Steuerung Fußbodenheizung

Der chaotische Hauptfaden

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Mino
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Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Mino »

Hallo zusammen,


ich bin gerade am Umbauen und beschäftige mich mit der Regelung der Fußbodenheizung. Ich brauche etwas Unterstützung bei der Auswahl der Raumthermostate und den Stellantrieben.

Kurz zur Situation: An das bestehend Haus wurde ein EG-Anbau mit 30m² gesetzt. Das Haus läuft über Öl Zentralheizung mit Heizkörpern. Der neue Anbau hat ne Fußbodenheizung bekommen.
Die Vorlauftemperatur liegt zw. 50-70°C. Darum wird Vorlauf und Rücklauf über sowas gemischt (das Teil hängt im Keller im Heizraum):
http://www.pumpendiscounter.de/ReigaGbR ... wgodeOYDaA
Das Teil mischt Vor- und Rücklauf auf die gewünschte Temperatur.
Je nach Frauchen kann man dann die FBH Temperatur an dem weißen Drehknopf (1-5) einstellen. Geregelt wird dann die Vorlauftemperatur der FBH. Angetrieben wird das Ganze von einer Umwälzpumpe (s. Pumpengruppe).
Somit hätten wir folgende Stellglieder:
- Pumpe
- Thermostat

Ich benötige jetzt noch einen Raumthermostat im Anbau, welche die Pumpengruppe steuert. Prinzipiell kann ich mir zwei Regelsysteme vorstellen:

1.) Zweipunktregelung:
Ich stelle am Thermostat im Keller empirisch ermittelt z.B. „3†œ ein was z.B. einer VL-Temperatur von 35°C entspricht. Dann nehme ich einen Schaltthermostat z.B. diesen
http://www.ebay.de/itm/Salus-Digitaler- ... SweuxWTehW
Dieser schaltet die Pumpe einfach immer EIN/AUS.
Problem: Wenn die Temperatur des VL zu gering ist, dann krieg ich´s net warm wenn es draussen zu kalt ist. Erhöhe ich die VL Temperatur dann habe ich bedenken bzgl. Temperaturschwankung im Raum

2.) Stetige Regelung:
Jetzt bewege ich mich in Richtung „dünnes Eis†œ…ich denke sowas würde gehen:
http://www.amazon.de/Buderus-Stellantri ... uctDetails
http://www.amazon.de/Raumthermostat-The ... J0BW05REKS
Neben der Pumpe Ein/Aus wird auch der Thermostat nachgeregelt.
Das wäre ein System welches mir sympathischer erscheint als die Zweipunktregelung.
Davon abgesehen könnte man die Umwälzpumpe dann auch noch programmieren bzgl. adaptiver Wassermenge. Die Programmierung würde dann erhalten bleiben, das sie nicht abgeschaltet wird.
Bei Spannungswiederkehr geht die immer in den „Auto-Mode†œ….

Hat jemand Erfahrung damit oder kann mir ein System empfehlen?

Die Verbindung zwischen Messstelle Anbau wo der Raumthermostat hinsoll und Pumpengruppe im Keller ist 5x1,5mm² sowie 4x2 Telefonleitung. Der Thermostat sollte nach Möglichkeit Aufputz sein und keine Batterie brauchen



Schöne Grüße

Mino
Azze
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Azze »

Das Problem ergibt sich oft bei diesen Nachrüst- oder Einzelraum - FBH. Die Mischgruppe müsste für sich eigentlich außentemperaturgesteuert sein, was sie aber in den seltensten Fällen ist. Normale Heizkörper werden schnell warm, heizen beim Abschalten aber auch nicht allzu lange nach. Nicht so die FBH. Wenn da dann die Vorlauftemperatur zu hoch ist, kann es schnell zu Überschwingern kommen. Ich würde versuchen, hier irgendwie einzugreifen.

Moderne Komplett- Fußbodenheizungen haben eine außentemperaturgesteuerte Vorlauftemperatur. In der Übergangszeit ist bei mir die Vorlauftemperatur irgendwo bei 25-28°. Sobald es kälter wird, steigt die an auf bis zu 35°. Raumthermostaten regeln dann über Stellglieder die Temperatur für den Raum, wobei man sagen muss, dass gewisse Schwankungen trotzdem nicht vermeidbar sind, weil der eben noch durchströmte Estrich natürlich nicht schlagartig aufhört zu heizen, wenn das Stellglied bei erreichen der Zieltemperatur schließt. Gerade wenn im Winter mal ordentlich die Sonne ins Zimmer ballert, kann schnell mal Lüften notwendig werden.

Deine zweite Lösung ist also eigentlich die bessere, sofern man sie mit eine außentemperturgesteurten Mischeinrichtung verheiratet. Die programmierbare Pumpe braucht es dabei eigentlich nicht, es gibt automatische Pumpen (z.B. von Grundfos, ich glaube Eco), die ihre Leistung dem Gegendruck anpassen: Alle Ventile offen: Leistung hoch, Ventile vereinzelt geschlossen: Leistung runter. Wenn du ohnehin nur einen Fußbodenkreis und damit nur ein Stellglied hast, dann erübrigt sich das aber. Die sind nämlich entweder offen oder zu. In dem Fall schaltet der Raumthermostat einfach das Stellglied und die Mischerpumpe ein und aus. Vermutlich könnte man sogar auf das Stellglied verzichten, aber wegen möglicher Fehlströmungen würde ich es trotzdem einbauen, kost nicht die Welt.

Produkte kann ich dir nicht nennen; seit meine Anlage eingebaut wurde, sind 7 Jahre vergangen. Da hat sich sicher inzwischen einiges am MArkt getan
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Joschie
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Joschie »

Hallo Mino,

das Problem das du beachten solltest ist das, je nach Stärke des Estriches, die Fußbodenheizung eine teils extrem lange Ansprechzeit hat. Unsere Fußbodenheizung braucht um auf eine "Veränderung" zu reagieren zwischen ein und eineinhalb Stunden.

Wenn du nun mit deinem Thermostat-Pumpen-aus-einschalter da arbeitest wird das in meinen Augen auf eine Kuhschwanzregelung hinauslaufen.

Ich würde mich zuerst mal hinsetzten, ein kleines Logbuch schreiben (Außentemperatur, Innentemperatur, Vorlauftemperatur, Rücklauftemperatur, Uhrzeit) und das ganze mal nach Gefühl einregluieren.
Wenn du dann hier einige Messwerte hast (so ein, zwei Monate á 5-10 Messwerte pro Tag) wird sich sehr schnell eine Kurve aus benötigter Vorlauftemperatur bei entsprechender Außentemperatur zu Innentemperatur ergeben.

Man kann jetzt ganz einfach und gemein sein und das weiterhin händisch einstellen oder aber sich einen kleinen (neumodisch) Steuercontrollör frickeln der das Mischerventil entsprechend der Außentemperatur ansteuert. Nebenbei bemerkt enthält unsere Heizungssteuerung (witterungsgeführte 2Kreis Steuerung) aus Mitte der 80er keinen einzigen Programmierten Chip, alles nur mit Vergleicher, Opamps und FlipFlops gebaut.

