Raspberry Pi als SPS

Der chaotische Hauptfaden

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Basti
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Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Basti »

Hallo,

habe bei Reichelt folgendes entdeckt:
http://www.pixtend.de/
Lässt sich mit Codesys nach IEC61131-3 programmieren, kann wohl auch andere Protokolle und die GPIO Pins ansprechen.
Hat damit schon jemand Erfahrung? Speziell mit dem Codesys auf dem Raspi? Oder auch schon mal andere Hardware verwendet?

Danke und 73
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video6
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von video6 »

Als SPS hab ich und andere nen PC mit der Hauscomp.exe am laufen,
www.haus-computer.de
Die Leistungs Module müssen eh gebaut werden.
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dkeipp
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von dkeipp »

codesys aufm Raspi läuft bei mir.
Das Pixtend dingens hab ich allerdings nicht. Bei mir geht alles auf Bus Module.

Ich Werde auch ein bisschen was aufs Treffen mitbringen, wie hier angeboten:
http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... ys#p127628
Kerko
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Kerko »

An dem Workshop hätte ich großes Interesse.
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Arndt
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Arndt »

Wenn der Lehrgang nicht parallel zum C-Lehrgang stattfindet, bin ich auch gern dabei!

Als DPs für den Raspi habe ich diese Dinger hier entdeckt
http://www.horter-shop.de/de/
Guter Preis, die Hutschienenhalter gibts beim Reichelt günstiger und der Schaltplan ist Handbuch mit drin!
Unterm Strich auch nur nen Portexpander am I²C, dat kann man sich auch eben selbst frickeln.
Ein passendes Software-paket gabs da auch irgendwo für Raspi und Codesys.
Der Pixtend ist da viel eingeschränkter und teuerer...
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Zabex
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Zabex »

Ich habe mir den Pixtend Schaltplan mal angesehen und konnte zu dem Digital_Input irgendwie kein Vertrauen aufbauen. Da wird voll auf die ESD Schutzbeschaltung des Prozessors gebaut.
In den industriellen Eingangsklemmen mit denen ich beruflich zu tun habe, ist meist ein Optokoppler in Reihe zur Indikator Led in Reihe zu einer 5V Zenerdiode in Reihe zu ca. 2k Vorwiderstand verbaut. Und eine Verpolungsschutz Diode (auch schon mal als Z-Diode) in Gegenrichtung über Optokoppler, Indikatorled und Z-Diode. Zusätzlich findet man auch noch eine 36V Suppressordiode über alles.
Ich habe die Pixtend Schaltung nicht durchgerechnet, schätze aber, dass sie einem Standard EMV Puls von 8KV nicht stand hält. Also beim simplen Sensor anklemmen mit Polyester Pullover trangendem Monteur den Raspi killen könnte.
Aber vielleicht reicht ja der kleine C am Prozessor Eingang, um solche Spikes zu killen. Nur wie gesagt: mein Vertrauen genießt die Schaltung nicht.
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Fritzler
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Fritzler »

Bei den Ausgängen siehts auch ncht besser aus.
Der IRFZ44N ist kein LogicLevel FET, aber bekommt nur 5VGS vom AVR.
Gutes Design sieht anders aus...
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ferdimh
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von ferdimh »

Ich finde das sehr traurig, dass sowas immer vergeigt wird.
Ich meine, es richtig zu machen kostet ja nicht viel (hier hätte das Aussuchen des richtigen FETs oder der Einbau eines R-C-Zener-Gliedes schon viel geholfen), so dass am Ende doch die sündhaft teuren und eklig zu programmierbaren SPS das Rennen machen.
Basti
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Basti »

Ok, dann ist die Hardware nicht so tauglich ;)
Hat jemand Codesys aufm Raspi schon mit anderer Hardware getestet? Standart Buskoppler und Klemmen? Soll ja sogar EtherCat können.
Müsste sich ja auch mit bestehenden SPSen über Modbus koppeln lassen.

