UV-Strahlung und Kunststoff

Der chaotische Hauptfaden

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Schneewittchen
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UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Schneewittchen »

Bei Wohnwagen und Wohnmobilen bestehen die Fenster aus Kunststoff, vermutlich Acryl.
Diese Fenster werden nicht besser durch UV-Strahlung und altern dadurch und werden rissig.

Wenn ich nun zur Temperatursenkung im Fahrzeug hinter die Fenster Alufolie (z.B. die Frostschutzdinger für Windschutzscheiben) platziere dann kommt ja die UV-Strahlung nicht nur durch das Fenster sondern wird auch wieder zurück reflektiert. Sehe ich das richtig?

Altert das Fenster dann noch schneller oder bleibt die UV-Strahlung aussen vor weil sie garnicht erst durchs Fenster kommt?
duese
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von duese »

Ich weiß konkret nicht, wie UV-durchlässig das Acryl ist, aber wenn Du die Matten aussen drauf machst, ist das kein Thema mehr und die Temperaturreduktion ist deutlich wirksamer und man kann das Fenster auch noch ausstellen und hat trotzdem Sonnenschutz.
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Desinfector
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Desinfector »

wenn da immer die Sonne drauf brezelt, kann man durchaus auch dran denken, die Reifen abzudecken.
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BernhardS
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von BernhardS »

Acrylglas lässt eigentlich nicht viel UV durch.
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Sunset
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Sunset »

Wenn das Acrylglas eigentlich Plexiglas ist, dann ist Plexiglas UV beständig und die Risse entstehen in den meisten Fällen durch falsche Reinigungsmittel.

Im Netz liest man öfters von flüssigen Klebern, mit denen die Risse aufgefüllt werden. Anschließend wird die Scheibe entsprechend geschliffen und ggf. auch poliert.
Plexiglas, (ebenso wie z.B. matt und gelb gewordene Scheinwerfer) lässt sich gut nass schleifen (in Abstufungen, 600er, 800er, 1000er, 2000er, 3000er, polieren) um wieder schön durchsichtig zu werden.
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tschäikäi
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von tschäikäi »

Scheinwerfer haben eine UV- Schutzschicht. Wenn man die bei blind gewordenen entfernt,
sind die in der ersten paar Monaten wieder toll, dann aber schnell wieder genauso blind wie vorher.
Bessere Option: anschleifen, ruhig viel Material abnehmen (220/300/600er Körnung), dann 2k
Klarlack in zwei Schichten drauf. Hält erfahrungsgemäß 10 Jahre bei einem Fahrzeug, das nie ne Garage von innen gesehen hat.
Politurkram: Tonne.
GJ
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Desinfector
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Desinfector »

Glas war in Scheinwerfern eigentlich garnicht so schlecht...
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tschäikäi
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von tschäikäi »

Desinfector hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 21:52 Glas war in Scheinwerfern eigentlich garnicht so schlecht...
Und das ist der Grund, warum man es dann irgendwann anders machen musste.
daniel_f
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von daniel_f »

tschäikäi hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 22:17
Desinfector hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 21:52 Glas war in Scheinwerfern eigentlich garnicht so schlecht...
Und das ist der Grund, warum man es dann irgendwann anders machen musste.
Glaube der Grund war das Thema der Glassplitter und Verletzungsgefahr bei Unfällen mit Fußgängern und dergleichen.
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Später Gast
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Später Gast »

Könnte eigentlich in den Campingfaden gemerged werden die Frage...

Hab für die Windschutzscheibe ne größere Reflexfolie, das tut ganz gut. Benutze es aber nur, wenns wirklich kalt ist, weil ich absolut keinen Bock auf die Handhabung habe. :evil:

So nützliches Zeug und seine Rüstzeiten können je nach Konzept auch hart nerven, oder das ganze Reisekonzept ad absurdum führen. Geht zwar scheinbar immer nur um nen Handgriff hier und da, am Ende brauchts dann aber doch 2,5 Stunden, bis man abfahrbereit ist.