Grüße
Josef
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Mino
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Mino »

Hallo Azze,

klingt logisch….ich müsste also den Stellantrieb mit einem Aussenfühler verheiraten um den VL entsprechend nachzuführen.
Die Raumtemperatur wird dann nur über einen digitalen (2-Punkt) Regler der die Umwälzpumpe ein- und ausschaltet geregelt.

Klingt gut…für die RT Überwachung gibt es viele Geräte. Muss mal guggen was es für die VL Regelung gibt.



Schöne Grüße

Mino
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Joschie
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Joschie »

Hallo Mino,

wofür brauchst du eine Raumtemperaturüberwachung.
So was hab ich bisher bei Fußbodenheizungen noch nicht gesehen.
OK die Anlagen die ich bisher kenne sind alle >10 Jahre alt.
Wie gesagt, die reagiert im Vergleich zu einem Heizkörper irre lahm.
Vergleich das mit einem LKW und nem Tanker.
Wenn beide 25 Vollbeladen fahren braucht der LKW ca. 15Meter, der Tanker ca. 40Kilometer.

Grüße
Josef
da1jo
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von da1jo »

Ich sehe und verstehe das so.

Der Temp. Regler in der Pumpengruppe ist eingestellt auf die max. Temp der FBH im Wohnbereich 30 Grad. Wenn du exakt die Pumpe drin hast wie auf dem Link Bild ist das die Alpha 2 die regelt ihre Leistung selbst Anhand des Gegendrucks. Somit kannst du die mit der von der anderen Heizung koppeln.
Dann ein Raumthermostat in den Raum der FBH und ein Stellventil hinter dem max. Temp. der Pumpengruppe für die Temp. Regelung.
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Mino
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Mino »

Okay, dass das Ganze eher zäh ist zu regeln ist wohl allen klar. Die Raumtemperaturüberwachung ist eher eine Sollwertvorgabe, also diese „normalen†œ Raumtemperaturthermostate. Mal möchte man es eben 20°, mal 23° warm haben.
Dazu muss das Tastverhältnis der Umwälzpumpe eben durch den Raumthemostat geändert werden.
Da liegt dann sicher auch die Krux, wenn man von 20° auf 23° hochdreht ist die Totzeit eben recht lange -> Überschwinger. Macht man ja aber jetzt net sooo oft und sollte damit vertretbar sein. Dass diese Effekt bei jeder Tag/Nacht Absenkung Auftritt ist klar.
Ich denke die Lösung ist wie bereits erwähnt eine aussentemperaturabhängige VL Regelung, sowie eine 2-Punkt Regelung für die Pumpe mit Führungsgröße Soll-Raumtemperatur durch den Raumtemperaturthermostat.



Mino

PS: Warum sind die Fachbegriffe aus der Heizungstechnik eigentlich mindestens 20 Zeichen lang???? Ich brech mir schier ein ab beim Schreiben…

edith:
Okay...Denkfehler. Diese Stellantriebe als Thermostatersatz sind ja gar keine stetigen Stellglieder, sondern nur uff/zu…doll. Ich wird dann wohl wie Josef beschrieben hat das ganze empirisch ermitteln, in der Hoffnung, dass ich net allzuoft an dem Thermostat drehen muss. Vielleicht reicht ja auch eine Einstellung für den gesamten Winter. Sollte das Ganze in Treppensport ausarten, dann muss ich wohl zu ner Frickellösung greifen.
Oben ins Wohnzimmer kommt dann eben wie beschrieben ein 2-P Regler von der Stange.


Mino
Lars_Original
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Lars_Original »

Hier (in der Firma) läuft das so:

Regelung der einzelnen Heizkreise über (Thermische) Stellantriebe.
Wenn alle Stellantriebe zu -> Mischerpumpe aus.

Wenn du nur einen Raum zu regeln hast, kannst du das auch über den Mischer anstatt über einzelne Ventile machen.
Du darfst nur die Pumpe nicht abschalten solange du noch eine Verbindung vom Eingangskeis zur Fußbodenheizung hast.
Sonst kommt heißes Wasser (>40°C) Wasser da rein. Das mögen weder die Rohre noch der Estrich.
Stumpf würd ich das mit nem 2-Punkt Thermostat mit Wechselkontakt, nem sehr langsam laufenden Mischer (idealerweise mit thermischen Antrieb) und der vorhandenen automatischen Pumpe (eventuell mit zusätzlichem Zeitrelais) lösen.

Ein Thermischer Antrieb (kleine elektrische Heizung dehnt Flüssigkeit aus) ist halt SEEEER LAAAAAGGGSSSAAAMMM.
In Verbindung mit den normalen Raumthermostaten gibt das pratisch kaum Überschwinger.

Die Alternative ist die Vorlauftemperatur auf 40°C zu begrenzen (eventuell mit der vorhandenen Technik zu lösen) und mit dem Thermostat nur die Pumpe zu schalten.
Da läufst du aber Gefahr das je nach Länge und Anzahl der Schleifen sich der Boden ungleichmäßig aufheizt.

Eine Witterungsführung macht bei einem Raum keinen Sinn und ist bei den heutzutage richtig gut gedämmten Häusern auch nur noch eingeschränkt sinnvoll.


Lars
Azze
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Azze »

Mal 20°, mal 23°... Klar, die Raumthermostaten lassen sich mit Temperaturkurven belegen (z.B. 06:00 - 08:00 -> 22°, 08:00 - 12:30 -> 21°...)

Wie Joschie schreibt: 1° Temperaturunterscheid brauchen je nach Estrichstärke ca. 2-4 Std. Von derlei Spielereien, genau wie Nachtabsenkung würde ich mich schnell verabschieden. Ich habe letztere anfangs ausprobiert, aber schnell wieder verworfen, weil ich theoretisch um 20:00h reduzieren müsste, um dann um 24:00 auf Nachttemperatur zu sein (um 23:30 ist es dann aber schon unangenehm). Gegen 03:00 muss die Temperatur dann aber schon wieder anfahren, damit die um 07:00 den Wunschwert erreicht. Das ist einfach Schwachsinn. Ich fahre inzwischen konstant durch und freue mich des Lebens. Große Einspareffekte erreicht man ohnehin kaum.
alpin
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von alpin »

Hallo Mino.

Ich frag mich an der Stelle, ob du wirklich eine Regelung brauchst.
Genau dieses "mal 20°, mal 23°" ist ja eben das Problem. Wenn man "mal eben" irgendwelche Temperaturen ändern möchte, dann eben meistens nicht im einige-Stundenbereich, sondern eher auf Tagesbasis (aka "Bin das Wochenende nicht da, 19 Grad reicht für die nächsten Tage") oder im Minutenbereich "boah, is warm, mach mal kälter".
Bei Letzterem greift deine Regelung eh nicht, wegen der Trägheit. Bei Ersterem ist es egal, ob es nun 18,7 oder 19,2 Grad sind, hauptsache keine 23°... Auch Tagesschwankungen wie "Sonne an oder aus" schafft das nicht gegenzuregeln.

