Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Der chaotische Hauptfaden

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omega
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Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Wie man aus dem Kontext meiner Beiträge erahnen kann befrickel ich immer wieder ein älteres Haus und brauche ab und zu fachkundigen Rat, dem ich hier mehr traue als den Aussagen viele Handwerker. Thema diesmal ist eine Solarthermieanlage die vor schätzungsweise 30 Jahren errichtet wurde, ja die Lebenerwartung wurde erreicht, muss alles neu, macht man heute alles total anders. Sorry, so provokativ anzufangen, aber mir wollte letztens jemand eine komplette Dachsanierung für 60k€+ andrehen weil ein paar Ziegel bei 40 cm Schnee verrutscht waren.

Bei mir auf dem Dach werkelt eine ältere Anlage bisher sehr zuverlässig vor sich hin, schätzungsweise 10 m² Flachkollektoren, ins Dach integriert, dazu 300l Speicher im Keller, ausschließlich fürs Warmwasser. Vorlauf, Rücklauf, Speicher alles hat Temperatursensoren und Datenlogger bekommen. Letztes Jahr und Anfang Januar konnte ich zu sonnigen Zeiten schön beobachten, wie warmes Wasser vom Dach (im weiteren "Vorlauf" genannt) kommt und sich auch die Temperatur des Rücklaufs ebenfalls langsam anhebt. Bis der Speicher wärmer wird dauert länger.
Seit wenigen Wochen allerdings wird zwar der Vorlauf noch schön warm, fast 50°C, der Rücklauf aber nicht mehr. Schlußfolgerung: Da stimmt was nicht.

Vermutung: Zu wenig Durchfluss, weil:
- Kein oder zu wenig Druck mehr drauf
- Pumpe oder Steuerung defekt
- Anlage verstopft

Bisherige Erkenntnisse:
- Druck ist wie immer 1,5 bar, Vordruck auf dem Ausgleichsbehälter 1,5 bar.
- Pumpe und Steuerung ist sehr einfach gehalten, wenn oben wärmer als unten, dann Pumpe an, sonst aus, es sei denn Speicher > 70°C, dann ebenfalls aus. Eben das was man vor 30 Jahren mit ein paar OPs und Komparatoren gebaut hat. Steuerung tut was sie soll, Pumpe läuft, brummt und ändert Brummgeräusch etwas wenn man das Ventil davor schließt. Klingt für mich ebenfalls okay. Die Pumpe ist scheinbar das neuste Bauteil im System und definitiv keine 30 Jahre alt.
- Bleibt die Vermutung der Verstopfung, das bisher übliche Geglucker beim Einschalten der Pumpe fehlt mir ebenfalls.

Demnach wäre mein weiteres Vorgehen jetzt eine ordentliche Pumpe zu besorgen (hat da jemand was leihweise?), alles abzulassen, versuchen das System zu spülen und neu mit einem passendem Wärmeträgermedium zu befüllen. Sieht jemand was, was ich noch prüfen sollte? Habe ich was übersehen?

Der Druck im System ging im Sommer, wenn die Anlage in Begrenzung ging, immer auf 2,5 bar hoch. Keine Ahnung ob das so soll, wirkte für mich aber plausibel, ist im grünen Bereich des Manometers.
Moderne Anlagen haben wohl immer so um die 4 bar, das kann hier aber nie der Fall gewesen sein, Das Überdruckventil macht bei 4 bar auf, laut Aufschrift.
Angeblich soll man solche Kollektoren nie leer stehen lassen, was hat denn das für einen Hintergrund? Im Hochsommer werden die dann sicherlich schön warm, auch jetzt schon? Ist das wirklich so kritisch, hat da jemand Erfahrung?

Noch ein paar Impressionen:
So schaut es im Keller gesamt aus:
Anlage_gesamt.jpg
Was ist das? Kann man hier einfach abdrehen um den Behälter zu tauschen?
dingsbums1.jpg
Das Teil sitzt oberhalb der Umwälzpumpe, aber was ist es?
dingsbums2.jpg
Konsole
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Konsole »

Die ist doch im besten Alter :lol:

Oberhalb Deiner Pumpe könnte eine Rückschlagklappe sein, die man durch Drehung auf Dauer-offen stellen kann.
Oberhalb des MAG ist ein Kappenventil, eine Art kastrierter Wasserhahn zum Absperren des MAG vom Rest.

