Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Raja_Kentut
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Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Raja_Kentut »

Bzzz hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 14:52
Raja_Kentut hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 19:38 Heute war ich mit ca. 24999 anderen Leuten auf Demo gegen Rechts in Nürnberg - war absolut toll !!
Viel interessanter wären doch deine Eindrücke von der Gegendemo zu den palästinensischen Umzügen von vor ein paar Wochen.
Du weißt schon, da wo erklärte Todfeinde von Israel und allen Juden durch jede namhafte Stadt gezogen sind, den Mord von 1500 Menschen am 7. Oktober bejubelt haben und die bis heute andauernde Geiselnahme von 100 weiteren für laut unterstützenswert hielten. Da, wo die kriegerische Eroberung des von Deutschland anerkannten Staates Israel zugunsten eines von Deutschland nicht anerkannten Palästinas gefordert wurde.
Sag uns, wie wars da?
Danke Bzzz für die Nebelkerze.
Die Veranstaltung die Du nennst hatte nichts mit den Anti Faschismus / Anti AFD Massendemos in ganz Deutschland zu tun.
Da war ich nicht. Dies war meine erste politische Demo. Wie kommst Du darauf bzw. unterstellst mir implizit dass ich dort war ? -> Bitte um Aufklärung.

Weil mir jetzt (erst) der Kragen geplatzt ist.
Die AFD und dergleichen Parteien sind nicht das Problem. Die Leute die sie wählen und ihnen aus Bräsigkeit, Ungebildetheit, Dummheit nach dem Maul reden sind es.
Ich glaube das unsere Gesellschaft momentan in einer kritischen Situation ist.
Jeder freiheitlich demokratisch denkende Mensch MUSS jetzt aktiv werden.
Die dummen Parolen von diesen Faschos, Nazis, Kommies, Putinknechten und sonstigem Gelichter darf man nicht mehr unbeantwortet lassen.
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zauberkopf
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von zauberkopf »

Die AFD und dergleichen Parteien sind nicht das Problem. Die Leute die sie wählen und ihnen aus Bräsigkeit, Ungebildetheit, Dummheit nach dem Maul reden sind es.
Nein.
Die Aussage, das jener oder dieser Mensch ein PROBLEM IST.... ist.. problematisch..
daniel_f
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von daniel_f »

zauberkopf hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 16:16
Die AFD und dergleichen Parteien sind nicht das Problem. Die Leute die sie wählen und ihnen aus Bräsigkeit, Ungebildetheit, Dummheit nach dem Maul reden sind es.
Nein.
Die Aussage, das jener oder dieser Mensch ein PROBLEM IST.... ist.. problematisch..
Sehe ich ähnlich. Die Leute, welche hier in meinem Umfeld AFD wählen würden, sind erschreckenderweise weder dumm noch ungebildet oder dergleichen.
Die haben einfach die Schnauze voll von gewesener und aktueller Politik und wählen gefühlt nur aus Protest, weil viel schlimmer kann es ihrer Meinung nach nicht werden.
Ich versuche immer zu erklären, dass man mit so einer Wahl auch die Büchse der Pandora öffnen kann, siehe 1933. Schwierig die Leute umzustimmen.
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Raja_Kentut
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Raja_Kentut »

Zauberkopf, auch Du wirst es merken das diese Personen das Problem sind, wenn sie Dir eines Tages vorschreiben wie du zu leben hast.
Sind sie erst an der Macht ist es zu spät. Erdo, PIS in Polen, Or&an, Put!n, Trumb, Höc§e, Ra!s!, Mil€i, Le P€n, … wie anders würdest du solche Personen benennen denn als Problem? Wie würdest Du Personen nennen die solche Typen wählen?. ( Namen etwas verfremdet um keine Suchmaschinen anzulocken, hoffentlich hilfts)

Die Pandora, DAS ist es. Kennt wirklich jeder der so genannten „sind eigentlich nicht dumm Menschen“
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Botanicman2000
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Botanicman2000 »

Sind hier nicht Politische Diskussionen Unerwünscht?
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Raja_Kentut
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Raja_Kentut »

Hast Recht. Entschuldige. [edit : nicht für das Geschriebene]
Aber das Thema macht mich so wütend und traurig das ich nicht anders konnte.
Zuletzt geändert von Raja_Kentut am So 21. Jan 2024, 19:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Hightech
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Hightech »

Das ist keine Politische Diskussion, es geht um die Demokratie und Freiheit, ohne die wir Frickler nicht leben können!
Sind die Faschos an der Macht, ist es vorbei mit dem Gefricklel, was wir teilweise anstellen.

Bist du bei so einem Verein dann auf der schwarzen Liste, war’s das für Dich.
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Lötfahne
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Lötfahne »

Hightech hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 19:34 Das ist keine Politische Diskussion, es geht um die Demokratie und Freiheit, ohne die wir Frickler nicht leben können!
Sind die Faschos an der Macht, ist es vorbei mit dem Gefricklel, was wir teilweise anstellen.

Bist du bei so einem Verein dann auf der schwarzen Liste, war’s das für Dich.
So sieht's nämlich aus! Ich hab mir schon gedacht, daß jetzt das Faß zum Überlaufen gebracht wurde. Bei der Demo hab ich -zigmal gehört, daß es für viele Teilnehmer das erste Mal überhaupt war, daß sie zu einer politischen Demo gehen. Es war wirklich "erhebend" am Uniplatz zu stehen, und der Zug aus der Hauptstraße hörte einfach nicht auf! Gut, ist in HD jetzt eine andere Dimension wie z.B. Hamburg oder München, aber wenn rein rechnerisch schon knapp 10% der Einwohner da waren... Man muss JETZT aufstehen, weil "Wer in einer Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf!" Und darauf hab ich keinen Bock.
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barclay66
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von barclay66 »

Ich sehe in diesem Zusammenhang eine andere Problematik:

Was nutzen hunderttausende von Menschen auf den Straßen, wenn von diesen am Ende viel zu wenige zur Wahl gehen oder doch wieder -aus Protest gegen die etablierten Parteien- verfassungsfeindliche Gruppierungen wählen?
Natürlich machen es die aktuelle Regierung und die maßgeblichen Oppositionsparteien es einem derzeit einfach zu leicht, Unzufriedenheit und Gegenbewegungen zu verstärken. Natürlich scheint es kaum Kandidaten für einen neuen demokratischen Schwung zu geben. Natürlich macht es keiner richtig und es ist im Moment kaum eine Linie erkennbar.

Und das führt m.E. zu einer gefährlichen Wahlmüdigkeit, die Parteien wie die AfD gefährlich bevorteilt. Jede nicht abgegebene Stimme erhöht deren Chancen. Nur mal ein vereinfachtes Beispiel (das dient nur zur Veranschaulichung und entspricht keiner aktuellen Situation oder Prognose):

Von 100 Wählern geben 22 ihre Stimme für die CDU ab, 20 für die AfD, 12 für die SPD, 11 für die Grünen, 8 für die FDP, 6 für die Linke und einer für Sonstige; die restlichen 20 zeigen der Demokratie den Finger und bleiben zu Hause.
Das Wahlergebnis lautet: CDU 27,5%, AfD 25,0%, SPD 15%, Grüne 13,8%, FDP 10%, Die Linke 7,5% und Sonstige 1,3%. Es reicht am Ende nicht für eine große Koalition und auch nicht für eine Ampelkoalition; allenfalls Konstellationen wie CDU/SPD/Grüne oder CDU/SPD/FDP schaffen Mehrheiten. 20% Nichtwähler stehen für 25% Mehrheitsanteil. Würde nur die Hälfte von ihnen sein Kreuz setzen (und zwar nicht bei der AfD), gäbe es deutlich mehr Möglichkeiten. Vielleicht muss man zum Schutze der Demokratie dann auch mal das kleinere Übel wählen. Technik hilft dabei, da mögliche Optionen zu finden (-> Wahl-O-Mat).