Irgendwie riecht das für mich eher nach einer reinen Steuerung. Die auf ein Grad genau einzustellen wäre vermutlich hässlich, also würde ich bei ner Skala zwischen 0 und "Wahnsinnig heiß" landen, die man vielleicht mit einem Außen-Tempfühler nachführen könnte, was aber auch schon wieder Kochpotential bietet...
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Joschie
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Joschie »

... Vielleicht reicht ja auch eine Einstellung für den gesamten Winter. ...
Genau das vermute ich auch. Nur muss die ideale Einstellung gefunden werden.
Bei uns hat das auch einige Zeit gebraucht bis die Kurven gepasst hatten.

Grüße
Josef
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Heaterman
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Heaterman »

Muss ich in Teilen widersprechen. Ich hab FBH in 10 Heizkreisen, alle Einzelraumgesteuert mit Zweipunktreglern (HomeMatic), Vorlauftemperatur außensensorgesteuert, und elektronische Eco-Pumpe. Der Heizablauf geht je nach Raumnutzung zu unterschiedlichen Zeiten los, zuerst werden ja die Stellantriebe des Kreises solange geöffnet, bis die Solltemperatur im Raum erreicht ist.
Dann schalten die Stellantriebe ab, und es wird nur wieder mit etwas Hysterese zugeschaltet, falls der Raum deutlich kühler wird. Das Problem „starke Sonneneinstrahlung† kompensiere ich mit Teilabschattung durch die Rollladensteuerung. Trifft das noch in die Phase des Aufheizens, reagiert ja der Raumthermostat entsprechend. Dessen Platzierung im Raum ist auch ziemlich entscheidend, ich habe z. B. im Wohnzimmer als beste Lösung die freie Aufstellung in einem Tischständer nahe dem Lieblingsplatz der Chefin gefunden, da der Raum recht groß ist und drei getrennte Heizkreise (warum auch immer, den Erbauer kann ich nicht mehr fragen) hat.
Die HomeMatic-Regler sind zudem selbstlernend und passen die Anforderung auch an tatsächliche Abläufe im Raum an, so ergibt sich nach ein paar Wochen eine optimierte Kurve.

Das Aufheizen geht bei uns trotz der insgesamt 240 qm im Haus recht schnell (wenn nicht alle Räume gleizeitig Wärme anfordern), weshalb auch solche Aufgaben wie im „Nähzimmer†, wo die Holde auch jeden Nachmittag drin Sport treibt, Heizenergie-sparend vor sich gehen: Absenktemperatur 17 Grad, ab 13 Uhr auf 21 Grad aufheizen, ist spätestens 14 Uhr erreicht, wird noch bis 16 Uhr überwacht, dann aus auf Absenken. Oder im Bad, da habe ich aufgrund der recht langen Lüftungszeiten sogar einen Fenstersensor zur Abschaltung der eventuell gerade anlioegenden Aufheizphase eingebunden, denn die Raumregler haben eine Boost-Funktion, also über eine einstellbare Zeit nach dem Fensterschließen volle Lotte. Das Bad ist innerhalb einer halben bis dreiviertel Stunde wieder auf voller Temperatur. Geht natürlich alles nur, wenn man nicht die gesamte Leistung der Heizung auf einmal in allen Räumen zieht - also nur nutzungsabhängig heizen.

Ja, Überschwingen wird man nie ganz kompensieren können, aber mit einer Zweipunktregelung mit etwas lockerer Leine, sprich Hysterese, hält sich das in Grenzen.

Ich befürchte aber gerade das bei Minos Problem, wenn keine Raumregelung für den Heizkreis eingesetzt wird.
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Sterne
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sterne »

Wie ist denn deine Heizung gesteuert? Per Außenfühler?
Wenn ja brauchst Du meiner Meinung nach gar nichts mehr, wenn ich das verlinkte Teil richtig verstanden habe.
Aus der einfachen Überlegung

Zugeführte Heizwärme = 4,187/3600* umgewälzte Wassermenge [in l/h] * (Temperatur Vorlauf †“ Temperatur Rücklauf)

wird klar, dass die der Fußbodenheizung zugeführte Heizwärme im "richtigen Moment" steigen sollte.

Ich würde probieren die Vorlauftemperatur der Heizung per Raumthermostat im Anbau vorzugeben. Aber meiner Meinung nach, sollten Außenfühler so oder so verboten werden. :)

Gruß
Sterne
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Heaterman
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Heaterman »

Sterne hat geschrieben:Wie ist denn deine Heizung gesteuert? Per Außenfühler?
Ich würde probieren die Vorlauftemperatur der Heizung per Raumthermostat im Anbau vorzugeben. Aber meiner Meinung nach, sollten Außenfühler so oder so verboten werden. :)

Gruß
Sterne
Das dürfte nicht gehen, da die Steuerung der Heizung ja auf den Außenfühler ausgerichtet ist. Die meisten Heizungen erlauben allerdings eine manuelle Korrektur der Vorlauftemperatur.
Der Raumregler muss einen Ventiltrieb am Heizkreisverteiler ansteuern, sonst hast Du ja auch die ganze Zeit die Umwälzpumpe zu laufen. Ist der Ventiltrieb zu, schaltet auch die Pumpe runter, da sie Gegendruck hat.
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Sterne
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sterne »

Heaterman hat geschrieben:...Das dürfte nicht gehen, da die Steuerung der Heizung ja auf den Außenfühler ausgerichtet ist. ...
Da habe ich aber Glück, dass meine Heizung das nicht weiß und ich es auch ignoriert habe. Ein Außensensor gibt nur an einer Wellblechhütte Auskunft über die Raumtemperatur und ist sonst vollkommen sinnlos. :lol:
Azze
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Azze »

Sterne hat geschrieben: Ein Außensensor gibt nur an einer Wellblechhütte Auskunft über die Raumtemperatur und ist sonst vollkommen sinnlos. :lol:
Das ist nicht ganz richtig. Die Heizverluste hängen schließlich linear von der Differenz Außen- zu Innentemperatur ab. Trotz Dreifachverglasung hast du bei -25° Außentemperatur an der Scheibe eine andere Oberflächentemperatur als bei +10°. Das gilt auch für die Wände. Das wiederum sorgt durch Konvektion und Radiation zu unliebsamen Effekten - Thema Behaglichkeit. Genau das kompensiert die Vorlauferhöhung nach Außentemperatur.
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Heaterman
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Heaterman »

@Sterne: Kommt auf die Heizung an. Manche lassen sich ja auch „nicht witterungsgeführt† installieren. Dann hockt da eine Brücke. Nachteil: siehe Azzes Eintrag.
Gary
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Gary »

Wenn meine Heizung nicht nach der Außentemperatur regelt, nach was dann ?
Sensor in der Küche ? dann wird es beim backen im restlichen Haus zu kalt.