Das ganze Geraffel will auch irgendwo verstaut werden. Schwer isses meist nicht, aber wenn der Laderaum so pickepackevoll wird, gerät jede Entnahme/ Aufräumung zum Ärgernis. Wir haben so Sackmarkisen zum in die Markise einhängen bei Obelink gekauft. Wenn man in der Übergangszeit wo länger steht isses bestimmt praktisch, weil man nen Aufenthaltsraum gewinnt. In den letzten zwei Monaten hats nur genervt. Entweder im Weg rumgelegen, oder nicht genug Schatten gespendet und dafür Wind gefangen und wieder abgebaut werden müssen.

Man muss schon genau hinschauen, was man wirklich braucht. Wenns nur darum geht, die Lebenszeit des Materials zu verlängern, wär mir meine eigene Zeit zu schade drum. Sehe öfters Leute, die fahren in den Urlaub, um ihr Auto zu putzen. Gefühlt jeden Tag zwei - drei mal. :lol:
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RMK
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von RMK »

daniel_f hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 22:25
tschäikäi hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 22:17
Desinfector hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 21:52 Glas war in Scheinwerfern eigentlich garnicht so schlecht...
Und das ist der Grund, warum man es dann irgendwann anders machen musste.
Glaube der Grund war das Thema der Glassplitter und Verletzungsgefahr bei Unfällen mit Fußgängern und dergleichen.
hm, aber (Glas-) Scheiben hats am Auto doch genug....
plottermeier
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von plottermeier »

Mit Logik kommt man da nicht immer weiter...

Polyacryl ist recht uv-beständig, durfte ich an meinen Selbstbauten am City EL aber wegen Splittergefahr nicht nehmen. Da mussten die Scheiben aus Polycarbonat sein, das ist uv-empfindlich und muss extra geschützt werden. Dafür splittert es nicht. Dass die komplette obere Karosserie des City EL aus Polyacryl besteht war dabei egal.

Beides ist nicht sonderlich uv-durchlässig.
Deimos
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Deimos »

RMK hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 22:57
daniel_f hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 22:25
tschäikäi hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 22:17
Desinfector hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 21:52 Glas war in Scheinwerfern eigentlich garnicht so schlecht...
Und das ist der Grund, warum man es dann irgendwann anders machen musste.
Glaube der Grund war das Thema der Glassplitter und Verletzungsgefahr bei Unfällen mit Fußgängern und dergleichen.
hm, aber (Glas-) Scheiben hats am Auto doch genug....

Verschwörung! Chaos! Diewollenunswas! Früherwarallesbesser! (Beliebiges Bullshitbingo hier einsetzen)

Spaß beiseite. Die Verwendung von Kunststoffen für die Scheinwerferabdeckung hat mehrere sehr logische Gründe:

1. Strahlform, optische Funktion. Bei heutigen sog. Klaglasscheinwerfern hat die Abdeckung keine Strahlformende Wirkung mehr. Schaut euch mal einen (Rund)Scheinwerfer so in der Generation Golf 2 an, die Abdeckung hat hier noch das Strahlbild / die Ausleuchtung definiert.
Heute wird das ganze über den Reflektor definiert. (das kann auch beliebig komplex werden wenn man LED / Matrixscheinwerfer betrachtet).

2. Gewichtseinsparung. Glas ist schwer im Vergleich zu Kunststoffen. Wo es möglich ist wird Gewicht im Fahrzeugbau eingespart. (Treibstoffverbrauch, Klima, etc.)

3. Freiheit in der Formgebung. Kunststoffe lassen sich wesentlich besser in Formen bringen welche in das Design des Fahrzeugs integrierbar sind. Glas ist dabei stark eingeschränkt in der dreidimensionalen Gestaltung und Fertigung.

4. Verarbeitbarkeit. Mindestens ein Dichtung, bzw Klebnaht kann entfallen wenn die Abdeckung mit dem Reflektor (-Gehäuse) US verschweist wird. Resultat ist eine größere Stabilität des Scheinwerfers und eine idealerweise bessere Abdichtung gegen die Umweltbedingungen.

