ECC83 ausmessen/selektieren
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ECC83 ausmessen/selektieren
Moin,
mir sind drei identische Philips Oszilloskope (PM3110) zugelaufen, deren Innereien ich in Scope-Clocks umbauen möchte. Dabei sind dann die Eingangsteiler und Vorverstärker über, in denen je zwei ECC83 (Valvo) stecken. Also insgesamt 6 Röhren, von denen ich ausgehe, dass sie grundsätzlich funktionieren und evtl. als Paare bereits vorselektiert sind.
Nachdem ich mir angeschaut habe, welche Preise für diese Röhren aufgerufen werden, könnte ich die Ausgaben für die Oszilloskope und noch weiteres Material locker kompensieren.
Daher würde ich sie gern testen bzw. ausmessen, um den genauen Zustand festzustellen und sie evtl. als selektierte Pärchen anbieten zu können. Daher meine Fragen:
Hat jemand ein Röhrenprüfgerät, mit dem man auch Kennlinien erstellen kann und dass er mir leihweise zur Verfügung stellen könnte?
Gibt es evtl. halbwegs einfache Schaltungen zum Nachbau, die als Alternative dazu in Frage kommen?
Bei Jogi's Röhrenbude bin ich auf folgenden Eintrag gestoßen: https://www.jogis-roehrenbude.de/Bastel ... tester.htm
Insbesondere die finale Schaltung im von dort kopierten Bild scheint mir machbar. Allerdings habe ich das mit den "UKW-Schutzwiderständen" im Text ganz unten noch nicht so richtig verstanden. Sollen diese in Reihe vor den jeweiligen Kontakt oder wohin werden die gesetzt?
mir sind drei identische Philips Oszilloskope (PM3110) zugelaufen, deren Innereien ich in Scope-Clocks umbauen möchte. Dabei sind dann die Eingangsteiler und Vorverstärker über, in denen je zwei ECC83 (Valvo) stecken. Also insgesamt 6 Röhren, von denen ich ausgehe, dass sie grundsätzlich funktionieren und evtl. als Paare bereits vorselektiert sind.
Nachdem ich mir angeschaut habe, welche Preise für diese Röhren aufgerufen werden, könnte ich die Ausgaben für die Oszilloskope und noch weiteres Material locker kompensieren.
Daher würde ich sie gern testen bzw. ausmessen, um den genauen Zustand festzustellen und sie evtl. als selektierte Pärchen anbieten zu können. Daher meine Fragen:
Hat jemand ein Röhrenprüfgerät, mit dem man auch Kennlinien erstellen kann und dass er mir leihweise zur Verfügung stellen könnte?
Gibt es evtl. halbwegs einfache Schaltungen zum Nachbau, die als Alternative dazu in Frage kommen?
Bei Jogi's Röhrenbude bin ich auf folgenden Eintrag gestoßen: https://www.jogis-roehrenbude.de/Bastel ... tester.htm
Insbesondere die finale Schaltung im von dort kopierten Bild scheint mir machbar. Allerdings habe ich das mit den "UKW-Schutzwiderständen" im Text ganz unten noch nicht so richtig verstanden. Sollen diese in Reihe vor den jeweiligen Kontakt oder wohin werden die gesetzt?
Re: ECC83 ausmessen/selektieren
Müsste das nicht mit einem Digitaloszi und langsamer Zeitablenkung gehen?
Wenn ichs richtig im Kopf habe hast du doch ein HP mit Diskettenlaufwerk.
Für jede G1- Spannung (aus dem Labor-NT) ein Bild abspeichern und danach alle am PC übereinanderlegen,
Achsen beschriften und fertig.
Du brauchst natürlich ein Netzteil für Ua, das entweder programmierbar ist (erhöhe alle 0,xs um xV)
oder ein Motorpoti. Am einfachsten wäre dafür doch Einweggleichrichtung vom Netz, Shunt, Transe zwei- oder dreistufig plus Motorpoti.
Trigger vom Oszi auf Ua= mehr als 0 setzen und laufen lassen.
Ist nur so ne halbfertige erste Idee, aber vielleicht hilfreich.
Gruß Julian
Wenn ichs richtig im Kopf habe hast du doch ein HP mit Diskettenlaufwerk.
Für jede G1- Spannung (aus dem Labor-NT) ein Bild abspeichern und danach alle am PC übereinanderlegen,
Achsen beschriften und fertig.
Du brauchst natürlich ein Netzteil für Ua, das entweder programmierbar ist (erhöhe alle 0,xs um xV)
oder ein Motorpoti. Am einfachsten wäre dafür doch Einweggleichrichtung vom Netz, Shunt, Transe zwei- oder dreistufig plus Motorpoti.
Trigger vom Oszi auf Ua= mehr als 0 setzen und laufen lassen.
Ist nur so ne halbfertige erste Idee, aber vielleicht hilfreich.
Gruß Julian
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Re: ECC83 ausmessen/selektieren
Die frage ist ob man wirklich nen Kennlinienschreiber bauen will oder einfach nur die Verstärkung messen will.
