicher Arbeitsanweisung und Kommunikation läuft eben über Mail und Chat.

Schwerhörige, wenn der einermaß telefonieren könnte (auch mit Mühe), dann ist der schon willkommen.
Ansonst wird der sehr schnell aussortiert. Grund schreibe ich später. (1)

Man kann auch Job bekommen, aber halt in unterste Stufe von Produktion und Gehalt. Oder man kommt über Zeitarbeit rein.
Warum sollte ich das an mich antuen ?

(1) Warum werde ich sehr schnell aussortiert.
1.)Personaler ist faul/gibt nicht Mühe bei Kommunikation. Der Deppen wollen nur telefonieren, weil es schnell geht.
2.) Personaler ist schnell überfordert, wenn etwas Abweichung gibt.
3.) mehre abwertende/negative Reaktion (nachden man "es" erfuhr) abbekommt. Einer Personaler hat wegen mich (und andere) ihre Stelle verloren. (Dermaß abwertende Behandlung hab ich abbekommt. , böse Mail an Geschäftführung geschickt -> 7 Monat später meldet Geschäftführer kurz bei mir und hat Entschuldigung geschrieben und gesagt "der betreffende Kollege ist aus den genannten Gründen auch nicht mehr für xxxx tätig." (offenbar gibt viel Beschwerde gegenüber Kerl ) )
4.) Ignoranz in Form : Achso OK, ich melde mal später, wenn wir Lösung haben. (ich verstehe das immer als " Du wirst aussortiert" und das wird leider betätigt )
5.) Behinderte-Quote erfüllt, kein Interesse an weitere ..
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Raja_Kentut
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Raja_Kentut »

Mal zurück zur ursprünglichen Intention von manuel, oder was ich dahinter vermute.

Bei uns in der Firma gibt es ein Programm um an Absolventen heranzukommen, entweder (fast) direkt nach dem Abschluss oder über die Vergabe von Bachaloren- / Masterarbeiten.
Die Hiringphase ist abgeschlossen wir konnten in Europa ca. 2/3 der Stellen besetzen.
Sind unbefristete Vollzeitstellen mit ordentlichem Ingenörsgehalt und 100% Übernahmequote bei geeigneten Leuten.
Während des Programms gibt es wirklich gute Trainings Richtung Softskills aller Art, die Leute wachsen von Übungsprojekten allmählich in Richtung Tagesgeschäft und werden gecoacht, gementort und manchmal auch bissl gepampert.

In D-A-CH haben wir 5 Stellen besetzt, davon 3 Ingenieurstellen.
Ca. 200 Bewerbungen, davon ca. 20 qualifizierte, Rest Massenbewerbungen denen man schon beim ersten Blick ansieht das der/das sich Bewerbende garnicht die Stellenausschreibung gelesen hat, meist hingerotzt nach dem Motto „ich krich sowiso ne Stelle“

Von den 20 Bewerbungen waren n=1 Bewerbungen von D-A-CH endemischen Kandidaten für Ingenieurstellen.

2 deutsche Bewerber von Masteranden, einer geeignet und eingestellt. Macht aber nicht weiter, geht hinterher erstmal mit seiner L.A.G. auf Weltreise. Vielleicht dann nächstes Jahr, ich seh das mal als Investition.

Eingestellt habe ich dieses Jahr eine Ägypterin, einen Inder, einen Kolumbianer.

Persönliches Fazit:
Da ich jetzt das Programm seit 4Jahren beobachte muss ich sagen, das ich inzwischen eine Hochachtung vor Bewerbern aus Indien entwickelt habe.
Wenn ich mich so umschaue und die Arbeitsmarkt- und Anspruchsdiskussionen Hierzulande mitbekomme sage ich mir „Die werden uns unterbuttern. Und womit? mit Recht“
Nicht nur weil die so viele sind, sondern weil die einen unglaublichen Siegeswillen haben. Ich schreibe explizit nicht Ehrgeiz. Denn ich habe bisher nur hilfsbereite Leute von dort kennengelernt.
Beeindruckt haben mich auch Frauen aus Machokulturen, (damit meine ich nicht die Gegenden des südlichen und östlichen Mittelmeerufers.)

Was viele Menschen hier nicht auf dem Schirm haben weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind :
JEDER von uns konkurriert mit Menschen auf der GANZEN WELT.
Die Welt braucht uns nicht. Wir aber die Welt.
IPv6
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von IPv6 »

Raja_Kentut hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 20:40 Wenn ich mich so umschaue und die Arbeitsmarkt- und Anspruchsdiskussionen Hierzulande mitbekomme sage ich mir „Die werden uns unterbuttern. Und womit? mit Recht“
Nicht nur weil die so viele sind, sondern weil die einen unglaublichen Siegeswillen haben. Ich schreibe explizit nicht Ehrgeiz. Denn ich habe bisher nur hilfsbereite Leute von dort kennengelernt.
Puh, ich weiß nicht, da steckt ein wenig "schraub deine Anforderungen zurück oder wir verlegen deinen Job in ein Billiglohnland" drin.
Die ganze "Anspruchsdiskussionen" werden wieder überflüssig wenn man sich vor Augen führt, dass auch hierzulande die wenigsten wirklich überzogene Ansprüche stellen.
Es ist einfach nicht zu viel verlangt als vollzeit Doppelverdiener mit akademischer Ausbildung auch nur einigermaßen den Lebensstandart haben zu wollen, den vor 40 Jahren ein Alleinverdiener auch ohne Studium regelmäßig erreicht hat.

Und auch Kollegen aus beispielsweise Indien merken schnell, wenn sie woanders bessere Bedingungen geboten bekommen. Dann ist die Loyalität auch ganz schnell vorbei.

Raja_Kentut hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 20:40 Was viele Menschen hier nicht auf dem Schirm haben weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind :
JEDER von uns konkurriert mit Menschen auf der GANZEN WELT.
Für eine äußerst begrenzte Jobs, vorwiegend aus dem Dienstleistungssektor, die von egal wo aus der Welt ausgeführt werden können, mag das korrekt sein.
Aber wie bitte konkurriert ein Elektriker hierzulade mit einem aus Indien? Ein KFZ Mechatroniker?
Wie eine Pflegekraft? Ein Friseuer? Ein Koch? Reinigungskraft?
Ein Ingenieur, der Industriesteuerungen wieder zum laufen bringt?
Und selbst der E-Ing, der als Entwickler arbeitet, kann in der Praxis eben doch nicht so leicht durch eine Entwicklungsbude am anderen Ende der Welt ersetzt werden, sonst würden nicht alle "Fachkräftemangel!" schreien.
manuel
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von manuel »

Hallo Raja, danke für deinen Einblick. Ich beobachte das sehr ähnlich und ich es hilft als Indiz das ich mir das nicht alles einbilde. Bin gespannt wie sich das entwickelt.
Unbefristete Verträge würde ich auch gerne vergeben dürfen :(

IPv6: es klingt so als würdest du denken dir gönnt niemand was, und das wäre das Hauptproblem. Ich denke dein Frust hat sehr unspektakuläre Erklärungen die in drögen Geschäftsmodellen begründet sind anstatt in einem vermeintlichen bösen Menschen. Wenn du mehr Geld verdienen möchtest dann: Einflussfaktoren ermitteln, Strategie entwickeln, umsetzen, prüfen, und von vorn. Leider ohne Garantie auf Erfolg.
Dinge die einen unzufrieden machen kann man nur mit Strategie, Ideen, Anstrengung oder zur aller Not mit rosa Brille bewältigen. Der Ärger hindert enorm beim denken, was rein biologische Gründe hat gegen die wir alle machtlos sind. Sollte man nicht unterschätzen.
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Torpert
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Torpert »

Raja_Kentut hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 20:40 ...
Von den 20 Bewerbungen waren n=1 Bewerbungen von D-A-CH endemischen Kandidaten für Ingenieurstellen.