Ansonsten wäre die wichtigste Frage: Wann wurde das letzte Mal die Brühe getauscht? Generell sollte sie klar oder etwas bräunlich sein und deutlich basisch (ph 8 aufwärts). Wenn sie ausieht wie Altöl -> ned so gut. Durch den Stillstandbetrieb bilden sich Ablagerungen, wenn man dem lang genug zuschaut, kann es auch schonmal eine Verstopfung geben.

Zum Spülen und Füllen verwende ich seit drei Jahre die dafür nicht zugelassene Pumpe vom Pollin (330099 Hochdruckpumpe WP-165). Allerdings habe ich einen niedrigeren Querschnitt, evtl. wäre für Dich so eine Bohrmaschinenpumpe besser geeignet.
jodurino
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von jodurino »

omega hat geschrieben: Di 6. Feb 2024, 19:23 Wie man aus dem Kontext meiner Beiträge erahnen kann befrickel ich immer wieder ein älteres Haus und brauche ab und zu fachkundigen Rat, dem ich hier mehr traue als den Aussagen viele Handwerker. Thema diesmal ist eine Solarthermieanlage die vor schätzungsweise 30 Jahren errichtet wurde, ja die Lebenerwartung wurde erreicht, muss alles neu, macht man heute alles total anders. Sorry, so provokativ anzufangen, aber mir wollte letztens jemand eine komplette Dachsanierung für 60k€+ andrehen weil ein paar Ziegel bei 40 cm Schnee verrutscht waren.

Bei mir auf dem Dach werkelt eine ältere Anlage bisher sehr zuverlässig vor sich hin, schätzungsweise 10 m² Flachkollektoren, ins Dach integriert, dazu 300l Speicher im Keller, ausschließlich fürs Warmwasser. Vorlauf, Rücklauf, Speicher alles hat Temperatursensoren und Datenlogger bekommen. Letztes Jahr und Anfang Januar konnte ich zu sonnigen Zeiten schön beobachten, wie warmes Wasser vom Dach (im weiteren "Vorlauf" genannt) kommt und sich auch die Temperatur des Rücklaufs ebenfalls langsam anhebt. Bis der Speicher wärmer wird dauert länger.
Seit wenigen Wochen allerdings wird zwar der Vorlauf noch schön warm, fast 50°C, der Rücklauf aber nicht mehr. Schlußfolgerung: Da stimmt was nicht.

Klingt wie eine Anlage von Wagner Solar
die habe ich 94 Aufgebaut (huch fast 30 Jahre her) auch in die Dachhaut integriert
Fazit wenn Thermie würde ich es genau so wieder machen.
Allerdings hatte meine Anlage einen kleinen Haken
Hatte damals den gößten Bausatz genommen und alle Adsorber und Verrohrung selbst gelötet alles in 22mm Kupferrohr hat auch prima gehalten
Nur die gut 16-17m² in Südwest mit um die 50° Neigung war einfach im Sommer zu gut, da half auch kein mit Warmes Wasser im Spülkasten

Ok soweit die Geschichtsstunde

Bei diesem Wetter kannst Du sie leer stehen lassen hatte bei mir auhc mehrere Monate leer gestanden biss im Haus alles soweit war zum Anschliessen.

Ist dein Behälter richtig sieht klein aus, die von Wagner waren immer größer dimensoniert, villeicht hat den schon jemand getauscht.

Hm ist ja doch alles 30 Jahre her und das Haus ist 2010 verkauft worden hmm

Edith sagt: https://www.zvab.com/baue-Solaranlage-P ... 1920133/bd in dem Buch solltest Du Deine Anlage wiederfinden
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Konsole hat geschrieben: Di 6. Feb 2024, 19:39 Ansonsten wäre die wichtigste Frage: Wann wurde das letzte Mal die Brühe getauscht?
Ich habe absolut keine Ahnung, ich kann nur sagen, sicherlich nicht die letzten 4 Jahre.

So eine Bohrmaschinenpumpe wäre ja eigentlich eine einfache und gute Idee! Natürlich im lokalen Keller und im Baumarkt nicht da, dann wohl demnächst mal eine Tour zum nächsten größeren Bauhaus, Zeug kaufen.