5. Sicherheit. Ja, Glas wird auch an anderen Stellen im Fahrzeug verbaut. Das Glas ist hier aber auch Funktionstechnisch ausgewählt. In der Frontscheibe als VSG damit die Scheibe nicht komplett splittert und im Unfallfall dafür sorgt das der Fußgänger nicht einmal durchs Auto fliegt. (teilweise hat die Scheibe auch eine definierte Funktion für die Stabilität der Karosserie da sie tragend verklebt ist) Die Seiten und Heckscheiben sind aus vorgespannten ESG damit keine scharfkantigen Splitter im Unfallfall entstehen. Jetzt könnte man ja sagen warum nicht ESG im Scheinwerfer...? Dann reicht ein einzelner Steinschlag und der Scheinwerfer ist hin.
Das ist auch der Grund weshalb ganz normales Glas in den Fällen genutzt wird wo noch Scheinwerfer mit Glasscheibe verbutz werden. (NFZ, Baumaschinen, Schienenfahrzeuge, etc.) (LFZ sind ein komplett anderer Anwendungsfall. Abdeckscheiben Kunststoff, verschiedenste Leuchtmittel (daruter auch PAR mit 28V))

6. Kosten. Das Gesamtsystem Scheinwerfer ist unter Einbeziehung der anderen Punkte und derer Anforderungen mit Glas nicht wirtschaftlich darstellbar.


Ein Scheinwerfer führ Fahrzeuge jeglicher Natur ist kein triviales Produkt. Einfach mal bei den einschlägigen Herstellern auf deren Homepages schauen, dann könnt ihr euch ein Bild davon machen wieviel Aufwand darin steckt.

VG Deimos
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Bastelbruder
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Bastelbruder »

... und früher konnte jeder noch auf Schrottplätzen begutachten, wo die kranken Stellen der verschiedenen Modelle sind.

Hier hab ich ein krasses Musterbeispiel, alles modernes Plastik.*
Die Positionslampen lagen zwölf Jahre gut verpackt im Keller, sie waren nie dem gefährlichen Sonnenlicht, UV-Strahlen oder höheren Temperaturen als 25°C ausgesetzt.
Alter Musterschrott aus der Asservatenkammer.
Alter Musterschrott aus der Asservatenkammer.
Was unterscheidet die eine Funzel von den drei anderen? Sie hat keine (zur Feinjustage erforderliche) Gummi(balg)dichtung.

* edith Luminanzky hat anzumerken daß der Große doch eine Glasscheibe besitzt.
Doch Glas.
Doch Glas.
Ollie Garch
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Ollie Garch »

Wie muss man sich das vorstellen? Die drei sind milchig getrübt, und die eine ohne Gummi ist klar (aber getönt)?
Ist da Weichmacher ausdiffundiert?
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ferdimh
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von ferdimh »

Deimos hat geschrieben: Mi 20. Mär 2024, 12:51Verschwörung! Chaos! Diewollenunswas! Früherwarallesbesser! (Beliebiges Bullshitbingo hier einsetzen)