2 deutsche Bewerber von Masteranden, einer geeignet und eingestellt. Macht aber nicht weiter, geht hinterher erstmal mit seiner L.A.G. auf Weltreise. Vielleicht dann nächstes Jahr, ich seh das mal als Investition.

Eingestellt habe ich dieses Jahr eine Ägypterin, einen Inder, einen Kolumbianer.
...
Ich finde die Diskussion auch sehr spannend, vor allem weil sich ein viel differenzierteres Bild ergibt als die jeweilige Einzelsicht es aussehen lässt.

Mich würde interessieren, wieviel es ausmacht, ob eine Firmenstrategie für Remotearbeit existiert. Natürlich nur dort, wo es überhaupt sinnvoll möglich ist.

In unserer Region ist das Wohnen vergleichsweise günstig, hier kann man sich auch ohne Erbe oder Lottogewinn noch Wohneigentum anschaffen. Dafür gibt es hier kaum Jobs. Bei guten Bedingungen geht das trotzdem, hier exemplarisch ein mir bekannter Fall aus der Region: Social Media Marketing irgendwas (genaue Berufsbezeichnung kenne ich nicht), lebt in der Pampa und fährt 1x im Monat in die Großstadt. Flug/Bahn und Hotel zahlt die Firma. Wegziehen ist keine Option, weil die Partnerin einen Job nahe des Wohnortes hat, der keine Remotearbeit zulässt. Funktioniert, alle sind zufrieden. Hier steht ein Haus weniger leer und in der Großstadt ist eine Wohnung mehr zur Verfügung.

Raja: Sind die Leute, die ihr eingestellt habt, alle in die Nähe des Arbeitsplatzes umgezogen?
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Raja_Kentut
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Raja_Kentut »

bei uns gibts Homeoffice. Unsere meisten Büros sind in Ballungsräumen so dass die eigestellten Leute sehr schwer eine Wohnung dort finden. Da aber meist eine Region betreut wird und im endgültigen Job ein Auto dazu gehört reicht es wenn irgendwo im Speckgürtel ein Homeoffice möglich ist.
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von IPv6 »

manuel hat geschrieben: Di 28. Nov 2023, 01:01 IPv6: es klingt so als würdest du denken dir gönnt niemand was, und das wäre das Hauptproblem. Ich denke dein Frust hat sehr unspektakuläre Erklärungen die in drögen Geschäftsmodellen begründet sind anstatt in einem vermeintlichen bösen Menschen.
Das interpretierst du völlig falsch.
Ich persönlich kann mich null beklagen, ich habe einen Vollzeitjob im Homeoffice, liege gehaltlich in den oberen 10 % für mein Alter (und da ist der ganz ansehnliche Dienstwagen noch nicht eingerechnet) und pflege einen sparsamen Lebensstil - so ist auch der Hausbau nächstes Jahr möglich.

Mir geht es darum, dass es lange nicht allen so gut geht. Ich habe das Glück, dass meine Interessen und Fähigkeiten sich damit decken, was gerade am Markt extrem gesucht ist. Das bietet Optionen zum Verhandeln und Jobwechsel, die ich denke ich ganz gut genutzt habe. Ich bin keineswegs jemand, der versucht mit minimalem Aufwand durchzukommen, aber unbezahlte Überstunden, mal im Urlaub paar Mails abarbeiten usw gibts bei mir auch nicht, auch wenn einige meiner Kollegen das für selbstverständlich halten. Da bin ich dann doch zu viel "junge Leute" dafür.

Leider weiß ich aus meinem Umfeld, dass es vielen Leuten mit ähnlicher Ausbildung nicht so gut geht. Da werden Entwickler nach der ganzen Kriese mit Corona und Ukraine schon wieder in Kurzarbeit geschickt weil die Auftragslage nicht so rosig ist. Anschließend wird gejammert dass die halbe Entwicklungsabteilung kündigt.
Da werden jährlich Benefits zusammengestrichen und Gehaltserhöhungen seit Jahren blockiert und trotzdem fährt der Inhaber mit der fetten Karre vor, die er sich in der Kriesenzeit leisten konnte.

Solange weiter so mit der "Mangelware" Fachkräfte umgegangen wird werde ich jeden gegen das "die jungen Leute wollen nichts reißen und sind unloyal" verteitigen, der mit einem anderen Jobangebot dem Vorgesetzten die Pistole auf die Brust setzen, der wegen Geld woanders hin geht, der seine Arbeitszeit reduziert weil es sich eh nicht lohnt und der auf der Arbeit nur das allernötigste arbeitet. Und ich werde gegen den Fachkräftemangel schreiben wenn jemand meint, dass 50k im Jahr ein (eigentlich zu) fettes Gehalt ist und man dafür doch bitte gerne die besten Arbeitnehmer bekommen sollte.

Edith hat was vergessen:
Du hast da was Schönes gesagt.
manuel hat geschrieben: Di 28. Nov 2023, 01:01 Wenn du mehr Geld verdienen möchtest dann: Einflussfaktoren ermitteln, Strategie entwickeln, umsetzen, prüfen, und von vorn. Leider ohne Garantie auf Erfolg.
- Verkauf dich gut
- Verlange ein Gehalt, von dem du ordentlich leben kannst. Will es Firma A nicht bezahlen, versuche es bei Firma B, C, D, E und F, bevor du deine Anforderungen runterschraubst
- Fordere regelmäßig mehr Gehalt ein. Dank Inflation bekommst du sonst Jahr für Jahr weniger. Auch dein Arbeitgeber erhöht regelmäßig seine Preise
- Sollten sich Versprechen als leer rausstellen, kündige
- Sei generell nie einer Kündigung gegenüber abgeneigt. Wo anders gibts auch schöne Firmen
- dein Arbeitgeber und dein Job sollten nicht der Mittelpunkt deines Lebens sein
- Überall werden Leute gesucht, denke über einen Branchenwechsel nach (hin zu einer Branche, die allgemein mehr bietet)
- dein Arbeitgeber zahlt dir Gehalt X für Y Arbeitsstunden. Nicht mehr und nicht weniger. Jede unbezahlte Überstunde ist verschenktes Geld
- Homeoffice ist oftmals toll. Arbeitgeber, die das mit Tradition und fadenscheinigen Argumenten verhindern, sind fragwürdig
- Denke über Teilzeit nach. Fehlt am Ende gar nicht mal so viel auf dem Konto, mehr Freizeit ist toll. Vor allem, wenn man es sich leisten kann (siehe Punkt 2&3), Familie hat etc. Lebenszeit ist kostbar.