Der Behälter scheint original zu sein, da steht 1992 drauf ;-) 18 Liter.
RFreddy
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von RFreddy »

Einen Passenden Behälter hätte ich dir - stammt aus einer Sendeanlage und war mit Glykol gefüllt.
Größe und Anschluss müsste auch passen
Burnie
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Burnie »

meine Themosolaranlage ist auch fast so alt und ähnlich einfach, 10m2 süden, 45° Neigung
Zum Befüllen hab ich ne Ex- Hauswasserwerkpumpe passend anschließbar gemacht. Grosse Regentonne als Flüssigkeitslager..
Was immer wieder ist, dass der Thermosensor in dem ersten Modul versagt, weil vermutlich Vögel da ab und an am Kabel-Wellrohr Spass haben. 3x in der Zeit wars Kabel durch.
Verklebung 2er Module war auch futsch, nachgeklebt und funzt. Ab und an mach ich mal die Entlüfter oben auf..aber ehr selten, komm nicht so oft ganz hoch in die Scheune, wo die sind. Irgendwann hab ich auch mal etwas Druck nachgefüllt.

Mit Übertemperatur hatte ich nie Probleme, macht halt Störung und dann macht sie weiter, wenns kühler wird. Da gerade nicht so viel Sonne ist und mein Speicher recht kalt ist, hab ich auch n kalten Rücklauf im Solarkreis, auch wenn 40-50° reinkommen.

Zu ersten Bild, das rot eingekringelte.. hast du da was verdreht? unten der kleine Schlitz ist waagrecht... meist ein Zeichen für abgesperrt..?!
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Auf den Behälter komme ich vielleicht zurück, falls sich herausstellt, das meiner defekt ist.

Ich fummel zwar an allem rum, von dem ich keine Ahnung habe, aber da habe ich tatsächlich noch nichts verdreht.

Also ohne Sensorik hätte ich das so jetzt nicht gesehen, da es sonst zu dieser Jahreszeit immer nur mal kurz anspringt, so in etwa wie hier:
solar.png
Momentan schaut das aber so aus:
solar2.png
Entlüfter habe ich im Keller gefunden, aber nicht oben, aber eigentlich würde es oben mehr Sinn machen.
Gary
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Gary »

Das im roten Kringel dürfte ein Kugelhahn sein mit abgezogenem Griff, integriert ist ein Ventil.

Am Anfang dachte ich es sind 2 Häuser
"befrickel ich immer wieder ein älteres Haus"
"Bei mir auf dem Dach werkelt eine ältere Anlage"

Die Sensoren sind in Ordnung? Was ist mit Delta gemeint, Delta zu was?
Der Rücklauf hängt stark von der Speichertemperatur ab. Der Wärmetauscher ist bei Solarspeichern groß, da ist der Rücklauf nur wenige Grad über der Speichertemperatur.
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Nein, ist ein Haus, so viele habe ich nicht ;-) Sorry für die unklare Ausdrucksweise.

Die Sensoren sind in Ordnung, die zwei analogen Anzeigen und meine Finger sind sich da recht einig. Delta ist die Differenz von Vor- und Rücklauf.

Dieses Ding scheint eine Schwerkraftbremse zu sein. Wohl umschaltbar zwischen Auto und Offen, ich habe das jetzt einfach mal auf Offen geschaltet (bzw. um 90° nach links gedreht), es folgte ein leichtes Gluckern, momentan ist es aber zu schattig für genauere Tests, Durchflusssensorik gibt es nicht.
dingsbums2.jpg
Zuletzt geändert von omega am Di 6. Feb 2024, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
Konsole
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Konsole »

Da faellt mir grad ein: Ich hab noch so eine Bohrmaschinenpumpe aus Alu, auf Wunsch fertig auf Brett. Unsere Bohrmaschine mochte den Dauerbetrieb nicht... also grade mal eine halbe Stunde gelaufen. Gegen aufgerundetes Porto, bei Interesse PN.