Für eine Wohnung geht das mit einem Innenfühler, beim Haus wird es schon schwieriger.
kalmi01
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von kalmi01 »

hallöli,

da sich hier gerade das Heizungsaffine- und Fach-Publikum versammelt, möchte ich mal eine etwas provokante Frage in den Raum werfen:
warum auf Teufel komm raus soll es immer diese unsägliche Aussentempereratur geführte Heizungssteuerung sein ?

Hintergrund meiner Frage:
Ich habe in den 90ern hochgedämmt und mit Wärmerückgewinnung gebaut.
Auf Grund der sehr guten Dämmung ist der Wärmeverlust träger, als die Aussentemperaturänderung.
Analog zur FBH hat sich die Raumtemp. also ähnlich wie mit FBH nicht so schnell geändert.

Die Heizung hat in der "Aussentemperatur geführten Zeit" also durch die Bank weg, zu 95% an unserem wahren Wärmebedarf vorbei geheizt.

Ein paar Jahre habe ich auch den Mischbetrieb probiert, also Aussentemperatur geführte Vorlauftemperatur mit Raumtemp.-Aufschaltung.
Das war ein deutlicher Komfortgewinn mit sehr flachen Kurven, bei moderater Kurvenanhebung.
Meiner Meinung nach die bisher komfortabelste Steuerung, dafür hatte die Heizung sonst nicht viel zu bieten.

Seit ich (gezwungener Massen) auf (nur) Raumtemperatur geführt umgestellt habe und die Heizkurven dem angepasst habe, fahre ich mit Niedertemperaturheizkörpern in ähnlichen Vorlauftemp.-Bereichen wie mit einer FBH.


FBH hätte ich im Nachhinein auch gern, aber mit min. 1 normaler Heizkörper im Raum, um auf so Sonderwünsche wie "mach mal eben wärmer" reagieren zu können.
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Heaterman
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Heaterman »

Da streiten sich aber selbst die Heizies wie die Kesselflicker drum, welche Methode die Beste ist, siehe das Hauen und Stechen im Haustechnik-Dialog. Kommt sehr auf die konkrete Anlage an, und wie man die Heizkreise aufgeteilt hat, sowie eben die Art der Heizung (Körper/FBH/Wand, stetige oder Zweipunktregelung).

Mein Heizkessel bietet z. B. die Option, ohne Außenfühler zu fahren: Sensoranschluss brücken, dann Vorlauf fest einstellen. Geht sicher auch, hab ich noch nicht ausprobiert. Man kann ja auch anhand der Kurven in der Anleitung die max. Vorlauftemperatur manuell begrenzen.
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Sterne
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sterne »

Azze hat geschrieben:
Sterne hat geschrieben: Ein Außensensor gibt nur an einer Wellblechhütte Auskunft über die Raumtemperatur und ist sonst vollkommen sinnlos. :lol:
Das ist nicht ganz richtig. Die Heizverluste hängen schließlich linear von der Differenz Außen- zu Innentemperatur ab. ...
Na da habt ihr aber den TROLL gefüttert. Ich gebe euch 3 Tage die Außentemperatur über die Zeit. Zusätzlich:
1. Tag, Regen 2 Sonnenstunden, im Schnitt 3 m/s Wind
2. Tag, Klarer Himmel 6 Sonnenstunden, im Schnitt 6 m/s Wind
3. Tag, Nebel 0 Sonnenstunden, im Schnitt 0,5 m/s Wind

Innentemperatur exakt 20°C die ganze Zeit.

So und jetzt könnt ihr mir nicht einmal exakt die Temperatur an meiner Wand innen über die 72 Stunden sagen? Von dem Temperaturprofil in der Wand ganz zu schweigen. Genau diese Daten braucht man aber wenn man die Heizleistung berechnen wollte.

LINEAR ... AUßENSENSOR ... Lachende Grüße
Sterne
Gary
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Gary »

Es ist klar das eine Regelung mit Außenfühler nur grob arbeitet. Die Feinregelung muß das Raumthermostat übernehmen.

Wie soll ich das besser machen ? Ich habe im Haus 7 Zimmer die beheizt sind, soll da in jedem Zimmer ein Sensor rein der dem Ölkessel eine Wärmebedarfsmeldung schicken ?

Der Außenfühler muß halt da sein wo die meisten Fenster sind, bei mir ist das falsch und die Auswirkungen spüre ich. Ich kenne die Schwächen, aber jetzt mach den Sack auf, wie besser machen ?
kalmi01
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von kalmi01 »

Gary hat geschrieben:Es ist klar das eine Regelung mit Außenfühler nur grob arbeitet. Die Feinregelung muß das Raumthermostat übernehmen.
dann kannste auch einfach mit Vorlauftemp. und deltaT im Rücklauf arbeiten, dass ist so feingradig wie : "im Sommer iss warm und im Winter kalt"

die richtige Position für einen Innensensor zu finden ist extrem schwer, weil jeder andere Prioritäten setzt.
Ideal ist es meiner Meinung nach, einen Sensor dort zu setzen, wo es am zweitkühlsten ist, oder am zweitwärmsten sein soll.
Und dann regelt man über diese 2 möglichen Komfortfaktoren.
Dabei kommt es halt darauf an, ob man ehr ein Warmduscher ist (= kühler Ort für Sensor) oder ob man es ehr angenehm frisch mag (= warmer Ort für Sensor).

Das geile daran ist, egal zu welcher Seite man tendiert, nach 1-2 Jahren will man so ein "Basis-Klima" nicht mehr missen.
Und wenn man das erreichen will, muss man eigentlich ausser Geduld nichts investieren.

Overdosed Technik ist jedenfalls absolut unpassend, es sei denn, man wertet die Wettervorhersagen aus und hat ein Wärme/Heizprofil seines Hauses.
Über so eine Wettervorhersage-Heizungssteuerung hab ich mal nachgedacht, dann aber erkannt das es zwar machbar, aber für mich vollkommen übertrieben wäre, da alles mit Basisparametern auch zufriedenstellend läuft und kein Komfort-Plus entstehen würde.
Also warum ?
;-)
winnman
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von winnman »

Ihr habt alle noch was vergessen:

Miss mal die Rücklauftemperatur.

Die mit deinem Mischer und dem Raumthermostat (eher als Kurvenschieber betrachten) verheiraten.

Der RL Wird immer ziemlich so hoch sein wie der entsprechende Raum Wärme benötigt.

Bei größerem Wärmeverlust (niedrige Aussentemp, Wind, . . ) steigt die Energieabgabe des Estrichs an den Raum -> RL sinkt.

