Motorbremse für Kreissäge

Der chaotische Hauptfaden

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Anse
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Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Anse »

Hallo,
Gerade hat sich die Motorbremse bei meiner Kreissäge durch starken Geruch bemerkbar gemacht. Also mal aufgeschraubt. Die Bremse zieht im Betrieb eine Stahlplatte per Elektromagnet von der Bremsscheibe weg. Der Magnet muss im laufenden Betrieb losgelassen haben da die Bremsscheibe komplett verbacken war.
Grund war der defekte Gleichrichter, der im Betrieb den Haltemagnet mit Strom versorgt hat.
Hersteller der Bremse ist Lenze. Der Hersteller des Motors ist Bauknecht. Leistung 4kw 3 Phasen 380V. Ersatzteil gibt es nach mehr als 30 Jahren keine mehr.
Geschallten wir der Motor mit einem einfachen Dreieck/Stern Schalter.

Jetzt habe ich von Gleichstrombremsen gehört. Dabei wird nach dem Abschalten des Motors für eine Zeit ein einstellbarer Gleichstrom auf den Stator gegeben.
Ist natürlich eine feine Sache da Verschleiß frei. Nur das Haltemoment im Stillstand fällt weg. Ist nicht schlimm da es mir nur auf einen schnellen Stopp ankommt.

Hat jemand solch eine Bremse schon verbaut oder kann was empfehlen?

Anse
ubbt
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von ubbt »

Hatte ich auch, Fazit - Bremse ausgebaut. Seitdem lief die Säge wieder, nur eben lange nach.
Robby_DG0ROB
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Das Gleichstrombremsen hat ein wesentlich geringeres Verzögerungsvermögen als ein Bremslüfter. Das Bestromen mit DC kann keinen sofortigen Stop der Säge bewirken, wie es aber zweckmäßiger wäre. Gegenstrombremsen wäre auch noch eine Option, aber wegen der Ströme und Wicklungsbelastung macht man sowas heute fast nirgends mehr. Da kannst du auch zwei Holzklötze beidseitig an das Sägeblatt drücken, dann steht es schneller.
Anse
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Anse »

ubbt hat geschrieben:Hatte ich auch, Fazit - Bremse ausgebaut. Seitdem lief die Säge wieder, nur eben lange nach.
Geht schon deswegen nicht weil wir ein Gewerbe angemeldet haben --> BG kommt ab und zu auf einen Rundgang vorbei. Wäre nicht so Voreilhaft wenn die das mit kriegt.
Zu dem ist die eigene Sicherheit nicht unwichtig. Und so ein 900mm Blatt läuft lange nach.

Robby_DG0ROB hat geschrieben:Das Gleichstrombremsen hat ein wesentlich geringeres Verzögerungsvermögen als ein Bremslüfter. Das Bestromen mit DC kann keinen sofortigen Stop der Säge bewirken, wie es aber zweckmäßiger wäre. Gegenstrombremsen wäre auch noch eine Option, aber wegen der Ströme und Wicklungsbelastung macht man sowas heute fast nirgends mehr. Da kannst du auch zwei Holzklötze beidseitig an das Sägeblatt drücken, dann steht es schneller.
Gegenstrom hab ich auch gelesen. Da muss aber beim Umkehrpunkt abgeschaltet werden.
Es sollte nach Möglichkeit mit wenig Umbaumaßnamen gehen.
Osttiroler
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Osttiroler »

Verbackener Bremsbelag kann mit anschleifen evtl nochmal gängig gemacht werden. Die Bremsscheibe bzw Druckplatte lässt sich eventuell auch wieder richten.