Für ersteres und zweiteres würde ich nach ner stabilisierten Heiz und Anodenversorgung schauen.
Für ersteres dann ne PC Programmierbare Spannungsquelle ans Gitter und ein am PC lesbares Multimeter Anodenstrom messen + Python aufn Rechner. Alternativ ein Signalgenerator und Oszi und damit nen klassischen analogen Schreiber bauen.
Für zweiteres mit ner definiert einstellbaren Spannung ans Gitter und mit mit nem Multimeter Anodenstrom messen.
Für ersteres und zweiteres würde ich nach ner stabilisierten Heiz und Anodenversorgung schauen.
Für ersteres dann ne PC Programmierbare Spannungsquelle ans Gitter und ein am PC lesbares Multimeter Anodenstrom messen + Python aufn Rechner. Alternativ ein Signalgenerator und Oszi und damit nen klassischen analogen Schreiber bauen.
Für zweiteres mit ner definiert einstellbaren Spannung ans Gitter und mit mit nem Multimeter Anodenstrom messen.
Re: ECC83 ausmessen/selektieren
Mit nem ausreichend langsamen Sägezahn kann man sich natürlich das Motorpoti sparen, rennt aber in ein nicht unlösbares Potentialproblem.
Re: ECC83 ausmessen/selektieren
Moin,
1.) Es gibt neuere Kennlinienschreiber (Bauprojekte) die dynamisch die Steuer-und Ausgangskennlinien messen und am PC darstellen. Gibt`s im Netz genügend Referenzen. Kauf oder Bau für ein paar gebrauchte ECC83 lohnt sich nicht. (Quasi-) statische Messungen sind stark eingeschränkt, da während einer länger dauernden Messung die max. zulässige Anodenverlustleistung von 1W nicht überschritten werden darf.
2) Extra ein Prüfgerät (siehe Schaltbild) aufzubauen ist zu überlegen (Aufwand??), kann man für ein paar Röhren auch händisch prüfen, ohne Mehrstufen-Umschalter.
Im Schaltbild ist die Beschriftung für die Gitterspannung missverständlich. Der Anodenstrom wird bei Ug=0 V gemessen (bei allen alten, statischen Röhren-Prüfgeräten wie FUNKE etc.).
Die Ug=-2 V (oder Ug=-1 V) werden eingeschaltet, um damit die maximale Steilheit S der Kennlinie zu ermitteln. (S = delta Ia / delta Ug).
3) Einfach Prüfdaten gemäß Datenblatt oder einer Prüfkarte anlegen und Anodenstrom messen.
Beispiel: FUNKE Prüfkarte 370: Ua=150 V, Ug = 0 V, --> GUT ab Ia = 1,8 mA.
Beispiel: Steuerkennlinie aus Herstellerdatenblatt: Ua = 250 V, Ug=0 , Ia sollte sein: 5,7 mA ( ÷ Toleranz) (ACHTUNG: Pa = 1,43 W -->nur ganz kurz messen!).
Oder: Ua 100 V , Ug = 0, Ia sollte sein 2,1 mA (÷Toleranz).
4) Vakuum-Prüfung durch Einschalten eines 1MEG in die Gitterleitung, --> Ia ohne merkliche Änderung.
Zum "Selektieren" reichen meiner Meinung nach drei Punkte auf der Steuerkennlinie aus, dann dürften die Ausgangskennlinien auch passen.
Für Leute mit dem 0,1dB-Ohr muss natürlich der vollständige Ausgangskennlinien-Satz her......
Bei Jogi's Röhrenbude ist viel Info zur Röhrenprüfung zu finden.
Gruß, Potzblitz
1.) Es gibt neuere Kennlinienschreiber (Bauprojekte) die dynamisch die Steuer-und Ausgangskennlinien messen und am PC darstellen. Gibt`s im Netz genügend Referenzen. Kauf oder Bau für ein paar gebrauchte ECC83 lohnt sich nicht. (Quasi-) statische Messungen sind stark eingeschränkt, da während einer länger dauernden Messung die max. zulässige Anodenverlustleistung von 1W nicht überschritten werden darf.
2) Extra ein Prüfgerät (siehe Schaltbild) aufzubauen ist zu überlegen (Aufwand??), kann man für ein paar Röhren auch händisch prüfen, ohne Mehrstufen-Umschalter.
Im Schaltbild ist die Beschriftung für die Gitterspannung missverständlich. Der Anodenstrom wird bei Ug=0 V gemessen (bei allen alten, statischen Röhren-Prüfgeräten wie FUNKE etc.).
Die Ug=-2 V (oder Ug=-1 V) werden eingeschaltet, um damit die maximale Steilheit S der Kennlinie zu ermitteln. (S = delta Ia / delta Ug).
3) Einfach Prüfdaten gemäß Datenblatt oder einer Prüfkarte anlegen und Anodenstrom messen.
Beispiel: FUNKE Prüfkarte 370: Ua=150 V, Ug = 0 V, --> GUT ab Ia = 1,8 mA.
