Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 30 mA

Der chaotische Hauptfaden

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Chaoskreator
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Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 30 mA

Beitrag von Chaoskreator »

Hallo,

ich bräuchte für einen geplanten Röhrenvorverstärker mit zuschaltbarem RIAA-VV ein Netzteil 250V, das ca. 30 mA liefern kann. Ich möchte mich nicht herumärgern mit Siebwiderständen und Drosseln. Zumal die Last schwankt.
Gibt es da vielleicht ein Regel-IC oder so? Da gab es doch mal was, aber ich glaube das ist nicht mehr lieferbar.
Extrem cool wäre natürlich ein geregeltes Röhrennetzteil mit Röhre + Glimmstabi. Aber wenn dann würde ich nur eine dimensionierte und erprobte Schaltung aufbauen. Alles andere wäre mir (zeitlich) zu aufwändig.

Hat jemand einen heißen Tipp für mich?

Chaoskreator
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zauberkopf
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von zauberkopf »

geregeltes Röhrennetzteil
Genau das bei google eingeben.
Jogis Röhrenbude ist voll davon.. ;-)
mastamx
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von mastamx »

Wie wäre es mit einem Gyrator zu Filterung?

Mit etwas Futter mehr kann man diesen auch als Spannungsstabilisator nehmen. http://www.bartola.co.uk/valves/2012/07 ... pply-600v/

Ich habe in meiner hirnverbranntheit mal aus +500V so stabile + 425V und +300V für die Vorstufe geregelt. Prädikat, simpel und aus der Krabbelkiste aufbaubar
uli12us
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von uli12us »

Warum mussn das geregelt sein. Ein Trafo mit 180V, Gleichriechter und Elko dahinter hat in den 60ern dafür auch gereicht.
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Chaoskreator
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von Chaoskreator »

uli12us hat geschrieben:Warum mussn das geregelt sein. Ein Trafo mit 180V, Gleichriechter und Elko dahinter hat in den 60ern dafür auch gereicht.
In einem Dampfradio fließt auch immer ein annähernd gleicher Anodenstrom. Außerdem ist eine Siebdrossel notwendig. In den Radios übernahm das eine Teilwicklung des Ausgangsübertragers. Ein weiterer Vorteil war: der Restbrumm wurde dem Musiksignal "entzogen" durch gegenphasiges Einspeisen.

Ich habe in meinem Teilelager etwas Interessantes gefunden. Und zwar habe ich noch die Platinen aus einem alten DDR-Fernseher, der in einem zu schlechten Zustand zum Restaurieren war. Den Fernseher habe ich verschrottet, vorher aber die ganzen Platinen ausgebaut und in einem Schuhkarton aufgehoben. Da ist eine Stabilisierungsschaltung mit einer PCL82 verbaut. Die könnte ich modifizieren und statt des Varistors einen schön leuchtenden Glimmstabi verwenden. Glücklicherweise ließe sich die Platine in der Mitte durchsägen, NF-Verstärker und Stabilisierungsschaltung sind schön räumlich getrennt.
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ferdimh
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von ferdimh »

Die Siebkette hat gegenüber eine Stabilisierung den Vorteil, dass sie nicht rauscht.
Röhrenkisten sind auf keine konstante Versorgung angewiesen - und die Versorgung spielt bei der Brummerei auch keine so große Rolle. Mit dem Heizer kann man sich viel besser Brumm holen.
Gerade die Aussage mit der schwankenden Last deutet für mich auf eine Fehlkonstruktion am Horizont hin. Das klingt einfach, als wolltest du Dinge tun, die du besser lassen solltest.
Normalerweise schwankt die Stromaufnahme von Vorstufen nicht, die exakte Betriebsspannung ist von geringer Bedeutung, und bei der Hochohmigkeit ist mit billigen Netzteilelkos ganz einfach für Ruhe zu sorgen.

Wenn du dich mit Röhrentechnik beschäftigen willst, rate ich, dir das "oldschool" zu tun. Ich habe viele gut gemeinte "Verbesserungen" aufgebaut. Und mit fast allen Schiffbruch erlitten. Die Herausforderungen liegen einfach an ganz anderen Stellen.
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Chaoskreator
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von Chaoskreator »

Mit schwankender Last meine ich lediglich die Zuschaltbarkeit des RIAA-Entzerrvorverstärkers. Bei diesem wird die Heizung und Anodenspannung ggf. zugeschaltet. Vielleicht schieße ich auch mit Kanonen auf Spatzen und eine klassische Siebkette würde es auch tun. Hatte halt dahingehend schon mal bei einem Kopfhörerverstärker mit 6AS7G erhebliche Probleme, die Anodenspannung von der Restwelligkeit zu befreien.
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ferdimh
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von ferdimh »

Warum schaltest du die Anodenspannung überhaupt?
Lass den doch mitlaufen...
Das Schalten der Anode wird immer (Stabi oder nicht) knacken, das Schalten der Heizung gibt beim Umschalten Verzögerung...
Bei dem Kopfhörerverstärker mit 6AS7 (Hier scheint es eine typische Schaltung zu geben, bei der ein niederohmiger Kopfhörer ohne Trafo angekoppelt wird) holt man sich schnell ein Brummproblem, weil große Siebwiderstände wegen der recht hohen Stromaufnahme eben nicht einsetzbar sind. Gleichzeitig reagiert der Kopfhörer schon auf niedrige Brummspannungen...