Bremsglecihrichter für solche Bremsen sind meines Wissens Einweggleichrichter.
Die bremsen haben meistens weit weniger Betriebsspannung als der Motor dazu.
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Alexander470815
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Alexander470815 »

Ich habe bei meinem großen Schleifbock auch eine Bremse drin.
Fertige Bremsrelais sind mir immer kaputt gegangen (waren schon alt).
Jetzt werkelt darin ein Zeitrelais, Schütz, Gleichrichter, Kondensator zur AC Strombegrenzung.
Das funktioniert jetzt seit einiger Zeit problemlos, je nach Kondensator größe (dient einfach als kapazitiver Widerstand vor dem Gleichrichter) kann man durchaus schnell verzögern.
Beim Schleifbock so stark das sich die scheiben losgeschraubt haben (400µF).
Jetzt habe ich ein paar Motor Kondensatoren mit gesamt 130µF dran so hält der Schleifbock nach 4s an. (350er Scheiben 2,2kW Motor)
Anse
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Anse »

Hier mal ein mittelmäßiges Bild der gut durch gebackenen Scheibe:
IMG_20170113_214857.jpg
Unten die Druckplatte, darauf die Bremsscheibe die interessanterweise komplett aus Kunststoff ist. Die Nuten für die Passfeder ist natürlich vollständig zerstört ist. Da ist nichts mit Richten.

@ Alexander470815, Dafür müsste ich alles zum Testen da haben. Werde ich mal probieren, Danke.
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Freak
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Freak »

900er Blatt sollte doch auch ganz gut bremsen, oder? Als Wirbelstrombremse oder mit Backen in direkter Wirkung könnte klappen..
Das kleine Ding ist doch wohl eh ein Verschleissteil, was da weggebremst werden muss..
Gary
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Gary »

Hab keine Ahnung was es kostet

Aber ein Frequenzumrichter kann auch Bremsen, ohne Verschleiß. Eventuell ist eine Drehzahlregelung ja etwas Aufpreis wert
engine90
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von engine90 »

wir lassen unsere motoren immer bei nem motorenwickler instandsetzen, der konnte bisher auch jede bremse als ersatzteil besorgen ;)
ich würde einfach mal bei einem anfragen.
sämtliche motoren aus unserer firma landen immer hier: http://www.ema-hartmann.de
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Hightech
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Hightech »

Es sollte das Sägeblatt gebremst werden, nicht der Motor.
Wenn man den Motor bremst löst sich die Schraube des Sägeblatts.
Das will man aber ganz sicher nicht haben !
engine90
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von engine90 »

sollte genau deswegen nicht eine schraube bzw mutter mit linksgewinde mit kleiner steigung verbaut sein?
Robby_DG0ROB
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es gibt viele Möglichkeiten, ein "Rückwärtsmoment" der Schwungmasse von der Befestigung zu entkoppln. Man kann das Blatt auch mit einem formschlüssig verdrehsicher angebrachten Klemmstück auf der Welle befestigen und nur dieses mit der Mutter sichern.
Gary
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Gary »

Dann ist es also sicherer das jetzt die Bremse im Arsch ist ?
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Chemnitzsurfer
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Könnte man nicht mit einer Fahrradbremse gegen das Sägeblatt drücken?
Anse
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Anse »

Hightech hat geschrieben:Es sollte das Sägeblatt gebremst werden, nicht der Motor.
Wenn man den Motor bremst löst sich die Schraube des Sägeblatts.
Das will man aber ganz sicher nicht haben !
Im Urzustand wird der Motor Gebremst. Das Blatt wird durch zwei Klemmstücke durch Reibschluss gehalten. Die Klemmstücke selber werden durch Passfedern auf der Welle mitgenommen. Da kann sich nichts lösen. Im blödsten Fall rutscht das Blatt zwischen den Klemmstücken durch.
An FU mit Bremsfunktion hab ich auch schon gedacht. In der Leistungsklasse schon etwas kostspielig und zum Sägen von Brennholz benötigt man keine Drehzahleinstellung. Zudem dürfte der Bremswiederstand nicht gerade klein ausfallen.
Gary hat geschrieben:Dann ist es also sicherer das jetzt die Bremse im Arsch ist ?
Dem Bild nach gehe ich mal mit einer hohen Sicherheit davon aus. Oder wie ist das jetzt gemeint?

Fahrradbremse am Sägeblatt. Die Idee kann eigentlich nur in diesem Forum entstehen :D Dafür bräuchte es aber immer noch einen Antrieb. Von hand ist soweit ich weiß nicht erlaubt.