Aber genau das sind doch dann wieder die Punkte, wegen denen gejammert wird, dass sich niemand mehr reinkniet, angeblich zu hohe Gehaltsvorstellungen herrschen würden, alle nur noch Teilzeit ins Homeoffice wollen etc.
Das Beste für den Arbeitnehmer ist halt nicht das Beste für den Arbeitgeber.
Und da kann ich jedem Arbeitnehmer nur empfehlen, nur auf sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse zu schauen. Da braucht man keine falsche Rücksicht nehmen.
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Tesla
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Tesla »

Den aufgeführten Punkten muss ich vollständig zustimmen. Auch wenn es mir wohl um deutlich kleinere Ziele im Leben geht als ein Vermögen zu erwirtschaften (als Schweißer ohnehin unrealistisch).
Zeit ist im Leben die wichtigste Ressource und wir sind in diesem Land nunmal wirklich priviligiert uns aussuchen zu können was wir damit anstellen.
Deshalb versuche ich so wenig wie nötig davon in Lohnarbeit zu investieren, erst recht als Angestellter. Lieber lebe ich im Bauwagen mit Ofenheizung und fahre 30 Jahre alte Autos als in der Konsummühle mit 40-Stunden-Job zu versinken.
xanakind
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von xanakind »

IPv6 hat geschrieben: Di 28. Nov 2023, 09:39 ...angeblich zu hohe Gehaltsvorstellungen herrschen würden.
Aus dem waren Leben:
Mein Arbeitgeber liebt ja leider Anbieter für Zeitarbeiter oder auch externe "feste freie".
Lässt sich eine Stelle nicht besetzen weil die Bewerber alle eine "zu hohe" Vorstellung haben, wird einfach ein externer gebucht.
Natürlich zahlen wir dann das 3-Fache als bei einem normalen Festangestellten oder gerne auch mal 45€ Stundenlohn :shock:
Argumentiert wird mit:
Feste Angestellte sind fixe Ausgaben. Externe Mitarbeiter sind betriebliche Ausgaben.
Das kann man den Banken besser verkaufen.
Ich arbeite eigentlich gerne dort und mag meinen Arbeitgeber, aber das finde ich wirklich zum kotzen :evil:
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Raja_Kentut
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Raja_Kentut »

setiherz
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von setiherz »

@ xanakind , Freelancer waren zu meinen Zeiten in Deiner Branche eher Standard ( war in den Ende 80er und 90er als Lichtrigger auf Tour / studentischer Nebenjob da mein heutiger Schwippschwager einen Verleih hatte ) . Der Rest ist leider finanzökonomischer Bullshit , kommt aber bei den BWLern an ! War aber gutes Geld ( wenn auch manche Events Schmerzensgeld erfordert hätten ! )

Interessant Diskussion soweit. Sehr unterschiedliche Standpunkt und das ist gut so ! Übrigens war die Höhe des Gehaltes in den letzten Jahren nicht das Problem beim Bestellen der offenen Stellen bei uns. Bin vielleicht Oldschool aber ich finde wenn man Spaß im Job hat ist das Ergebniss auch besser ! ( und nein Spaß ist kein Argument auf Geldverzicht ! ) In unsere motivierte Truppe integrieren war bisher kein größeres Problem aber im kleinen Mittelstand werden persönliche Defizite schneller gesehen ( Kollegen / Vorgesetzte ) und es gibt prinzpbedingt weniger Rückfallebenen.

Und zum Thema Wettbewerb , sogar Betriebe meiner Größe müssen heute im Ausland die technologische Entwicklung verfolgen und auch mit anbieten. Ich war in den 90er bei einem großen OEM und wir sind mit Brennstoffzellenfahrzeugen gefahren und sahen die Zukunft welche bis heute nicht kam ! Im Bereich Wasserstoff geht aber außerhalb von D richtig was ab. Da will ich partizipieren wenn wir schon in D nicht vom Fleck kommen und so langsam in der selbstverliebten Bedeutungslosigkeit versinken ! Und natürlich unterliegen wir hier internationalen Wettbewerb obwohl wir im idyllischen Schwarzwald liegen .

Andererseits finde ich es persönlich saugeil Teil von einem Decarbonisierungsprojekt zu sein und endlich mal Forschung in ein Großprojekt umgesetzt zu sehen.

Grüße Steffen
IPv6
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von IPv6 »

Etwas Offtopic:
setiherz hat geschrieben: Di 28. Nov 2023, 23:15 Im Bereich Wasserstoff geht aber außerhalb von D richtig was ab.
Hast du da Lesestoff dazu?
Dass dazu Forschung betrieben wird ist logisch, aber dass da richtig was abgeht ist mir offensichtlich entgangen.
Ist allerdings auch nicht meine Branche und seit einer Vorlesung im Studium habe ich nicht mehr viel von der Technologie mitbekommen.
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RMK
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von RMK »

Hab nur gelesen dass in *.dk die letzte H2-Tanke geschlossen
wurde, die Wasserstoff-Autofahrer müssen jetzt ins Ausland
zum tanken.... %-/

ok, war eh bloss eine niedrige zweistellige Anzahl, aber es klingt
halt nicht danach als ob H2 dort viel Chancen eingeräumt wird.

Lesematerial/Infos zu dem Thema würden mich auch interessieren,
ich behaupte H2 wird nix im Automobilbereich, wegen des fehlenden
Verteil- bzw Tankstellennetzes.
.....*Methanol*-Brennstoffzellenfahrzeuge wiederum könnte was
werden, ob ich nun Diesel, Benzin oder Methanol in den Tank
fülle ist technisch gesehen egal.....

Aber das wäre definitiv ein neues Thema wert. [OT ende]
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m3rt0n
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von m3rt0n »

Zum H2 hab ich was:

Shell baut sich gerade einen 200MW-Elekrolyseur.

Die BASF Ludwigshafen baut einen mit 54MW.

ENAEX baut in Chile eine 1,6GW Anlage.

H2U baut in Australien eine 3GW-Anlage.

Weitere Projekte laufen in Australien, +3,6GW, +5GW,+23GW...

Projekt NortH2 soll in den Niederlanden Offshorestrom in H2 verwandeln, 4GW bis 2030, 10GW bis 2040.