Scheint die Sonne ins Zimmer kann der Estrich keine Wärme abgeben RL steigt.
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Sterne
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sterne »

kalmi01 hat geschrieben:
Gary hat geschrieben:Es ist klar das eine Regelung mit Außenfühler nur grob arbeitet. Die Feinregelung muß das Raumthermostat übernehmen.
dann kannste auch einfach mit Vorlauftemp. und deltaT im Rücklauf arbeiten, dass ist so feingradig wie : "im Sommer iss warm und im Winter kalt"
Ja mit dem groben Daumen hast Du recht, aber wenn man eine Weile darüber nachdenkt, wird man feststellen, dass bei bekannten Volumenstrom deltaT sogar Auskunft über die Raumtemperatur liefert. Kleiner Tipp zum Nachdenken ... die Wärmeabgabe von Heizflächen ist extrem nichtlinear in Bezug auf die Vorlauftemperatur. :o
Also deltaT und Volumenstrom an der Heizung ist tausendmal besser als ein Außensensor, wenn man es sinnvoll auswertet. Ein Außensensor liefert halt nur an einer Wellblechhütte substanzielle Information. :P

Gruß
Sterne
Gary
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Gary »

Da brauche ich schon noch tausend Tipps wie das geht und dann tausend mal besser sein soll.

DeltaT und Volumen, dann weiß ich die Leistung. Wenn die Rücklauftemp. hoch ist wird es auch warm sein...
Aber jetzt soll das tausend mal besser sein, also muß das was genaues sein. Ich komm nicht dahinter.
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Hightech
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Hightech »

Ich grüble derzeit auch ein wenig über die Außentemperaturmisslichkeit nach, denn:

Ist es draußen JETZT kalt und war es vor 5 Stunden draußen warm dann ist es druch die Fußbodenheizung JETZT ja kalt.
Also Fazit, die Heizung muss 6 Stunden vorher wissen, wie kalt es in 6 Stunden ist.
Also man nehme einen RASPI, sage ihm er soll beim DWD anfragen wie warm es in 3 oder 6 Stunden ist, und das dann der Heizung als Außentemperatur verkaufen wie warm es jetzt sei.
Dann müsste es zu der Außentemperatur in 3 Stunden passen.
Das müsste sogar zu der Tag/Nacht Problematik bei FBH passen. Da ist es ja gerne mal Nachts -3 und Tags +7 Grad.
Wenn man das 3-4 Stunden in die Zukunft schiebt, dürfte die Situation passen.
Dann noch ein Fallback programmieren, falls die Daten vom DWD nicht plausiebel sind dann der Außensensor wieder direkt dran ist.

Hat das jemand mal versucht ?
Wie kommt man an die Daten in 3,6,9 Stunden ?
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Harley
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Harley »

Hallo Hightech,
bei Zabex wirst Du fündig!
Siehe WLAN Aussenthermometer mit Blick in die Zukunft ... :D
Gruß, Harley
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sub
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von sub »

ein Freund holt die Daten vom Wetterdienst und füttert diese in seine Wärmepumpe. So gleicht er den steigenden Bedarf im Vorfeld aus.
Funktioniert seit 2 Jahren.
kalmi01
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von kalmi01 »

Sterne hat geschrieben:
kalmi01 hat geschrieben:
Gary hat geschrieben:Es ist klar das eine Regelung mit Außenfühler nur grob arbeitet. Die Feinregelung muß das Raumthermostat übernehmen.
dann kannste auch einfach mit Vorlauftemp. und deltaT im Rücklauf arbeiten, dass ist so feingradig wie : "im Sommer iss warm und im Winter kalt"
Ja mit dem groben Daumen hast Du recht, aber wenn man eine Weile darüber nachdenkt, wird man feststellen, dass bei bekannten Volumenstrom deltaT sogar Auskunft über die Raumtemperatur liefert. Kleiner Tipp zum Nachdenken ...
Hab ich getan, Ergebnis : ich kannte Funktionen der Heizung, von denen der Hersteller-Service nichts wusste ;-)
Aber das ist ein anderes Thema.

deltaT-Steuerung ist im Prinzip toll, wenn alle Heizkörper immer offen sind, die Wärmeanforderung immer gleich ist und der hydraulische Abgleich statt gefunden hat.
Mit dieser Konstellation krieg ich aber keinen grünen WAF, also Thermostate wieder drauf und den Abgleich ein bischen verzerrt, denn im Bad MUSS es Morgens kuschelig warm sein und schon wird der RL wärmer, als er normalerweise sein sollte.

Das ist auch der Grund, warum ich bei FBH wenigstens einen kleinen Heizkörper verbauen würde. Mindestens in Bad und Wohnzimmer.
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Sterne
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sterne »

Hightech hat geschrieben:Ich grüble derzeit auch ein wenig über die Außentemperaturmisslichkeit nach, denn:

Ist es draußen JETZT kalt und war es vor 5 Stunden draußen warm dann ist es druch die Fußbodenheizung JETZT ja kalt.
Also Fazit, die Heizung muss 6 Stunden vorher wissen, wie kalt es in 6 Stunden ist.
Also man nehme einen RASPI, sage ihm er soll beim DWD anfragen wie warm es in 3 oder 6 Stunden ist, und das dann der Heizung als Außentemperatur verkaufen wie warm es jetzt sei.
Dann müsste es zu der Außentemperatur in 3 Stunden passen.
Das müsste sogar zu der Tag/Nacht Problematik bei FBH passen. Da ist es ja gerne mal Nachts -3 und Tags +7 Grad.
Wenn man das 3-4 Stunden in die Zukunft schiebt, dürfte die Situation passen.
Dann noch ein Fallback programmieren, falls die Daten vom DWD nicht plausiebel sind dann der Außensensor wieder direkt dran ist.

Hat das jemand mal versucht ?
Wie kommt man an die Daten in 3,6,9 Stunden ?
Leider verkomplizierst du damit das Problem ohne es grundsätzlich zu beseitigen.

Wenn man die Tempertur im Gebäude als ein System betrachtet, was von äußeren Einflüssen gestört wird, kommt die Theorie zu der Erkenntnis, dass nur eine Regelung in der Lage ist, die Abweichung zwischen Soll- und Istzustand auszugleichen. Daher muss die Temperatur im Inneren des Gebäudes messen. Tut man dieses nicht, hat man per Definition eine Steuerung, die gar nicht in der Lage sein kann, die Störung auszugleichen.
Vergleich zwischen Theorie und Praxis:
Frag mal ein 6 jähriges Kind, wo die Temperaturmessung hingehört, wenn man es im Wohnzimmer warm haben will. ;)

Für das Problem der Zeitverzögerung durch die Fußbodenheizung hilft das natürlich erstmal nicht soviel. Wenn man aber eine Weile darüber nachdenkt, stellt man aber fest, dass die selben Effekte die eine Fußbodenheizung "träge" machen auch das Abkühlverhalten eines Hauses träge machen. Ist nicht wirklich überraschend, da die selbe Physik dahinter steht. Lange Rede kurzer Sinn in deiner Außenwand könnte es einen Punkt geben, der schon 3 Stunden vorher weiß, dass es im Haus kalt wird. Also spätestens mit 2 Messpunkten einmal innen auf der Außenwand und in geeigneter Tiefe in der Außenwand sollte auch eine Fußbodenheizung in den Griff zu kriegen sein.