[Edit]: Ich habe mal den Vorschlag von Alexander470815 in einen Schaltplan gegossen:
Bremsschaltung.png
Schutzelemente der Übersichtlichkei wegen nicht eingezeichnet. War das so gemeint?
Gary
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Gary »

Hightech hat geschrieben:Es sollte das Sägeblatt gebremst werden, nicht der Motor.
Wenn man den Motor bremst löst sich die Schraube des Sägeblatts.
Das will man aber ganz sicher nicht haben !
Das ist ein guter Hinweis wenn man eine bisher ungebremste Säge mit Bremse aufrüsten will. Bei einer Säge die schon eine hatte nicht.
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Maschine
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Maschine »

Jepp, guter Hinweis, hab auch eine Wippsäge, die auf der anderen Seite so ein Kegelspalter hat.
Da mal ein gut durchwachsenes Stück Holz erwischt, Säge blockierte und das Sageblatt löste
sich bei Nenndrehzahl. Ohauera, das war gar nicht lustig, zum Glück hats den Schutz nicht
zerlegt, sah aber sehr mitgenommen aus. Und das Hartmetall-Sägeblatt verlor alle Zähne, umpf.

Es gibt Firmen die Bremsbeläge aus Platten anfertigen und aufkleben.
Grübel, wo sah ich das mal? War glaub so ein Oldtimerspezialist.
Googel mal nach "bremsbeläge sonderanfertigung", usw., oder Kupplungsbelag.

Maik
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Alexander470815
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Alexander470815 »

Anse hat geschrieben:[Edit]: Ich habe mal den Vorschlag von Alexander470815 in einen Schaltplan gegossen:
Bremsschaltung.png
Schutzelemente der Übersichtlichkei wegen nicht eingezeichnet. War das so gemeint?
Ja so in etwa.
Aber so wird das nicht funktionieren da der Gleichrichter die Phase gegen N kurzschließt.
Ich habe es so gemacht das ich den Gleichrichter immer beidseitig vom Motor trenne.
Gleichzeitig schalte ich mit dem Schütz auch noch die Phase auf den Gleichtrichter.
Da man echte Probleme bekommen könnte wenn man versucht mit einem normalen Schütz DC zu trennen.
So in etwa:
Bild

Der Kondensator kann natürlich auch in die Leitung mit der Phase, ist ziemlich egal.
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Joschie
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Joschie »

Hallo,

wenn du die Bremsscheibe neu belegen lassen willst, ich hab bei RBK-Industrie bisher schon einige neu belegen lassen.

Aber, wir haben im Gschäft ein ähnliches Problem.
Unsere günstigen Baukreissägen hatten eine ähnliche Bremse wie dein Motor.
Leider halten die den proff. Intervallbetrieb (alle 3-5 Minuten an und aus und an und .....) nur sehr kurz durch und sind nach nicht mal nem ganzen Jahr schon durch.
Bisher hat unser Elektromaschinenbauer die Bremse ersatzlos rausgeschmissen und einen Bremsschalter sowas angebaut.
Was die BG angeht, schau mal nach da gibt es entsprechend der Sägeblattgröße Zeiten die eingehalten werden müssen und bisher hat das mit dem Bremsschalter vollkommen gereicht.

Grüße
Josef
Anse
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Anse »

Maschine hat geschrieben:Es gibt Firmen die Bremsbeläge aus Platten anfertigen und aufkleben.
Grübel, wo sah ich das mal? War glaub so ein Oldtimerspezialist.
Googel mal nach "bremsbeläge sonderanfertigung", usw., oder Kupplungsbelag.
Natürlich auch eine Möglichkeit. Dafür müsste ich aber die Bremsscheibe neu anfertigen und dann noch die Beläge machen lassen. Wahrscheinlich würde eine simple Aluscheibe den Job auch machen.