73
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dkeipp
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von dkeipp »

Basti hat geschrieben:...
Hat jemand Codesys aufm Raspi schon mit anderer Hardware getestet? Standart Buskoppler und Klemmen? Soll ja sogar EtherCat können.
Müsste sich ja auch mit bestehenden SPSen über Modbus koppeln lassen.
Ja, geht. Bei mir läuft ein Raspi dauerhaft als Profinet(controller)/ModbusTCP Gateway.
Ethercat hab ich noch nicht am laufen, da ich noch keine eigene Buskoppler habe.
"Lebenswichtiges" würd ich aber mit der Himbeere nicht steuern. Einmal unsauber runtergefahren und man muss das Backup auf die SD speilen. Ist mir jetzt schon zwei mal passiert... Das ist ne "richtige" SPS doch Pflegeleichter.
Wobei ich jetzt so ne USV Platine auf dem Raspi hab, da läuft der auch mal 2 Tage ohne externe Versorgung... es war halt gerade nur ne 6Ah Lipo Zelle da :lol:
Basti
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Basti »

Ok, dann werde ich mich auch mal dran versuchen.
Modbus zur bestehenden SPS und dann die Webvisu auf dem Raspi probieren ;)
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dkeipp
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von dkeipp »

Was hast du für eine SPS im Einsatz? Falls es eine ist die Codesys Netzvariablen unterstützt wäre dies der elegantere Weg
Basti
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Basti »

Ist eine Beckhoff mit Twincat2. Läuft aufm PC, IO über Ethernet angebunden.
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felixh
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von felixh »

dkeipp hat geschrieben:"Lebenswichtiges" würd ich aber mit der Himbeere nicht steuern. Einmal unsauber runtergefahren und man muss das Backup auf die SD speilen.
genau deswegen kann ich das himbeergerät in diesen ganzen kommerziellen produkten auch nicht ernst nehmen. Für Bastler sicher ganz toll, aber sonst...
Ich selbst hab für das Ding auch noch keine Anwendung, mein Chef hatte aber eine... hab auch schon einige SD-Karten brennen müssen, gerade wegen meiner Angewohnheit, Netzteile auszuknipsen.
aber es scheint gerade Hip zu sein, in jedes erdenkliche Gerät so ein teil reinzustopfen.
Zabex hat geschrieben:Ich habe die Pixtend Schaltung nicht durchgerechnet, schätze aber, dass sie einem Standard EMV Puls von 8KV nicht stand hält.
da in der uni sowas offensichtlich nicht behandelt wird frag ich mal:
Wie Rechnet man sowas durch?

mein 1. Ansatz wäre, da einen kleinen cap mit xx pF bei 8kV an den Eingang zu hängen, und irgendwie versuchen, die Spannung am Ausgang zu bestimmen.
gibts da bessere Methoden?

Mein ESD-, und verpolsungsschutz besteht aktuell aus nem widerling um die 10k, 100n hintendran, und ner bav199 (als überspannungsableiter) an den Ausgang. das ganze dann an den ADC des uCs.
duese
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von duese »

dkeipp hat geschrieben:"Lebenswichtiges" würd ich aber mit der Himbeere nicht steuern. Einmal unsauber runtergefahren und man muss das Backup auf die SD speilen. Ist mir jetzt schon zwei mal passiert...
Das Dateisystem ist in einem Rechner evtl. auch noch reparierbar. Muss man also nicht unbedingt neu einspielen.
Robuster wird das ganze aber, wenn nur der Bootloader (und evtl. der Kernel) von der SD-Karte kommen, die Dateisysteme aber auf einem USB-Stick liegen.

Siehe hier:
http://www.fingers-welt.de/wiki/index.p ... USB_booten
Thread dazu:
http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... =14&t=2383
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Fritzler
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Fritzler »

Das mit dem USB Stick funktioniert nun seit 2? Jahren 8-)
Die 150W LED Uhr wird immer hart von den 230V abgeklemmt.

Ansonsten kann man ja noch U-Boot nutzen und von Netzwerk booten.
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zauberkopf
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von zauberkopf »

Robuster wird das ganze aber, wenn nur der Bootloader (und evtl. der Kernel) von der SD-Karte kommen, die Dateisysteme aber auf einem USB-Stick liegen.
Ob ein USB-Stick aber wirklich viel Robuster ist als ne SD-Card ? hmm... ich melde da mal zweifel an, ob der Stick auch nen Intelligenten Flash-Controller enthält.
Was auch bezüglich Geschwindigkeit richtig Spass macht, sind SSD's in einem USB-Gehäuse.