Der Markt explodiert gerade, alle wollen mitmischen, allen voran die bekannten Öl- und Gasunternehmen. Und da ist genug Geld da um sich eine "grüne Zukunft" für das Unternehmen zu erkaufen.
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ferdimh
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von ferdimh »

Ich muss mit einem gewissen Entsetzen sagen, dass Raja ein Stück weit recht hat.
Ich kriege in der Regel nur die Kunden mit Problemen mit. Das sind zwei Spezies: die einen sind einfach nur vollkommen unqualifiziert, und offensichtlich nach dem Prinzip "Steck das nach Anleitung zusammen, wird schon gehen" angelernt worden.
Die anderen haben hochspezielle Anforderungen und können ihre Probleme in der Regel exakt beschreiben, und haben bereits sinnvolle Problemlösungsansätze durchdacht.

Die Zeiten wo die Deppen aus "Entwicklungsländern" kamen, sind vorbei. Die größten Knallpfeifen, deren "Probleme" auf meinem Tisch landen, sitzen heute in den Entwicklungsabteilungen führender europäischer Unternehmen und haben mit großer Wahrscheinlichkeit lokal klingende Nachnamen.

Aus der jüngeren Vergangenheit:
- erklären, dass die Ringe auf Widerständen eine Bedeutung haben, und dass sie bitte selbst rausfinden, welche (Thema: Flugzeugelektronik)
- einen fetten Gleichstromlichtbogen reißen und dabei eine Frontplatte verdampfen, und sich dann beschweren dass damit ja keiner rechnen konnte (Prüffeld Elektromobilität)
- "Auf dem Kabel ist kein Strom drauf. Da darf die Glühlampe nicht leuchten. Euer Gerät ist defekt!" (Und nein, da waren keine Batterien drin)
- annehmen, dass aus einem Frequenzumrichter sauberer Drehsaft mit geringer HF-Störspannung kommt und selbige in empfindliche Messgeräte koppeln (dieses Jahr 3x, 2x Automotive, einmal Industrie).
- vollkommen nutzlos Messaufbauten unter Spannung (3~ 400V 200A) auf- oder umbauen und dann die Frontplatten der Geräte mit Kunststoffplatten aufdoppeln, damit man nicht mehr so oft mit dem Saft gegen das geerdete Gehäuse kommt.

Von diesen Ereignissen hat eins in Indien stattgefunden, alle anderen in Westeuropa. Und nein, der Typ, der sinnlos mit blankem Drehsaft rumgefritzelt hat, war nicht der Inder.
Dazu kommt grundlegende Unfähigkeit, einer Prüfanweisung näherungsweise zu folgen, so dass die Ergebnisse am Ende vollkommen nutzlos sind, so dass regelmäßig intakte Geräte zurückkommen, weil die Fehlerursache doch ein Bedienfehler war

Demgegenüber:
- Saubere Beschreibung des Fehlers, mit exakter Dokumentation der Umstände unter der er auftrat, die so genau war, dass man sagen konnte "Das müssen Kontaktprobleme an dem Stecker sein, guck mal nach" -> Kunde schraubt auf, findet gebrochene Lötstelle, lötet nach, Kiste läuft (Russland)
- Kunde stellt veränderte HF-Eigenschaften eines (älteren) Gerätes fest, schließt auf schlechten Kontakt an einem Abschirmblech, schickt Fotos, fragt ob er das festlöten darf, wir bejahen, er lötet -> tut wieder. Neue Kalibrierung war im Haus auf dem kurzen Dienstweg möglich (China)


Ich kann daher verstehen, dass man evtl nicht so erpicht drauf ist, mächtige Gehälter für solche Granaten zu zahlen. Leider ist tatsächliche Praxiserfahrung am Gerät (und nicht am Schreibtisch) kaum für einen HR-Mitarbeiter messbar, und wird daher eher nicht so honoriert.
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ProgBernie
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von ProgBernie »

ferdimh hat geschrieben: Mi 29. Nov 2023, 09:16 Leider ist tatsächliche Praxiserfahrung am Gerät (und nicht am Schreibtisch) kaum für einen HR-Mitarbeiter messbar, und wird daher eher nicht so honoriert.
Wir haben ein zweistufiges Verfahren, bei dem die potentiellen Kolleginnen und Kollegen bei uns (Entwicklung) vorstellig werden müssen und von uns "geprüft" werden. Manchmal kommt es terminlich vor, daß wir zuerst dran sind und erst dann HR. Bei den letzten war die Entscheidung Entwicklung zu der von HR diametral...
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von IPv6 »

Wo liegt hier bitte das Problem?
Dafür gibts eine Probezeit. In einem halben Jahr sollte dann klar werden ob es sich um ein Genie oder eine Vollkatastrophe handelt. Im Vergleich mit den Gesamtkosten, die ein neuer Mitarbeiter sowieso verursacht fällt es kaum ins Gewicht, wenn ein Knallkopf halt drei Monate etwas zu viel für seine Unfähigkeit bekommt und dann gegangen wird.
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Toddybaer
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Toddybaer »

Zumindest in der Elektrobereich ist der Fachkräftemangel doch hausgemacht.

Elektriker sind ja relativ universelle Handwerker. Noch dazu wächst der Elektrische Teil in anderen Berufsgruppen enorm, Da ist es oft einfacher dem gelernten Elektriker den Rest Mechanik oder Hydraulik beizubiegen als umgekehrt.

Und die Elektriker sind ja eher die schlecht Verdiener im Handwerk.

Und dann gab es so schöne Tarifanschlüsse.
Lohnerhöhung unter 1 % dafür dann aber 2 oder 3 Jahre fest
Lohnerhöhung unter 1% Dafür dann aber Kein Weihnachtsgeld mehr
Anderen mal Anhebung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden, OHNE Lohnausgleich (unser Chef meinte aber das könnte vielleicht negativ auf die Arbeitsmoral wirken, daher gabs das bei uns mit Lohnusgleich)
Für frisch ausgelernte Tariflohn knapp über Mindestlohn.

Gerade gefunden, Leiharbeitsfirma wirbt mit Lohn ab 16€ die Stunde.

Da muss man sich dann nicht wundern das viele Elektriker dann einfach Kundendienstmonteur im Heizungsbau, Inbetriebnehmer Medizinische Gase, Service Notstromaggregate oder einfach Hausmeister und was weis ich werden.
Diese Leute fehlen dann einfach.

Unsere Firma hat ja auch Trockenbau. Es gab mal weniger im Elektrobereich zu tun und Elektriker wurden im Trockenbau eingesetzt. Die haben dann auch schnell gemerkt das es dort für weniger Verantwortung aber auch ne Menge mehr Geld gibt. Die sind dann da auch hängen geblieben.