Wenn Du allerdings eine "moderne" Konstruktion - also eine Hütte fast ohne Wärmekapazität + Fußbodenheizung - am Hals hast, musst Du einfach damit leben, dass die zeitliche Dynamik der Störung größer ist als die der Regelung. Da kann auch eine Wetter-App an der Heizung nur den Schaden begrenzen. :lol:

Gruß
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Blueloop
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Blueloop »

Deswegen gibt es einfache Raumtemperaturregler die machen eine Proportionalregelung, das heißt wenn Deine Raumtemperatur z.b 1°C unter der Soll-Temperatur ist fängt der Regler an deine Pumpe 5min An/Aus zu pulsen.
Damit kann man das Überschwingen deutlich besser in den Griff bekommen, als wenn man die Pumpe hart schaltet bis der Regler endlich eine Änderung bemerkt.
Sir_Death
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sir_Death »

Jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.... :D :D :D :D :D :D :D :D

Wir haben ein inzwischen 35 Jahre altes Haus, mit Heizkörperheizung (ja ja ich weis - ist keine FBH)
Es war original ein Einrohrsystem mit 2 Kreisen verlegt - Injektionsnadeln abgefault, kein Heizkörper heizt mehr.... komisches Rohrsystem, für das kein Heizi mehr wusste, was das für ein System ist.... Dimensionierung auf Hochtemperaturvorlauf (65°???)

Ergebnis: Die gesamte Heizung neu.

Über einen bekannten Heizi die gesamte Heizlastberechnung machen lassen.
Heizi wollte unbedingt eine Außentemperaturgeführte Heizung mit Raumaufschaltung und Thermostatventilen an den Heizköpern installieren...

Ergebnis:
Die Außentemperaturführung funktionierte überhaupt nicht.
Die Platzierung des Raumfühlers im Wohnzimmer ist Bockmist
Alle Heizkörper mit Thermostatventilen ist Oberbockmist, da im schlimmsten Fall die Pumpe (die das nicht merkt) gegen nur geschlossene Ventile arbeiten würde...

Was habe ich jetzt?
Der Außentemperaturfühler zeigt zwar noch auf der Heizung seine Temperatur an - aber wird nicht mehr als Regelgröße verwendet.
Aufschaltung nur auf die Raumtemperatur im zentral liegenden Flur - da kommt etwas Wärme aus der Küche raus, und über das Stiegenhaus fällt die kältere Luft aus den Schlafbereichen herunter --> "Durchschnittswertbildung" :lol: :lol: :lol: --> Anforderung des Heizens an die Heizung.
Regelung der Temperatur nur noch über die Thermostatventile an den Heizkörpern - haben alle eine Markierung, wie sie eingestellt gehören - brauche ich NIE zu verdrehen... (Markierung, falls meine Tochter beim Spielen verdreht...)
Die beiden (von mir vorsorglich) im Keller installierten Heizkörper sind immer offen, damit die Pumpe was zum Pumpen hat.

Hydraulischer Abgleich: - Nie auch nur im Ansatz gemacht.
Von der Heizung zum Verteiler führen 28er Cu-Rohre, von dort gehen je Stockwerk (3 davon) 16er Prineto-Rohre weg. http://www.ivt-group.com/de/rohrsysteme ... tallation/

Die Spielerei in den ersten beiden Jahren war de facto nur, die richtige Einstellung für die Heizkörperventile zu finden, und sukzessive (fast) alle Einstellungen des Heizis auf Werkseinstellungen zurücksetzen...

Soviel zum Wissen und Könen vieler Heizis....

Also lass dich nicht irre machen. - KISS (Keep it simple stupid)
Mach ein Mischventil, damit du nie über die Maximaltemperatur der FBH-Rohre kommst, und mach einen Raumtemperaturfühler (mit etwas mehr Einstellmöglichkeiten) an ein Absperrventil mit dem du in den ersten 1-2 Saisonen deine Lieblings-Einstell-Kurve findest.
Und Absenken von 23° auf 20° würde ich nicht ohne (viel) Lüften machen. - Denn 60% rel. Luftfeuchte bei 23° sind gleich mal 70% rel. Luftfeuchte bei 20° https://de.wikipedia.org/wiki/Luftfeuch ... euchte.png- da musst du bei Möbeln an der Außenwand schon aufpassen, dass es dahinter nicht schimmelt.

Übrigens: Der WAFF ist bei mir zu Hause absolut grün.

EDIT:
Zu deinem Vorschlag im ersten Post:
mit dem Absperrventil (eigentlich 2 VL, RL, damit es kein zu heißes Heißwasser rein drückt, schaltest du auch die Pumpe mit.
Dass das Mischventil bei geringerer VL-Temperatur weniger Temperatur in die FBH schickt ist auch kein Problem, da es ja einen Grund gibt, dass die VL-Temperatur niedriger ist - die Heizung muss nicht so viel heizen, da es warm genug ist.. - trifft sicher auch auf den Zubau zu. :lol: :lol: :lol:

EDIT 2: Verstehe ich das richtig, dass du eine eigene Pumpe, nur für die FBH hast? - dann müsste es ja eventuell sogar reichen, die Pumpe mit dem Raumtemperaturfühler ein/aus zu schalten - üblicherweise ist der Druck in der Leitung nicht groß genug, dass die Pumpe von selber weiterdreht... (dann bräuchtest du die Pumpe gar nicht..) - Heizungspumpen sind üblicherweise auf Durchfluss/Umwälzung ausgelegt, nicht auf Druckaufbau..
Und wenn das Mischventil auf das absolute Maximum der VL-Temperatur eingestellt ist (so dass dann die max. FBH Temperatur noch immer nicht überschritten wird) dann brauchst du auch keine Absperrventile... :D
Zuletzt geändert von Sir_Death am Fr 27. Nov 2015, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sterne »

Das ist ja lustig. Abgesehen davon, dass meine Verrohrung/Heizkörper nur durch den Heizi ergänzt werden durften. Beschreibst Du 1:1 meine Erfahrungen mit der Heizung und deren Einstellung. Die Position der Temperaturmessung ist das A und O und heute würde ich sie direkt innen an die richtige Außenwand setzen. :D
Gary
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Gary »

Sterne hat geschrieben:
kalmi01 hat geschrieben:
Gary hat geschrieben:Es ist klar das eine Regelung mit Außenfühler nur grob arbeitet. Die Feinregelung muß das Raumthermostat übernehmen.
dann kannste auch einfach mit Vorlauftemp. und deltaT im Rücklauf arbeiten, dass ist so feingradig wie : "im Sommer iss warm und im Winter kalt"
Ja mit dem groben Daumen hast Du recht, aber wenn man eine Weile darüber nachdenkt, wird man feststellen, dass bei bekannten Volumenstrom deltaT sogar Auskunft über die Raumtemperatur liefert. Kleiner Tipp zum Nachdenken ... die Wärmeabgabe von Heizflächen ist extrem nichtlinear in Bezug auf die Vorlauftemperatur. :o
Also deltaT und Volumenstrom an der Heizung ist tausendmal besser als ein Außensensor, wenn man es sinnvoll auswertet. Ein Außensensor liefert halt nur an einer Wellblechhütte substanzielle Information. :P

Gruß
Sterne
"dass bei bekannten Volumenstrom deltaT sogar Auskunft über die Raumtemperatur liefert."