Und so teuer sind die ja gottseidank nicht mehr. Die kleineren kriegt man ja schon fast hintergeschmissen.
duese
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von duese »

Geschwindigkeitsunterschied kann ich zumindest in meiner Anwendung nicht feststellen. So hochperformant ist der RasPi ja eh nicht.

Und ja, USB-Sticks sind was Stromausfälle angeht robuster. Mir hat es anfangs das Dateisystem auf der Karte einige Male zeschossen (bzw. beschädigt, Journal korrupt), so dass händisches eingreifen notwendig war. Man liest, wenn man danach googlet sehr häufig, dass die zerschossenen Dateisysteme bei Stromausfall ein Problem beim RasPi sind. Seid ich einen USB-Stick dafür habe und die SD-Karte nicht mehr schreibend verwendet wird ist bei mir Ruhe. Fritzler schaltet seinen täglich mehrmals hart mit 230V ein und aus. Läuft.

Ob so ein USB-Stick jetzt im normalen Betrieb (ohne Stromausfall) robuster ist als eine SD-Karte mag ich nicht beurteilen. Wobei ich aus dem Bauch raus sagen würde, dass im Niedrigpreissegment (um das es beim Basteln ja meist geht) man sowohl bei USB-Sticks als auch bei SD-Karten Glück oder Pech haben kann.
Bei der Stromausfallthematik ist der USB-Stick wohl vorne.
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ferdimh
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von ferdimh »

Man könnte mal versuchen, auf dem Pi eine Distribution einzusetzen, die dafür gedacht ist, ausgeknipst zu werden.
Für Steuerungsaufgaben hat die Kiste genug RAM um vollständig aus selbigem zu laufen.
Als erstes fällt mir hier DDWRT/OpenWRT/Gluon ein, aber diverse andere Konstrukte könntens auch tun.
Ein vollwertiges OS mit Billigflash als "Festplatte" ist unter Zuverlässigkeitsgesichtspunkten einfach ein Desaster und für Steuerungsaufgaben auch völlig unnötig. Das Pi ist eine billige ARM-CPU mit fast nutzloser Grafik und fast noch nutzlosem Netzwerk. Man könnte es also als handliches µC-Evalboard mit Rechenleistung und praktischen Schnittstellen benutzen, dann wird da nen Schuh draus.
Linux kann man dann trotzdem benutzen, nur eben abgespeckt, so dass der Kram ausm RAM laufen kann.
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Nicki
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Nicki »

ferdimh hat geschrieben: die sündhaft teuren und eklig zu programmierbaren SPS
Ich habe gerade geguckt, was die Codesys-Heinis für Zusatzmodule aufrufen.
Mit einer gebrauchten Vipa o.ä. und meinem TIA-Portal von einem *hust* tollen Server komme ich wohl doch günstiger weg :shock:
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Zabex
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Re: Raspberry Pi als SPS

Beitrag von Zabex »

Ich habe einen Raspi so aufgesetzt : Die SD-Karte ist read-only gemountet und in der Fstab sind zwei Ramdisks eingetragen. Eine für Daten die das Linux meint such merken zu müssen, eine für meine Nutzdaten. Die Nutzdaten werden beim Start von einem USB Stick in die Ramdisk kopiert. Der Raspi hängt über einen 80ct StepDown Wandler an einem 24V Netzteil. Ein Lm358 Komparator triggert bei Spannungsabfall unter 23V über einen Portpin ein Python Script, welcher den Ramdisk Inhalt auf den Stick schreibt und den Raspi runterfährt. So kann ich bedenkenlos mehrmals pro Sekunde in die Ramdisk schreiben, der USB Stick bekommt aber nur einen Schreibzugriff beim PowerDown.
Auf der 24V Seite habe ich zwei Elkos dran. Waren glaube ich 4700uF. Jedenfalls hat der Script mehr als 1s Zeit, bevor die Spannung unter 5V geht.
Bisher Null Ausfälle!
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