Statt also gegen die AfD auf die Straße zu gehen, sollte meiner Meinung nach das Engagement mehr in Richtung Demokratiebeteiligung gehen. Wer nicht wählt, wählt falsch und kein strammer AfDler lässt sich von Massendemos zum Umdenken bringen. Da können wir nur mit Gesprächen in unserem Umfeld möglicherweise etwas bewegen. Ehrlich gesagt bin ich da aber auch skeptisch: Wer erst einmal eine Protestposition eingenommen hat und Bestärkung findet, lässt sich nur schwerlich von anderem überzeugen.

Aber einen Versuch ist es Wert.
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Finger
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Finger »

Kleiner Hinweis von mir: diese Diskussion hier ist sehr politisch und absolut wichtig. Es ist zwingend notwendig, sich in seinem gesamten Umfeld gegen rechtes Gedankengut zu positionieren, bevor es zu spät ist.
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Raja_Kentut
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Raja_Kentut »

Danke Scheff!

Demonstrieren IST ja Demokratiebeteiligung. Insofern also gut - die Reaktionen von Björn und seinen Kumpels und Kumpelinen auf die Demos sprechen ja Bände... (kenne ich nur aus meinen verschiedenen Pressekanälen, hab kein "soziales Netzwerk" abonniert.)

JA ALLE wählen gehen
JA ALLE Wahl-O-Mat benutzen
JA mit der Faust in der Tasche den kleinstmöglichen Kompromiss wählen der NICHT IN EINE DIKTATUR führt. Es gibt dafür wirklich viele Parteien. -> Wahl-O-Mat

Man kann bei der momentanen Politikergeneration wirklich verzweifeln. Oder eigentlich seit Birne Kanzler war. Die guten Ausnahmepolitiker werden immer weniger.
Das darf aber nicht dazu führen den Faschisten, Nazis, Rassisten und sonstigen Schreihälsen die Steigbügel zu halten.
Und Trotz ist was für 5-jährige.

Ich hatte meinen Weckruf und werde versuchen im Rahmen meiner Möglichkeiten aktiver zu werden.
Zuerst werde ich mich bemühen faktenfester zu werden um den üblichen Anwürfen sachlich antworten zu können.
Und ich werde ES tun : Nicht mehr weghören sondern widersprechen.

Ich lass mir aber trotzdem meinen Optimismus und meine gute Laune nicht vermiesen !
https://www.zdf.de/comedy/heute-show/he ... 4-100.html
Gary
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Gary »

Man muss wohl das Grundsatzprogramm der AfD lesen, ist gar nicht so viel.

Für die Landwirte - da steht - Landwirtschaft: Mehr Wettbewerb, weniger Subventionen

Aber viele sehen da eine Wunschpartei - jeder ist Bundestrainer, äh Bundeskanzler. Da muss man grob das Programm kennen und Blase für Blase platzen lassen.
Den meisten Anhängern würde es nach einem Wahlsieg schlechter gehen - aber nur wirtschaftlich, emotional wären sie gestärkt.
setiherz
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von setiherz »

Demonstrieren ist das Eine . Im Alltag unsere Werte vorleben und dafür einstehen fast wichtiger ! Kenne aus meinem Berufsleben viel zu viele Einknicker und Wegseher ! Da liegen viele Probleme .

Wenn ich eines hasse dann dieses ewige "man sollte" und dann => nix !

Grüße Steffen

Wenn ich mich motiviveren will dann höre ich "Such a Surge" gegen den Strom . Lyrics sind echt aktuell :-)
War als Lightrigger mal kurz mit auf der Under Pressure Tour dabei , hach alte Zeiten !
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Gobi
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Gobi »

Ich als alte Zecke muss sagen, ich bin sehr froh und erstaunt über das was gerade passiert.
Natürlich versuchen jetzt diverse Parteien auf diesen Zug noch schnell aufzuspringen, dabei sind sie alle auf ihre Art mit beteiligt an der Schieflage und die meisten Parteien haben gelaubt, es wäre strategisch günstig mit rechten Gebaren zu überzeugen. Manchmal habe ich das Gefühl es geben die Lobiisten und Meinungsforscher vor, welche Sau gerade durchs Dorf getrieben werden soll.
Aus meiner Sicht zeigt ihnen die Zivigesellschaft gerade, daß sie auf dem Holzweg sind, weniger auf Populismus zu setzen und das endlich mal wieder echte Politk gemacht werden sollte. Also Konzepte haben und dabei überzeugend sein.
Ganz ehrlich, bis vor kurzen dachte ich, wir wären verloren - die Leute die die letzte Woche und heute auf die Straße gegangen sind machen mir wieder etwas Hoffnung.
Matt
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Matt »

Gary hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 22:31 Man muss wohl das Grundsatzprogramm der AfD lesen, ist gar nicht so viel.

Für die Landwirte - da steht - Landwirtschaft: Mehr Wettbewerb, weniger Subventionen

Aber viele sehen da eine Wunschpartei - jeder ist Bundestrainer, äh Bundeskanzler. Da muss man grob das Programm kennen und Blase für Blase platzen lassen.
Den meisten Anhängern würde es nach einem Wahlsieg schlechter gehen - aber nur wirtschaftlich, emotional wären sie gestärkt.
Danke !
Ich bin sicher, dass fast keiner Wahlprogramm lesen haben.
Ich habe auch spaßerhalber Wahlprogramm von AfD gelesen. Der wollen auch Erbschaftsteuer abschaffen / mindern. (Das hilft nur reiche Leute, )
Kurz gesagt: Leute verliert am meisten unter Partei mit Hakenpfeil. Solchere Leute aufklären ist l e i d e r sinnlos.
z.b. ich kenne kiffende vegane Paar, der ist radikale AfD Wähler und weiß nicht, dass AfD Cannabis verbieten wollen. Nach AUfklärung wollen die immernoch Drecks wählen.

Ich wähle meist freie Wähler, der von viele Leute als "rechts" verruft. Na und ! (ansonst auch ab und zu Das Partei )
. z.b. Der Freie Wähler hat durchgerungen, dass wir Gehörlose (in Bayern) Teilhabengeld kriege (Ich bin nicht wirklich bedürftige, aber viele schon, müssen z.b. Hörgerät teils selber zahlen, bzw Dolmetscher selber zahlen) Unter Union hätte es nie passiert und mit Dampfer "Weiter geradeaus" schwimmen.
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Desinfector
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Desinfector »

Matt hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 06:03 z.b. ich kenne kiffende vegane Paar, der ist radikale AfD Wähler und weiß nicht, dass AfD Cannabis verbieten wollen.
Das zeigt doch was Cannabis und andere Drogen (auch Alkohol) aus Menschen machen kann.
Von solchen Gestalten darf man eben kein rationales Denken erwarten.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von ch_ris »

Desinfector hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 08:44 Von solchen Gestalten darf man eben kein rationales Denken erwarten.
Jetzt hast du den Stein ins Gebüsch geworfen.
Bevor die Diskussion hinterher rennt, möcht ich nur anmerken das des zu keiner Lösung beiträgt.
Das werfen an sich für die Diskussion hier,
und die Meinung das "die" "doof" sind für die zu leistende Überzeugungsarbeit.
Sind sie zweifellos, aber wer von uns nicht.
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Julez
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Julez »

Ich denke, der allgemeine Ansatzpunkt ist verbesserungsfähig. Ich glaube kaum, dass die meisten Alternativ-Wähler Faschismus und Diktatur toll finden.
Die Frage sollte viel mehr sein: Wie hart müssen die etablierten Parteien es verkacken, dass ein nennenswerter Anteil der Leute, die
weder dumm noch ungebildet oder dergleichen
sind, die alternative Spinnerpartei als das geringere Übel wahrnehmen?