Und trotzdem, gib das Firmen, die bezahlen den Gesellen Mindestlohn, und die sind dann von Montag bis Donnerstag auf Montage. Meist Ursprung nähe der Deutsch polnischen Grenze
Dementsprechend sieht dann aber die Arbeit auch aus. Man bekommt was man bezahlt
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Fritzler
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Fritzler »

IPv6 hat geschrieben: Mi 29. Nov 2023, 09:45 Wo liegt hier bitte das Problem?
Dafür gibts eine Probezeit. In einem halben Jahr sollte dann klar werden ob es sich um ein Genie oder eine Vollkatastrophe handelt. Im Vergleich mit den Gesamtkosten, die ein neuer Mitarbeiter sowieso verursacht fällt es kaum ins Gewicht, wenn ein Knallkopf halt drei Monate etwas zu viel für seine Unfähigkeit bekommt und dann gegangen wird.
Ich hab ja Live gesehen, dass so Leute das erstmal ganz gut verstecken können.
Je nach Projektgröße sind 6 Monate grade mal die Einarbeitungszeit.

Oder es kommt dann, dass man doch jeden brauchen würde, auch wenn er langsam(er) ist ...
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Finger
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Finger »

Ist tatsächlich nicht so einfach wie sich das anhört. Ich rechne hier bei mir mit einer Einarbeitungszeit von eher einem Jahr, teilweise mehr. Generalisten bevorzugt.
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von IPv6 »

Dass nach 6 Monaten die Einarbeitung nicht abgeschlossen ist, ist klar.
Aber ob jemand die Bedeutung hinter den mysteriösen Ringen auf den Widerständen kennt oder generell eine stümperhafte Arbeitsweise an den Tag legt (Lichtbogen, basteln an offenem Drehstrom,...) sollte doch hoffentlich in 6 Monaten rauszubekommen sein.
Sprich die genannten Vollkatastrophen sollten sich verhindern lassen.
Dass sich jemand nicht ganz so entwickelt, wie man es sich erhofft hat, ist doch schon etwas Anderes als genannte Griffe ins Klo.
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Lötfahne
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Lötfahne »

Ich hatte vor ca. 20 Jahren, als ich noch auf "der anderen Seite" (Werkstatt) war, mal die zweifelhafte Ehre, einen Praktikanten betreuen zu dürfen. Zuerst war ich über die angekündigte Abwechslung ja dankbar, aber...
Der Kerl wollte, nach eigener Aussage, Maschinenbau studieren. Soweit, so gut, also sollte man ( nach meiner Ansicht) einen gewissen Bezug bzw. Ahnung von der zu studierenden Materie haben. Ich hatte damals eine Revision an einem unserer "Oldies" ( druckluftgebremste Eisenbahnfahrzeuge) zu machen, und folglich einige Elemente der Luftanlage wie Steuerventile der größeren groben Art und ähnliches Gekröse liegen. Ich hab ihm dann ein Steuerventile hingelegt, das wo mit vier gleichen M10 Schrauben am Flansch zusammengehalten wurde. "So, das nimmste jetzt mal auseinander, dann gucken wir uns das mal an, gehen die Funktionen durch, und machen die Wartung zusammen."
Um es kurz zu machen: Er kam wegen JEDER einzelnen Schraube zu mir und fragte, ob er die rausdrehen/lösen solle! So ging das drei Tage und am dritten Tag stand ich bei meinem Chef und hab entlüftet.
Gut, das ist ein paar Jahre her, aber dieses Erlebnis hat mich doch nachhaltig schockiert.
Das sind dann diejenigen, die sich ein Bild von einer Rohrzange aufs Tablet laden und sich anschließend wundern, warum es unterm Waschbecken immer noch tropft.
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ferdimh
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von ferdimh »

Der Ringmensch war noch nicht lange dabei, und nachdem ich es geschafft habe, mein Entsetzen zu unterdrücken, auch gar nicht blöd - nur frisch von der Uni und absolut unerfahren. Kritikwürdig ist hier nur, dass die Betreuung eines neuen Mitarbeiters das nicht aufgefangen hat, sondern es bis zum Support eines Lieferanten durchgesickert ist.

Die anderen waren aber alle in Positionen, wo offensichtlich nicht viel Wert auf Praxis gelegt wurde. Die fraglichen Kunden sind alles hoch akkreditierte Labors in hoch angesehenen Firmen - man sieht einfach, dass dort auf andere Qualifikationen Wert gelegt wurde.
Und wenn man als Absolvent in so einem Laden unterkommt, und dort "Gewinn erwirtschaftet" (lies: andere bezahlen dafür Geld, unabhängig von der Frage, ob dabei tatsächlich Wert erschaffen wird), haben ja alle was gewonnen - oder so...

Ich glaube auch nicht, dass die anderen genannten "Qualitätspersonale" wirklich blöd waren. Sie waren sich vermutlich ihrer Dummheiten durch mangelnde Ausbildung nicht bewusst, und von "angewandter Schrauberei" einfach so weit weg, dass sich das nicht geändert hat.
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ProgBernie
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von ProgBernie »

IPv6 hat geschrieben: Mi 29. Nov 2023, 09:45 Wo liegt hier bitte das Problem?
Dafür gibts eine Probezeit. In einem halben Jahr sollte dann klar werden ob es sich um ein Genie oder eine Vollkatastrophe handelt. Im Vergleich mit den Gesamtkosten, die ein neuer Mitarbeiter sowieso verursacht fällt es kaum ins Gewicht, wenn ein Knallkopf halt drei Monate etwas zu viel für seine Unfähigkeit bekommt und dann gegangen wird.
Jeder einzuarbeitende Mitarbeiter bindet Ressourcen. Normalerweise rechnen wir, daß jeder Neuzugang das erste Jahr nur kostet.
Matt
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Matt »

Bzw bei meine Arbeitsgeber wollen nicht Probezeit-Kündigung aufgrund Unfähigkeit nutzen.
Deshalb blieb von mich hintengelassene Lücke in Übergangsjob recht lang unbesetzt.
Ich habe mit Teamleiter geschnackt, es gibt dafür Probezeit, wo man Vollniete aussortieren kann. Er sagt: Ja, aber Personalabteilung macht nicht mit (scheinbar fürchtet der um Ruf ) .
Gary
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Gary »

Bei meinem Freund hat sich ein 70 jähriger beworben, keine Teilzeit, 2 Jahre wolle er noch Vollzeit arbeiten.
Bin neugierig wann ich ihn zum ersten mal sehe, er muss ja erst in der alten Firma kündigen und umziehen.
Mir fällt gerade keiner ein der nach Rentenbeginn nicht weiter im Betrieb ausgeholfen hat, wird auch mein Schicksal werden.
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Julez
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Julez »

Wir haben einen der ist fast 90 oder so, der hat bis vor kurzem noch Platinen bestückt. Hab ich aber schon ein paar Monate nicht mehr gesehen, muss mal fragen was da los ist.
Und in meinem Ausbildungsbetrieb ist ein Schlosser einen Tag nach Rentenbeginn gestorben.
Der war aber immer grundsätzlich gut drauf und gut gelaunt bei der Arbeit, ich behaupte mal, der hat vom Leben mehr gehabt als so mancher Miesepeter... :?
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Geoschreiner
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Geoschreiner »

