DVB-T Antennen für Einsteiger

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Das wichtigste für eine DVB-T-Antenne ist die zu erwartende Signalstärke und der Frequenzbereich am Empfangsstandort. Diese Empfangsprognose ist dafür ein guter Anlaufpunkt. Im Downloadbereich gibt es dort eine Senderliste mit der Frequenzbelegung.

Sofern man eine gute Empfangsprognose hat, sollte man eine einfache Antenne für die mittlere Frequenz bauen und hoffen, dass sie für die unteren und oberen Frequenzen noch eine ausreichende Signalstärke liefert. Häufig hat man am nächsten Senderstandort Frequenzen für Privatsender, die mit deutlich kleinerer Leistung ausgestrahlt werden. Dann kann es günstiger sein, die Antenne für die "schwächste" Frequenz zu bauen.

Die einfachste Antenne ist der Dipol: Einfach 2 Drähte mit Lambda/4 = 75/Frequenz in cm/MHz an das Ende des Koaxkabels (also je ein Draht an Schirm und Seele) löten. Beide Drähte werden in gegenüber liegenden Richtungen positioniert. Für die horizontale Polarisation liegen die beiden Dipolhälften horizontal (parallel zum Erdboden, das ist richtungsabhängig), für die vertikale Polarisation vertikal (senkrecht, also richtungsunabhängig). Wenn die Experten nun noch den Verkürzungsfaktor von ca. 0,93..0,95 fordern, kann man ja mal mit dem Seitenschneider ausprobieren, ob das eine Verbesserung bringt. Im Haus wird man jetzt normalerweise feststellen, dass an einem dem Sender zugewandtem Fenster der Empfang am besten ist. Allerdings kann man häufig im Zimmer Punkte finden, wo durch Reflektionen der Empfang ähnlich gut ist. Hier hilft nur ausprobieren.

Eine etwas bessere Antenne ist die Sleeve Antenne. Hier wird das Kabel auf einer Länge von Lambda/4 abisoliert und der Schirm des Koaxkabels wie ein Ärmel zurückgekrempelt auf das Kabel. Das freistehende Ende des Innenleiters und der zurückgeschlagene Schirm bilden die Antenne. Auch hier ist die Polarisation zu beachten, stehende Lage für vertikale und liegende Lage für horizontale Polarisation.

Hat man mit diesen Antennen keinen Erfolg oder eine schlechte Empfangsprognose, sollte man die Biquad ausprobieren. Im Forum wurde das bereits diskutiert. Hier gibt es eine gute Bauanleitung mit Rechner für die Abmessungen.

Fast alle berichten übereinstimmend, dass der Empfang mit dieser Antenne besser ist, als mit den Kaufhausvarianten.

Falls DVB-T jetzt aber immer noch Nichts auf den Bildschirm zaubert, sollte man sich langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass ein Zimmerantenne nicht ausreichend ist. Hat man an bestimmten Standorten oder bei perfekter Ausrichtung "Klötzchen" auf dem Bildschirm, kann vielleicht ein zusätzlicher Reflektor den Empfang verbessern.

Biquad.jpg

Biquad mit Reflektor


Die folgenden Antennen sind eher für den Dachboden oder den Balkon geeignet, wo der Empfang normalerweise besser sein sollte.

Falls einige Sender empfangen werden und andere nicht, kann eine breitbandigere Antenne hilfreich sein.

Breitband Biquad.jpg

Breitband-Biquad: Quadinnenabmessung 100 mm, Quadaußenabmessung 140 mm, sollte einen Frequenzbereich von 538 bis 746 Mhz abdecken.

Material: Alublech und 6-cm-Stücke Styrodur.

Durch Zusammenschalten mehrerer Biquads wird hier ein anderer Ansatz verfolgt.

Breitbandige Antennen, die den kompletten Frequenzbereich für DVB-T abdecken, sind Schmetterlingsdipole oder Batwing-Dipole. Allerdings sind sie nicht gerade unauffällig und auch durch ihre Fläche windanfällig.

Die LogPer kann ebenfalls für den kompletten DVB-T-Bereich ausgelegt werden. Für einzelne oder frequenzmäßig dicht beieinander liegender Kanäle ist die Yagi die beste Wahl. Allerdings sollte man bedenken, dass diese Antennentypen beide ein relativ homogenes Feld brauchen. Also nur auf dem Dachboden oder außen sinnvoll einsetzbar sind. Und es sind Richtantennen, die eine ausgesprochene Vorzugsrichtung haben.

Da bei Dachboden- oder Außenantennen durch die Länge des Koaxkabels Verluste entstehen, kann ein ferngespeister Verstärker direkt an der Antenne hilfreich sein. Beim Kauf ist es wichtig, dass er für den Frequenzbereich geeignet ist und bei der Verstärkung sollte man sich an der Dämpfung des Kabels orientieren. Für Selbstbauer gibt es hier einen Vorschlag für einen Antennenverstärker.