Wie jetzt ? Warum lese ich jetzt Innenfühler an der richtigen Wand ?
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Hightech
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Hightech »

Ich will ja nicht die Innentemperatur über die Außentemperatur steuern, wie doof ist das denn ?
Ich habe in jedem Raum einen Sensor und für jeden Raum einen elektrisches Ventil.
Der Außenfühler ist ja nur die Stellgröße für den Vorlauf, damit die Energie entsprechend der Außentemperatur zur Verfügung gestellt wird.
So, und dann ist es gut wenn die Vorlauftemperatur des kommenden Energiebedarfs entspricht.

Mal so hingeworfen,
Tags ist es um 15:00 +7°C und um 20:00 ist es schon 2°C und die Temperatur fällt noch, dann wäre es gut, um 15:00 Uhr die Vorlauftemperatur anzuheben.
Die Fußbodenheizung hängt meist so 3 Stunden hinterher.
So hätte ich dann um 18:00 Uhr die Hütte schön warm. Danach wird dann durch das leichte Übersteuern anschließend nicht mehr geheizt.
Von 18:00 bis 21:00 steigt die Temperatur ja noch leiht, danach ist die Heizung es wieder aus.
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ferdimh
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von ferdimh »

Der Zweipunktregler und sein Überschwingverhalten kann durch einen D-Anteil kompensiert werden (ähnlich wie beim linearen PD-Regler).
Das Problem der instgesamt trägen FBH bekommt man damit aber nicht in den Griff, da könnte nur ein zusätzlicher Fühler im Fußboden helfen.
Also Regler 1 regelt die Fußbodentemperatur (stellt Vorlauftemperatur oder Durchfluß oder Pumpe an/aus)
Reller 2 regelt die Raumtemperatur und nutzt die Fußbodentemperatur als Stellgröße.
Das ganze quasi inspiriert von alten (3kreisigen) Servoreglern für CNC-Maschinen.
Regle Motorstrom, steuere Phasenanschnitt
Regle Motordrehzahl steuere Motorstrom
Regle Position, steuere Drehzahl.

Jede Regelschleife für sich reagiert relativ schnell und ist stabil. Bei entsprechend dicker Antriebs (bzw Heiz-) Leistung ist so eine schnelle Reaktion möglich.
Sowas müsste auch bei der FBH gehen. Nur fehlt ein Stück weit die negative Heizleistung, um nach Brutalgrillen den Boden wieder kalt zu kriegen.
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Bastelbruder
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Bastelbruder »

Ich hatte vor einigen Monden das Fußbodenproblem schonmal angefragt, leider hat sich daraus kein sinnvolles brainstorming entwickelt.
Aber als Sensor für die Temperatur im Boden müßte man die Rücklauftemperatur nutzen können, zumindest zeitweise. Wenn nämlich nach einigen Minuten Stillstand der Kreis angefahren wird.
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Hightech
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Hightech »

Ich hatte mal eine Langzeitpwm in meine Steuerung integriert, in etwa so
Ist < Soll+2 100%ED
Ist < Soll+1 80%ED
Ist < Soll+0,5 70%ED
Ist = Soll 10%ED
Ist > Soll 0%ED
wobei das Raster 30 Minuten waren.
Hat gut funktioniert, glaub ich.
kalmi01
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von kalmi01 »

Hightech hat geschrieben:Der Außenfühler ist ja nur die Stellgröße für den Vorlauf, damit die Energie entsprechend der Außentemperatur zur Verfügung gestellt wird.
In einem trägen System nutzt mir das aber garnichts, wenn die daraus resultierende Temp. nicht ebenso träge nachgeführt wird.
Soll heissen, die bereitgestellt VorlaufTemp muss sich aus der AussenTemp von mehreren Stunden ergeben.
Ich habe das mal über einen Zeitraum manuell gemacht, in dem ich die Vorlauftemp täglich aus der AussenTemp von 4:00 ermittelt habe.
Hat erschreckend gut funktioniert.

Man kann aber die AussenTemp auch völlig ausser Acht lassen und sich komplett auf deltaT zwischen VL + RL konzentrieren.
Start: VL = 40° RL = 37° --> alles OK
wird deltaT zu gross, muss der VL angehoben werden und umgekehrt.

Ich weiss, das man eigentlic ein möglichst grosses deltaT anstrebt, so von wegen max. Effektivität.
Aber leider bekommt man damit die Hütte nicht anständig warm oder mus mit der VorlaufTemp sehr viel höher gehen.

Ich habe in dieser Richtung schon viel probiert und min. 25% Energieeinsparung gegenüber der default-Ausliefer-Einstellung sind locker möglich.
Allerdings gibt es eine Messgrösse, um die mann nicht herum kommt und die dei Experimentier- und Sparfreude dramatisch ausbremst : WAF
;-)
elmo
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von elmo »

Warum nehmt iuhr nict eine Rücklauftemperaturbegrenzer z.B. von Perobe pro Kreiß ?

Wenn RL zu kalt macht das Ventil auf . Ist der Rücklauf zu warm ( keine Wärmeabgabe mehr ) macht es zu . Habe ich in 3 Kreisen verbaut . Läuft super .

mfg Elmar
Sir_Death
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sir_Death »

Im Endeffekt - wenn ich mir ansehe, wieviele Lösungen hier als Funktionierend beschrieben werden - und das glaube ich durchaus - lässt sich sagen, dass ein Haus eine so immense Regelverzögerung hat, dass es nahezu egal ist, an welcher Stelle die Regelkenngrößen gewonnen werden. - Einen Überschwinger (mehr oder weniger stark) wird es immer geben - allein schon deshalb, da noch heißes Wasser in den Rohren, Heizkörpern, in der FBH steht, auch wenn der Regler "aus" sagt... - und andersrum - wenn der Regler "ein" sagt, dauert es eine Weile bis das Wasser und die wärmeabgebenden Bauteile eine höhere Temperatur als die Umgebungstemperatur haben.... (Unberücksichtigt: der Wärmeübergangswiderstand...)
Gary
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Gary »

Es stellt sich mir auch die Frage ob eine gleichbleibende Temperatur für das Wohlfühl-Klima so entscheidend ist.

Draußen fühlt man sich von 15 bis 25° wohl, innen soll es aufs halbe Grad genau sein ?

Überschwinger sind verlorene Energie, mehr nicht. Die Energie ist zuerst auch mal im Haus.
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Sterne
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sterne »

Ich habe keine Fußbodenheizung, daher messe ich die Tempertur für meine Heizung/Heizkörper einfach im Raum.
Trotzdem habe ich mal die thermischen Verhältnisse für meinen Wohnraum mit einer Fußbodenheizung simuliert. Damit es eine für elektrischen Bastler verständliche Form annimmt, sind die Wärmekapazitäten und Wärmewiderstände in LTSpice gelandet. ;)
Daraus ergibt sich natürlich das die Temperaturen als Spannungen berechnet werden und die Wärmeströme zu Strömen werden.