Weil weiter oben vom hausgemachten Elektrikermangel berichtet wurde: Das ist vermutlich nicht auf die Branche beschränkt. Als Schreinergeselle wird man auch gerne mit rund 15 Euro abgespeist (gestern aus vertrauenswürdiger Quelle berichtet worden), teils mehrwöchige Montage und Auslöse muss man jedes Mal erbetteln/verhandeln. Und dazu kommt ein Verfall des anspruchsvollen Tätigkeiten - früher wurde mehr produziert und repariert, heute leider häufig nur noch montiert. Das gilt für viele Bereiche - Holz, Metall, Farbe, Putz/Mauer und sicher noch weitere.
Warum soll man sich das antun? Schreiner/Tischler ist einer der Berufe mit höchsten Quote an Leuten, die nach der Ausbildung in einen anderen Beruf wechseln oder eine weiterführende Schule besuchen und somit diesem Handwerk fern bleiben.

Die Probezeit ist für beide Seiten da. Bei einem meiner bisherigen Arbeitgeber hätte ich rückblickend nach ein paar Wochen gehen sollen - hinterher ist man immer schlauer.
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zauberkopf
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von zauberkopf »

momentan nur mit einer hand tippend...

2007.. nach meinem burnout ....
... Habe ich als "Therapie" Kundenbefragungen durchgeführt. u.A. in Wilhelmhaven, beim Walmart.
dort hatte ich 2 begenungen.
1. Ein überlebenden Uboot Fahrer....
2. Ein Inder, der mir ein Würstchen verkaufte... war früher Programmierer.
Wir verstanden uns prächtig.
Der alte Ubootfahrer meinte, es klinge so, als ob sich alte Veteranen unterhalten.. ;-)
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Desinfector »

Julez hat geschrieben: Mi 29. Nov 2023, 22:10 Und in meinem Ausbildungsbetrieb ist ein Schlosser einen Tag nach Rentenbeginn gestorben.
Der war aber immer grundsätzlich gut drauf und gut gelaunt bei der Arbeit, ich behaupte mal, der hat vom Leben mehr gehabt als so mancher Miesepeter... :?
ein Kollege bei einem meiner Vor-Vorgänger-Arbeitgeber hat einer 2 Tage nach Rente Selbstmord begangen.
Zum Beginn des Arbeitslebens hätte ich das verstanden :twisted:
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Jannyboy »

xanakind hat geschrieben: Di 28. Nov 2023, 22:19 Lässt sich eine Stelle nicht besetzen weil die Bewerber alle eine "zu hohe" Vorstellung haben, wird einfach ein externer gebucht.
Natürlich zahlen wir dann das 3-Fache als bei einem normalen Festangestellten oder gerne auch mal 45€ Stundenlohn :shock:
Mache ich nicht anders. Zu hohe Vorstellungen sind immer relativ. Ich sehe das praktisch, ich unterscheide zwischen was ein Bewerber mein zu können und noch lernen muss. Daraus wird die Gehaltsspanne gesetzt. Jemand der viel weiß und kann und viel Verantwortung übernimmt und dabei auch gerne Aufgaben übernimmt die über den Tellerrand hinausgehen jedoch für Unternehmen wichtig sind. Darf auch gern viel verdienen.

Externe haben einen Vorteil, man ist vertraglich sehr flexibel. In der Regel weiß man was man bekommt oder man kann im Notfall von seinem Exit-Recht Gebrauch machen. Das lässt sich dieser auch gerne bezahlen. Das nennt sich unternehmerisches Risiko. Ist bei einen Festangestellten nicht so leicht. Ich denke die Mischung macht die Musik.
Und bevor man einen Auftrag garnicht vergibt weil sich kein passender Bewerber findet, vergebe ich diesen lieber extern.

Ich weiss nicht warum so viel in der Arbeitswelt gemeckert und geheult wird. Es ist alles nur eine Frage der Einstellung und wie man selbst zu sich steht.

Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn auch schon selbst viel erlebt. Als Entwickler müsste und später dürfte (nach dem ich mit mir selbst in Reinen war) ich für die Firma Schnee schippen, Hecken schneiden, Fischteich putzen, Kaffeemaschinen putzen und auffüllen, Hof fegen und das alles mit betrieblicher bezahlter Kaffeepause alle 2h.

Mein damaliger Vorgesetzte hat das als Strafarbeit angesehen weil er mich nicht möchte und anfangs ich auch. Bis ich zu dem Schluss gekommen bin, dass das keine Strafarbeiten sind sondern alles Tätigkeiten die man zu Hause auch tut, nur bei der Arbeit werde ich dafür fürstlich bezahlt.

Heute bin ich Entwicklungsleiter in einem mittelständischen Unternehmen und habe MA und Externe unter mir. Heute räume ich auch noch den Geschirrspüler aus wenn ich dass für notwendig halte und rege mich nicht auf wenn das mal wieder keiner gemacht hat.

Mache ich was, weil ich es machen will oder fühle ich mich zu was gezwungen. Diese Differenzierung können die wenigsten.

Meiner Erfahrung nach haben viele eine nicht kompatible Einstellung zur Wertschätzung. Und das führt daher meiner Meinung nach, zu dem ewigen Gejammere.

Lass mal heute einen studierten Hardwareentwickler 200 Kondensatoren nachlöten die er vergessen hat.
Die meisten empfinden dass als demütigende Beleidigung. Jetzt geben wir die gleiche Hardware mit dem gleichen Auftrag einer Mitarbeiterin in der Produktion. Diese fühlt sich geehrt Prototypen der Entwicklung zu reparieren.

Wie schon einer der Vorredner angesprochen hat:
Der lahme Rechner bei der Arbeit ist für mich kein Ärgernis mehr. Das ist der schnellste Rechner dem mir die Firma zur Verfügung stellen könnte und man mich dafür gerne bezahlt das ich min. 5 mal am Tag 8 min den Ladebalken des CAD Programm anschaue und Kaffee trinke. Klar gibt das da schon mal eine Meldung an den Chef, was er drauf macht ist seine Angelegenheit. Privat hat die Kiste so viel Performance wie ich mir leisten möchte. Da darf es denn schon mal ein 20 Kerner mit 64GB RAM und aktueller Graka sein.
In den 1.5h die meine Tochter mittags schläft möchte ich bei meinen privaten Projekten so effektiv wie nur möglich sein. Da ist meine Freizeit quasi mein Geld/Lebenszeit was drauf geht. Bei der Arbeit ist es das Geld von Chef zum dem ich Ihn meine Lebenszeit verkauft habe, also soll er auch darüber verfügen was ich in dieser Zeit mache.