@Alexander470815, Danke für den Plan. Da der Gleichstrom pulsiert könnte ich mit vorstellen das der Schütz wenig Probleme bekommt. Das der Gleichrichter an zwei Punkten vom Motor getrennt werden sollte hab ich natürlich nicht bedacht.

Gerade habe ich mal mit einen 14µF Kondensator und Gleichrichter an einen kleinen Asynchronmotor den Aufbau getestet. Bei der Kondensatorgröße fließt 1A. Hat super funktioniert.
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ESDKittel
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von ESDKittel »

Sone DC-Bremse hab ich mal unfreiwillig realisiert als bei meinen Selbstbau-FU-Projekt die Ansteuerung einen Gehirnfurz bekahm und bei Vollgas eine Halbbrücke auf High stehen blieb...der Motor aufm Labortisch hat einen ordentlichen Satz gemacht :?
Anse
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Anse »

ESDKittel hat geschrieben:Sone DC-Bremse hab ich mal unfreiwillig realisiert als bei meinen Selbstbau-FU-Projekt die Ansteuerung einen Gehirnfurz bekahm und bei Vollgas eine Halbbrücke auf High stehen blieb...der Motor aufm Labortisch hat einen ordentlichen Satz gemacht :?
Da wird dann aber ein Vielfaches des Nennstroms geflossen sein.
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ESDKittel
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von ESDKittel »

Aber nur kurz, das vorgeschaltete und vorsichtig dimensionierte Schutzelement hat die Kernschmelze von Motor und IGBT-Brücke verhindert. :).
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Daniel
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Daniel »

Hallo,
ich kann mir vorstellen, dass beim Ausfall der Bremse ein Ersatz realisiert werden sollte.

Nur warum, eine Bremse für das Sägeblatt erscheint mir sinnvoll, wenn im Akkord gewerblich gearbeitet wird.

Ansonsten würde ich das Blatt auslaufen lassen.

Meine hier hat einen ~ 4 kW Drehstrommotor und kann mit Blättern bis 500 mm arbeiten.

Sie ist Baujahr 1983 und nur im DIY unterwegs ohne Bremse.

https://www.youtube.com/watch?v=F-BHegPebJI
Anse
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Anse »

Bei deiner Säge geht die Zeit noch. Der Riemen bringt Reibung, die Lager auch noch ein bisschen. Bei meiner Säge sitzt das Blatt direkt auf dem Motor und ist auch ein wenig größer. Da geht die Nachlaufzeit in die Minuten (noch nicht genau gemessen).
In erster Linie geht es mir um die eigenen Sicherheit. Irgend wann hört man nicht mehr, das da noch was sich dreht. Die Energie ist auch dann noch hoch genug um richtig Aua zu machen. Danach geht es auch noch um die Einhaltung der Vorschrift wegen angemeldeten Gewerbe. Genug jetzt mit Sicherheitsgeschwafel.
Beim Anblick Deiner Maschine würde so mancher Sicherheitsbeauftragte aus den Latschen kippen :mrgreen:

Einmal hatten wir auf der Arbeit einen Stromausfall. Die Motorspindel an der CNC-Fräsmaschine lief gerade auf 18.000U/min im Moment des Ausfalls. 10min später drehte sie sich immer noch. Normalerweise wird sie durch den Umrichter in unter drei Sekunden abgebremst. Die Energie wird dabei übrigens ins Netz zurück gespeist.
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Daniel hat geschrieben:Sie ist Baujahr 1983 und nur im DIY unterwegs ohne Bremse.

https://www.youtube.com/watch?v=F-BHegPebJI
Die Lagerung mit Welle ist doch aus der DDR.
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Daniel
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Daniel »

In der Tat ist meine Sägewelle und der Rest auch aus der DDR, ich war ja bis 2015 Ossi, :D

Die Originalsägewelle war ein Segen, ich hätte sonst auf abenteuerliche Konstruktionen ausweichen müssen, wie z. B. der Zylinkerkopf eines Wartburgmotor mit der Lüfterwelle.!!!

Richtig ist schon, dass ein auf der Motorwelle laufendes Blatt wesentlich länger läuft und geräuschärmer ist.