Spaß beiseite. Die Verwendung von Kunststoffen für die Scheinwerferabdeckung hat mehrere sehr logische Gründe:
Ich will nicht sagen, ess es sich hier um absichtlich erzeugte Premium-Geflügelbuollion handelt. Jedoch hat die Automobilindustrie in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass sie ihren Gewinn lieber durch Marktdominanz als durch Qualität erwirtschaftet. Dies wird durch die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen begünstigt.
Von daher ist die Entwicklung logisch - aber meiner Meinung nach dennoch kritikwürdig:
1. Strahlform, optische Funktion.
Ist kein Argument gegen Glas. Einige Fahrzeuge (z.B. mein Citroen Berlingo) haben Freiformreflektoren und glattes Glas.
2. Gewichtseinsparung. Glas ist schwer im Vergleich zu Kunststoffen. Wo es möglich ist wird Gewicht im Fahrzeugbau eingespart.
Dieses Argument ist schlüssig. Es ist schließlich wichtig, deutlich sichtbaren Aufwand zur Gewichtsreduktion zu treiben, um das deutlich schwerer gewordene Fahrzeug zu rechtfertigen.
3. Freiheit in der Formgebung.
Dieses Argument ist valide. Aerodynamisch sinnvolle Formen sind mit der Notwendigkeit eines großen Lichtaustrittes bei Glühobst schwer vereinbar.
Bei Projektionsoptiken mit ohnehin kleiner Lichtaustrittsfläche sehe ich dieses Argument aber nicht. Ein verändertes Karosseriedesign würde hier den Verzicht auf große Scheinwerferinstallationen ermöglichen.
4. Verarbeitbarkeit. Mindestens ein Dichtung, bzw Klebnaht kann entfallen wenn die Abdeckung mit dem Reflektor (-Gehäuse) US verschweist wird.
Resultat ist auch, dass ein einzelner Austausch des gealterten Kunststoffs nicht mehr möglich ist.
5. Sicherheit.
Ist denn Bruch eines Scheinwerferglases und daraus folgende ernsthafte Verletzung ein realistisches Risiko? Meiner Meinung nach muss man da sehr weit konstruieren, bis eine Verletzung durch VORNE am Fahrzeug angebaute Glasteile überhaupt möglich ist.
6. Kosten. Das Gesamtsystem Scheinwerfer ist unter Einbeziehung der anderen Punkte und derer Anforderungen mit Glas nicht wirtschaftlich darstellbar.
Dafür müsste der Kunststoffscheinwerfer mindestens um Faktor 3 billiger sein als sein Glasäquivalent, um die Kosten für den zweifachen Austausch innerhalb einer realistischen Fahrzeuglebensdauer zu rechtfertigen. Die Lager- und Einbaukosten sind hier noch nicht einmal berücksichtigt.
Ja, es ist für den Hersteller attraktiv, das Fahrzeug möglichst billig auf den Markt zu werfen. Aber was für den Hersteller gut ist, ist für den Kunden nicht immer gut...
Ein Scheinwerfer führ Fahrzeuge jeglicher Natur ist kein triviales Produkt. Einfach mal bei den einschlägigen Herstellern auf deren Homepages schauen, dann könnt ihr euch ein Bild davon machen wieviel Aufwand darin steckt.
Unter den gegebenen Vorraussetzungen und was man daraus gemacht hat. Das heißt nicht, dass es auch anders ginge.
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Bastelbruder
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Bastelbruder »

ferdimh hat geschrieben: Do 21. Mär 2024, 13:27
5. Sicherheit.
Ist denn Bruch eines Scheinwerferglases und daraus folgende ernsthafte Verletzung ein realistisches Risiko? Meiner Meinung nach muss man da sehr weit konstruieren, bis eine Verletzung durch VORNE am Fahrzeug angebaute Glasteile überhaupt möglich ist.
Am linken Knie habe ich eine knapp 60 Jahre alte Narbe, ist beim Linksabbiegen mit dem Fahrrad passiert als der Täter blöh(!)derweise nach links "ausgewichen" ist. Der Gegner war das linke Augenglas eines Käfers. Ich bin nicht sicher ob das mit PMMA oder so nicht schlimmer ausgegangen wäre.
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Schneewittchen
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Schneewittchen »

Was ist jetzt mit meinen Fenstern?
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BernhardS
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von BernhardS »

Schneewittchen hat geschrieben: Do 21. Mär 2024, 14:52 Was ist jetzt mit meinen Fenstern?
Wenn ich meinen eigenen Kommentar für richtig halte:
BernhardS hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 20:58 Acrylglas lässt eigentlich nicht viel UV durch.

dann gibt es hinter der Scheibe nicht mehr so viel UV, als daß man die Reflektion noch berücksichtigen müsste
duese
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von duese »

Auf der anderen Seite machst Du die Fenster mit der Reflektionsfolie innen deutlich wärmer. Das fördert die Alterung auch wieder.
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Bastelbruder
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Bastelbruder »

Ich vermute daß die Scheiben aus Polycarbonat (Makrolon) sind. Leider hat die Kunststoffindustrie seit der Erfindung des unkaputtbaren Nylonstrumpfs und den anschließenden "Verbesserungen" an Vertrauen eingebüßt, der Begriff Qualität wird nur noch mißbraucht. Der englischsprachige Begriff "blend" für Polymermischung kommt dem deutschen Begriff blenden -> verblenden -> die Augen bescheißen am nächsten. Es gibt keinen "reinen" Kunststoff mehr, unter Anderem hat der grüne Ursprungsgedanke "biologisch abbaubar, selbst zersetzend " die Überhandnahme nicht abbaubarer Bruchstücke "Microplastik" verursacht.

Makrolon (und "Acrylgläser", aus wasimmerauchdieseinmögen) gibts auch in "UV-stabilisiert". Du mußt es ausprobieren.