Ironie
Wenn die Ampel gewüsst hätte, dass die Leute hohe Energiepreise, Heizungsverbote, Turboinflation, Wohlstandsverluste, Wohnungsnot und Unterschlagung des Klimageldes nicht toll finden, hätte sie bestimmt anders gehandelt. Aber das konnte ja keiner wissen, oder?
/Ironie

Heute in der Zeitung gelesen: Deutschland hat das geringste Wirtschaftswachstum aller G7 Staaten. Und während die Ampel damit beschäftigt ist, um sich selbst zu rotieren, gibt es keinerlei Größe im Denken für zukünftige Herausforderungen und keinerlei Masterpläne.
Wie wird auf die Pläne Chinas reagiert, Europa mit billigeren Autos zu überschwemmen?
https://www.wiwo.de/technologie/wirtsch ... 35016.html

Wie wird sich auf die reale Bedrohung vorbereitet, dass Trump gewinnt, aus der Nato austritt und 3 halb kaputte Eurofighter und Munition für 2 Tage unsere Abschreckung gegen Angriffe sein sollen?

Statt dessen bekommen wir sowas:

https://www.n-tv.de/politik/US-Okonom-v ... 70450.html

Das sind die wirklichen Probleme, die Alternativen sind nur das Symptom.
Zuletzt geändert von Julez am Mo 22. Jan 2024, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Kuddel
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Kuddel »

Finger hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 21:13 Kleiner Hinweis von mir: diese Diskussion hier ist sehr politisch und absolut wichtig. Es ist zwingend notwendig, sich in seinem gesamten Umfeld gegen rechtes Gedankengut zu positionieren, bevor es zu spät ist.
Danke sehr, sehe ich genauso. Faschismus ist und war immer extrem gefährlich und richtet sich gegen ALLE Menschen.
Ich glaube, dass hier EIKE, Exxon und Putin mit ihren Botfarmen und politischer Einflussnahme die Drahtzieher sind. Früher sind Politiker für aufgedeckte Lügen zurückgetreten. Heute ist durch gezielte Medieneinflussnahme alles egal (Springers größter Anteilseigner ist die Ölfirma KKR)

Die vielen Demonstration gegen Faschismus sind nur ein Anfang, aber ein guter Anfang. Menschlichkeit und Anstand fangen im Kopf an.
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Kuddel
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Kuddel »

Julez hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 10:23 Ironie
Wenn die Ampel gewüsst hätte, dass die Leute hohe Energiepreise, Heizungsverbote, Turboinflation, Wohlstandsverluste, Wohnungsnot und Unterschlagung des Klimageldes nicht toll finden, hätte sie bestimmt anders gehandelt. Aber das konnte ja keiner wissen, oder?
/Ironie
Das ist genau das, was ich mit den Botfarmen und der Medienunterwanderung meine. Es gab und gibt kein Heizungsverbot, Deutschland hat Japan auf Platz 3 der größten Wirtschaften überholt, der DAX ist auf Rekordhoch und wir haben fast Vollbeschäftigung. Selbst die Energiepreise sind trotz Putin teuflischen Plan (https://www.fr.de/wirtschaft/putin-gas ... 13907.html) wieder auf Vorkriegsniveau, Tendenz weiter fallend. Das die FDP die Ampel blockiert und damit die Ampel als ganzes zurecht schlecht dasteht ist ein Problem. Aber dank Springer und Tiktok sehen und glauben die Menschen nur obiges, obwohl es falsch* ist.
*Bis auf das Klimageld. Das es das nicht gibt ist Schuld der Ampel, aber Klimageld wollen Faschiten ebenfalls nicht.

Leider ist es sehr schwierig, gegen diese Springer-Pressemacht und Botfarmen anzugehen. Das und die Korruption sehe ich als größte Gefahr einer Demokratie.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Desinfector »

Ich behaupte ja immer, wenn man in den Medien genauso über die Rentenpolitik berichten würde,
wie über Krieg und AFD, würden noch viel mehr auf die Strassen gehen.

Eine Schweiz bricht deswegen ja auch nicht zusammen, obwohl man dort sogar aus Mieteinkünften und Zinserträgen in die Rentenkasse zahlt.
Und hier labert man was von leeren Kassen - länger arbeiten etcpp

sorry für OT, aber das sind Dinge, die uns alle eigentlich noch viel direkter angehen...
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Toddybaer »

Viele Leute fühlen sich aktuell und schon lange genug von den großen Parten: gelb, grün, rot, schwarz verarscht.
Es wird geglaut / gewusst: Egal was man wählt, maximal die Gesichter ändern sich.

Viele wissen auch, das die AFD nicht das gelbe vom Ei Ist. Aber ich befürchte das viele diese Partei wählen, weil es halt die anderen sind.

Unser aktueller Bundeskanzler ist entweder senil oder ist in massiven Steuerbetrug verwickelt. Beides nicht unbedingt gute Voraussetzungen für sein Amt. Und das haben die Wähler noch nicht vergessen!
Sowohl unter Schwarz/rot als auch unter Ampel sind genug Menschen genug unzufrieden um jetzt was anderes zu wählen. Da sie ihre Stimme aber auch nicht einer Kleinstpartei wegen Bedeutungslosigkeit geben wollen, werden wohl viele blau wählen.

Aktuell versuchen die großen Parteien vieles von dem, weswegen die blauen so großen Zulauf haben auch auf ihre Fahnen zu schreiben. Das haben sie damals mit der Familielienpartei auch gemacht, Aber viele Wähler haben gemerkt, es war nur zum Stimmenfang und den Wahlversprechen folgten keine Taten! Diesmal wird es wohl nicht funktionieren.

Wenn die blauen jetzt aber mit zur Regierungskoalition gehören würden, wäre vielen unguten Entscheidungen Tür und Tor geöffnet. Weil der Koalitionspartner das ja so durchgedrückt hat. Und schwupp hat die Hakenpartei den schwarzen Peter, wenn das Verbrenner verbot, die CO2 Abgabe und sonstige Klimarettenden Maßnahmen gekippt werden. Oder der Mindestlohn. Alles was im Wahlprogramm steht!

Die meisten oder der überwiegende Teil hat mittlerweile verstanden, das es den Klimawandel gibt und man langsam was dagegen tun muss. Dazu gehören auch unbequeme Entscheidungen. Die jetzigen Parteien haben nicht den Arsch dazu in der Hose und die blauen sagen es gibt garkeinen Klimawandel...

Die Bürger hätten mehr Verständnis für Sparmaßnahmen, wenn die Politik da auch mit machen würde. Aber, wir haben Steuereinnahmen in Rekordhöhe trotzdem ein riesen Loch im Haushalt. Die Dieätenerhöhungen wurden bis jetzt noch immer durchgewunken. Der Bundestag wird von Wahl zu Wahl immer größer! Deutschland leistet sich dazu noch 2 Regierungssitze (Bonn und Berlin) Allein das was kostet...
Wasserpredigen und selber Wein saufen, kommt beim Wähler halt nicht so gut an.