Und nochwas: Den Vordruck des MAG kann man korrekt nur bei druckloser Brueheseite messen. Also vielleicht mal absperren und aus dem Ablasshahn rechts einen Zwickel von der Bruehe abzapfen. Dann siehst Du, wie die aussieht und kannst den Druck messen.
Wenn gut, einfach wieder reinpumpen. Stichwort "Befuellstation".
bastl_r
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von bastl_r »

jodurino hat geschrieben: Di 6. Feb 2024, 19:51 Edith sagt: https://www.zvab.com/baue-Solaranlage-P ... 1920133/bd in dem Buch solltest Du Deine Anlage wiederfinden
Ich meine das weilt bei mir irgendwo im Regal.
Mal sehen ob ich das digitalisiert bekomme.

bastl_r
jodurino
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von jodurino »

bastl_r hat geschrieben: Mi 7. Feb 2024, 05:46
jodurino hat geschrieben: Di 6. Feb 2024, 19:51 Edith sagt: https://www.zvab.com/baue-Solaranlage-P ... 1920133/bd in dem Buch solltest Du Deine Anlage wiederfinden
Ich meine das weilt bei mir irgendwo im Regal.
Mal sehen ob ich das digitalisiert bekomme.

bastl_r
Ja ist gut geschrieben und alle Bauteile so erklärt das es ein Lehrer für Deutsch und Geschichte zusammen gebaut bekommt

Da ist auch das Thema mit Schwerkraft Bremse drin

Irgendwo habe ich das Buch noch
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BernhardS
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von BernhardS »

Wegen verstopft: Da war mal ein Kollege mit einem Stück Kupferrohr das sehr stark mit irgendwas verlegt war.
Das war aus seiner selbst gebauten Solar-Warmwasser-Anlage. Hatte, ohne große Vorwarnung, in relativ kurzer
Zeit keinen Durchfluß mehr.
Er hat dann im Chemielabor die Auswahl aus dem Lösungsmittelschrank durchprobiert und ist ohne Erfolg wieder
abgezogen. Leider hatte ich gerade keine Zeit das anzuschauen oder selbst was zu probieren.
Aber den Blick auf die Schnittfläche weiß ich noch - bis dato konnte ich mir nicht vorstellen, daß sich aus
handelsüblichem Frostschutz so eine Masse bildet.
Mirqua
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Mirqua »

DOOOOOCH, blau und roten Kühlmittelfrostschutz mischen macht "Kühlerdicht" :D
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Kurzes Update: Von Konsole kam heute eine Pumpe an, damit konnte ich die Anlage in normaler Richtung nicht durchpumpen. Rückwärts gab es dann ein paar Druckstöße und es fließt, jetzt auch mit der normalen Umwälzpumpe in normale Richtung.

Die Flüssigkeit ist leicht basisch, leicht rot-braun, klar mit etwas Dreck drinnen (oder meine Schläuche waren nicht ganz sauber), riecht ein bisschen. Morgen kommt noch ein Filter in den externen Kreislauf, dann kann das mal etwas durchfiltern.
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Harley
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Harley »

Das Ventil über dem Ausgleichsbehälter nennt sich Kappenventil.
Man kann damit den Ausgleichsbehälter von der Anlage trennen und über den seitlichen Anschluß testen.
Ob die Membrane noch heile ist und ob noch Druck auf der Gasseite ist.
Geht so:
Kappenventil zudrehen (das mit dem Schlitz)
seitliches Ventil öffnen und Wasser aus der Wasserseite des Ausgleichsbehälter ablassen
Druck auf der Gasseite prüfen (Autoventil auf der Unterseite des Ausgleichsbehälters)
Dort muss so 1,5 Bar Vordruck sein
wenn aus dem Autoventil Wasser kommt, ist die Membran gerissen und der Ausgleichsbehälter defekt.
Die Luft ist dann weg und in Deiner Anlage. Entlüften und neu befüllen.

Ist mittlerweile Vorschrift.

Aber Achtung: nach der Prüfung unbedingt das Ventil zur Anlage wieder öffnen, sonst fliegt Dir die Anlage in die Luft !!!
Zum Glück ist ja noch das Überdruckventil da, gibt aber große Sauerei wenns aufgeht.
Deshalb ist da normalerweise auch eine verplombte Kappe drauf.
Schau mal auf Amazon nach Kappenventil.
Bei Deinem Kappenventil steht der Schlitz horizontal. Das sieht für mich so aus, als wenns zu wäre.
Unbedingt überprüfen!
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Das prüfe ich morgen mal. Den Druck im MAG habe ich letztens geprüft, es kam Luft und die hatte 1,5 bar. Wenn das Ventil allerdings wirklich zu sein sollte, läuft die Anlage seit Jahren so :?
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MatthiasK
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von MatthiasK »

Als bei mir 2021 vor der Heizsaison mal wieder den Druck prüfen wollte, kam Wasser am Schrader-Ventil. Zum Glück waren wir dann beim Wechseln zu dritt (Geselle, Azubi und ich), denn das Ding war randvoll mit Wasser und entsprechend sauschwer.