Nicht UV-stabil könnte nach einiger Zeit so aussehen.
Bild
20170312_035437_crop0.jpg
UV-Transparenz läßt sich vielleicht mit UV-LEDs (als Solarzelle den Strom messen) testen, ein zusätzliches Filter aus Fensterglas läßt jedenfalls UV nicht durch.
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PowerAM
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von PowerAM »

Das Tacho"glas" meines inzwischen 28 Jahre alten Achtelliter-Rollerichs sah ähnlich aus. Es war jedoch nicht der Kunststoff selbst, sondern der drüber gehauchte Klarlack. Runter geholt hatte ich den mit einer Polierpaste von meinem fliegenden Wetterfrosch, dessen 1973er Maschine Acrylfenster hat und bei denen man bereits mit unbedacht gegriffenem Glasreiniger Totalschäden anrichten würde. Irgendein US-Produkt, Name nicht gemerkt. Schon das holte den Klarlack runter und die Sicht auf die Zeiger des Grauens war wieder nahezu klar.

Vergilbt ist die "Scheibe" zwar trotzdem, nur eben nicht besonders schlimm. Beim Entfetten hatte ich auf einen Kunststoffreiniger vertraut, weil ich nicht mit einem Lösemittel drauf wollte. Der Klarlack hält jetzt auch schon wieder drei Jahre, nur steht mein Rollerich bei Nichtbenutzung in der Garage.

Die leicht vergilbte "Scheibe" egalisiert die drei eingebauten kaltweißen LEDs als Tachobeleuchtung, deren Licht erscheint nun eher neutralweiß. Der Blick auf die Instrumente ist scharf, die kleinen Zahlen des "Wegstreckenzählers" wurden überhaupt wieder klar.


Insofern würde ich an unauffälliger Stelle prüfen, ob auch vergilbter/matter/spröder Klarlack die Schuld an der unansehnlichen Optik hat. Den kriegt man - verwittert genug - mit dem Fingernagel weg gekratzt. Beseitigt man sowas und baut den Klarlack neu auf, können diese Teile wieder einige Jahre ansehnlich werden.

Es gibt Firmen oder Einzelkünstler, die z. B. vergilbte und matte Scheinwerfer wieder aufarbeiten. Hier im Einkaufscenter lungert ein "Smart repair doctor" auf Kundschaft, der sowas auch anbietet. Allerdings kosteten meine Smart-Scheinwerfer als Nachbauten in Summe weniger und das Umbauen der fehlenden elektrischen Höhenverstellung machte mir zu wenig Arbeit, als dass ich dessen 200 Euro-Angebot genommen hätte. Nicht, dass ich ihm das Geld nicht gegönnt hätte - die kalkulierten zwei Arbeitsstunden und das eingesetzte Material wären wohl hingekommen - damals waren zwei Nachbau-Scheinwerfer bei der Hälfte und ich war in etwa einer Stunde mit dem Wechseln fertig. Die originalen habe ich selbst aufgearbeitet und neu lackiert. Klar sind sie geworden, aber auch hier zeigten die "Gläser" im direkten Vergleich, dass sie ebenso vergilbt sind. Fällt aber kaum auf, beide Scheinwerfer sind so.
ch_ris
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von ch_ris »

Schneewittchen hat geschrieben: Do 21. Mär 2024, 14:52 Was ist jetzt mit meinen Fenstern?
Wenn du was dahinter packst, und es einen Hitzestau gibt, könnte sein das die sich verformen.
Glas zerplatzt bei so was auch mal gern.
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Schneewittchen
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von Schneewittchen »

Dann werde ich es wohl besser bleiben lassen.
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gafu
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Re: UV-Strahlung und Kunststoff

Beitrag von gafu »

Wenn die fenster vergilben und durch UV-strahlung altern, dann lassen sie das uv-licht nicht durch sondern wechselwirken damit.
Dann wird auch auf der anderen seite nichts zurückreflektiert.

Wenn der kunststoff vergilbt, ist es polycarbonat (gewächshäuser stegplatten, autoscheinwerfer, u.s.w.)
Acrylglas ist nicht empfindlich auf sonnenlicht. (flugzeugscheiben, werbeschilder)

Wasserflaschen sind aus PET.
Chemieflaschen und kleine quetschflaschen sind aus PE:
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