In einigen Gemeinden stellt die AFD doch bereits den Bürgermeister oder sogar OB. Weis einer, ob es sich dort für die Bevölkerung verbessert oder verschlechtert hat?
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Julez »

Kuddel hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 10:40 [] Es gab und gibt kein Heizungsverbot, []
Oh, interessant. Aber warum weiß die CDU davon nichts? Ich meine, so eine etablierte Partei würde doch niemals lügen, oder?
https://www.heizungsverbot-stoppen.de/
Deutschland hat Japan auf Platz 3 der größten Wirtschaften überholt
Nicht schwer, die bestehen ja auch gefühlt zur Hälfte aus Rentnern. Kommt auf uns auch noch zu. Zudem zählt nicht die absolute Größe eine Volkswirtschaft, sondern das BIP pro Kopf, und da liegt Deutschland irgendwie auf Platz 19 oder so...
https://www.zeit.de/politik/2023-07/wir ... ivesendung
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Nello »

Es ist wichtig, ein paar grundlegende "Argumente" von AfD-Anhängern zu kennen und Antworten parat zu haben. Zum Beispiel:

Ein Verbot, nur damit eine unliebsame Partei keine Chance hat, ist alles andere als demokratisch.

Die AfD ist keine Partei im Sinne einer Demokratie. Die AfD ist eine Organisation, die sich den Anschein einer Partei gibt, um die Demokratie abzuschaffen und ein totalitäres System zu etablieren. Es geht also überhaupt nicht darum, ob der Umgang mit der AfD "demokratisch" ist: Sie ist selber antidemokratisch, eine Krankheit also, die mit allen Mitteln bekämpft werden muss. Das Argument ist damit gegenstandslos.

Die AfD wir gewählt und ist damit legitimiert.

Das stimmt zwar, die AfD wird gewählt. Da sie aber nur eine Anscheinspartei ist und nicht bereit zur Erfüllung demokratischer Pflichten (allem voran Verfassungstreue), betrügt sie ihre Wähler um das Wesentliche. Die Wahl ist damit als nichtig zu betrachten.

Schafft die Gründe für die Wähler ab, die AfD zu wählen und macht Politik für das Volk, und nicht für die oberen Zehntausend.

Da ist allerdings was dran. Ich rede selber gerne von einem Neofeudalismus, der sich in Deutschland etabliert hat. Wie man dann allerdings sein Heil in der AfD suchen kann, die wie niemand sonst eine knallharte Klassengesellschaft anstrebt, ist mir unbegreiflich. Es reicht eigentlich, mal das Wahlprogramm zu lesen. Anscheinend ist das aber zu unbequem.

(Im wesentlichen übernommen aus einem Beitrag von mir bei ZON)
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Toddybaer »

Ob die AFD nun eine Partei ist oder nicht, erst einmal egal.
Der Versuch diese Partei zu verbieten wird denen noch mehr Wähler in die Arme treiben. Weil es macht den EIndruck, das die aktuell regierenden Parteien Angst bekommen ihre Macht zu verlieren und nun versuchen durch ein hastig angestrebtes Parteiverbot ihre wegschwimmenden Felle zu retten.

Ich gehe davon aus, das die Leute wissen, das die AFD nicht gut ist, man beachte das Partei Programm. Die Leute wissen aber auch, das sich mit den aktuellen Parteien sich nix ändern wird. Rot/grün, Schwarz/rot, Ampel.... alles ausprobiert. Alle irgendwie ohne rechte Veränderungen.

Ich muss zugeben, das ich in den grünen Anteil der Regierung große Hoffnung gesetzt habe. Allerding sind diese mittlerweile auch nur mehr daran interessiert an der Macht zu bleiben als ihr Parteiprogramm zurchzusetzen
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Julez »

Nello hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 11:15 [] Die Wahl ist damit als nichtig zu betrachten.
[]
Das ist allerdings sowohl dünnes Eis als auch ein zweischneidiges Schwert.
Die Demokraten haben in den USA als Erste das Narrativ etabliert, dass eine Wahl "ungültig" oder "gefälscht" sein kann. Das war damals im Jahr 2000, als Bush Präsident wurde.
Jahrzehnte später nun hat ein Teil der Republikaner dieses Narrativ übernommen, und die gefährlichen Auswirkungen dessen sind in der Gegenwart zu spüren.
Zuletzt geändert von Julez am Mo 22. Jan 2024, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Raja_Kentut
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Raja_Kentut »

zum ersten Absatz: ( nicht gegen dich Toddybär, nur als Kommentar gedacht )
Nicht die anderen Parteien können die AFD verbieten sondern nur das Verfassungsgericht.
Das ist unabhängig.
Sieht man an vielen Urteilen gegen die alten und die momentane Regierung.
Natürlich ist das für die Kackbratzen eine Lüge.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Marsupilami72 »

Ich war am Samstag auch demonstrieren - in Braunschweig, mit 20.000 Leuten. Das ist ein Vielfaches von dem, was die Querdullies und Montagsspaziergänger je zusammenbekommen haben.

Natürlich reicht demonstrieren alleine nicht aus - aber schon die schiere Anzahl an Menschen, die am Wochenende auf die Straße gegangen sind, stört das Narrativ der Rechten ganz erheblich. Die wähnen sich in ihren Filterblasen ja als Teil einer "erwachten" schweigenden Mehrheit...
Wie empfindlich die das trifft, sieht man u.A. daran, dass ein gewisser Bernd H. die Bilder aus Hamburg als Fake diffamiert und die Teilnehmerzahlen anzweifelt :roll:
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Nello »

Marsupilami72 hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 12:05 Wie empfindlich die das trifft, sieht man u.A. daran, dass ein gewisser Bernd H. die Bilder aus Hamburg als Fake diffamiert und die Teilnehmerzahlen anzweifelt :roll:
Das ist in der Tat auffallend, das hat mich doch nicht wenig gefreut. Vor allem auch die hilflose Art, mit der dieser Depp die seinerzeit von Trumpgegnern erarbeitete Beweiskette für seine Zwecke umzudrehen versucht. Kommt noch die höchst fadenscheinige Behauptung dazu, die Demonstranten seien allesamt gekauft und würden von Steuern bezahlt. Dann war das aber mal ein teurer Spaß ... :mrgreen:
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Toddybaer »

Raja_Kentut hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 11:37 zum ersten Absatz: ( nicht gegen dich Toddybär, nur als Kommentar gedacht )
Nicht die anderen Parteien können die AFD verbieten sondern nur das Verfassungsgericht.
Das ist unabhängig.
Sieht man an vielen Urteilen gegen die alten und die momentane Regierung.
Natürlich ist das für die Kackbratzen eine Lüge.
Stimmt. Und so nebenbei noch..

Und Neuwahlen kann auch nur der Bundespräsident erwirken
Und der kann auch der Regierung den Regierungsauftrag erteilen und auch entziehen.
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Marsupilami72
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Marsupilami72 »

Schön finde ich in dem Zusammenhang auch die Petition, Höcke die Grundrechte zu entziehen - nicht, weil ich dem irgendwelche Erfolgschancen gebe, sondern weil da innerhalb weniger Tage über eine Million Menschen unterschrieben haben...das dürfte ihn massiv ärgern...gut so...
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Torpert
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Torpert »

"Ein Dorf ist der Spiegel der Gesellschaft". Das ist das zugrundeliegende Prinzip, nach dem die Figur der Miss Marple konzipiert ist und wie sie ihre Fälle löst. Sie findet Pendants für die Motive ihrer Verdächtigen, indem sie in ihrem Heimatdorf die gleichen gesellschaftlichen Konstellationen sucht.