[Die Dateierweiterung asc wurde deaktiviert und kann nicht länger angezeigt werden.]

Estrichstärke 8 cm, Wandaufbau von innen nach außen: 12 cm Kalksandstein, 6 cm Perlite, 12 cm Klinker

Die jeweiligen Materialien sind jeweils mit 4 Temperaturmeßstellen berechnet. D.h. der Meßpunkt zwischen R9 und R12 wäre innen an der Außenwand und der Meßpunkt zwischen R12 und R11 liegt 12/(4+1)=2,4 cm im Kalksandstein. Das wären z.B meine Favoriten für die Regelung der Fußbodenheizung. Am besten beide und per Opamp die Differenz bilden. Denn wenn ich mir den Strom durch R12 anschaue und die Raumtemperatur, sollte das nach meiner Meinung eine sehr gute Regelung ergeben. Hier findet man sowohl die Einflüsse der Fußbodenheizung als auch der Außentempertur wieder. :)
Fußbodenheizung.jpg

Gruß
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Gary »

Es hilft das System als Widerstände und Kapazitäten anzusehen, es ist ja auch so. Nur halt nicht mit Volt und Ampere.

Aber so ist das ein leer stehendes Haus. Sohn heizt mit seinem Gamer-PC mit 300Watt, Tochter ist Frischluftfanatikerin. Papa will im Fernfahrerunterhemdenlook seinen neuen Kaminofen anzünden, Mama ist im Backwahn.

Kirchoff ?
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Sterne »

... das sind doch ganz einfache Fälle ... einfach der Raumtemperatur zusätzliche positive oder negative (Wärme-)Ströme spendieren und schauen was die (hier leider noch nicht vorhandene) Regelung dann macht. Bisher kommt ja nur "Leben ins Spiel" durch die langen Takte der Fußbodenheizung und die schwankende Außentemperatur.
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von winnman »

Diese Fremdeinflüsse kann man fast alle vergessen wenn der Hydraulische Abgleich und die Anpassung der Vorlauftemperatur an die Aussentemperatur (ja sollte man auf alle fälle mal machen und die Heizkurve entsprechend ermitteln und einstellen) mal gemacht ist.

Gamer PC Raum:
Fussboden hat zb 23°; PC heizt Raum auf 22,9° bis 23,0° -> es wird keine Energie mehr aus der FBH entnommen, steigt die Raumtemp über 23° wird eventuell sogar Energie der FBH zugeführt!

Frischluftfanatikerin:
Schliesst Fenster weil zu Kalt; FB hat durch HA 21°, -> es wird Energie abgegeben bis die 21° wider erreicht sind.

An FBH ist mit einzelnen Regelvorgängen normalerweise nichts vernünftiges zu Erreichen.

Weiteres Beispiel: Sonne scheint im Wohnzimmer auf den Fussboden -> Temp Boden > Vorlauftemperatur -> Energie geht in die Heizung (Drehst du nun da die Raumtemperatur zu hoch ist den Heizkreis zu, kann die Energie nur im Wohnzimmer bleiben, lässt du den Heizkreis aber offen, geht die Energie über das Wasser in den RL dieser verteilt das dann in die abgeschatteten Räume)

Deutlich unterschiedliche Raumtemperaturen lassen sich in einem "neuen" Haus nur dann realisieren wenn beim Bau Isolierungen zwischen den Räumen eingebracht wurden.
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Hightech »

Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meiner FBH, ich will das nicht missen, morgens im Bad auf fußwarmen Fliesen zu stehen.
Die Räume haben hier ganz unterschiedliche Temperaturen, das Büro wird z.Z. renoviert und hat 16°C.
Das Schlafzimmer hat immer 18°C, hier lasse ich aber zum Aufstehen und Zubettgehen die Temperatur nochmal kurz ansteigen.
Das Bad ist bei 22°C morgens schön warm, tags über bei 19°C.
Das Wohnzimmer hat ab 18:00 Uhr seine 20.5-21.0°C.
Die Küche ist zu den Nutzungszeiten morgens 6:00-8:00 und 17:00 -20:00 bei 20°C sonst bei 18°C

Das ist derzeit über AN/AUS und Einzelraumfühler der einzelnen Heizkreise gesteuert, und durch die Vorlauftemperatur mit Außenfühlert geregelt.
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von Hightech »

winnman hat geschrieben:
Weiteres Beispiel: Sonne scheint im Wohnzimmer auf den Fussboden -> Temp Boden > Vorlauftemperatur -> Energie geht in die Heizung (Drehst du nun da die Raumtemperatur zu hoch ist den Heizkreis zu, kann die Energie nur im Wohnzimmer bleiben, lässt du den Heizkreis aber offen, geht die Energie über das Wasser in den RL dieser verteilt das dann in die abgeschatteten Räume).
Das ist aber nicht realistisch. Die Sonne erwärmt den Fußboden nicht so weit , das der Fußboden bis zur Rohrleitung die Vorlauftemperatur erreicht.
Dazu müsste der Fußboden ja mehr als 30°C erreichen, und das auf der ganzen Fäche. Die Wärme müsste dann ja noch durch den Estrich zum Rohr kommen.

Das halte ich für nicht realistisch.
geht die Energie über das Wasser in den RL dieser verteilt das dann in die abgeschatteten Räume
Seit wann geht der RL in die anderen Räume, die kälter sind?

Der RL geht zu Heizung.
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Re: Steuerung Fußbodenheizung

Beitrag von winnman »

Es geht ja darum die Vorlauftemperatur so weit als möglich abzusenken.

In der Übergangszeit zB kann man durchaus mit 25° VL auskommen, wenn nun die Sonne den Fussboden nur aur 25° bringt, ist schon mal der Energieübergang = 0

jedes 1/10° mehr wird tatsächlich im Haus verteilt.

Dazu kommt noch, wenn in einem Raum kein Energieübertrag mehr stattfindet, steigt hier die RL Temp relativ schnell an -> es wird die gemische RL aus allen Räumen steigen -> höhere RL gesamt -> weniger Energie für die ganze Hütte -> (klar damit der eine Raum wirklich größere Energiemenge liefern könnte muss da sehr viel Sonne kommen, aber die Raumtemperatur steigt gering an, die Gesamtenergiezufuhr zum Haus sinkt entsprechend!).

Trick an der Sache ist die VL so weit wie möglich zu senken, dem Haus keine großen Temperaturschwankungen abzuverlangen, sauberen Hydraulischen Abgleich zu machen, dann ist das kurzfristige Regeln einzelner Räume nicht notwendig (und ausserdem bei der thermischen Trägheit einer Masse von schnell mal mehr als 1 Tonne Material im Fussboden sowiso nicht schnell möglich).
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