Punktschweißen

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Das Punktschweißen an sich ist eine fast ideale Verbindungsart ohne Materialverbrauch. Dabei werden zwei dünne Metallteile bei sehr hohem Strom und hohem Druck durch zwei dicke Elektroden punktuell kurzzeitig erhitzt und verflüssigt, so dass sie miteinander verschmelzen. Das ergibt eine elektrisch und mechanisch einwandfreie Verbindung. Setzt man mehrere Punkte nebeneinander, ist auch eine gewaltsame Lösung durch Verdrehen der Teile um einen Schweißpunkt nicht mehr machbar. Die Technik dahinter ist allerdings teuer und aufwendig, lohnt sich nur bei professionellem Einsatz. Wassergekühlte Elektroden und ein dicker Drehstromanschluss sind die üblichen Zutaten für die Serienproduktion.

Einzelne Punkte kann man allerdings auch mit einem simplen Heimwerker-Schweißtrafo herstellen, sofern man dort eine dicke Wicklung untergebracht bekommt. Ab etwa 200 qmm Kupferquerschnitt der Wicklung wird es interessant, es braucht dabei nur wenige Windungen um den Kern. Die Spannung ist einstellig und bei blankem Material ziemlich egal, allein der Strom liefert die Leistung. Flexible Zuleitungen zur Punktschweißzange vollführen dann gern einen netten Tanz unter Last, sie sollten unbedingt befestigt werden. Beim Profi sind die Zuleitungen massiv (Rundkupfer mit einigen cm Durchmesser) und kurz, da bewegt sich auch nichts ungewollt. Dennoch bekommt man das als Bastler zum Laufen, wenn man die Mechanik einer Punktzange bauen kann und einen primärseitigen Kurzzeitschalter für den Schweißtrafo verwendet.

Eine relativ überschaubare Größe für das Punktschweißen mit wenig Leistung ist das Kontaktieren von losen Akkuzellen durch dünne Blechstreifen zu Akkupacks. Das lässt sich notfalls aus einer Elkobatterie betreiben. Verlöten lassen sich die Akkuzellen natürlich auch, allerdings wird die Temperatur dabei schnell zum Problem - Akkus mögen keine Hitze. Das ist das sehr kurzzeitige Anpunkten einfacher, der Zelleninhalt bleibt nahezu kalt dabei. Im Gegensatz zum klassischen Punktschweißen wird eine Doppelelektrode verwendet, deren Kontakte nur wenige mm Abstand haben. Die wird auf das Kontaktblech aufgedrückt, selbiges auf den Akku und dann kann der Stromimpuls starten. Siehe auch http://www.guido-speer.de/html/punktschweissgerat.html, das hat schon jemand mit Erfolg gebaut und dokumentiert.