Grüße Jan
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Fritzler
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Fritzler »

Mit Externen arbeiten kann auch echt erhellend sein.
Bei einem großen Projekt hatten wir 2-3 Externe eingestellt und da kam dann noch etwas frischer Wind in die Software.
Die hatten Ideen, die wir gerne übernommen hatten, denn die haben ja schon viel mehr gesehen durch ihr Auftraggeberhopping.

In der Veranstaltungsbranche kann sich das doch aber durchaus lohnen fürn paar Tage die Externen anzustellen anstatt nen Festangestellten auch dazwischen noch "durchzufüttern" wenn die Aufträge mit dem Stammpersonal durchführbar sind?
Ich rat da mal nur ins blaue rein, kenne ja die Situation vor Ort nicht.
Jannyboy hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 03:48 Der lahme Rechner bei der Arbeit ist für mich kein Ärgernis mehr. Das ist der schnellste Rechner dem mir die Firma zur Verfügung stellen könnte und man mich dafür gerne bezahlt das ich min. 5 mal am Tag 8 min den Ladebalken des CAD Programm anschaue und Kaffee trinke.
Als "normaler Mensch" geht das sicherlich, aber da kommt bei mir das ADHS deutlichst durch.
Wenn mich das Werkzeug beim Arbeiten hindert, dann dreh ich durch, wortwörtlich.

Mein Hauptrechner ist vor 3 Wochen kaputt gegangen beim RAM aufrüsten. (Der Bezahlcompiler meinte auf einmal 16GB RAM reichen ihm nicht mehr).
RAM getauscht, Rechner tot, wtf? sowas hab ich noch nie erlebt, naja Lenovo Schrottrechner eben.
Hat jetz wohl nur die Auswirkung, das RAM Aufrüsten für alle Zeit verbrannt ist, weil Lenovo nur Müll Mainboards verbaut.
Aber null Problemo, ich musste mir ja nen Lenovo Schrottrechner raussuchen damals, weil wir ja einen Lenovo "Servicevertrag" haben mit Vor Ort Service und Allem.
Naja ne Pustekuchen! Der Rechner wird wohl dieses Jahr nicht mehr bei mir unterm Tisch stehen.
Die Lenovo Bastelbude meinte wohl Mainboard kaputt nach 1 Woche "testen", no shit Sherlock! und die faselten dann was von 2 Wochen Lieferzeit, ich bin gespannt...
Erstmal konnte ich durch SSD Tausch am Rechner von einem Kollegen weiter arbeiten (war im Urlaub).
Als Ersatz hab ich seitdem son lahmarschigen Laptop wo jedes Steppen durch den Code 10s Bedenkpause hat.
(Alles compilen dauert 40min statt 12min)
-> Ich hab erstmal meine 3 Wochen Resturlaub am Stück genommen und bin erst nächstes Jahr wieder in der Firma.
So arbeite ich nicht! Da kannste mich nachn paar Tagen in ne Gummizelle packen!
Für den ersten Arbeitstag muss ich mir wohl schonmal als Fallback ein paar Mangas aufs Tablet laden *duckundwech*
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Fritzler
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Fritzler »

Hallo,
ich weis jetz nich obs hier hin passt, aber hier haben sich ja schon genug versammelt und was passenderes hab ich nicht gefunden.
Es kommen jetzt die ersten Änderungen durch den Aufkauf durch einen Großkonzern zum Tragen.

Davon finde ich 2 Stück grenzüberschreitend:

1)
Es gibt jetzt Zwei-Faktor-Authentisierung.
Gabs zwar vorher auch schon, aber direkt durch Mickeysoft und eigentlich nur für deren Klaut/Abo Krams wie Office/Teams und nicht den PC Login.
Da konnte man sogar eine Open Source Handy App nutzen und die hatte ich eh drauf für andere 2FA.
Jetzt kommt aber 2FA für alles und durch einen Drittanbieter ala Okta (die wurden doch letztens gehackt, sehr vertrauenswürdig).
Auf der Konfigurationssseite kann man ein paar Dinge auswählen und man soll mind. zwei einstellen, falls mal eine ausfällt.
Jedenfalls haben wir ja keine Diensthandys, also müsste ich diese Okta App für "Okta Verify" auf meinem Privathandy installen -> NEIN!
Per SMS ginge das auch, wär aber meine Privatnummer -> NEIN!
Biometric Auth -> mein Fingerbadruck kricht die Firma nich!
Mal gucken ob mir die IT son "YubiKey" gibt, aber ob das was wird? Siehe P.S. und PC Debakel...
Stand hier auch schonmal wer vor sonem Problem?
Wenn ja, was war die Lösung?

2)
Die Firmen PCs scannen jetzt das Netzwerk aus "Sicherheitsgründen".
Warum macht das nichn Server im Serverraum?
(Aber großes TamTam machen als ich Wireshark installen wollte, weil unser Produkt LAN hat und man das ja debuggen muss wenns zickt)
Dieser Scanner sorgt für konstant 30% CPU Last auf nem 8 Kern AMD Laptop mit 15W TDP, wtf?
(Noch hab ich dauerhafte lokale Adminrechte um das Ding Scriptbasiert abzuschießen wenns sich wieder startet, das soll sich aber ändern)
Der RAM wird auf bis zu 80% von 16GB zugespammt -> arbeiten eher unmöglich.
Aber der eigentlich Kracher ist ja, dass beim PC mitnehmen ins Homeoffice dann die Firma einem das Privatnetzwerk scannt?
Nun sind die Leute in der Softwareabteilung in der Lage sich im Router ein Gast WLAN zu klicken, aber die "Normalos"?
Irgendwie ist da eine Grenze überschritten.

P.S.
Mein Arbeitsrechner ist immernoch nicht repariert...
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von andreas6 »

1) wurde hier über Schlüssel gelöst. Kleines Gerät wie Usb-Stick, gibt auf Tastendruck eine einmalige Nummer aus. Mit dieser dieser und einen festen persönlichen Teil kommt man rein.
2) ist wohl eher ein Virus, raus damit. Schutzmaßnahmen bemerkt man üblicherweise nicht in der normalen Arbeit.

MfG. Andreas
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Hast du noch ein altes Handy / Schmierphone herumliegen? :arrow: https://www.netzclub.net/ ne kostenlose SIM holen und dann liegt halt ein altes Tastenhandy bei dir im Schreibtisch (oder kann vll. eure SIP Telefonanlage auch SMS ;) )
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Gernstel »

Ich bekomme da gerade ein richtiges Déjà-vu, mit der 2-Faktor-Auth, mit dem Privat-Telefon, mit 25% CPU-Last durch Schlangenöl, es fehlt nur noch ein Dienstleister, der Phishing zu Übungszwecken simuliert unter Umgehung der Sicherheitsfunktionen... Und eine Verschwiegenheitserklärung, nie über...