Was das mit der Diskussion zu tun hat? Seit ich aus der Großstadt in ein Dorf mit 900 Einwohnern gezogen bin, denke ich oft an dieses Prinzip und ich kann die gesellschaftliche Gesamtsituation besser verstehen.
setiherz hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 22:56 ...
Wenn ich eines hasse dann dieses ewige "man sollte" und dann => nix !
...
Das war auch mein Motto und ich wollte mich (wenigstens) hier im Dorf einbringen. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, mich in den Ortsrat wählen zu lassen. Ich bin in die Piratenpartei eingetreten, damit ich auf einer Wahlliste erscheinen und zur Wahl antreten konnte (bei deren Grundsatzprogramm musste ich mich am wenigsten verbiegen und ich bekomme auch keine Vorgaben, welche Positionen ich zu vertreten habe). Wir waren 2 Piraten auf der Liste und wurden von so vielen Dorfbewohnern gewählt, dass wir einen dritten Sitz im Ortsrat hätten besetzen können (der bleibt jetzt leer). Nach der Wahl habe ich in vielen Gesprächen im Dorf erfahren, wer uns alles gewählt hat. Ich war entsetzt (meine Frau nennt es naiv ;) ), es waren nämlich die ganzen Protestwähler. Diejenigen, die unzufrieden mit der Arbeit von "Denen" sind. Diejenigen, die in der Dorfkneipe die Empörungsreden schwingen. Dabei hatten wir nicht mal ein Wahlprogramm. Ich wollte nur mitentscheiden können, die eine oder andere Idee einbringen und vielleicht mal den Ausschlag bei einer Abstimmung geben. Was ich dann von meinen Wählern erfahren habe, war deren Erwartung, dass ich den Hass auf das Etablierte in den Ortsrat trage und dort auf den Tisch haue und hauptsache dagegen bin. Meine Argumente, dass das, was die Etablierten machen, nicht per se falsch ist - und dass das meiste im Dorf seit vielen Jahrzehnten gut läuft, will das Empörungsklientel nicht hören. Bis zum Vortragen von Argumenten komme ich meist gar nicht. Und wenn doch, glauben sie mir nicht.

Das alles hilft mir, die gesellschaftliche Gesamtsituation besser zu verstehen. Wenn die AfD (auch) gewählt wird, weil sie gegen "Die da oben" steht, wohin wird es führen, wenn "Die da oben" sich die Positionen der AfD zu eigen machen? Dann muss ich als solcher Wähler ja noch extremer zum Rand hin abwandern und alles wird noch schlimmer.
Raja_Kentut hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 22:01...
Zuerst werde ich mich bemühen faktenfester zu werden um den üblichen Anwürfen sachlich antworten zu können.
...
Das war auch lange mein Ansatz. Ich empfinde es allerdings äußerst schwierig, die richtige Balance dabei zu finden. Getreu dem Motto "Um eine Meinung zu haben, muss ich ein Mindestmaß an Ahnung von der Materie haben" mische ich mich erst ein, wenn ich sehr sicher bin, keinen Unsinn zu verbreiten. Das ist beim Diskussionspartner nicht immer der Fall. Meist beschränke ich mich dann darauf, nach Quellen seiner Meinungssbildung zu fragen oder vorzuschlagen, das gemeinsam zu recherchieren. Z. B. die Diskussion von hier weiter oben über das Wirtschaftswachstum. Dazu könnte ich gar nichts beitragen, davon verstehe ich nicht genug. Leider bekomme ich nicht den Eindruck, als hätten alle, die dazu was geschrieben haben, mehr Ahnung davon als ich :|
Raja_Kentut hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 22:01 ...
Und ich werde ES tun : Nicht mehr weghören sondern widersprechen.
...
Genau das mache ich mittlerweile auch. Ich habe lange weggehört, weil ich Angst hatte, ich würde Freunde verlieren. Das mache ich nicht mehr, lieber ein paar Bekannte weniger und dafür bleiben die richtigen übrig. Wenn ich von meinem Kumpel Werner* einen Nazispruch höre, wird der seitdem begrüßt mit "Hallo Werner, du alter Nazi!". Keine Ahnung, ob es hilft. Aber Argumente helfen leider nicht.

*) Name von der Redaktion geändert :D
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Später Gast »

@Torpert: Danke für deinen Einsatz und den Bericht "von der Front". Meine lokale Blase ist sehr homogen und akademisch, wenn da jmd mit der Afd sympathisiert, würde er es nicht zugeben.

Gerade was du vom Kontakt mit deinen Wählern erzählst ist spannend. Nicht der Inhalt führt zur Wahlentscheidung, sondern das "Dagegen Label". Das erklärt einiges. Heißt auch inhaltliche Auseinandersetzung bringt wenig, solange die etablierten es nicht schaffen ihre Prozesse besser zu vermitteln.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Finger »

wenn ich das jetzt weiterspinne und wir als Gedankenexperiment eine Partei gründen mit dem Grundsatzprogramm "Dagegen", würden wir dann Zulauf haben? Das Ganze erinnert mich an die frühen 80er Jahre, wo unter Jugendlichen durchaus ein "Gegen alles" gesellschaftsfähig war. Wir würden dann nur eine Niesche brauchen, die noch nicht besetzt ist.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Desinfector »

wie wäre es mal mit ner Bürgerlobby?
Die Mitgliedsbeiträge für diese "Partei" nutzen um in Berlin Lobbyarbeit zu betreiben.
Wat kost 'ne Stimme im BT?

Interessant ist, dass das auf Behördenebene dann Bestechung ist.
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ferdimh
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von ferdimh »

Kuddel hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 10:40
Julez hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 10:23 Ironie
Wenn die Ampel gewüsst hätte, dass die Leute hohe Energiepreise, Heizungsverbote, Turboinflation, Wohlstandsverluste, Wohnungsnot und Unterschlagung des Klimageldes nicht toll finden, hätte sie bestimmt anders gehandelt. Aber das konnte ja keiner wissen, oder?
/Ironie
Das ist genau das, was ich mit den Botfarmen und der Medienunterwanderung meine. Es gab und gibt kein Heizungsverbot, Deutschland hat Japan auf Platz 3 der größten Wirtschaften überholt, der DAX ist auf Rekordhoch und wir haben fast Vollbeschäftigung.
Ich muss hier in einigen Punkten widersprechen:
Die Heizungsdiskussion war erstklassig zur Panikmache zu gebrauchen, weil sie die Ängste derer trifft, die jetzt schon aufgrund von überhöhten Handwerkerpreisen (oder unterirdischer Leistung) einen Investitionsstau vor sich herschieben. Den Verlust von nicht extrem lukrativen Aufträgen kann sich der Handwerker halt leisten.

Die Inflation ist ein deutlich älteres Phänomen, das primär durch ständig sinkende Preise von Consumerschrott verdeckt wurde. Als der Consumerschrott nicht mehr billiger werden konnte, wurde das Problem offensichtlich. Dass das genau jetzt passiert, ist meiner Meinung nach erstmal Zufall und in keiner Weise der Regierung zuzuschreiben. Fairerweise (und hier beginnen die Parallelen zur Weimarer Republik) war sie allerdings auch nicht in der Lage, die Probleme zu lösen.

"DAX auf Rekordhoch" bedeutet erstmal nur, dass die, die Geld haben, profitieren. Von dem hohen DAX kann ich mir nichts kaufen, denn als der DAX niedrig war, war ich Student. Ich halte außerdem die Aktienkurse für untauglich, um die Wirtschaftsleistung zu bewerten, denn es ist am Ende nur eine Metrik darüber, wie Leute erwarten, dass sich der Kurs entwickelt.

Wohnungsnot: siehe Inflation. Das Problem ist mindestens 20 Jahre alt, und lediglich "nicht gelöst".