Klassische Konstrukte mit Ausgangstrafo und üblichen Audioröhren (ECC83, EF86, ECC81/82 für Sonderanwendungen) und Pentoden in der Endstufe brummen nicht so leicht. Und exakte Einhaltung der Anodenspannung ist... nunja... egal.

Nochwas: eine Röhrenkiste baut man idealerweise nicht nach Schaltung fertig auf, sondern tastet sich Stück für Stück in einem Versuchsaufbau ran. Der Kram ist nicht so hochentwickelt, dass "Ungefähr nach Datenblatt anschließen" zum sicheren Erfolg führt.
Daher ist es im Prinzip kein Problem, gezielt mit der Entbrummung zu spielen.

Im Netz habe ich gerade die Idee gesehen, eine Leuchtstoffröhrendrossel als Siebdrossel zu verwehnden. Die Idee finde ich gerade ausgesprochen gut.
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Roehricht
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Mit schwankender Last meine ich lediglich die Zuschaltbarkeit des RIAA-Entzerrvorverstärkers. Bei diesem wird die Heizung und Anodenspannung ggf.
Meinst das die zusätzliche 1mA Anodenstrom Belastung den Kohl fett machen. Wohl eher weniger. Allerdings ist ein RIAA Entzerrer Vorverstärker schon einen echte Herausforderung in Sachen Brumm.
Richte 0V- Masseführung und Heizkreissymmetrierung sind wichtige Voraussetzung den Kram mit genügend Fremdspannungsabstand ans rennen zu bekommen. Und nicht vergessen den ganzen Kram in ein Metallgehäuse einzutüten.
Ich glaub bei meinem Eigenbau Entzerrer um und bei 200 h investiert zu haben bis ich den auf -75dB S/N hinbekommen habe.
Bei meinem Apparillo ist das Netzteil eingebaut und nicht stabilisiert. Ua ist gerade so hoch wie E-Off Hanse meint mir gerade zu liefern. Siebeung ist C-L-C. Jede Lampe eine eigen Heizwicklung die dan mit je einem Trimmer auf beste Symmtrie abgeglichen werden kann. Keine DC Heizung.

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Wolfgang
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Chaoskreator
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von Chaoskreator »

Den ganzen Vorverstärker gibt es schon als Versuchsaufbau. Der Vorverstärker mit Klangsteller ist in das Gehäuse eines alten CD-ROM-Laufwerks eingebaut, der Entzerrvorverstärker auch in eins. Zu meiner Verwunderung lief beides auf Anhieb komplett brummfrei. Hatte aber auch ein Adlerauge auf die Masseführung, welche ich mit dickem Kupferdraht ausgeführt hatte. Geheizt wird mit DC.
Das ist jetzt ca. 8 Jahre her. Seitdem läuft der Verstärker so im Regal. Das Netzteil ist ein undokumentierter Haufen aus Trafos, Drosseln, Siebwiderständen, Gleichrichter, Spannungsreglern auf dicken Kühlkörpern usw. auf einer Holzplatte.
Es ist halt nichts so dauerhaft wie ein Provisorium.
Die Verstärker werde ich, wie sie sind, in ein größeres Gehäuse einbauen. Das Netzteil rauszuzeichnen, dürfte aber eine Fleißarbeit werden...
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Bastelbruder
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von Bastelbruder »

Chaoskreator hat geschrieben:Den ganzen Vorverstärker gibt es schon als Versuchsaufbau...
...Das Netzteil ist ein undokumentierter Haufen aus Trafos, Drosseln, Siebwiderständen, Gleichrichter, Spannungsreglern auf dicken Kühlkörpern usw. auf einer Holzplatte.
Dann ist es höchste Zeit, zumindest eine fotografische Doku zu erstellen!

Und wenn dazu hundert mal kostenlos der Auslöser betätigt werden muß und mit unterschiedlicher Beleuchtung und Blende und Zoom und Stativ experimentiert; Und wann kriegt der starrsinnige Knipskasten endlich mit, daß er gefälligst dort scharfzustellen hat wo man es ihm gezeigt hat und nicht dort wo ein blöhder Algorithmus meint die wichtigste Stelle gefunden zu haben... Und dann die fünf aussagekräftigen Bilder raussortieren, mit IrfanView verlustlos zuschneiden und in die richtige Orientierung drehen, hier hochladen und posten. Auch das sind Puzzleteile auf dem Weg zur Erlangung der Weltherrschaft!
Es ist halt nichts so dauerhaft wie ein Provisorium.
Das nennt man dann Providurium.

Ich bin ja immernoch am Sammeln fürs Lexikon, Holzplatte ist das Stichwort. Vielleicht ist das eine Sperr-Holzplatte die dem Brumm den Weg versperrt?
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Chaoskreator
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Re: Hören mit Röhren: Brauche geregeltes Netzteil 250V DC, 3

Beitrag von Chaoskreator »

Bastelbruder hat geschrieben:es höchste Zeit, zumindest eine fotografische Doku zu erstellen!
Fotos folgen auf jeden Fall noch. Sieht schön chaotisch aus der Aufbau, ist also schon alleine zu Unterhaltungszwecken sinnvoll. :D
Aus Sicherheitsgründen ist die Netzteilplatte oben auf dem Schrank positioniert, dass neugierige Besucher nicht von den Elektronen gebissen werden.
Die CDROM-Laufwerke sind zumindest einigermaßen fingersicher.
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