Also bei mir haben Atemübungen geholfen.
Ist einfach so.
Ooooooohmmmmmmm....
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von sukram »

Fritzler hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 11:40 Stand hier auch schonmal wer vor sonem Problem?
Wenn ja, was war die Lösung?
Wir haben separate, zentral gemanagte Dienstschmierfone. Und für manche Sachen (Login, Printservice, Crypto, u.a.) auch Smartcard/Pin mit eigener PKI dahinter. Ich würde mich da auch hochkant stellen. Dienstliches hat imho nichts auf dem Privatgerät zu suchen (in beiderlei hinsicht). Ja, ich bin hier auch manchmal inkonsequent, aber das sind begründete Ausnahmen, z.b. nutze ich selten mal meine Wärmebildfunktion - eine "richtige" WBK zu beschaffen wäre für die Einsatzhäufigkeit nicht zu rechtfertigen.
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Fritzler
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Fritzler »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 11:56 Hast du noch ein altes Handy / Schmierphone herumliegen? :arrow: https://www.netzclub.net/ ne kostenlose SIM holen und dann liegt halt ein altes Tastenhandy bei dir im Schreibtisch
Man kann sich jetz drumrumwieseln, aber ist irgendwie nicht Sinn der Übung?
Auf die SIM kann man sicherlich verzichten mit der CrappApp, das Teil kommt dann ins Firmen WLAN.
Am besten als gut verseuchtes 100€ Chinaphone mit vorinstallierter Spyware, die wollen es ja so :twisted:
(netzclub schickt die SIM per Brief (meine Adresse!) und ist werbefinanziert -> NEIN!!!, wer weis wohn die Adresse verkauft wird)
Chemnitzsurfer hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 11:56 (oder kann vll. eure SIP Telefonanlage auch SMS ;) )
Die Festnetz/SIP/DECT Telefone sollen abgeschafft werden, alles über Teams in Zukunft, der Pfad is also dicht.
Gernstel hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 12:10 es fehlt nur noch ein Dienstleister, der Phishing zu Übungszwecken simuliert unter Umgehung der Sicherheitsfunktionen
Soll auch kommen, mit Petzbutton im Schrottlook.
Den Schrottlook nutz ich aber nie, das kann noch lustig werden.
(Die Webseite im Firefox is lustigerweise schneller und Ressourcenschonender als die Desktop "Äpp")
Gernstel hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 12:10 Also bei mir haben Atemübungen geholfen.
Ist einfach so.
Ooooooohmmmmmmm....
In der Gummizelle mit das laute Atmen keiner hört?
sukram hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 12:12 Dienstliches hat imho nichts auf dem Privatgerät zu suchen (in beiderlei hinsicht).
So seh ich das ja auch.
Mal ein Tag Homeoffice machen und Doku am Privat PC Zuhause schreiben wurde mir ja konkret verboten und das werde ich jetzt umdrehen mit der 2FA Sache.
Per VPN ins Firmennetz und dann Remotedsktop auf den Arbeits PC is auch verboten (fängt der VPN Client aber nich ab, da wo TPM mal sinnvoll wäre wirds dann wieder nich genutzt :lol: )


edit:
Ganz vergessen:
"Eigentlich" herrscht ja auch ein Verbot der Nutzung vom Privathandy am Arbeitsplatz :lol:
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von IPv6 »

Leider sieht der Arbeitsmarkt für Softwareentwickler gerade echt beschissen aus - wobei, Moment mal, wir haben ja 2024, werden da nicht gerade überall händeringend Leute gesucht? :D
Gernstel
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Gernstel »

> (Die Webseite im Firefox is lustigerweise schneller und Ressourcenschonender als die Desktop "Äpp")

Wie, bei euch ist FF noch erlaubt?
Das ist ja unglaublich!

> In der Gummizelle mit das laute Atmen keiner hört?

Nein, es gibt keine Gummizellen. Die Toiletten sind erstaunlich schalldicht. Ich erschrecke nur immer, wenn ich da einen Moment Ruhe genießen möchte, und dann kommt einer rein und fängt hysterisch das Lachen an :D
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Fritzler »

Gernstel hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 13:37 Wie, bei euch ist FF noch erlaubt?
Das ist ja unglaublich!
Wird sogar durch Baramundi geupdated!
Adblocker und Noscript sind auch drauf installierbar.
Mal gucken wie lange noch, bei Edge Zwang bin ich dann wirklich weg... :lol:
IPv6 hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 13:16 Moment mal, wir haben ja 2024, werden da nicht gerade überall händeringend Leute gesucht?
Ein bisschen am rumgucken bin ich ja schon.
Aber wie hier schonmal geschrieben steht in den Ausschreibungen ja nur Unsinn und erst beim Gespräch kann man abklappern was einen dann konkret erwartet.
Ich wohn hier ja im Technologiepark Adlershof, vllt. ermöglicht es sich ja in Zukunft was in Laufreichweite zu haben als immer 16km im Stadtverkehr rumzugurken.
(Einer hat sich schon geschlichen = Dammbruch?)
xanakind
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von xanakind »

Das mit der 2FA haben wir bei uns seit ein paar Jahren auch eingeführt.
Allerdings nur für den ganzen Microsoft-kack.
Da sollten wir dann auch so eine App installieren mit der die TAN erzeugt wird.
Auf meinem Privathandy?! Nö!
Wir haben etliche Kollegen, die jedes Jahr das neuste HighPhone (in der teuersten Version) in den Hintern geschoben bekommen.
Da werde ich ganz sicher nicht mein privates Endgerät für Dienstliche Dinge nutzen. Das habe ich unserer IT auch genau so kommuniziert.
Mit murren habe ich dann einen eigenen Tan-Generator bekommen. :lol:
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Wurstjesus
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Wurstjesus »

Fritzler hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 08:55 (Alles compilen dauert 40min statt 12min)
:shock: :shock:
Was schreibt ihr denn da? Dachte diese Compilezeiten sind länger vorbei.

Bei deinen Horrorgeschichten muss ich gestehen, dass die VM, die ich zum entwickeln habe, schon irgendwie ihre Vorteile hat. Da merkt man nicht, dass das flachgelutschte Notebook nur 16gb RAM hat. Den Input lag merkt man nicht, selbst mit mobilem Internet geht das noch fluffig.
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Fritzler
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Re: Arbeitsmarkt Faden

Beitrag von Fritzler »

Wurstjesus hat geschrieben: Sa 13. Jan 2024, 03:26 Was schreibt ihr denn da? Dachte diese Compilezeiten sind länger vorbei.
Erstmal Schrottcompiler namens IAR statt GCC.
Dann sind das deutlich 4 stellige Dateien mit viel C++ und am Ende fallen 5MB+ binary raus.
Jetzt könnt man vieles in libs auslagern, aber Schrottcompiler...

Die Volltextsusche von dem Sondermüll braucht 4min+ um nach einem Compile den Code zu scannen.
grep braucht immer 4s :lol:
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