Das Wasser haben wir auch nur zum Teil wieder raus bekommen, wie viel bringt das dann beim Schrotti?
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Irgendwie ist diese Brühe ja schon etwas eklig und immer überall.

Mein Versuch das durch einen Filter zu pumpen ging gar nicht so gut wie erhofft, der Filter setzt sehr schnell zu, verwendet habe ich so einen Filter:
https://www.kaercherstore-globuschuetz. ... lter-K2-K8
flter_small.jpg
Die Brühe schaut in größerer Menge gar nicht sooo toll aus...
brühe_small.jpg
Das Kappenvetil vor dem MAG ist übrigens offen.
Konsole
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Konsole »

omega hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 13:30 Irgendwie ist diese Brühe ja schon etwas eklig und immer überall.
Gut erkannt ;)
Verbrannte Flüssigkeit schaut halt aus wie Altöl, also undurchsichtig braunschwarz. Das ist bei Dir wohl nicht der Fall. Mit den Bildern würde ich sagen, der Feststoffanteil ist schon aweng hoch, woher das auch kommen mag. Vielleicht hilft auch einfach Setzenlassen und Dekantieren, im Moment schauts mit Sonne ja eh nicht gut aus.

Zur Durchflußmessung und -Regelung gibt es so kombinierte Teile, ein Herstellername ist "Taco-Setter". Wenn kein anderer Durchflußmesser vorhanden ist, wäre das vielleicht was, was man einbauen könnte (Obacht, die Röhrchen sind aus Glas und brechen bei Verspannung).

Ansonsten wäre die Gelegenheit gut, die ganze Anlage abzulassen und mit Wasser durchzuspülen. Wenn bis dann die Originalbrühe nicht klar geworden ist, vielleicht doch mal eine neue rein.
jodurino
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von jodurino »

omega hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 13:30 Irgendwie ist diese Brühe ja schon etwas eklig und immer überall.

Kennst Du diese Seite? http://www.bosy-online.de/Solarfluessigkeit.htm da steht es ganz genau beschrieben, bei solchen Themen halte ich mich einfach daran und bin da bisher gut gefahren.
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Die Seite ist interessant!

Ein Teil der Solarplörre steht jetzt und wird beobachtet ob sich da was absetzt. Ganz toll finde ich die nicht mehr, aber völlig hinüber halt auch noch nicht, pH passt noch, Geruch wohl auch normal, Frostschutz bestimme ich demnächst. Sieht noch nicht aus wie Altöl, andererseits hat es schon gereicht bis zum Verstopfen. Ich überlege noch, ob ich einmal Reinigungsflüßigkeit (jemand Erfahrung mit Fernox Solar Cleaner?) durchlaufen lassen soll und dann einmal neu befülle, vermutlich dann auch mit etwas, was hohe Temperaturen besser aushalten soll, z.B. TYFOCOR LS. Auch wenn es etwas teurer ist. Wieviel Volumen hat eigentlich so ein Flachkollektor?!

Stagnation erreicht es im Sommer täglich, einen Durchflussmesser da einzubauen wäre zwar interessant, aber eigentlich zu viel Aufwand. Ich vermute die letzte Wartung war 2015, da dann angeblich mal der Speicher getauscht wurde.
jodurino
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von jodurino »

Im ersten Sommer habe ich nachts einfach die Pumpe laufen lassen

Danach eine Art Kühlturm in den Garten gesetzt
Hätte auch dem Nachbarn seinen Pool mit geheizt aber die waren zu konservativ dafür

Es gab halt keine Erfahrungen mit Solar-Zeugs
Das war nur was für Biolehrer oder Grüne
setiherz
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von setiherz »

Moin , meine thermische Solaranlage hat im Sommer auch immer Überdruckfehler gemeldet. Die Hitze muss irgendwo hin sonst hast du ein Problem. Meine neue Steuerung hat die Funktion Solarüberschuss , reißt einfach die Zirkulation an . ALtbau ( Bj.63 ) geht da was weg aber reichte nicht. Jetzt schiebe ich alles kombiniert mit Frischwasserzugabe in den Pool ! Wenn der zu warm ist Pooldeck über Nacht auflassen da geht gut was weg !