Energiepreise: hier spielen auch ganz gewaltig die Netzbetreiber hinein. Während die Erzeugungspreise wieder gesunken sind, verdienen die Netzbetreiber weiter eine goldene Nase. Ähnliches gilt für die Zulassung von (Balkon-)Solaranlagen etc. pp. Dieses Problem ist auch nicht neu, nur "nicht gelöst", siehe oben.

Am Ende wird auch die Staatsform an ihrer Fähigkeit gemessen, Probleme zu lösen. Gelingt dies nicht, scheitert sie. Und Ich kann dir einen Haufen Leute nennen, die gerade massive Probleme haben.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Nello »

Finger hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 13:09 wenn ich das jetzt weiterspinne und wir als Gedankenexperiment eine Partei gründen mit dem Grundsatzprogramm "Dagegen", würden wir dann Zulauf haben?
Es wäre vollkommen ausreichend, das Weltherrschafts-Klebeband im Wahlkampf als Werbegeschenk zu verteilen.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Julez »

Finger hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 13:09 wenn ich das jetzt weiterspinne und wir als Gedankenexperiment eine Partei gründen mit dem Grundsatzprogramm "Dagegen", würden wir dann Zulauf haben?
Ich denke, das trifft den Kern der Sache ganz gut.
Wenn "traditionelle" Parteien über Jahrzehnte hinweg bewiesen haben, dass sie es nicht können, erscheint eine Alternative, bei der das "nicht Können" zwar eine unheilvolle Prognose, aber kein durch Empirik fest etablierter Fakt ist, durchaus vielversprechender als die traditionelle Herangehensweise.
Schließlich ist es eine der Definitionen von Dummheit, das gleiche nochmal zu versuchen, aber ein anderes Ergebnis zu erwarten.
In sofern ist ein "Dagegen" bei offensichtlichen Missständen nicht als abwegig zu bezeichnen im Gegensatz zu einem "Weiter so".

@ Ferdi: Danke.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Toddybaer »

Vielleicht würde es schon reichen, wenn die Blauen so viele Sitze im Bundestag erlangen, das die anderen es mit der Angst zu tun bekommen und sich endlich mal auf den Hosenboden setzen und anfangen bekannte Probleme zu lösen.

Problematisch wird es, wenn die blauen mit in die regierende Koalition kommt. Weil dann können die bekannten Parteien alles mögliche aus meiner SIcht schlechte durchwinken, weil der Koalitionsparter das ja durchsetzen musste
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von PowerAM »

Was eine Oppositionspartei tatsächlich zu leisten vermag, das sieht man, wenn sie plötzlich in der Regierungsverantwortung ist und liefern muss. Dabei fällt mir aber erneut ein, dass wir derzeit im Bundesparlament gar keine funktionierende Opposition haben. Mit so einer wäre so viel Dilettantismus der Regierungskoalition nämlich gar nicht möglich.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Marsupilami72 »

Toddybaer hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 15:01Problematisch wird es, wenn die blauen mit in die regierende Koalition kommt. Weil dann können die bekannten Parteien alles mögliche aus meiner SIcht schlechte durchwinken, weil der Koalitionsparter das ja durchsetzen musste
Die müssen gar nicht in die Regierung - ab einem Drittel der Stimmen können sie z.B. die Wahl von Bundesrichtern verhindern...

Ich könnte mich heute noch darüber schwarz ärgern, wie sich die Piraten damals selbst zerlegt haben.
Die standen in den Umfragen mal bei 13% - und da wurde die Regierung schon ziemlich unruhig, die konnte man nämlich nicht als Extremisten verunglimpfen.
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Spike
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Spike »

PowerAM hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 15:36 dass wir derzeit im Bundesparlament gar keine funktionierende Opposition haben.
Naja, es wird ja von allen Seiten eher ein Grabenkrieg geführt - was irgendwie drollig ist, weil keiner seine Position wirklich bestimmen will. Dafür euphemisiert man die "Debatten" um Sondervermögen, Entwicklungsbeschleunigungsgesetze, Rückführungen usw...
Dass die Kackbratzen wieder im Kommen sind liegt bestimmt auch am fehlenden Mut "etablierter Parteien" sich einmal tatsächlich zu profilieren. Die Ausrede der "Realpolitik" lasse ich da nicht gelten.
Ich habe Respekt für die Leute, die sich öffentlich als Gegenpol zum völkischen Stammtisch auf die Straße begeben - nur muss das hohle Gerumpel der braunen Niederung auch im politischen Diskurs eindeutig als dieses gebranntmarkt werden.
Und das findet weder hier noch im Ausland ausreichend statt.
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Kuddel
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Kuddel »

Ich fasse bis dahin mal zusammen:

Die Typen sind bisher erfolgreich, weil sie mit viel Geld Politiker bestechen und Leute in wichtige Ämter einspeisen. Insbesondere Presse und soziale Medien. In den sozialen Medien agieren ganze Botfarmen.
Das Muster ist immer das gleiche: Finde (oder erfinde) ein Problem. Skaliere es hoch und finde einen Schuldigen.

Wenn man sie bekämpfen will, können wir an einigen Punkten wenig erreichen solange wir nicht mehr Geld zusammenkratzen können als Porsche, Exxon und Blackrock.
Die andere Möglichkeit ist Aufklärung!
Dazu müssen wir mit unseren Mitmenschen sprechen. Ich selber diskutiere mit Fakten leidenschaftlich gerne, zum Leid meiner Mitmenschen :lol: Dafür habe ich schon den Spitznamen Reinerpedia. Das ist aber hier im Forum nicht jedermanns Sache.

Bleibt das was wir am besten können: Technik. Ich bin auf Twitter sehr aktiv, und habe einige sehr erfolgreiche Tweets abgesetzt, die den Faschos sehr weh getan haben. Ja, Wahrheit kann sehr wehtun. Das ist der Grund, warum Faschisten die Medien kontrollieren wollen. Das mache ich Teilautomatisiert in Form von Argumentenblöcken. Auf dem Handy habe ich einige Aufklärungstexte, oft mit Links, manchmal nur ein "Markiert als bewusste (bezahte?) Desinformation". Dabei sachlich bleiben. Bei diesen Stolzaccounts Typ (Realname62887181764 mit scenetypischem Profilbild und frischem Account ohne Follower) keine Mühe geben, nur als Desinformation markieren, blocken und ferddich. Bei größeren Accounts mehr Mühe geben und trotzdem blocken. Diskussionen sind Zeitverschwendung. Es geht nur um Richtigstellung.
Das ist tatsächlich sehr erfolgreich, aber als kleiner Account hat es natürlich wenig reichweite.Vorteil Twitter, Man kann geblockte Accounts selber einsehen und beim nächsten Thema nachlegen.
Facebook ist m.E. verloren. Linkedin ist wichtig, aber da sind noch normale Diskussionen möglich. Ist übrigens der wichtigste Verbreiter. Ich empfehle jeden Tag 5 Minuten Linkedin: Liken von aufklärenden Beiträgen, Falschaussagen ebenfalls sachlich kommentiweren.
Wichtig: Jeder (auch Fakenews) werden durch kommentieren sichtbarer, daher immer mehr gutes liken (und kommentieren) als negatives kommentieren.

Zurück zu Twitter: Eine eigene Botfarm ist schwierig, das einfache Deklarieren als Falschinfo jedoch einfach. Dazu muss man viele Accounts haben.
Meine Idee der Vernetzung: Ein paar Leute kommentieren wie oben beschrieben und senden diese Info an mehrere weitere Botaccounts. Das kann im einfachsten Fall ein olles Handy oder ein raspberyy sein. Gesendet wird der Tweet und die Antwort. Der Bot antwortet mit modifizierer Antwort und benachrichtig weitere Bots.