Beispiel: Steuerkennlinie aus Herstellerdatenblatt: Ua = 250 V, Ug=0 , Ia sollte sein: 5,7 mA ( ÷ Toleranz) (ACHTUNG: Pa = 1,43 W -->nur ganz kurz messen!).
Oder: Ua 100 V , Ug = 0, Ia sollte sein 2,1 mA (÷Toleranz).
4) Vakuum-Prüfung durch Einschalten eines 1MEG in die Gitterleitung, --> Ia ohne merkliche Änderung.
Zum "Selektieren" reichen meiner Meinung nach drei Punkte auf der Steuerkennlinie aus, dann dürften die Ausgangskennlinien auch passen.
Für Leute mit dem 0,1dB-Ohr muss natürlich der vollständige Ausgangskennlinien-Satz her......
Bei Jogi's Röhrenbude ist viel Info zur Röhrenprüfung zu finden.
Gruß, Potzblitz
Re: ECC83 ausmessen/selektieren
Danke schon mal für die weiteren Ideen.
Ich denke, ich baue mal die Schaltung nach und erweitere sie um einen Mehrfachumschalter, mit dem ich definierte Gitterspannungen einstellen kann. Verstehe ich das richtig, dass der Bereich zwischen -2V und 0V sinnvoll wäre?
Bei 10 Stufen würde ich mit angelegter Anodenspannung von 250V Schritt für Schritt durchschalten und den zugehörigen Anodenstrom messen. Dann Werte in Excel eintragen und ein Diagramm erstellen (Y-Achse mit Anodenstrom und X-Achse mit Gitterspannung), fertig, oder?
Falls notwendig mit anderen Anodenspannungen wiederholen.
Ich denke, ich baue mal die Schaltung nach und erweitere sie um einen Mehrfachumschalter, mit dem ich definierte Gitterspannungen einstellen kann. Verstehe ich das richtig, dass der Bereich zwischen -2V und 0V sinnvoll wäre?
Bei 10 Stufen würde ich mit angelegter Anodenspannung von 250V Schritt für Schritt durchschalten und den zugehörigen Anodenstrom messen. Dann Werte in Excel eintragen und ein Diagramm erstellen (Y-Achse mit Anodenstrom und X-Achse mit Gitterspannung), fertig, oder?
Falls notwendig mit anderen Anodenspannungen wiederholen.
Re: ECC83 ausmessen/selektieren
Um das als gematschtes Päarchen verticken zu können, reicht es den Heizwiderstand im kalten Zustand zu messen.
Luxus ist dann nach einer ausreichend Aufwärmzeit Gitter auf Kathode , Anodenspannung drauf und Strom messen.
Alles +- Faktor 2 ist matched :>
Erfolgt die Messung mit einem Funke(?) WXX steigt der Wert nochmal.
Es sei denn du meinst Ernsthaft zwei Röhrensysteme vergleichen zu wollen.
Das sollte dann aber beim Arbeitspunkt der realen Anwendung erfolgen.
Luxus ist dann nach einer ausreichend Aufwärmzeit Gitter auf Kathode , Anodenspannung drauf und Strom messen.
Alles +- Faktor 2 ist matched :>
Erfolgt die Messung mit einem Funke(?) WXX steigt der Wert nochmal.
Es sei denn du meinst Ernsthaft zwei Röhrensysteme vergleichen zu wollen.
Das sollte dann aber beim Arbeitspunkt der realen Anwendung erfolgen.
Re: ECC83 ausmessen/selektieren
Hallo,
eine einfache und aussagekräftige Prüfung wäre , eine Verstärkerstufe aufzubauen mit denen im Datenblatt angegebenen Bauteilewerten.
Datenblatt: https://frank.pocnet.net/sheets/030/e/ECC83.pdf
In diesem sehr ausführlichem Datenblatt sind ein normaler nicht gegengekoppelter RC Verstärker und ein Phasenumkehrstufe mit Bauteilewerten aufgeführt.
Mit passendem Signalgenerator und NF Millivoltmeter die Ein/Ausgangsspannung messen und beide Systeme vergleichen.
Baut man sich ein Testaufbau mit 4 oder 5 Fassungen , so lassen sich schnell die Verstärkungswerte von mehreren Lampen vergleichen . Die im DaBla angegeben Verstärkungswerte entsprechen dem Neuzustand.
73
Wolfgang
eine einfache und aussagekräftige Prüfung wäre , eine Verstärkerstufe aufzubauen mit denen im Datenblatt angegebenen Bauteilewerten.
Datenblatt: https://frank.pocnet.net/sheets/030/e/ECC83.pdf
In diesem sehr ausführlichem Datenblatt sind ein normaler nicht gegengekoppelter RC Verstärker und ein Phasenumkehrstufe mit Bauteilewerten aufgeführt.
Mit passendem Signalgenerator und NF Millivoltmeter die Ein/Ausgangsspannung messen und beide Systeme vergleichen.
Baut man sich ein Testaufbau mit 4 oder 5 Fassungen , so lassen sich schnell die Verstärkungswerte von mehreren Lampen vergleichen . Die im DaBla angegeben Verstärkungswerte entsprechen dem Neuzustand.
73
Wolfgang