Grüße Steffen
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MatthiasK
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von MatthiasK »

setiherz hat geschrieben: Mo 12. Feb 2024, 13:33 Meine neue Steuerung hat die Funktion Solarüberschuss , reißt einfach die Zirkulation an . ALtbau ( Bj.63 ) geht da was weg aber reichte nicht.
Heizkreis einschalten wäre effektiver und ehrlicher.
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

setiherz hat geschrieben: Mo 12. Feb 2024, 13:33 ...
Die Hitze muss irgendwo hin sonst hast du ein Problem. Meine neue Steuerung hat die Funktion Solarüberschuss , reißt einfach die Zirkulation an . ALtbau ( Bj.63 ) geht da was weg aber reichte nicht. Jetzt schiebe ich alles kombiniert mit Frischwasserzugabe in den Pool ! Wenn der zu warm ist Pooldeck über Nacht auflassen da geht gut was weg !
...
Dann muss ich erst einen Pool bauen :D Zirkulation gibt es nicht, man könnte lediglich alle Pumpen einschalten und Heizkörper aufdrehen, in den Wohnräumen will man das nicht und im Keller gibt es nur einen. Allerdings, wenn das jetzt 30a so funktioniert, sollte das trotz Übertemperatur wohl funktionieren.
Ich werde das jetzt doch einmal gründlich mit Reiniger spülen und neu befüllen, dann ist wenigstens bekannt wann die letzte Wartung war und mit was gefüllt ist, auch wenn es momentan nicht mehr verstopft ist. Das Wetter erlaubt solche Wartungen zur Zeit recht gut.
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MatthiasK
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von MatthiasK »

Zirkulation einschalten hat die gleiche Wirkung wie Heizkörper einschalten. Üblicherweise sind die Zirkulationsleitungen nicht draußen verlegt.
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Zum Abschluss des Beitrags, ich habe die Anlage nun komplett entleert, mit Reinigungsplörre und Wasser gespült sowie neues Glykol-Wasser Gemisch eingefüllt. Leider alles ohne Bilder, aber es kam schon eine Dreckbrühe raus, verglichen mit neuem Material, außerdem ist der Geruch deutlich unterschiedlich. Bei der Gelegenheit ist auch gleich ein KFE Hahn ersetzt worden, gegen einen der für Solar zugelassen ist und vor allem dicht ist.

Für mich in der Zukunft, 25 L Flüssigkeit reichen aus, nicht wieder übertreiben. Braucht jemand noch 25 L Solarflüssigkeit?
Konsole
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Konsole »

Danke für die Rückmeldung.
Aktuell müßte das Ding ja richtig rödeln, wenn alles erfolgreich war...?

Wenn die Suppe das Gute[tm] Glysofor LS ist, hätte ich zumindest an einem Teil des Restes Interesse.

Anmerkung noch: Die Kollektortemperatur kann in klaren Nächten durchaus um mehr als 10° unter der Außentemperatur liegen, weil der Kollektor ja auch abstrahlen kann. Der platzt dann nicht gleich, aber die -28° der meisten Standardflüssigkeiten haben schon eine gewissen Berechtigung.
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Oh ja, heute kamen 60°C vom Dach, der Speicher ist jetzt schön warm.

Die alte Suppe keine Ahnung, die neue hat den Namen SOLtherm 5, soll angeblich -32 - 190°C dauerhaft abkönnen.
Gary
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Gary »

Also 10 Quadratmeter, 300l Puffer und 60°C

Ich bin ja überhaupt kein Freund von Solarthermie, aber sehr neugierig was Fakten dazu betrifft.
Bitte lasst euch die Freude daran von mir nicht vermiesen.