Entscheidend ist, dass die Antworten immer ein wenig modifiziert werden, und immer von anderen IPs und Geräten kommen. Die Antwort kann Profan ("DAS IST FALSCH! Warum lügen sie?") sein, oder vielleicht mittels kleiner Fakrendatenbank mit Links zur Recherche von Volksverpetzer oder anderen Aufklärungsportalen versehen werden. Auch sehr hilfreich sind kleine Bildchen. Die Antwort muss nicht mal zur Antwort passen, Faschos lassen sich mit vielen Themen triggern.

Vorteil: Ein Botnetzwerk mit wenig Aufwand und sehr großer Wirkung.
Nachteil: Keine Ahnung wie es technisch ausgeführt werden kann. Wichtig ist eine gewisse automatisierung, eine Art Facebook oder Twitter -Addon "Sende an Botfarm".
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Julez
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Julez »

Das mag ja alles technisch interessant sein.
Ich wage aber mal folgende Aussage:
Wenn die alleinerziehende Mutter durch Anhebung der Parkgebühren um 1500% sich das Auto nicht mehr leisten kann und genötigt wird, sich auf das Abenteuer Bahn einzulassen um ihren Arbeitsplatz zu erreichen, dementsprechend öfter mal unpünktlich ist und dann noch öfter mal früher weg muss um sich ums Kind zu kümmern, da so viel Unterricht ausfällt oder die Kita mal wieder geschlossen ist und deswegen vom Arbeitgeber verwarnt wird, dann ist ihr nach solch einem stressigen Tag am Abend wirklich völlig egal, ob irgendwelche Botfarmen auf Twitter versuchen, den ganzen Schlamassel schönzureden; dann ist sie einfach nur noch ausgelaugt und wütend.
Twitter ist die Meinungsblase der Bourgeoisie, und interessiert die armen Malocher_Innen nicht die Bohne, denn die haben im realen Leben mit realen Problemen zu kämpfen.

Deswegen ist weiterhin meine Meinung: Man muss die zugrundeliegenden Probleme bekämpfen, und nicht die Symptome.
Sind jemals Faschisten in einem Land zum Problem geworden, das gut und kompetent regiert wurde, und wo die Leute demensprechend zufrieden waren? Nein? Also.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Fritzler »

@Raja,
Jetzt erst das erstemal demonstriert? Interessant, nur ne Feststellung, da will ich jetz nix vorwerfen.
Meine erste Demo gegen rechts war noch im Grundschulalter als die NPD in der Nachbarschaft ne Parteizentrale eröffnet hat.
Das ganze Viertel war auf der Straße 8-)

Man hat ja schon mitbekommen wie voll es in Hamburg und München wurde.
Sogar so voll, dass dann abgebrochen wurde, daher hatte ich erst bedenken was in Berlin passiert.
Angemeldet war für 1000 (Tausend!), etwas passimistisch geplant für 4Mio Einwohner im Einzugsgebiet?
Auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude (Platz der Republik).
Am Ende hat ja selbst die Polizei 100.000 gezählt.
Es wurde aber nicht abgebrochen, sondern es wurde dann noch bis zum Brandenburger Tor runter abgespert und von dort über die Straße des 17. Juni bis zur Siegessäule.
(Die Straße war wegen den Bauernprotesten eh noch gesperrt)
Da konnt ich aber nicht sehen wieviel dort dann standen, in die Richtung war kein durchkommen mehr.
Ich war froh, dass ich mich dann langsam Richtung S Belleuve schleichen konnte. (Die Brücken zum HBF waren dicht)
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Kuddel »

Julez hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 18:34 Ich wage aber mal folgende Aussage:
Wenn die alleinerziehende Mutter durch Anhebung der Parkgebühren um 1500% sich das Auto nicht mehr leisten kann und genötigt wird, sich auf das Abenteuer Bahn einzulassen um ihren Arbeitsplatz zu erreichen, dementsprechend öfter mal unpünktlich ist ...
Aber das ist doch genau die Bildzeitungsmasche: Weil in EINER Stadt die Parkgebühren auf 26 Euro im Monat steigt...irgendwas mit armer Krankenschwester... Ein Dauerstellplatz in der Innenstadt kostet nun mal Geld. Und Münster ist Fahrradstadt.

Die AFD interessiert sich kein Stück für Rentner, Schichtarbeiter, Landwirte (im Gegenteil will aus EU raus und alle Subventionen streichen) oder Krankennschwesetrn oder gar alleinerziehende Mütter. Lieber Mindestlohn streichen und die arme Krankenschwester für 5 Euro/Stund malochen, Rente gleich Null. Ach ja, dann "die armen Renter" jammern.
Damit bist Du genau in die oben geschriebene Falle gefallen. Suche ein Problem, mache es groß und instrumentalisiere ein Opfer. Schuld an den Parkgebühren in Münster ist natürlich Habeck!!!
Perfekte AFD Masche.
Faschisten interessieren sich nicht für Anwohner in einer Fahrradstadt. Null. Nada!
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Torpert »

Julez hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 18:34 ...
Sind jemals Faschisten in einem Land zum Problem geworden, das gut und kompetent regiert wurde, und wo die Leute demensprechend zufrieden waren? Nein? Also.
Was kann ich persönlich tun (außer von meinem Wahlrecht Gebrauch machen)? Ich fühle mich zu alt, um noch für ein Bundestagsmandat zu kandidieren. Ich bekomme außerdem nicht mal im Ortsrat was bewegt :D

Also bleibt noch, wenigstens gegen die Desinformation anzugehen. Die Regierenden sind nicht für alle Probleme verantwortlich. Und für manche Probleme, für die Regierende verantwortlich sind, sind nicht die aktuell Regierenden verantwortlich. Alleine das an der richtigen Stelle klarzustellen, könnte manchen Empörten schon etwas runterholen vom Empörersockel.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Fritzler »

Kuddel hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 19:25 Aber das ist doch genau die Bildzeitungsmasche: Weil in EINER Stadt die Parkgebühren auf 26 Euro im Monat steigt...irgendwas mit armer Krankenschwester... Ein Dauerstellplatz in der Innenstadt kostet nun mal Geld. Und Münster ist Fahrradstadt.
Hier nummer zwei ;)
https://www.spiegel.de/wirtschaft/berli ... b9a70dc636
Das schlug hier schon gut Wellen.
Die müssen ja auch mal antanzen wenn die S-Bahn grade Betriebspause hat.
Ein Dauerstellplatz in der Innenstadt kostet nun mal Geld.
Dann müssen die Leute aber auch genug verdienen um den bezahlen zu können.
Da is ja wieder das Problem ;)
Und jetz komm bitte dem Krankenhauspersonal nich mitm Fahrrad, nach Schichtende sind die fertig.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von KalleGrabowski »

Ich habe mich auch spontan entschieden, nach über 30 Jahren, wieder einer Demo gegen rechts beizuwohnen, obwohl ich "doch eigentlich gar keine Zeit habe", aber dieses mal schien es mir wichtiger denn je.

Auch bei uns im Ruhrgebiet ist die Teilnehmerzahl deutlich größer als angenommen gestiegen, daher wurde das Gebiet ausgeweitet auf die Hauptstraße und den gegenüberliegenden Platz, die entgegen der Planung gesperrt wurden. Überwältigend, und das gerade vor dem Hintergrund, daß selbst in meinem Bekanntenkreis nun die Posts auf WhatsApp und Co (dem Rest entziehe ich mich nach Möglichkeit) ganz komisch wurden, mit Wolf, Schaf, Revolucion und so ein martialischer Dummfug.