Bei 500 mm Ø und grober Zahnug singt das Blatt förmlich beim Anlassen oder auslaufen.

Als ich meine Säge im Winter 1982/83 plante und baute, habe ich den Rat eines Holzwurmes befolgt, welcher Drehzahl forderte.

Diese Säge arbeitet mit rund 4300 U/min, ich hätte gerne mehr, also eine zweite gehabt, aber ich hatte keinen Zugriff auf im Ø größeres Halbzeug für die Riemenscheibe.

Ursprünglich hatte ich mehrere Sicherheitseinrichtungen verbaut, nur erwiesen sich die im Einsatz beim Hausbau als hinderlich.

Daher habe auch nur ich die Säge bedient und fast alles damit gemacht, von zwei kleineren Unfällen mal abgesehen.

Am genialsten fand ich die Lösung für die Öffnung des Sägetisches. Ohne Werkzeug geht der Tisch zu öffnen und man kann mühelos das Blatt wechseln.

Übrigens finde ich die Lösung mit der elektrischen Bremse schon genial.
Robby_DG0ROB
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Im Bekanntenkreis existieren auch zahlreiche, teils abenteuerliche Eigenbauten solcher Sägen. Wurden aber meist nur für Brennholz benutzt.
tryps
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von tryps »

Wir haben hier auch noch so eine am laufen. Die ist 60+ Jahre alter eigenbau, Igor von Schalter bis Blatt und wo ich das schreibe fällt mir ein ich wollte das Gummikabel tauschen weil das auch noch original ist.
Wird aber nur von mir und meinem Vater gebraucht, da traut sich sonst niemand ran. 60er Blatt und alles was die BG(Landwirtschaft) die letzten 60 Jahre sehen wollte wurde rangeflickt.
Wenn ich mal zum Kabel machen komme, stell ich ein Bild rein.

Gruß
Henning
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Henning »

Moin zusammen. Leider habe ich nicht die Muße, den ganzen Thread zu lesen.

Hast du die Bremse mittlerweile wieder gängig?

Hinzukriegen ist einiges, vom Wechsel der Bremsbeläge bis zum genannten Umbau auf Bremsgerät (Frenostat). Wenn du da Fragen hast, komm nochmal durch. Gruß
Anse
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Re: Motorbremse für Kreissäge

Beitrag von Anse »

Henning hat geschrieben:Moin zusammen. Leider habe ich nicht die Muße, den ganzen Thread zu lesen.

Hast du die Bremse mittlerweile wieder gängig?

Hinzukriegen ist einiges, vom Wechsel der Bremsbeläge bis zum genannten Umbau auf Bremsgerät (Frenostat). Wenn du da Fragen hast, komm nochmal durch. Gruß
Sorry, lange ist es her und ich hab den Post nicht gesehen :oops:
Ja es ist alles so weit fertig. Es funktioniert auch super mit Gleichstrom und Kondensator als Strombegrenzung. Aktiviert wird die Bremse durch eine zusätzliche Nocke auf der Welle des Stern/Dreieck Schalters die auf eine 10A/250V Microschalter drückt wenn der Schalter in Nullstellung geht. Dabei wurde auf einen möglichst großen Abstand zur ersten Startstellung geachtet um nicht den Gleichrichter durch Rückbestromung zu grillen.

Einzige was mir noch aufgefallen ist, wenn die Bremse aktiv ist und man die Säge an schaltet schaltet sich die Bremse zwar ab weil sie keinen Strom mehr bekommt aber dafür fliegt der 16A Sicherungsautomat Typ B.
Vor der Bremsschaltung selber hab ich noch eine 6A B Automat eingesetzt. Der bleibt aber unbeeindruckt.
Ich kann mir nur vorstellen, das das Eisen im Motor durch den Gleichstrom magnetisch gesättigt ist und sich nicht schnell genug abbauen kann. So das die erste Halbwelle erst mal wie ein Kurzschluss wirkt da dem Stromanstieg nur eine sehr kleine Induktivität entgegen wirkt.
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