10 Quadratmeter wären grob 5 PV Module je 400W, gesamt 2kWp.
Hier war heute ein sonniger Tag, 25kWh aus 12 Modulen, bei 5 Modulen 10kWh.
Mit Heizstab knapp 30 Grad Erhöhung - ohne Wärmepumpe also schlechter.
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omega
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von omega »

Die 10 m² sind geschätzt, ich muss das mal ausmessen. 13 PV Module haben heute 19,3 kWh geliefert, also "nur" 7,4 kWh auf 5 Module ;-)

Im Prinzip gebe ich dir durchaus Recht. Wenn diese Anlage nicht schon da gewesen wäre, hätte ich vermutlich nur PV gebaut. Aber Solarthermie rauswerfen um PV einzubauen finde ich dann auch nicht sinnvoll.
Solarthermie ist einfach so simple Technik... Und irgendwie ist die Freude über die Energie sehr ähnlich zu PV, Statt auf die Watts und kWh zu schauen, schaut man halt auf Temperaturen.

Hat eigentlich jemand mal Durchfluss und Temperaturdifferenz gemessen und die Leistung errechnet? Es gibt da so chinesische Ultraschalldurchflusssensoren, die man einfach auf die Rohre klemmen kann, ich glaube ich muss da mal experimentieren.
Konsole
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Konsole »

Für den neugierigen Gary ;)

Gut 10qm Kollektor, Bj. 2004, Schichtspeicher 560l, im Winter nachmittags teilverschattet, Wetter bis Mittag sonnig, dann bewölkt:

Bild

Laut WMZ Erlös 21,1 kWh, das kommt auch grob mit den auf der Gasuhr fehlenden 2m3 hin. Natürlich läuft der Brenner (grau) trotzdem.
Gegen Abend sieht man auch den oben angesprochenen Effekt der Kollektorabstrahlung.

Die Suppe paßt leider nicht, ich möchte da keine Cuvée drin haben.
Gary
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Gary »

Danke!

Wenn man Vergleiche anstellt muss man viele Punkte betrachten.

Beim elektrischen Speicher weiß man nicht ob er 20 Jahre alt wird und wenn ja in welchen Zustand.
Der Pufferspeicher wird ziemlich sicher noch dicht sein, er kann aber je nach Wasser Kalk angesammelt haben. Du hast da doch eine nennenswerte Temperatur Differenz zwischen dem was vom Dach kommt zur Temperatur im Puffer. Ist der Wärmetauscher (zu) klein?
Bei PV hat man eher weniger Probleme auf dem Dach, aber in deinem Fall müsste man schon schauen was die Module früher konnten - und kosteten.

Im Sommer werden wir beide zu viel ernten, da zeigt sich dann die von mir geliebte Flexibilität bei Strom.

Gestern bei mir - Sonne fast ideal, nur kurze Unterbrechungen durch einzelne Wolken.
PV - 25kWh vom Dach
Wärmepumpe Stromverbrauch den ganzen 25.2. (24h) 17,3kWh
Wärmemenge von der WP 76,3kWh (COP4,4)
Den gierig überdimensionierten Pylontech Speicher habe ich nur auf 88% laden können. Das Dach ist noch nicht voll..
Konsole
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Re: Solarthermie vor 30 Jahren und wie man sie repariert

Beitrag von Konsole »

Fairerweise muß ich zugegeben, daß gestern schon ein wirklich guter Tag war. Heute (ohne direkte Sonne) schaut das deutlich mauer aus.

Der WT im Speicher ist tatsächlich recht klein, außerdem ist der Durchfluß niedrig - Spezialkonstruktion von Solvis. Dadurch bekommt man halt früher heißes Wasser in den obersten Bereich. Man sieht auch, daß zur Heizungsunterstützung mehr vom nicht ganz so warmen besser gewesen wäre, aber das gibt die Anlage halt nicht her. Der Speicher führt Heizungswasser, das Brauchwasser wird in einer Frischwasserstation erwärmt. Wartung am Speicher bis jetzt: Den siffenden Entlüfter obendrauf getauscht.

Die PV auf dem Hausdach, ebenfalls Bj. 2004, hat übrigens gestern auch fast 20kWh gemacht. 20 Jahre und kein bißchen Degradation :D

Unter heutigen Umständen würde man wohl alles mit PV zuklatschen, aber wie omega schon bemerkte: Solange die Solarthermie läuft, läuft sie.
Und die PV wohl auch, denn jetzt gibts erstmal einen neuen Luxus-Zählerkasten samt HAK. Nur damit wir Eigenverbrauch machen können :shock:
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