Julez, ich kann deine Argumentation insoweit nachvollziehen, daß der Grund für die angepieselten bis verzweifelten Menschen verständlich wird, auch, wenn das Stilmittel (1500% Steigerung... Ach so, 23 Euro im Monat) genau in die Kerbe haut, die schon angesprochen wurde.

Aber den letzten Schritt, ich bin sauer also wähle ich Radikale, die sehr wahrscheinlich auch (erst recht) keine Lösung haben, davor muß man die Menschen bewahren.

Und ich hoffe, daß sich viele vielleicht doch etwas aufklären lassen.
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Re: Meine erste Demo - Faschos sind Kackbratzen

Beitrag von Burnie »

Hier gehts ja ab.. und inzwischen viel dazu gekommen..und nein, Piraten haben sich nicht selbst zerlegt @Marsupilami72 ;)


--

ja, politisch hier und ich bin überrascht, dass es auch mal darum geht. Irgendwie positiv, auch wenn es mir anders besser gefallen würde.

Danke an euch alle, denn ihr hebt das Niveau auch da weit über das üblich hinaus!

AfD ist Protest, aber nicht nur.

Ich selbst haben kein Rezept mehr, von dem ich einen sicheren Erfolg erwarte, - denn ich kämpf hier lokal seit Jahren für eine bessere Politik und gegen das Erstarken der AfD. Dazu kurz: ich lebe da, wo es (auch) begann. Erst kam Pegida, dann die AfD. Und in den Orten hier rühmen sich die Leute aktuell, dass bei ihnen 80% AfD wählen werden. Dort wo der Maasen einen CDU Ortsverband fand, der ihn kandidieren lies, in dem Landkreis wo ein relativ bekannter Neonazi seine Konzerte macht... und, und, und..

Leider sah ich mich schon lange gezwungen, da politisch mitzumischen, über 15 Jahre war ich Gemeinderatsmitglied, hab n Partei hier mit gegründet und aufgebaut, und lange Jahre ziemlich aktiv da gewesen, Land und Bund...

Dass sie jetzt so stark wurden ist auf vieles zurück zu führen, und davon liegt auch einiges auf der Seite der Gegner.

Programmatische Diskussionen mit ihnen kann man sich meistens sparen, es interessiert nicht, dass im Rechnungsprüfungsausschuss alle Parteien, also auch der AfD Typ da die Bundesregierung aufforderte, die Landwirtschaft"subventionen" zu streichen, - es wurde einstimmig beschlossen.. und das ist ja nur ne Kleinigkeit, denn wie hier richtig geschrieben wurde, werden die heutigen Unterstützer letztendlich auch unter ihrer Politik leiden. Dennoch hören sie hier von mir dazu immer was, denn vielleicht macht es manchen Mitläufer doch nachdenklich..

Ja, eine Protestpartei könnte helfen @finger, wir könnten Mandate damit erzielen, aber das ist leider nur der eine Teil einer derartigen Geschichte. Es werden, sobald ein Erfolg einer neuen Kraft abzusehen ist, genug Interessierte versuchen Einfluss zu nehmen. Deshalb auch die "handverlesene" Auswahl für Mitglieder der Wagenknecht, ganz dumm ist die nicht. Und es wird schwer sein, da mit einem positiven und beteiligungsoffenen Verständnis dagegen anzutreten. Da reicht die Portokasse der Bertelsmänner, um aufstrebende Parteien zu beherrschen oder kaputt zu machen.

Die angesprochenen Medien sind dabei natürlich auch ein Problem.
Ich würde von den Herren und Damen in den Talkshows (die ich schon lang nimmer kuck) einfach mal erwarten, dass da echte Experten (leider sind heute gerade bei den Jüngeren auch oft mehr ideolgische Positionen präsent als sachliche) mit Lösungen drin sind, und nicht nur die üblichen Streithähne einzuladen um Quoten zum machen.
Bundestagspetitionen sind da übrigens auch noch eine Möglichkeit, die man gut nutzen kann, wenn man Multiplikatoren für das Anliegen findet.

Was ich seit zumindest 15 Jahre sehe und inzwischen als essentiell betrachte, ist die Kommunikation einer positiven Zukunftsvision, die nachvollziehbar ist, am besten bis in die Details..
Es sind regelmässig Ängste die letztendlich die Emotionen der Wähler beeinflussen und das geht von Zukunfts- bis Verlustangst,- unabhängig von der wirklichen Realität.

Und da sehe ich hier ein enormes Potential, denn Ingenieure finden Lösungen. Und gerade in den aktuellen Bereichen, von Landwirtschaft, Energie, Wirtschaft und die Zukunftsgerechtigkeit (also alles was "Umwelt", Freiheits- politik, etc ist) hängt alles mit allem zusammen, und ich sehe wenige Menschen die da wirklich gangbare Lösungen kommunizieren.


Wir brauchen die Phantasie von Autoren, die Träume der Träumer und das Wissen und Können der Wissenschaft und Ingenieure ... und dann müssen sie laut werden.


N paar Details noch aus den letzten Wochen.. da werden für die Landwirte Gelder gefordert um auf E-Traktoren umzusteigen.. keiner denkt an den Zugleistungsbedarf zb beim ackern und die hunderte kW Leistung dafür, die bei Arbeitstagen von >10h permanent abgerufen werden (lokal reichen die 1200 L Dieseltanks der Raupen keinen Arbeitstag aus), und als Beispiel, dass das geht führen sie n kleinen Schmalspur-Traktor an. Sie fordern 30 und mehr % Reduktion im Sektor Landwirtschaft beim Co2 Ausstoss, und vergessen, dass in der Landwirtschaft zu 90% Lachgas und Methan als Klimagas ausgestossen wird, und die 30% (fast) dann mit 30% weniger Nahrungsmittelproduktion einher gehen würden (Landnutzungsänderung, Bodenbearbeitung, Düngung, Tierhaltung). Sie sagen, vegan retten sie die Welt, weil man auf 80% der Sojaanbaufälchen verzichten kann, da 80% des Sojas verfüttert werden. Ja, sogar bei "galileo" wird das verbreitet, und wissen nicht, dass 90% aller Sojabohnen fürs Speiseöl ausgepresst werden, und die anfallenden 80% Pressreste zu Futter werden (Ölanteil a. 20% in der Bohne).
Bei dem Energiesektor rechnet kaum einer, wieviel EE-Strom wir zusätzlich brauchen, für Habecks 500.000 Wärmepumpen im Jahr und wo der in den 3 Hauptheizmonaten herkommen soll. Ja, PV-und Windkraftzubau und was geschieht dann im Sommer mit all dem Strom? Warum machen wir kein Methan draus, statt abzuregeln, auch wenn da 50% des EE- Stroms flöten gehen, wir aber dafür aber die komplette Infrastruktur haben? Erdgasnetz, Kraftwerke, Verdichter und vor allem gigantische Speicherreservoirs? Warum verstromen wir Biogas, wenn wir mehr als genug Sonnen und Windstrom haben. Immerhin ein supereinfach zu speichernder Energieträger.. (ich kenn Anwtorten..) Das hatte ich schon mit dem Altmaier vor über 10 Jahren diskutiert ;)

Wohnungsnot, immerhin gibs weiter Fördermittel fürn Abriss von Wohnungen und sie fliesen. In den Städten fehlt Wohnraum, am Land steht zuviel leer, oder in den abgelegenen Städten. Politik die in den Städten gut wirkt, ist schädlich für die ländlichen Dörfer.. und, und,und..
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